Steyrer Ausstellungs Zeitung, Nr. 47, 30. September 1884

Seite 2 Ans dem Jnonstrie=Palais. Das selbstregulirbare Relais von Ach¬ leitner verdient noch besondere Erwaynung, dasselbe wurde im Telegraphenwesen, sovald es prattisch angewenoer wurde, einen Umschwung hervorbringen, dem Beamten würde dadurch das Lesen der Morsezeichen besonders erleichtert werden, denn es wiro der schwache, sowie auch der zu starre Strom mitteist diesem Relais gleich ge= richtet werden. Dieses Relais befinder sich im Parterre rechts der elettrischen Avtyer¬ lung im Hauptausstellungsgevaude. Sehr schon und geschmackvoll sind noch die Tuster fur das elektrische Glühlicht von Poscher und der Firma Lobmeyer aus Wien. Der Burstenfabrikant Anton Mayr in Steyr brachte ein Sortiment seiner Stayldrayt=Bursten in allen Großen und Formen zur Ausstellung. Das Renommee dieser Firma, welche auf mehreren Inou¬ strie=Ausstellungen mit beveurenden Preisen ausgezeichnet wurde, ist jedem Fachmanne bestens bekannt; seine ausgestellten Arbeiten sind geeignet, dasselbe noch zu erhohen. Linz, exponirte ganze Gebisse uno ein¬ zelne Zayne in Golo= uno Kaurschurmontirung, welche durch oie Naturäynlichteit zeichnen. Der Instrumenten=Fabrikant Janousch in Steyr betheiligte Musikinstrumenten, als: Trommeln, Einelich mit Franz des Zäynfleisches und Gaumens sich aus¬ I. Bovies, Zäyntechniter in len, chromatische Handyarmonita rc. an Ednard Heidegger, menten- und Saitenfabrikant in Linz, mit diversen Blech=, Holz= uno Sairen¬ Instrumenten, Prim=, Concert= und Elegie¬ Zithern, welche zufolge ihrer reinen und giltigkeit besitzen. Bl. Rucker, Uhrenfabruant in Steyr stellte seine elettrische Penoeluhr eigener Construction, sowie Normal=Pendeluyren aus. Fachleute haven diese Arveiten als gelungen bezeichnet und freut es uns, daß wir auch in unserer Stadt einen Favri¬ bestrebt ist, Neues zu schaffen. Die exponirten Favritate in Penoel¬ uhren von August Kronverger in Linz welcher besonders reich uno schon gear¬ beitete Uhrtasten mit in Verwenoung vrachte, geben Zeugniß, daß die Uhren¬ faoritation in Oesterreich auf hoyer Stufe steht. Hoffen wir, oaß die Ruhrigteit uno Intelligenz unserer heimischen Favritanten kanten besitzen, welcher auf diesem Geviete exacten Ausführung Anspruch auf Muster¬ Musit-Instru¬ der Ausstellung; evenso die verannte Firma vegegnet. Johann Muller, Glasschleifer in Schwertverg, vrachte seine Prooucte in geschliffenen Glasern, und der Vergolder Feroinano Donre in Steyr oiverse Räymen in Holz geschnitzt/ uno vergolder zur Ausstellung. Die Facherraymen sind meister¬ haft behandelt und die Imitationen von der auslandischen Concurrenz erfolgreich Arbeiten der Wiener Vergolder gleich. Alt=Vergoldung kommen den gelungensten Die von Karl Staolvauer, Tape¬ „Steyrer Ausstellungs-Zeitung“ zierer in Steyr, ausgestellten Kamin¬ guten Eindruck. Die Mobeltischlerei Overosterreichs ist hauteuils aus Pelz und Tuch machen, was Arbeit und Form anbelangt, einen recht durch einige recht gure Arbeiten- vertreren. In erster Linie ist ein in mattpolirtem Eichenholz ausgeführter Schreibtasten mit Aufsatz, von den Fachschulern Simon und Johann Holler, Tischlermeisters= Soyne in Vocklabruck, verfertigt, zu erwaynen. Es ist dies eine Arveit, welche sedem Meister alle Eyre machen wurde, oa der ganze Aufbau in Architettur uno Or¬ unverständlich zu bezeichnen ist. welch Letzterer einen Schreivtasten mit namentik ein seyr guter zu nennen ist. Auf Reinheit der Arveit haben An¬ pruch die Arbeiten der Tischler Franz Verner in Wolfern, T. Gugen¬ verger in Scharving uno Jose Schodterer, Tischler in Linz, Pendeluhr exponirte, der, was Architettur uno Aufoan anbelangt, als voulrommen Schließlich wollen wir noch der aus Tra¬ gant angefertigten Kirche, ausgestellt von Carl, Cyyla in Hall erwäynen, evenso die Collection glatter und gerippter Keylleisten uno die aus verschieoenen Naturholzgattungen hergesteulten Fourniere, welche von Anton Schmoller in Hainderg ausgestellt wurden. Johann Swovoda, der zwei Vogelvauer und einen Sessel aus Stuylrohr wir fur dessen schone uno muysame Hanoeigener Erfindung zur Schau stellre, zollen arbeit, sowie die- dauerhafte Construction unvestreitvares Lov. Das Vogelhaus ist aus Even= uno Sandelholz, gebleichtem Beine und Draht gebaut, und tragt der Boden seyr yuosche Mosaikaroeir. Seyr oftmaliger Anertennung erfreut sich auch Alois Pollat in Steyr für dessen Spazier¬ stocke aus Papier. Carl Aufischer aus Linz exponirte die verschieoensten Sypyone, wie aus Aepfel, Himmveer, Walomeister kc. uno erhielt für sein jeoenfalls gutes Erzeug¬ niß die silberne Ausstellungsmedaille. Hein¬ richzyrank Soyne, wer errath nicht veren Ausstellungsoojeck, erhielten für ihr Cafesur¬ rogat die großesilberne Ausstellungsmedaille. Die Gebruder Pichlmuller vrachten ihre Mäylprooucte, Franz Reichl von Tosen¬ steinleithen echtes Teinol, Franz Mayr von Haidershofen vorzuglichen Kornorannt= wein, Georg Lichrenauer aus Frei¬ stabt erfreute, nach dessen vielen Auszeich¬ nungen zu urkheilen, mit jedenfalls gurem Pumpernickel, Peter Steinhuver mir ausgezeichnetem Gevack. G. Graf aus Linz steulte Parfumerie=urtitel wie Puber, mal ausgezeichnet. Kosmeric, Toilette-Essig, Zähnpulver, Rei= cheressig, Klettenessenz, Haarfarvemittel 2c. aus. Seyr anzieheno waren die außersi geschmackvollen Wachszieherarbeiten des I. Baumgartner von Steyr. Die Bier¬ vrauerei Zipf wurde für ihre im Inte¬ rieur des 1. Stockwertes besinöliche Aus= stellung, wie schon wiederholt, auch vies= Eine echte Perle unter den Ausstel¬ lungen der r. k. Fächschule ist jene der jiesigen Fachschule für Eisen= uno Nr. 47 Stahlinoustrie, welche von Fachmannern Anerkennung fand. der Holzinoustrie und Marmorvearbeirung Die Ausstellung der t. r. Fachschule in Hallstart, brachte in orei interessanten Gruppen ihre Arbeiten zur Darstellung ino zwar durch die Gruppe der Holz¬ chnitzereien, ourch Zeichnungen uno- vurch Erzeugnisse der Leyrwertstatten ein, z. B. eyr hubsche Movel für ein Speisezimmer, Bucherschrant, Truhe, Bauernmobel aus Zirbenholz und Steingefaße aus Hallstatter Marmor. Nachdem die r. r. Fachschulen außer Bewervung steyen, wurde der Hall¬ tatter Fachschule die große silverne. Aus¬ tellungsmedaille zuertannt. Die t. k. Fach¬ chule für Weverei in Haslach illustrirte ihr veroienstvolles Wirten ourch Feichnun= gen, Leinen= und Baumwollgeweve 2c. uno wurde evenfalls für ihre schonen Arvei= ten mit der silbernen Ausstellungsmedaille bedacht. Ausgezeichner wurden auch noch Linz, Steyr und Ischl. Das Land Oberosterreich, namentlich die alte Culkurstatte. Steyr, kann in der Ausstellung sich von der Leistungsfahigteir die gewerblichen Fortvilbungsschulen von ihrer Industrie Rechenschaft geven und tann erfayren, auf welchem Standpunkre gegenwartig seine inoustrieule Proouction teyt. Lano Overosterreich rann sich freuen uver Stadt Steyr und mit ihr das die schonen Erfolge, welche es auf gewerb¬ lichem Geviete errungen, tann sich erfreuen über die bedeutungsvolle Initiarive, die ourch die Ausstellung gegeven und die in der Eroffnung neuer Baynen liegt. Schließen wir unsere Ausfuhrungen mit den Worten des großen Technologen W. F. Exner, der in seinem Berichte üver unsere Aus¬ tellung sich freut üver die Verdienste eines unseres besten Burgers, des Meisters Werndl: „Niemano kann freuoigeren Antheil neymen an dem kuynen Unterneymen in Steyr als wir. Aus der Inonstrie=Halle. In der Mitte der Inoustrie=Halle expo¬ nirte die „Nerringsoorfer Papierfavrit“ von I. Romer & Comp. in oiversen Papier= orten, Holz= und Stroy=Cellulose in den verschieoensten Staoien oer Favritation. Die Erzeugnisse oieser Firma erfreuen sich infolge ihrer soliden Productionsweise nicht allein eines guten Rufes, sondern auch eines guren Absatzes uno wuroe dieserde ber der gegenwartigen Aussrellung mit der großen silbernen Ausstellungsmeoaille pramiirt. Auch Dr. Eduaro Michlstetler von Ischi, welcher verschievene Holzpappen= deckel und Leverpappenoeckel ausgestellt hat, wurde für seine vorzugliche Waare pra¬ mirr. Fur letztere spricht schon der Un¬ tano, daß, wennjleich diese Firma erse unf Jahre vesreyr, vieselbe ooch ein jaye liches Luantum von 400.000 Kilogranen producirt. Im linten Seitentracte der De und dasselbe aufrichtiger begluckwunschen, oustrie=Haue vringr Leopolo-Bie ind Laien allseits gleich schmeichelhafte

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