Aktuell im Betrieb - Heft 12/1981

AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: EINE UNGEWÖHNLICHE ABENTEUERREISE Nitdem Für eine sehr ungewöhnliche Art, das land der Pharaonen zu bereisen. entschlossen sich zwei Grazer Studenten: Sie hatten zwar wenig in· der Brieftasche. aber dafür umso mehr in den Wadeln und auch eine gehörige Portion Abenteuerlust im Herzen. Die Fahrräder, die sie für dieses Wagnis brauchten und auch einige nützliche Tips, stellte ihnen unser Grazer Werk zur Verfügung. Auf der sechswöchigen Tour wurden sowohl die beiden Burschen wie die zwei Puch Clubman 27" auf harte Proben gestellt. Doch lassen wir sie selbst erzählen: Wir hatten die Fahrräder bereits am 12. Juli mit der Bahn aufgegeben. trotzdem waren sie bei unserer Ankunft in Athen am 17. Juli noch nicht eingelangt. Nach einer Woche Wartezeit konnten wir Athen am 25. Juli auf einem arabischen Schiff verlassen. Ankunft in Alexandria am 27. Juli. Zuerst wechselten wir Geld, dann suchten wir die Informationszentrale auf, schließlich verließen wir Alexandria in Richtung Kairo. Bis nach Kairo sind es 220 Kilometer Wüstenstraße. Sonnenuntergang ist um 19 Uhr, wir fuhren aber bis 20.30 Uhr und verbrachten bei Kilometer 90 unsere erste Nacht in der Wüste. Die Temperatur in diesem Gebiet beträgt bei Tag 40° C, in der Nacht etwa 24° C. Es wird um 5 Uhr hell - daher beschlossen wir, jeden Tag um 4.30 Uhr aufzustehen, um pünktlich um 5 Uhr abfahren zu können. Am 29. Juli erreichten wir Kairo und versuchten ein Visum für den Sudan zu bekommen, unser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Wir waren daher gezwungen, unser ursprüngliches Vorha14 ben - von Kairo nach KharAuch für die Sphinx ein Rätsel: Zwei Fahrräder im Wüstensand Das schwere Reisegepäck drückte weniger auf das Reisetempo als so mancher Sandsturm turn - aufzugeben und unsere Ersatzroute zu nehmen: Kairo - Aswan - Marsa Alam - Suez - EI Arisch - Amman (Visa für Jordanien hatten wir uns bereits in Wien besorgt) - Damaskus - und mit dem Schiff von einem syrischen Hafen aus nach Athen. Wir besichtigten zwei Tage lang Kairo und brachen am 31. Juli in Richtung Aswan auf. Die Straße ist abgesehen von einigen Schlaglöchern recht gut, doch wurden wir immer wieder von der Bevölkerung belästigt, manchmal mit Steinen beworfen, einmal sogar bestohlen (Fahrradpumpe, Fahrradhandschuhe, Taschenlampe). Es ist nicht möglich, irgendwo halt zu machen, ohne daß man von Einheimischen umringt wird. Wir konnten daher-immer erst einen Schlafplatz suhrrad durch Ä9ypien chen, wenn es dunkel war. Es gab aber auch freundliche Leute, die uns manchmal zum Essen einluden. Immer wieder wurden unsere Räder bestaunt, da es diese Art von Fahrrädern dort nicht gibt. Auch die hart aufgepumpten Reifen riefen immer wieder Verwunderung hervor. Obwohl wir täglich das Wasser aus den Brunnen entlang der Straße tranken '- an sich ist es ja Trinkwasser, schmeckt aber etwas nach »Nil« - , hatten wir keine größeren gesundheitlichen Beschwerden. Am 5. August erreichten wir das Tal der Könige bzw. Luxor und blieben dort einen Tag lang. Die folgende Nacht verbrachten wir unmittelbar nach Luxor, die Temperatur beträgt nur 13° C. Leider mußten wir immer wieder feststellen, daß unsere Landkarten überhaupt nicht stimmen: Manchmal sind Straßen eingezeichnet, die nicht existieren, manchmal fehlen auch Straßen, außerdem kann man sich auf die Entfernungsangaben nicht verlassen. Mit den Fahrrädern bzw. mit den Reifen gab es trotz teilweise sehr schlechter StraA ßen keine Probleme, man• konnte nach 1000 Kilometern . kaum eine Abnützung der Reifen erkennen. Trotz der schweren Packtaschen war die Rollreibung - dank der verstärkten Reifen und Schläuche und der damit erhöhten Druckbelastbarkeit - sehr gering. Am 7. August abends erreichten wir um 18 Uhr Aswan. Nach einer 4 Tage langen Schiffahrt (Aswan - Abu Simbel - Aswan) brachen wir am 13. August in Richtung Suez auf. Die folgende Fahrt vom Nil zum Roten Meer führte uns 230 Kilometer lang durch • Ausrüstung: 2 Fahrräder Puch Modell Clubman 27" 10-Gang 8 Reifen Semperit 27 x 1 ¼ M 37 schwarz 8 Luftschläuche Semperit mit Blitzkegelventilen 2 Luftschläuche Semperit verstärkt Gepäcksträger vorne: 5-IWasserkanister Gepäcksträger hinten: 3fachPacktaschen Benzinkocher Optimus 88 . 1 Benzinkanister 2,5 1 2 Schlafsäcke Sonstiges

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