Erreichtes verteidigen und die Arbeitsplätze sichern Beinahe zwei Jahrzehnte wirtschaftliche und sozialpolitische Aufwärtsentwicklung liegen hinter uns: Der 8-Stunden-Tag, die Angleichung der Arbeiterabfertigungen an jene der Angestellten, die Entgeltfortzahlung oder die Einführung des 4-wöchigen Grundurlaubes sind nur die wichtigsten Meilensteine des Fortschrittes. Durch innerbetriebliche Lohn- und Akkordverträge konnten die Löhne weit über den österreichischen Durchschnitt angehoben werden. Betriebsvereinbarungen und unsere Arbeitsordnung sichern unsere vorbildlichen Sozialleistungen ab. Ständige Verbesserungen, sowohl am Lohnsektor als auch im sozialen Bereich, sind uns zur lieben Gewohnheit geworden. All zu leicht vergessen wir, daß diese Fortschritte jedoch nur dann erreicht werden können, wenn die wirtschaftliche Entwicklung unserer Betriebe dies zuläßt. Selbst der Ölschock des Jahres 1974 und die gewaltigen weltwirtschaftlichen Veränderungen der Folgejahre, die durch die Energiekrise ausgelöst wurden, waren in unseren Werken lange Zeit kaum spürbar. Durch das Zusammenwirken von drei negativen Faktoren, nämlich dem stark schrumpfenden Inlandsmarkt bei LKW's und Traktoren, und dem Zusammenbruch unserer Hauptmärkte, Polen und Nigerien, wurde nun auch unser Unternehmen mit aller Härte getroffen. Beschäftigungsengpässe und Einsparungen sind seither bei jeder Verhandlung des Betriebsrates mit der Geschäftsleitung auf der Tagesordnung. Erreichtes verteidigen und die Arbeitsplätze sichern, ist damit zur Richtschnur unseres Handelns geworden! Um Massenkündigungen zu verhindern und den Besitzstand an Löhnen und Sozialleistungen abzusichern, hat der Betriebsrat mit der Geschäftsleitung einen Krisenplan abgeschlossen. Mit Hilfe dieses Krisenplanes, der in Österreich seinesgleichen sucht, und den ich als den größten Erfolg des Betriebsrates in der abgelaufenen Funktionsperiode ansehe, ist es gelungen, die Produktion unserer Werke insgesamt 9 Wochen stillzulegen. Mit Maßnahmen aus diesem Krisenplan war es möglich, mehr als 700 Kolleginnen und Kollegen den Arbeitsplatz zu erhalten und Lohnverluste in erträglichen Grenzen zu halten. Für die nächste Funktionsperiode wünsche ich mir als Obmann des Arbeiterbetriebsrates weiterhin eine gute Zusammenarbeit. Arbeiter und Angestellte müssen gemeinsam die großen Probleme der Zukunft bewältigen. Nur wenn wir solidarisch zusammenstehen, werden wir über eine erweiterte Mitbestimmung die gewaltigen Veränderungen in den Betrieben zum Wohle der Dienstnehmer beeinflussen können. Nur gemeinsam und an einem Strang ziehend sind wir stark genug, um den Arbeitnehmern einen ausreichenden Verdienst bei einer gesicherten Existenz garantieren zu können. Die gerechte Bewertung ihres Könnens, das richtige Ansehen in Stellung und Beruf und der entsprechende Einfluß auf das Arbeitsgeschehen, sowie die Sicherung unserer Arbeitsplätze sind unsere großen Anliegen. Gemeinsam haben wir viele Erfolge HERMANN LEITHEN MA YR OBMANN DES ARBEITERBETRIEBSRATES erzielen können, doch stehen wir immer wieder vor großen Aufgaben. Um weiterhin erfolgreich wirken zu können, bedarf es der unermüdlichen und tatkräftigen Unterstützung unserer Kollegenschaft. Einen herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben. Glück auf Ihr HERMANN LEITHENMAYR. OBMANN DES ARBEITERBETRIEBSRATES
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2