Steyr-Daimler-Puch AG - Werk Steyr Angestellten Betriebsrat 1968-1971
GEHALTSENTWICKLUNG Seit etwa 10 Jahren gibt die Gewerkschaft, Sektion Industrie, eine Gehaltsstatistik heraus, die Vergleichs- möglichkeiten bietet, wie die einzelnen Branchen und Firmen ihre Angestellten bezahlen und wie sie einge- stuft sind . Eine ähnliche Erhebung machen wir auch für unseren Bereich und können dadurch sehr reali- stisch beurteilen, ob unsere Arbeit einen Erfolg bringt . Dabei beobachten wir sowohl das gesamte Durch- schnittsgehalt, als auch die Entwicklung in den ein- ze lnen Verwendungsgruppen. Einstufung und Auswir- kung der Vorrückungen können wir aus dieser Stati- stik ebenfal ls entnehmen . 1970 und 1971 lag der Ausbau der Gehälter weit über normalen Jahren, nachdem in der Zeit zuvor eine sehr schleppende und zaghafte Gehaltsentwicklung im Gange war . Eine Protestversammlung im April 1970, mit anschließenden Verhandlungen mit der General - direktion und einem Direktorenkomitee, brachte nicht nur eine generelle Gehaltserhöhung von S 300.- für jeden Angestellten, sondern auch eine wesentliche Verbesserung des betrieblichen Anfangsgehaltes , die Einführung eines Gehalteschemas für Arbeitsvorbe- reiter, eine Verbesserung der Meistergarantie und letztlich die Wiedereinführung des Technikerschemas und erstma lige Einbeziehung in die betrieblichen Ver- einbarungsbestimmungen, mit gleichzeitiger Auswei- tung der einzelnen Ansätze. Für diese Regelungen wurde zudem festgelegt , daß sie jeweils bei Anfal- len einer kollektivvertraglichen Ist-Gehaltserhöhung um den gleichen Prozentsatz wie diese aufgestockt werden . Schließlich wurde im Zuge dieser schwierigen Ver- handlungen einvernehmlich mit der Generaldirektion festgelegt , ab 1. Jänner 1971 eine neue Gehaltsfin- dungsmethode einzuführen. Die Nichteinhaltung d ie- ses Termines durch die Unternehmensleitung veran- laßte den Betriebsrat gegen Ende 1970, als Ablöse fü r diesen Umstand, eine Geha ltserhöhung von 6 Prozent der Gehaltssumme - in drei Etappen, mit 1. Jänne r 1971 3 Prozent, 1. Mai 1 Prozent und 1. Sep':ember 1971 2 Prozent - zu erringen . Dieser letzte Verhandlungserfolg brachte uns insg e- samt einen großen Schritt in der österreichischen Durchschnittsgehaltstabelle nach vorne . 1. Betriebliches Mindestgehalt 1968 mit S 2.350 .- über unser Begehren einge- führt, konnten wir im April 1970 eine Staffelung je nach Verwendungsgruppe I bis V erreichen, wo- bei die Beträge ab 1. 1. 1971 auf die Sätze gemäß nachstehender Tabelle erhöht wurden. Verwendungsgruppe s 3.000 .- Verwendungsgruppe II s 3.300.- Verwendungsgruppe III s 4.100 .- Verwendungsgruppe IV s 5.175.- Verwendungsgruppe V s 7.005.- 2. Betriebliches Gehalteschema Unter diesem Titel begannen wir 1962 mit einem damals sehr erfo lgreichen , im Vergleich zu heute jedoch einfach wirkenden System, das sich in den Jahren aufgrund von Verhandlungen mehrmals ver- änderte und im letzten Vertrag eine Staffelung von 5, 10 und 15 Prozent über dem jeweils zutreffenden Mindestgehalt vorsieht. Nachdem auch Bestimmun- gen eingebaut sind, won~ch mindestens 90 Prozent der Angestellten von diesem System erfaßt werden müssen , besteht eine weitgehende Absicherung gegen eine Vermehrung von Mindestgehaltsbezie- hern. Die Gehaltsstatistik gibt darüber sehr auf- schlußreich eine positive Auskunft . Individuelle Gehaltserhöhungen aus den drei Etap- penregelungen 1971 machten aber die vorh er so wertvollen Oberzah Iungsprozentsätze größtentei Is unwirksam, sodaß wir mit Nachdruck an der Gestal- tung der teilanalytischen Arbeitsplatzbewertung arbeiten, von der wir uns mehr als vom bisherigen 3-Stufenschema erwarten.
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