Steyr-Daimler-Puch AG - Werk Steyr Angestellten Betriebsrat 1968-1971
7-0irtsc/Jaftsla&e und 'Produkte Im Jahre 1970 hat die österreichische Wirtschaft den Höhepunkt einer der längsten und intensivsten Auf- schwungphasen seit 1945, er reicht. Wurde der Kon- junkturauftrieb in den ersten Monaten vor allem von außerwirtschaftlichen Bereichen getragen , gewann mit fortschreitender Dauer des Jahres die lnlandnachfrage nach Investitionen und auch nach Konsumgütern immer mehr an Bedeutung . Von den für die Fahrzeugindustrie maßgeblichen Ab- nehmergruppen, verstärkten vor allem der Handel, das Transport- und das Baugewerbe, aber auch d ie Land- und Forstwirtschaft die Investitionstätigkeit. Zur günstigen Pa ra llelentwi cklung in Osterrei ch haben unsere LKW- und Traktormodelle einen guten Ankang auf allen Märkten im In- und Ausland gefunden. Während sich die österreichische Industrieprodukt ion im Jahre 1970 um rund 9 % erhöhte , lag die Erzeu- gung in fast allen Sparten der Werke Steyr übe r die- sem Prozentsatz, in einzelnen Teilbereichen sogar weit darüber . So betrug z. B. bei LKW die Zuwachs- rate 50 % , bei Stabilmotoren 44 %. Diese r Auf- schwung fand auch seinen Niederschlag in einer Zu- wachsrate unserer Auslandslieferungen. UMSATZ UND PRODUKTE Hauptwerk Die Umsätze des Hauptwerkes Steyr erhöhten sich im Jahre 1970 um 41 % und erreichten rund 2,2 Mil- liarden Schilling. Hauptumsatzträger im Hauptwerk, mit einem Anteil von fast 80 % aus eigener Fertigung sind Traktoren, inklusive Landmaschinen, gefolgt von LKW. Innerhalb dieser Gruppen hat sich vor allem das LKW-Geschäft stark ausgeweitet. Die lnlandumsätze erhöhten sich um rund 59 % , der Export um fast 122 % . Di e entsprechenden Zuwachsraten bei Traktoren be- t ragen ca. 10 % bzw. 113 % . Die Exporte von Trak- toren konnten bedeutend gesteigert werden und gin- gen unter anderem nach Jugoslawien, Italien, in die Schweiz, nach Griechenland und Belgien . Der stück- zah lenmäßige , größte Einzelauftrag wurde für Tune- sien ausgeliefert . Durch den gemeinsamen Auslands- vertr ieb de r St eyr-Dutra-Allrad-Traktoren konnte die Zusammena rbeit mit den ungarischen Partnern weiter ausgebaut werden . Di e Reihe der Steyr-Plus-LKW wurde durch Allradver- sionen der Typen 790, 990 , 1290, 1490, durch zwei Spezial ausführungen des Types 790, sowie durch Schneeräumvarianten der Type 990 + 1290 erweitert. Die LKW-Exporte konnten beträchtlich ausgeweitet werden, wobe i auch neue Märkte, wie Norwegen und Finnland erschlossen wurden. Hatte es in der ersten Hälfte des Jahres 1971 den Ansche in, daß die Gesamtumsätze des Vorjahres noch bedeutend überschritten werden, so ist mit Be- ginn des zweiten Halbjahres eine starke Sättigung des Marktes und eine wesentliche Abschwächung der Konjunktur festzustellen . Mehrere große Konkurrenten in der Fahrzeugbranche mußten bereits zur Kurzarbeit übergehen. Der Handel mit FIAT-PKW in den ersten acht Monaten dieses Jahres brachte eine Umsatzsteigerung von 205 % des gleichen Zeitraumes 1970 und es wird am Jahresende ein Absatz von 18.000 Stück PKW er- wartet . Die Umsätze an LKW betrugen bis Ende August die- ses Jahres 2.000 Stück . Wesentlich ungünstiger entwickelte sich aber der Ab- satz an Traktoren. Betrug der österreichische Markt- anteil 1970 an Steyrer Traktoren rund 55 % , so sank er bis Ende August auf 45 % ab .
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2