Steyr-Daimler-Puch AG - Werk Steyr Angestellten Betriebsrat 1968-1971
/\läber zu Sµitzenf}ebältern Eine der wesentlichen Forderungen unserer Gehalts- poliitk ist die Heranführung der Durchschnittsgehälter an die Maßstäbe in der österreichischen Großindu- strie, ja im weiteren Sinne haben wir eine Vergleich- barkeit mit europäischen Verhältnissen im Auge. Daß dies ein steiniger Weg ist, der immer wieder neue Probleme aufwirft, wissen alle, die mit dieser Materie zu tun haben . Die Tarifgehaltspolitik der Gewerkschaft war stets die Grundlage unserer eigenen Oberlegungen und wird auch weiterhin die Ausgangsbasis für unsere Be- strebungen - Leistungsgehälter zu erreichen - sein. Vieles in dieser Richtung ist uns bereits gelungen, wenn wir uns nachstehende Gehaltsgraphik betrach- ten. Das Durchschnittsgehalt im Jänner 1969, mit S 5.015.- und einer Oberzahlung von 18.2 Prozent, lag etwa im Mittelfeld der österreichischen Industrie . Die enorme Verjüngung des Angestelltenstandes er- gab viele Einstufungen mit O Verwendungsjahren und drückte den Gehaltsdurchschnitt, sodaß im Jänner 1970 mit S 5.355.- eine relativ geringe Steigerung zum Vorjahr zu verzeichnen war und wir sogar einen leichten Abfall in der Gehaltsüberzahlung, die sich zu diesem Zeitpunkt mit 16.2 Prozent auswies, in Kauf nehmen mußten. Gerade diese Prüfungen waren Anlaß für vehemente Vorstöße bei der Generaldirektion, die, wie die fol- genden Berichte zeigen, überaus erfolgreich waren und mit der letzten statistischen Erhebung im Sep- tember 1971 ein Durchschnittsgehalt von S 6.686.- erreichten. Die Oberzahlung von 16.2 Prozent im Jän- ner 1970 wurde auf 28 .6 Prozent im September 1971 angehoben. Diese , für Steyr-Daimler-Puch Verhältnisse außeror- dentlichen Gehaltsverbesserungen rechtfertigen auch alle Maßnahmen, die dazu angewendet werden muß- ten. Die Erklärungen wären unvollständig, wenn wir nicht auch die Bereitschaft des Vorstandes und der Werksdirektionen anerkennen würden, unsere stati- stischen Beweise als Grundlage für die Verhandlun- gen zu akzeptieren. Die ersichtlichen Erfolge in der Gehaltsentwicklung trugen allerdings dazu bei, die bisher bewährten Ga- rantien im dreistufigen Gehalteschema und anderen vereinbarten Schematas zu schmälern , weil die der- zeitigen Gehaltsüberzahlungen über den Kollektivver- tragssätzen zum Teil noch erheblich über den in den Vereinbarungen garantierten Oberzahlungen liegen. Diese Entwicklung zwingt uns nun zu neuen Oberle- gungen über andere Methoden der Gehaltsfindung, die in der teilanalytischen Arbeitsplatzbewertung liegen. In paritätisch besetzten Kommissionen wird die Ar- beit zielstrebig fortgeführt und ist die Einführung per 1. 1. 1972 geplant . Das neue System beruht auf dem international anerkannten Genfer-Schema , das inso- weit abgeändert ist, als die Besonderheiten des öster- reichischen Kollektivvertrages für Industrieangestellte und die betrieblichen Verhältnisse der Steyr-Daimler- Puch AG eingearbeitet wurden. Diese Arbeit ist so bedeutungsvoll und umfangreich, daß wir uns mit größter Aufmerksamkeit darauf konzentrieren.
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