Tätigkeitsbericht des Angestelltenbetriebsrates der SDPAG 1957-1959

Hauptwerk vom Tobor ^ gesehen P^-'* hitei I Werte Kollegin! Werter Kollege! Wenn wir einen Rückblick auf die vergangenen 14 Jahre werfen, so öffnet sich vor unseren Augen eine Welt des sozialen Aufstieges in Österreich. Erscheinungen der zivilisierten Welt, wie die Ausweitung der industrialisierung bis zur Automation und die Forderung nach größerem Anteil der Arbeitnehmer am Sozialprodukt haben auch vor unseren Landesgrenzen nicht halt gemacht. Weitgehende soziale Sicherheit, Urlaubsreisen in das In- und Ausland, Besitz eines Fahrzeuges und moderner Wohnkomfort sind heute nicht nur Vorteile einer dünnen Schicht der menschlichen Gesellschaft, sondern auch einem großen Kreis von Arbeiternund Angestellten zugänglich. Diese Entwicklung steht aber in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau der österreichischen Wirtschaft und der Arbeit aller Funktionäre des Gewerkschaftsbundes, die sich 1945 um den verstorbenen Präsidenten Johann Böhm und in der Angestelltengewerkschaft um Präsident Friedrich Hillegeist zur Wahrung der Rechte aller Arbeitnehmer zusammengefunden haben. Heute besitzt der österreichische Arbeitnehmer soziale Errungenschaften, um die er vielfach im Ausland beneidet wird, wenngleich am Weg zum Sozialstaat noch weitergebaut werden muß. Sicher darf der Bogen diesersozialen Forderungen nicht überspannt werden, was man ohnehin bisher nicht behaupten kann, aber wir müssen erkennen, daß das Ansteigender Löhne und Gehälter nicht der Nächsten liebe der Unternehmer entspringt, sondern dem Wollen der organisierten Gemeinschaft und der Durch schlagskraft der Gewerkschaft und ihrer Vertreter, die sich bemühen, eine Anpassung des Lebensstandards an internationale Verhältnisse zu finden. Lokalgesehen, liegen die Dinge ähnlich. Dem defekten Zustand unseres Unternehmens nach dem Kriege folgteein ungeahnter Konjunkturanstieg der seinen Kulminationspunkt 1955/56 fand und die Kaufkraftder Steyrer Arbeiter und Angestelltenw,eit über die Grenzen der Stadt hinaus spüren ließ. Der wirtschaftliche Rückschlag zu Beginn 1957 konnte rasch abgefangen werden und machte mit geringen Schwankungen einer ausgeglichenen Beschäftigung Platz. Abgestimmt auf den Angestelltensektor können wir mit Genugtuung feststellen, daß die Sozialzuwendungen im Betrieb ein beträchtiiches Ausmaß erreicht haben und einen Vergleich mit jedem Unternehmen aushalten. Daß die Gehälter der Angestellten noch einer Verbesserung bedürfen, ist aus Vergleichen ersichtlich, jedoch die Ausgangsbasis zu Grunde gelegt, können wir in einer relativ kurzen Zeit schöne Erfolge buchen. Der allgemeinenEntwicklung folgend, hat auch der Steyrer Angestelltseeine Kulturbedürfnisse höher gesetzt und bei Theaterabenden, Ausflügen, Urlaubsaktionen und sonstigen Veranstaltungen seinen persönlichen Neigungen nachgehen können.

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