Seite 2 lehner's Restauration in Verwendung steyt. Wie das ausgestellte Werk selbst, sind auch die übrigen Artikel dieses Meisters, beson¬ arveitet. Wir kommen nun zur Gruppe der Leder=Industrie. Alois Ratyschuler, Lederfabrikant in Steyr, exponirt 3satzige Knopperterzen, welche sich wegen ihrer Festig¬ keit und guter Gervung eines seyr guten ders die Blitzableiter, solide uno gur ge¬ Rufes erfreuen. Die Toyterzen sino seyr licht und rein. Dessen schwarzes und braunes Plankleder, schwarzgezogenes, schwarzge¬ narbtes und braunes Kuhleber, schwarz¬ genarvtes und braunes Pittling= und Kalo¬ leder zeigt eine außerst solive wie pracht volle Gerbung und eine ausgezeichnere Zu¬ richtung. Weiters finden wir noch vorzug¬ liche Erzeugnisse von schwarzgenaroten und gezogenen Pferdeyauten und Schweinhauten Die sich eines guten Rufes erfreuende Firma besteht an nahezu 30 Jahren in Steyr und wurde im Jahre 1876 und 1880 in Steyr mit der silbernen Medaille, und im Jayre Medaille pramurt. Die nahe 50 Jahre alte vorzugliche Firma Johann Joyn, Gerverei uno 1883 in Linz mit der großen silvernen Maschinentreibriemen-Fabrit, vringt ihre gediegenen und soliden Erzeugnisse von ein=, zwei= uno oreisatzigen Knoppern= und Toy¬ terzen (Soylenleder), ferners vraunes uno schwarzes Plantleder, Kuhhaute=Overiever, Kalbfelle und Pittlinge in vraun= und schwarzgenarvter und gezogener Zurichtung. Herr Joyn erzeugt seit 20 Jahren auch Riemenhaute, welche großtentheils an die hiesige österr. Waffenfabrit geliefert weroen bedürfen, da sie sich prattisch vestens ve= währt haben. Besonderes Tov finden auch die Maschinen=Treibriemen dieser Firma, die aus bestem Kernleder erzeugt sino. Sammtliche Maschinen der osterr. Wassen¬ abrit zum Antriebe der Dynamomaschinen sind mit solchen Riemen verseyen, deren Haltbarkeit und gute Ausführung nichts zu wunschen ubrig laßt. Das Absatzgevier dieser Firma in Soylen= uno Overleber, owie in Treibriemen ist Ober= uno Nieder¬ osterreich, Karnten, Steiermark und Ungarn und erhielt dieselve noch vei jeder Aus¬ und bezuglich ihrer Qualitat teines Toves¬ stellung, welche sie beschickte, fur ihre Waaren die ersten Preise, uno zwar die große silberne Medaille im Jähre 1870 1883 in Linz. Die noch weiteren Exponenten in Leder uno 1880 in Steyr, 1882 in Wels uno Georg Dellinger uno Alverr Vetters aus Steyr uno Gottliel Tschernitscher aus Neuzeug brachten ebenfalls nur vorzugliche uno geschmackvolle Waare und verdienen in jeder Beziehung wir ihnen ruckhaltlos geven. Wir kommen nun zur Besprechung der Collectiv=Ausstellung der hie¬ eine anertennenswertye Erwahnung, welche igen Schuyfavritanten, welche uns ihre nach jeder Richtung hin empfehlens= werthe Waare in einem großeren Aus¬ lagerasten vorfuhren. Wir finoen oa die Jirma Kari Pänisch mil solio uno „Steyrer Ausstellungs-Zeitung“ praktisch gearbeiteten Bergschuyen (von Sr. Majestat dem Kaiser uno oen yoyen und höchsten Herrschaften mit Anertennung ausgezeichnet). Als ein Fortschritt mussen auch deren Filzstiefel bezeichner werden, welche nicht allein seyr warm, sonoern auch wasserdicht sind uno eine gefallige Form haven. Wir seyen auch einen 200 Jahre alten Damen=Ballschuy, welcher sondervarer Weise genau der jeßigen Mode entspricht, und eine seyr nette Teyrlingsarveit, welche macher Josef Prenn wasseroichte Stiefer, Stiefletten ohne Naht uno Bergschuye expo¬ nirt, von denen sich die veiden ersteren vereits lassen. heit erfreuen. zeigt, daß man bei diesem Meister auch etwas lernt. Nicht minder geschmackvolle und vorzugliche Arbeit stellt Franz Hor¬ mann, der als tüchtiger uno velievter Geschaftsmann verannt ist, aus. Eine neuere Firma Josef Heiser reihr den vorgenannten Meistern wurdig an, in¬ dem sie elegante Arveir nicht allein am Lager führt, sondern auch erzeugt und sich besonders deren Bergschuhe einer Believt¬ Den Herren Anton Massack, Julius Fuxreiter uno Johann Klock wurden wir Unrecht tyun, wollten wir ihnen nicht die woylverdiente Anertennung zurommen Außer dem Collectivtasten hat der Schuh¬ konnen. Die sich an die Schuhmacher anschließen¬ bewährt haben, letztere jeooch in der Nage¬ lung ein vom Fabritanten selbst erfun¬ denes System vertreten, deren Bewayrung wir dem streosamen Manne nur wunschen den Expositionen der Sattler Ernst Ecke, Wilhelm Schrey und Franz Pecena zeichnen sich. durch reine Arveit und gutes Material aus, so daß sie von jedem Fach¬ manne vewundert werden. Diesen reihen ich in der Nevenhalle die von Anton Hertl, Tuowig Reisinger uno Wilhelm Schrey aus Steyr, sowie Ignaz Maver¬ vock und Michael Felvermayr aus Wolfern ausgestellten Wagen uno Wagen¬ bestanotheile an, welche, was die Haupisache it, gur und aus vorzuglichem Material ganz nicht entbeyren. gebaut sind. und auch einer gewissen Ele= Seyr yubsch sind auch die neven der rechtsseitigen Ausgangstyur ausgestellten Sensenwaaren der alten renommirten Firma Carl Winter s Nachfolger, welcher in zuertannt wuroe. uno in Paris 1878 die goloene Meoaille Vis-a-vis der vorgenannten Ausstellung erfreut unser Auge die zierliche und schone Waare des hiesigen Korbflechters W. Rey¬ verger, die eine große Auswayl von Kinderwagen, Holz=, Reise=, Papier=, Far¬ ven= und Arbeitstorve, seyr geschmackvolle ters Franz Fuchs jun. Der nur 185 cm. lange, prachtvoll ausgestattete kreuzseilige Stußftüger von Hanokoffer uno zwei besonders schon und in neuester Façon gebaute Blumenrorve vieter. Einer gleichen Unerrennung erfreur sich die hubsche Exposition des Koroflech= Einz im Jähre 1885 die große goloene, in Amsteroam 1883 das Ehren-Diplom Deser in Wien, welchen unser Meister Cyristian Rockl ausgestellt hat, zeichner sich durch seine vollstandig ausgeglichene Ton= und Klangfulle, sowie ourch seine Stimmhaltigteit uno die angeneyme SpielNr. 45 art besonders aus, und ist noch zu ve¬ merten, daß dieses Instrument trotz oer vielen Benutzung und des seyr verschie¬ denen Temperatur=Wechsels mit dem prach¬ tigen unverstimmbaren Concert=Har¬ monium von der Productiv=Genossen¬ schaft, vormals Strizick in Wien, ourch 2 Monate in gleicher Stimmung sreyr. Beide Instrumente sind außerst billig uno Jedermann vestens zu empfeylen. Wie Herr Rockl allseits als, ein vorzuglicher Musiter, Sanger und Clavierstimmer ve¬ tannt ist, ließ sich auch hier vorausseyen, daß die unter seiner Aegybe ausgesteuren Instrumente ausgezeichner sein werden, holt anertannt wurde. In-der lintsseitigen Nebenhalle fallt uns sofort die schone Arbeit, welche der hiesige Spenglermeister Johann Fatz ausstellt, auf. Es sind dies 2 Dachfenster und das Voroach zur Eingangsthure des evangelischen Berhauses. Sammtliche Arbeiten sind wahre Meister¬ was von Fachmannern auch schon wieder¬ und tüchtigen Meister hiezu nur gratuliren, denn sie lassen hoffen, daß derselve mit seinen tucke uno tonnen wir diesem sireosamen Arbeiten auch schone Erfolge erzielt. Da wir gerade bei Besprechung der Spenglerarbeiten sind, halten wir uns fur verpflichter, der Arbeit eines Meisters zu gedenten, welche, weil nicht overosterr. Er¬ zeugniß, sondern von Budweis stammeno, nicht pramiirt werden tonnte. Es ist dies der Eistasten in der Budweiser Bierhalle, erzeugt von M. Barri, welcher an Soliditat der Arveit, prattischer Verwendbarteit und eleganter Ausstattung zu den besten ähnlicher Construction ge¬ hort und seinem Erzeuger nur Ehre macht. (Fortsetzung folgt.) Aus der KrastuvertragunasHalle. der Heindlmühle machen 800 bis 900 Touren in der Minute und haben zusammen circa 14 Pferdekräfte. Hievon langt etwa die Hälfte effectiv in der Halle für Kraftübertragung an Die beiden primären Dynamo-Maschinen in sämmtliche im Betrieb der Waffenfabrik einen Feindrahtzugstuhl in Bewegung. Das meiste Interesse der Besucher nehmen wol die schnurren¬ den und raspelnden Schaftmaschinen in Anspruch. Wir sehen da zu unserem Staunen, wie aus rohen Holzklotzen ohne weiteres Zuthun von Menschen¬ hand nur nach stählernen Matritzen allmälig die Schafte entstehen. Im linken Seitenflugel finden wir eine von der osterreichischen alpinen Montan¬ Gesellschaft exponirte, gekuppelte, schnell laufende Dampfmaschine mit patentirtem rotirenden Kam¬ merschieber zum directen Betrieb von Dynamo¬ maschinen, Centrifugen und aller Art schnell laufen¬ der Maschinen oder Transmissionen mit 500 bis 900 Touren per Minute und 6 bis 10 Pferde¬ kräften bei sechs Atmospharen Kesselspannung. Das Gewicht der ganzen Maschine beträgt nur 220 Kilogramm. Dieselbe ist in Vervindung mit eine¬ nach dem System Schuckert in Nurnberg con truirten Flachringmaschine, welche je nach der be¬ schiedenen Tourenzayl 20 bis 40 Glühlichtlamper - und zu speisen vermag, gegenwartig aver dazu vesinne und setzt vier Gewehrschaftmaschinen, eine Kreis¬ säge, zwei Schleif= und eine Eisenbohrmaschine —
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