Nr. 40 ist, den auf dem Thurme des Pavillons angebrachten Schuckert'schen Reflector mit einer Lichtstärke von beiläufig 1200 bis 1500 Normalkerzen zu ver¬ sehen; über Josef Huber's Feindrahtzug haben bereits ausgesprochen. ein reichhaltiges Lager von Glaskugeln fur das Bogenlicht von der Firma Reich u. Comp. ausge¬ stellt äus Wien. Ferner die Hand=Dynamomaschinen von Frenzel aus Wien; dieselben sind für Schul¬ zwecke deßhalb sehr geeignet, weil wir verschiedene Systeme der Dynamo's sehen, wie z. B. Hefner¬ Altenek, Schuckert 2c. Ziembinski aus Krakau stellt Betreten wir den zweiten Saal, so sehen wir wir die eingehende und wohlverdiente Würdigung einen neuen elektrischen Feuerlösch=Apparat aus; sein feuersicheres Theater in der Wiener=Ausstellung fand sehr viele Gönner. Am Ende des Saales finden wir die galvanoplastischen Bäder von Pluye's Nachfolger aus Wien; die reizenden Schmuck¬ gegenstände sind alle das eigene Fabrikat des Aus¬ stellers, man kann auch bei denselben verschiedene Gegenstände vergolden, versilbern oder auch ver¬ nickeln lassen; der Preis dafür ist ein sehr geringer Diesem Aussteller reiht sich der Chemiker Voh¬ winkel aus Wien an, welcher große galvanische Elemente für Beleuchtungszwecke ausgestellt hat ob dieselben jemals eine praktische Verwendung finden werden, ist wol sehr in Frage gestellt, da sich für die Lichterzeugung doch am besten die Dynamomaschinen bewähren. In der Mitte des avillons befinden sich die Seilerwaaren von Alois Bötzl aus Linz: auch Manillahanf zur Erzeugung der Glühlichter. Eine sehr hübsche Ausstellung der Wienerberger Ziegelfabrik, endlich noch Glaswaaren der bestrenommirten Firma Reich u. Co. aus Wien. An der Wand links Feuerlöschvorrichtungen von Delattre aus Paris, deren Verwendbarkeit von allen Commissionen sehr belobt wird. Das große Lager von elektrisch=lytisch gewonnenen Kupferdräbten der Firma Engmayr aus Wien erfreut auch das Auge jeden Fachmannes. Endlich wären noch zu erwahnen die Isolatoren der Prager Porzellanfabrik, beson¬ verbindungen vorzüglich verwendbar. Bom Iuunstrie=Palais. In der Villa, rechts im Parterre, liegt die ders zur Leitung von Telegraphen und Telephon¬ elektrische Abtheilung; vor dem Eingange in die Abtheilung befinden sich galvanoplastisch erzeugte Luxusgegenstände von Ed. Witte aus Wien. Die kleinen Taschenaccumulatoren finden besonders Er¬ wähnung; auch das elektrische Feuerzeug ist recht hübsch. Beim Eingang im ersten Zimmer sehen wir von Robert Mössen aus Wien die kleinen Dynamo¬ Maschinen mit einem Demonstrationstisch für Schul¬ zwecke; Es -wird auf diesem Tische die Beleuchtung von Glüh= und Bogenlampen erzeugt, ferner die Wasserzersetzung durch den elektrischen Strom; auch wird ein weicher Eisenkern durch den Strom magnetisch gemacht. Ein Tisch mit Kohlen von der Firma J. Hardtmuth aus Wien ist auch ausgestellt mit diesen Kohlen wird der ganze Ausstellungs platz beleuchtet. Eine hübsche Bogenlampe von ganz neuer Construction ist von Henneberg und Lorenz aus Wien ausgestellt. Daneben liegt eine sehr gute Zeitschriit „Der Metallarbeiter“ von C. Pataky, diese Zeitschrift ist in der ganzen Welt ver¬ breitet und deren Artikel über Galvanoplastik ganz besonders hervorragend. In dem zweiten Zimmer sind die Dynamomaschinen der österr. Waffenfabriks¬ Gesellschaft ausgestellt; die verschiedenen Theile der Dynamo's auf einem Tische ausgebreitet, um auch den Laien in die Geheimnisse elektromotorischer Kräfte einzuweihen, neben diesem Saal befindet sich ein kleines Kabinet, in welchem Dr. Puluj die ver¬ schiedensten Apparate zur Messung der Kohlenfaden bei den Glühlampen aufgestellt hat. Ein Bouquet von Rosen, in deren Kelchen sich kleine Glühlampen befinden, erregen gauz besonders die Aufmerksam¬ keit des Publicums. Das dritte Zimmer enthält die Zeitschrift „Der Elektro=Techniker“, von Dr. Unger ausgestellt; ferner Taschenuhren, welche gegen den Magnetismus unempfindlich sind, von der Firma Seifried in Nürnberg; es wurden von der elek¬ tro-technischen Jury auch verschiedene Versuche mit diesen Uhren gemacht und dieselben wirklich sehr gut befunden. J. Pawluk stellt eine Blitzschutz vorrichtung aus für Telegraphenstationen. Dieselben „Steyrer Ausstellungs-Zeitung haben den Zweck, daß man auch während einem Gewitter im Stande ist zu telegraphiren. Ein recht interessantes Objekt ist der doppelte Stromunterbrecher von Pürtner aus Wien. Einen weltberühmten Ruf haben die Leitungsdrähte der Firma Felten und Guillaume aus Köln, das ganze Die galvanischen Elemente von Nybinsky haben Arrangement ist auch ein vortreffliches zu nennen. den Zweck, auf billige Weise eine Stadtbeleuchtung herzustellen. Die Elemente sind sehr gut construirt und es wird mit denselben eine Beleuchtung der Stadt Krakau projectirt. Dr. Wilheim hat daneben seine Apparate für elektrische Heilmethoden ausge¬ die kleinen Hand=Dynamo's von W. Huntsch aus Wien; mit einer solchen kleinen Maschine können stellt. Sehr schön und geschmackvoll gearbeitet sind 2 bis 4 Glühlampen beleuchtet werden; auch der einfache. Von Geschmack und schöner Durchführung sind die galvanoplastischen Gegenstände und Terrain¬ bilder der Firma C. Kraus aus Wien. In dem letzten Zimmer finden wir einen herrlichen Candelaber aus Schmiedeisen und eine sehr geschmackvolle alt¬ deutsche Thure von A. Neuber aus Wien. Leitungs¬ drähte der ersten österr. Fabrik isolirter Kabel und Drähte von Franz Tobisch aus Wien, die in phon=Zellen der Firma J. Berliner aus Hannover großen Pyramiden nebeneinanderstehen. Die Tele¬ bilden den Schluß der elektrischen Abtheilung, die¬ elben haben sich bereits einen Weltruf erworben. sonders schön nahm sich die Gesangsübertragung aus, welche sein Vertreter F. Kindervater zum ersten Male probirten. Die Firma Heß und Wolff end¬ lich besorgten die elegant ausgestatteten Luster für das Glühlicht in der ganzen Villa. ausstellt. Es ist dies der Messerer„Karl Hönig, der uns als ein ausgezeichneter strebsamer Arbeiter bekannt ist, welcher nicht allein Geschmack zeigt, sondern mit der nöthigen Routine und Ausdauer wollen wir noch zwei Arbeiter erwähnen, deren Im ersten Stockwerke des Industrie=Palais Fabricat die rühmlichst bekannte Firma Sickinger — Ein praktisches Genie verrathen die von Karl Strobl gemachten Schußmesser, die sehr solide begabt ist und seinem Brodherrn nur Ehre macht. gearbeitet sind und von demselben in den ver¬ schiedensten Verbesserungen erzeugt wurden. Beide Arbeiter sind sozusagen Naturgenie's. HerGlafermeister und Seilkunstter Soses Srunner. Muth und Kraft haben von jeher Bewunde¬ rung erregt, und es ist erklärlich, daß ein Mann, einen überwältigenden Eindruck hervorruft. Mut! der diese Eigenschaften zu kuhnen Wagnissen steigert, und Kraft besitzt der Seilkunstler, der taglich Tau¬ schaften nicht nur in seiner jetzigen Beschäftigung, sende von Menschen auf den Ausstellungsplatz ziehr, in ganz besonderem Grade, und hat diese Eigen¬ sondern als Privat und schlichter Geschäftsmann oft bewiesen. Die belobendsten Zeugnisse und An¬ ertennungsschreiben geven Zeugniß, daß Herr Josef Brunner den Kampf mit Wasser und oder Eigenthum vom Verderben zu retten, und Feuer nicht scheute, wenn es galt, Menschenieven wiederholt fand das Lied vom braven Mann auf Tollkühnheit steigerte er aber diese schonen Eigen¬ ihn Anwendung. Bis zur Kuhnheit, ja vis zur schaften, als er als gereifter Mann von 38 Jahren, um seine Behauptung aufrecht zu erhalten und eine in Folge dieser Behauptung eingegangene Wette zu gewinnen, ohne Vorbereitungen, ohne Vor¬ übungen das schwindelnd hohe Seil bestieg und eine Fahigkeit in sich entdeckte, die ihn aus dem chlichten Kreis burgerlicher Thätigkeit herausriß er versetzte. Ungewöhnliche Kraft, eisenfeste Energie und und mit einemmale unter die bewunderten Kunst eine gewisse Findigkeit in Allem, was er angriff, Die Besucher der Telephonzellen gingen stets mit voller Befriedigung aus denselben und ganz be¬ Firma Adler und Comp. aus Wien, sowol Telephone, als auch Accumulatoren, Hausklingeln, Inductions=Apparate, Telegrapyenstationen 2c. Die elektrischen Uhren von A. Stony aus Preßburg geyen sehr genau und die Construction ist eine sehr Preis derselben ist ein geringer, auf 100—150 fl. kommt eine dieser kleinen Maschinen. Ein reich¬ haltiges Lager von elektrischen Apparaten bietet die ließ ihn seinerzeit eine formliche Kunstfertigkeit in seinem geschäftlichen Fache erreichen und bald chwang er sich vom schlichten Glasermeister zum viel gesuchten und häufig beschäftigten Glasmaler Seite 3 auf, und kaum verspürte er das Talent in sich, die Lüfte am schwanken Seile zu durchschreiten, suchte er dasselbe durch ununterbrochene, beharrliche Uebung auszubilden und zu vervollkommnen, so daß er heute dem bisher für unerreichbar gehaltenen ja ihn in Vielem sogar übertrifft. Auftreten, unerschutterliche Zuversicht und eine un¬ Dabei weiß Herr Brunner durch Eleganz im Blondin würdig an die Seite gestellt werden tann; glaubliche Sicherheit dem Publicum, das in den meisten Fällen halsbrecherichen Productionen wenig Ge¬ schmack abgewinnen tann, jede Scheu zu benehmen, so daß es sich vollkommen beruhigt an den ele¬ ganten und doch so gefährlichen Productionen ergotzt. Herr Josef Brunner überschreitet das Seil im langsamen Tempo in 8, in schnellerem Tempo in 2½ Minuten, und zwar mit verbunde¬ nen Augen, mit Körben an den Fußen, fuhrt einen Schubkarren über das Seil und streut Blumen Fuße stehend oder kniend mehrmals ab und voll¬ führt Turnübungen ohne Balancirstange in einer Hohe von 100 Fuß und auf einem Seile von 350 Fuß Lange, überschlägt sich am Seile und bleibt frei am Rucken liegen, kurz es gibt in der Schwierigkeiten für ihn. mehr Zuseher anzieht, die weiten Räume unseres Ausstellungsplatzes fullt und vielleicht noch mehr Gratisblitzer außerhalb dieser Räume herbeilockt, und daß er wahrend der Production mit reichem mit formlichem Jubel empfangen wird Nicht blos in Steyr, auch in Wien, Graz, Linz, Berlin, Leipzig, Dresden, Hannover, ja auch in Newyork, hat er gleiche Erfolge wie in Steyr errungen und gedenkt, wie wir hören, nun sein Hluck abermals in Amerika zu versuchen, wo seinem bluhen Wir sind dem Central=Comité der hiesigen Ausstellung zum Danke verpflichtet, daß es uns Kunstgenre auch materiell ausgievigere Erfolge Beifalle ausgezeichnet und beim Verlassen der Höhe Es ist selbstverstandlich, daß er dadurch immer chwindelnden Höhe auf dem dunnen Seile keine von der Hohe herab, schießt eine Flinte, auf einem Leistungen dieses Kunstlers bewundern zu konnen, und wunschen diesem selbst die besten Erfolge in gefährlichen Kunst. jeder Richtung in der ferneren Ausubung seiner den Genuß verschaffte, die wirklich großartigen Herr Brunner ein bescheidenes, schlichtes Wesen beibehalten hat, hoffen wir fur ihn das Beste, zum Falle. Tagesnenigleiten vom Heste. Pramurung der Aussteller der Steyr, 26. September. denn durch Hochmuth tommt dieser Mann nicht Da trotz der Bewunderung, die er erregt, Inousirie= uno elertrischen Abrheilung. Am Sonntag ven 28. Sep¬ tember l. J. um 10 Uhr Vormir¬ tags finder auf der Festtrivune des Aus¬ rung der Aussteller elettrischen Abkheilung, der Mitaroeiter uno langjährigen Diener in Gegenwart des ver Inonstrie= und stellungsplatzes die feierliche Pramii¬ onstrie=Comite s statt. gesammten Central-Comite's uno ves Ingen zu den am 28. September am Ausstellungs platze stattfindenden Velocipeden=Rennen, wofur Bom Belocipeden=Rennen. Die Nennun¬ der Termin mit 21. ds. Mts. zu Ende gung, sind nun eingetroffen, und weisen ein ganz stattliches peld von Concurrenten von Nah' und Fern auf. - Ein besonderes Interesse enthält das Steyrer Bicycle =Rennen durch die Anmeldung des besten Belocipedisten von Deutschland, Herrn Heinrich Witzel vom Bicycle=Club München, welcher sich beim heurigen Bichele=Congreß die Meisterschaft von Deutschland errang. Herr Witzel ist in Oester reich noch nicht gestartet, und wird sein erstes Auf¬ treten auf einer osterreichischen Rennbayn alle
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