7 Der Bereich STEYR blickt auf drei außergewöhnlich schwierige Jahre zurück; in diesem Zeitraum mußte die gesamte österreichische Industrie die größte Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg überwinden und STEYR darüberhinaus noch die dringende Strukturverbesserung des Unternehmens in Angriff nehmen. Nicht ohne Stolz können wir auf die erf o lgreiche Bewältigung dieser Probleme zurückblicken. Darüberhinaus können wir ober auch ein erhebliches Wachstum des Bereiches verzeichnen. Es konnte nicht nur das Beschäftigungsniveau geholten werden, sondern auch das Einkommensniveau unserer Mitarbeiter im Vergleich zu den stärksten europäischen Industrienationen verbessert werden. Die besondere Problemotik der Situation log dorin, daß wir neben den Krisenerscheinungen den extremen Anstieg der Lohnkosten um fast 21% im Jahr 1975 gegenüber dem Jahr 1974 - verursacht durch kollektivvertragliche und innerbetriebliche Lohnerhöhungen und der Arbeitszeitverkürzung auf 40 Stunden pro Woche - zu trogen hatten. Nur durch gezielte Maßnahmen, sowohl kosten- wie erlösseitig, war es möglich, die Krise des Jahres 1975 zu überwinden. Auch in den folgenden zwei Jahren mußten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Erhöhung der Akkord-Durchschnittsverdienste 1974 von S 46,35 auf S 68,70 im Apri 1 1977 so zu verkraften, daß die Werksherstel I kosten in den folgenden Johren in jenem Rahmen logen, der unsere Situation gegenüber der Mitkonkurrenz nicht weiter verschlechterte. Einen wesentlichen Anteil hatte hiebei die Produktionssteigerung des Jahres 1976 um rund 25% auf 4600 LKW, die von ebensovielen Mitarbeitern erreicht wurde, wie die Produktion des Jahres 1974. Darüberhinaus konnte durch die Bereinigung des Teilevolumens und die Einführung moderner Steuerungsmethoden der Kapitolbedarf für den Holbfobrikoteumlouf im Verhältnis zum Umsatz gesenkt werden. Der Konjunkturabschwung traf Österreich leicht zeitverschoben gegenüber den anderen OECD-Staaten erst im Jahre 1975; das Brutto-National-Produkt schrumpfte zum ersten Mol noch 30 Jahren steten Wachstums in diesem Johr real um 2 Prozent! STEYR traf dabei insbesondere die extreme schwache private Nachfrage im Bau- und Transportgewerbe, sowie die Reduktion des Traktor- und Landmaschinenmarktes. Dem weltweiten Rückgang des Außenhandels im Sog der Rezession (real -5,5% gegenüber 1974) begegnete STEYR durch Konzentration auf zwei Märkten: Polen und Nigerien. Mit dem polnischen Außenhandelsbüro wurde ein langfristiger Vertrag über Lizenz- und technisch-wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Sektor Schwer-LKW geschlossen; im Rahmen dieses Vertrages lieferte STEYR bisher insgesamt über 2.000 Nutzfahrzeuge. Unter den Entwicklungsländern nimmt Nigerien durch seine reichen Ölvorkommen und die politische Stabilität in den letzten Jahren eine Sonderstellung ein. Der systematische Aufbau dieses Marktes hat sich bezahlt gemocht. Es werden heute nicht nur bereits ebensoviele STEYR-LKW in diesem Markt zugelassen wie in Österreich, sondern STEYR hat auch als viertes Unternehmen der Nutzfahrzeug-Branche im Jahre 1976 einen langfristigen Vertrag mit der nigerionischen Regierung geschlossen, der die Grundlage für ein gemeinsames Assembling-Projekt im Staate Bouchi bildet.
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