Nr. 44 sich, in Herrn Englander einen alten, guten Berannten wiederzusehen, der als Gast des Herrn Erzyerzogs in dessen Villa in Baoen woynte, als er in seiner früheren Eigen¬ schaft als Ingemeur fungirte, und graru¬ lirten ihm, daß er nun als Bertreter des rühmlichst bekannten Welthauses vei Sax¬ lehner thätig sei, um die Ehre dieses Hauses weiter zu verbreiten. Herr Englander cre¬ denzte Ihren rais. Hoheiten ein Gias To¬ tayer, das Hochstdieselven huldreichst anzu¬ zuneymen geruyten, wovei Jyre tais. Hoyeit Herrn Englander gegenuver die Bemertung machte: „Obwol mir der Arzi strenge verboten hat, Wein zu trinren, so trinre ich Ihnen zu Liebe doch diesen Wein.“ Herr Dr. Hochhauser erwahnte, daß die Firma Saxlehner den Totayer direct aus den Weinbergen Sr. Majestat des Kaisers ve¬ ziehe, was Ihre kaiserl. Hoyeiten mit besonderer Freude erfullte. Se. tais. Hoyeit der Herr Erzyerzog schritt auf den Capell¬ meister der ungarischen Nationaltapelle Herrn Vörös Mista zweimal zu und freute sich, ihn in Steyr zu treffen, nachdem er ihm langst aus Wien verannt sei. Zugleich druckte er ihm die vollste Anertennung uver die musikalischen Leistungen der Capelle aus. yochste Lob üver die Firma Saxleyner, so¬ wie über die Vortrefflichteit des Weines Nachdem Ihre taiserl. Hoyeiten das gespendet haiten, verabschiederen sie sich hulovollst von Herrn Englander und vestiegen unter den Hochrufen der Wenge und den in's Hotel Eiselmeyr zuruckzureyren. Donnerstag Vormittags fuhren kaiserl. Hoheiten zur Vorstaoipfarr¬ kirche, wo Höchstsie vom Herrn Decan Jyre Klängen der Volkshymne die Wagen, um und der Geistlichkeit-empfangen wurden und. die Sehenswürdigteiten-eingehend besichtig¬ ten. Hierauf fuhren die kais. Hoyeiten nach Garsten und Christkinol, um auch diese an Interessantem reiche Kirchen in Augenschein zu neymen und zugleich den zu genießen. Um 11¾4 Uhr Vormittags traf oas hohe Paar nebst Gefolge, begleitet von den Herren Statthaltereiraty und Bezirts¬ hauptmann Zimmerauer, Burgermeister Pointner und Stadtsecretar Haynel am Baynhofe an, woselost sich zum Abschieos¬ empfange vorher bereits die Herren Ge¬ neraldirettor Werndl und Dr. Hoch¬ Reiz der lieblichen Umgevung von Steyr hauser eingefunden harten. Letzterer uver¬ reichte Jyrer r. Hoheit der Frau Erz¬ herzogin ein prachtvolles Rosenvouquer, welches huldvoust dantend angenommen wurde. Da der von Kleinreifling rom¬ mende Zug 20 Minuten Versparung hatte, mußten die höchsten Herrschaften bis zur Abfahrt des Zuges noch eine halbe Stunde warten, währeno welcher der durchläuchtigste Herr Erzyerzog sich mir Herrn Generaldirector Wernol eifrigst am Perron besprach, wayreno Hochstoessen Gemahlin im festlich geschmuckten Hof= wartesaal auf oas freundlichste mit den ubrigen Herren conversirte. Mit der huld¬ vollsten Anerrennung über die Ausstellung uno unsere Staot bestiegen Ihre raif. Ho¬ „Steyrer Ausstellungs-Zeitung“ heiten den Waggon, mit welchem sie vom Henster aus noch wiederholt freunölichst dantend und grußend um 11 Uhr 50 Mi¬ nuten den Baynyof verließen, um uver St. Valentin, woselbst das Dejeuner ein¬ jenommen wiro, nach Wien zu reisen. So hat Steyr avermals das hoye Gluck gehabt, daß Meitglieder des alleryochsten Herrscherhauses ihm die Ehre des Besuches angedeihen ließen uno sich oem Volte in der dem Kaiserhause eigenen Lievenswurdig¬ teit zeigten, sowie dem Ausstellungs=Unter¬ neymen, Worte der huldvollen Anertennung geliebten Kaiserjaus! Der Montanistentag. die Fortsetzung der Plenar=Versammlung im Turn¬ saale des Bürgerschulgebäudes statt. Hiebei wurde Am Dienstag fand von 9 bis halb 1 Uhr zoulten; darum nochmals: zjom unser nächsten allgemeinen österr.=ung. Montanistentages gebildet und zwar bestehend aus den Obmännern die österreichische Section zur Vorbereitung des ämmtlicher berg= und hüttenmännischer Vereine Montanistikern, welche in Wien ihr Domicil haben. Die ungarische Section wird in ähnlicher Weise sich erst constituiren, wenn die im Zuge befindliche Schaffung eines allg. ungar. Montan=Vereines zur Wirklichkeit geworden. Beide Sectionen werden so¬ dann über den Zeitpunkt und die Wahl des Vor¬ ortes für den nächsten allg. österr.=ungar. Monta¬ nistentag Beschluß fassen, und ist alle Wahrschein¬ lichkeit vorhanden, daß derselbe Budapest sein wird, und zwar aus Anlaß gelegentlich der dortselbst im in Cisleithanien und einem Central=Comité von nächsten Jahre stattfindenden Landes=Industrie¬ Ausstellung, wobei ein Ausflug nach der berühmten Montanistiker, gemacht werden wird. Nach Abwicklung der Geschäfte wurden Vor¬ Bergstadt Schemnitz, dem Studienorte so vieler träge gehalten und zwar von den Herren: Ferdi¬ nand Bleichsteiner, Eisenwerksbesitzer: „Ueber die Zukunft der Stahl= und Eisenindustrie Oesterreich¬ Ungarns“; Hans Höfer, r. k. Bergacademie=Pro¬ fessor: „Ueber Häuerleistungen bei der Bohrarbeit“ Arthur Freiherr v. Löwenthal, Eisenwerks=Mitbe¬ itzer: „Ueber die neue Gewerbe=Ordnung und die Eisenindustrie“; Franz Kupelwieser, k. k. Stahl=Industrie.“ Bergakademie=Professor: „Uever, Kleineisen= und Die sehr interessanten und instructiven Vor¬ träge an beiden Tagen erfreuten sich des lebhaf¬ testen Beifalles von Seite der illustren Gesellschaft. steigen, wollten wir dieselben — so verlockend es wäre — auch nur andeutungsweise bringen. Wir mussen das den Fachblättern überlassen, welche nich: ermangeln werden, deren Bedeutung zu würdigen. Nach Schluß der Vortrage drückte der Herr Prä Es würde den Rahmen unseres Blattes weit über¬ sident der Versammlung dem Herrn Bürgermeister von Steyr und dem Montanistentag=Vorbereitungs¬ Comito für die überaus freundliche Aufnahme und Theilnehmern des Montanistentages für ihr zahl¬ das gelungene Arrangement, sowie sämmtlichen reiches Erscheinen den wärmsten Dank aus. Herr Bergrath Farbaky sprach sodann dem Herrn Prä¬ sidenten und den Herren Schriftführern für die lichen Dank aus. Casino zum gemeinschaftlichen Diner, welches Um 1 Uhr Mittags versammelte man sich im ausgezeichnete Leitung der Versammlungen herz¬ einen sehr ammirten Verlauf nahm. Den Reigen der Toaste eröffnete der Herr kais. Rath Bürger¬ meister Pointner mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, welches begeisterte Auf¬ nahme fand. Das Orchester (St. Poltner Stadt¬ rapelle) intonirte die Volsyymne, welche von der Versammlung stehend angehört wurde. Hofrath Jarolimek aus Pribram spricht aus vollem Herzen den Dank für die liebenswürdige Aufuahme der Montanisten in Steyr aus, indem er versicherte, daß die Erinnerung an die hier zugebrachten schonen leben werde. Die tausendjährige Stadt Steyr blühe Stunden in aller Theilnehmer Herzen ewig fort¬ und gedeihe, die Burgerschaft derselben mit ihrem mischer Beifall.) Herr königl. ung. Bergrath Farbaky bemerkte. daß, wenn es den Montanisten möglich war, in diesen schönen Tagen alte Bande zu erneuern, neue die anwesenden Mitglieder des Central=Comites hoch. (Lebhafte Acclamation.) Bande zu knüpfen, dies den Männern zu ver¬ danken sei, welche den Montanistentag zusammen berufen, es sei dies das Vorbereitungs=Comite, mit Herrn Generaldirector v. Fritsch an der Spitze. Er sage diesem Comité innigen Dank. Es lebe Herr Generaldirector v. Fritsch stellle vorerst der Ausstellung: die Herren Bureau=Chef Schiller, Inspector Steindl und Waffenfabriks=Bureau=Chef Langer vor. In der dem Redner eigenen schwung¬ und poestevollen Weise zog derselbe eine Parallele zwischen der Vereinigung der Fluthen der Enns ind Steyr und den Gefühlen, welche die Steyrer in den Festtagen der Ausstellung beseelen, und ge¬ dachte all' der illustren Besuche, welche bereits Steyr gesehen. Mit denselben Gefühlen begrußen die Steyrer den hochehrenden Besuch der Mon¬ tanisten aus beiden Reichshälften, diese hochansehn¬ liche Versammlung, und er rufe im Namen des Central=Comité dem Montanistentag ein herzliches des Vorbereitungs=Comites das Wort und dankte vollen Ausführungen des Redners. „Glück auf“ zu. Lebhafter Applaus folgte den geist¬ Herr General=Secretär Ecker nahm im Namen für die ausgesprochene Anerkennung. Das glanzende Gelingen des Montanistentages verdanke man nur dem echt collegialen Geiste, welcher die Berg= und Hüttenleute Oesterreich=Ungarn's beseelt, und Red¬ ner gibt dem Wunsche Ausdruck, es möge auch in fernster Zukunft dieses durch keinen Nationalitäten¬ streit getrübte Einvernehmen aller Fachgenossen, der kosmopolitische Charakter des Berqwesens und seiner Jünger fortbestehen zum dauernden Ruhme des Bergmannstandes, dem anzugehören Jeden mit dem er ausrufe: Es lebe, blühe und gedeihe für gerechtem Stolze erfülle. Er erhebe sein Glas, in¬ und für das Berg= und Hüttenwesen unseres ge¬ meinsam geliebten Vaterlandes Oesterreich=Ungarn. Glück auf! — Dieses „Glück auf“ erweckte allge¬ meinen enthusiastischen Wiederhall. — Herr Berg¬ director Bacher aus Kladno bringt einen mit großem Beifalle aufgenommenen Toast auf den Ackerbauminister, welcher einen so hervorragenden Vertreter wie den allgemein hochverehrten Herrn dem eben Genannten anzustoßen. Herr Hüttendirector k. k. Ministerialrath R. v. Friese gesendet habe Bravo! Bravo!), aus, und Alles drangte sich, mit Ringel aus Rokycan gedenkt der Erinnerung welche sie in die Wissenschaft eingeführt, und bringt an die Studienzeit und der verehrten Lehrer an den Hochschulen in Schemnitz, Leoben und Pribam, ihnen ein herzliches „Glück auf.“ (Begeisterte Zu¬ stimmung.) Herr Ministerialrath R. v. Friese dankt im Namen der Regierung und in seinem eigenen ur die anerkennenden Worte, welche gesprochen wurden, und leert sein Glas auf das Gedeihen des Bergwesens. Herr Franz Werndl brachte sein Glas dem Wohl sämmtlicher Montanisten Oesterreich¬ Ungarn's. Herr Professor Kupelwieser aus Leoben bemerkt, daß es den Lehrer mit hoher Befriedigung erfulle, wenn er sehe, wie der Same, den er ge¬ streut, so herrliche Früchte trage, und bringt ein „Glück auf“ den Schülern. (Rauschender Beifall.) Herr Bergrath Lhotsky aus Wien gedenkt der Aus¬ seyr sympathisch begrußt wurde. zu danken haben, ein herzliches „Glück auf", welches stellung, auf welcher Alle so Schönes gesehen und Vieles gelernt, und der Männer, welche dieses schöne Werk zu Stande gebracht, und dringt dem Central=Comite ein dreifaches Hoch, in welches man freudig einstimmte. Herr Regierungsrath R. v. Ernst bringt der Gesellschaft der Wolfsegg¬ Traunthaler Kohlenwerks=Gesellschaft, welcher die Theilnehmer am Montanistentage so viele Genüsse Stimmung dei. haften Beifall ernteten, zur Hebung der fröhlichen So verfloß unter freundschaftlichstem Ber¬ keyre der Anwesenden das Diner in angenehmster Weise. Die gebotenen Speisen und Getranke des Hoteliers Herrn Eiselmeyr waren reichlich und vor¬ trefflich — die Servirung eine musterhafte. Be¬ sonders aber trugen die künstlerischen Leiskungen der St. Pöltner Stadtcapelle unter ihrem ausge¬ zeichneten Capellmeister Herrn Klimsch, welche leb¬ Bürgermeister an der Spitze lebe hoch! (Stür¬ Seite 3
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