Tätigkeitsbericht 1980-1983 Arbeiterbetriebsrat Werke Steyr

Akkordlohn Auf dem Akkordlohnsektor ist mittlerweile der Bandbreitenlohnvertrag aus dem Jahr 1976 voll in die Praxis umgesetzt worden. Die vielschichtigen Probleme der Lohnfindung sowie der Abrechnung, wären ohne dieses Vertragswerk in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar. Besonders zu bemerken ist, daß anhand der Richtlini.en und Festlegungen aus diesem Vertrag mehrere tausend Einzelakkorde einer Überprüfung zugeführt werden konnten und somit in diesen Bereichen ein Absinken der Löhne verhindert bzw. eine Anpassung an das allgemeine Lohnniveau ermöglicht wurde. Der zunehmende Einsatz von CNCMaschinen sowie von Robotern in den verschiedensten Abteilungen unserer Werke hat beträchtliche Schwierigkeiten bereitet. Nur der fachlichen Qualifikation der verhandelnden Betriebsräte, sowie unserer gewerkschaftlichen Geschlossenheit ist es zu verdanken, daß es zu keinen Lohngruppenabwertungen und damit verbundenen Lohnverlusten gekommen ist. AKKORDLOHNENTWICKLUNG 1. Okt. 1980 6,2 OJo Istlohn-Erhöhung 1.Nov.1981 6,0 OJo 1.Nov.1982 4,4 OJo Katalog der Zulagen Neben den aufgezählten Entlohnungsformen werden noch Zulagen verschiedener Art bezahlt, dabei wurden folgende Änderungen wirksam: Die derzeit gültige Nachtschichtzulage beträgt im 2-Schicht-Betrieb S 1,95, im 3-Schicht-Betrieb S 13,35. Die arbeitsplatzgebundenen Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen werden in Höhen von S 2,35 bis S 6,56 pro Stunde abgegolten. Die paritätische Kommission für Lohnfragen hat im Berichtszeitraum nach Überprüfung des Zulagenkataloges diesen auf den neuesten Stand gebracht. Nur Stärke und Geschlossenheit garantieren gerechten Lohn Die Auseinandersetzung um ein gerechtes Entgelt oder um den Lohn, ist so alt wie die Menschheit. Unsere Löhne, die relativ hoch sind, brauchen den Vergleich mit anderen Betrieben in Österreich oder dem Ausland nicht zu scheuen. Unser Lohnniveau ist jedoch kein Zufall. Es ist das Ergebnis des fachlichen Könnens, der Leistungsbereitschaft unserer Belegschaft und der in vielen anderen Betrieben unerreichten traditionellen gewerkschaftlichen Geschlossenheit. Zukünftige lohnpolitische Auseinandersetzungen, die ohne jeden Zweifel auf uns zukommen, werden nur dann erfolgreich gemeistert werden können, wenn diese Kriterien auch in Hinkunft in ausreichendem Maße vorhanden sind. Menschengerechte Arbeitsplätze durch neues Kalkulationssystem Im Verlauf der letzten Funktionsperiode wurde in den Montagen ein neues Kalkulationssystem unter dem Begriff ,,ROM-STEYR Methode" eingeführt. Die Vorgabezeiten werden bei diesem System nicht mehr mit der Uhr gestoppt, sondern mittels einer Analyse erstellt. Bei dem neuen System entfällt auch das Leistungsgradschätzen. Da dieses neue System von völlig anderen Voraussetzungen ausgeht, war es notwendig, daß eine Reihe von Betriebsräten und Vertrauensmännern sich einer Spezialausbildung unterziehen mußten. Die wichtigsten Punkte, die der Betriebsrat im Zuge seiner Verhandlungen in einer Grundsatzvereinbarung festlegen konnte, sind folgende: 1. Eine dem System angepaßte Verteilzeitregelung. 2. Ein Methodenzuschlag zu den Analysezeiten. 3. Die Einführung einer Prämie von S .. ,00 pro Stunde, bei jenen Arbeitsplätzen die dem neuen System unterliegen. 4. Zeitlöhner, die in das System integriert sind, erhalten eine Leistungszulage. Ein besonderer Vorteil, der sich aus diesem Kalkulationssystem ergibt, ist der, daß alle Arbeitsplätze vor Einführung des neuen Systems optimal, das heißt menschengerecht, gestaltet werden müssen. Daher war es über den Umweg dieses neuen Kalkulationssystems möglich, gewaltige Fortschritte in Bezug auf menschengerechte Arbeitsplatzgestaltung zu erreichen.

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