Steyr-Daimler-Puch AG - Werk Steyr Angestellten Betriebsrat 1968-1971

Die gleiche Situation besteht bei Ladewagen. Die Waffen- und Spezialbohrerproduktion ist ebenfalls rückläufig. Eine günstige Entwicklung nimmt das Er- satzteilegeschäft. Der Personalstand des Hauptwerkes, einschließlich Ni-Werk , beträgt derzeit 8.073 Beschäftigte . Im Rahmen eines langfristigen Investitionskonzeptes werden bedeutende Mittel für verschiedene Vorhaben eingesetzt. Die Strukturplanung in den Werksberei- chen Hauptwerk, Letten, St. Valentin und die im Ge- folge der Fusion erfolgten Umstrukturierungen in den Werken Wien, verursachen Kosten in der Höhe von rund 500 Mill. Schilling innerhalb der nächsten zehn Jahre. Wälzlagerwerk Da der Bereich Wälzlagerwerk bereits in den letzten Jahren bei steigender Reduzierung der Lagerbestände mit Lieferzeiten bis zu 14 Monaten an der Grenze der Leistungsfähigkeit ausgelastet war, konnten in dieser Sparte trotz der großen Nachfrage nur wertmäßige Umsatzsteigerungen von 11 % erzielt werden. Der Ausfuhranteil bei Wälzlagerwerk-Lagern lag mit 67 % im Spitzenbereich unserer exportintensiven Er- zeugnisse. Die Exporte gingen vorwiegend nach Deutschland, Spanien , Italien, England und in die Schweiz. Insge- samt in 93 Staater.. Der Umsatz betrug im Jahre 1970 rund 500 Mill. Schilling. Für 1971 wird die Produktion an Kugel- und Rollenla- lagern ca . 16,5 Mill . Lager betragen . Der Personalstand betrug am 31. 7. 1971 2.300 Be- schäftigte. Der Investitionsaufwand des Wälzlagerwerkes wurde im wesentlichen für die Maschinenersatzbeschaffung aufgewendet . Für die gleichzeitig vorgenommenen Rationalisierungsmaßnahmen konnten ohne wesent- liche Investitionen beachtliche Verbesserungen er- zielt werden. Die Ausrüstung des Weichbearbeitungs- betriebes mit leistungsfähigen Sechsspindel-Automa- ten wurde fortgesetzt. Die Ausweitung der Bohrungsschleiferei, die fort- geführte Modernisierung der Rillenschleiferei, sowie der Feinstbearbeitung , erlaubt infolge der wesentlich höheren Leistungsfähigkeit der angeschafften Maschi- nen für 1971 die bereits erwähnte Produktionsstei- gerung. Service- und Reparaturbetriebe Im Service- und Reparaturbereich zählt die Anlage der Hauptreparaturwerkstätte in Steyr zu den modernsten Osterreichs. Durch den forcierten Ausbau und Neubau in Wels, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Wien, soll eine Kette von modernsten, werkseigenen Reparaturwerkstätten geschaffen werden . Die Verlangsamung des österreichischen Wirtschafts- wachstums, die bereits mit Ende 1970 feststellbar war, setzt sich im 2. Halbjahr dieses Jahres verstärkt fort . Der spürbare Rückgang des Auftragseinganges dient als Warnsignal. Die Einführung von Kurzarbeitszeit, Aufnahmestopp und große Lagerbestände auf dem Vierradsektor in den westlichen Industrieländern kön- nen nicht übersehen werden. Besonders im Bereich des Traktorsektors erscheint eine kritische Oberprü- fung der Verkaufsmethoden, seitens des Vorstandes, angebracht. Unabhängig von bereits laufenden Zusam- menarbeitsverträgen könnte durch entsprechende Ko- operationsvereinbarungen, im besonderen mit Ost- blockländern, eine Verbreiterung unserer Produktions- basis herbeigeführt werden. Die geplante Einführung der Mehrwertsteuer, frühest im Jahre 1973 und die angestrebte Assoziierung mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft stellt un- sere Betriebe vor große Probleme. Die weitere Entwicklung unserer Werke wird aber maßgeblich von unserer Unternehmensleitung beein- flußt, die durch entsprechende Entscheidungen beste- hende Ausbaupläne zu realisieren hat .

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