Seite 2 durchgegenseitige Vorstellung, oder es wuroen erst durch die officielle Verlesung der Namen der Anwesenden Erinnerungen in ihnen wachgerufen an das treue Bruveryerz, an die heiteren und frohen Stunven, die aneinandergetettet. Nachmittags versammelten sich die Herren im Turnsaale des Burgerschul¬ gebaudes und pflogen da ihre pogramm¬ Fachvortrage Ffolgten. Die Versammelten wuroen vom Herrn Generaldirettor Wilhelm R. v. Fritsch in einer schwungvollen und espritreichen Rede auf das Freundlichste vegrußt. Hier¬ auf folgte die Wahl des Prasidenten uno Viceprasidenten fur den ersten Sitzungs¬ maßigen Berathungen, denen geistvolle ie in: langstvergangenen Zeiten in Tieve tag. Erstere fiel auf, den roniglich unga¬ rischen Ministerialraty von Kerpely aus Budapest, letztere auf den konigl. unga¬ rischen Bergraty von Farvary aus Schemnitz. Fur den zweiten Sitzungsrag wuroe der t. t. Hofrary Egydius Jaro= lemek von Pribram zum Prasioenten und Herr Wilhelm R. v. Fritsch zum Vice¬ prasioenten nomiixt. Zu Schriftführern ur beide Tage wuroe t. t. Bergraty scher von Klagenfurt bestellt. Hierauf hielt Huttendirector Wilherm Hupffeld einen höchsrinteressanten uno anziehenden Vortrag üver Klein=Besse¬ merei, welches gleiche Thema von dem olgenden Reoner, k. r. Bergatademie¬ Professor Josef von Ehrenwerry, welcher soeven von einer Reise, oie er ve¬ yufs Studien über die Klein=Bessemerei nach England gemacht hatte, zuruagereyrt Gleich von Leoven und Secretar Burt¬ war, fortgesetzt wuroe. Die. reichlichen Erfahrungen, die er üver diesen Stoff ge¬ sammelt und zum Ausorucke gebracht harte, vervollstandigten und verraftigten in geist¬ reicher Weise die wissenschaftlichen Enuncia= tionen, die der Vorreoner in ausgezeichnerer Vortragsweise gebracht, harte. Beibe Herren ernteten sturmische Acclamation. Die Klein= Bessemerei ist hier zu Tande noch neu und werden wir, wenn moglich, aus den vorgenannten Reoen Auszuge bringen da der bescheidene Raum unseres Blattes, sowie die Rücksicht darauf, daß in oen paar noch erscheinenoen Nummern noch vieler Aussteller geoacht werden muß, Vortrage vollinhaltlich zu bringen. In der Zeit von 0 vis 8 Uhr Avenos wurde die elettrische, Tandes=Inoustrie= uno Forstausstellung im Haupt=Ausstel= uns leider nicht gestattet, diese eminenten lungspalais, sowie die Inoustriehalle in Augenschein genommen. Spater versam¬ melten sich von oen Herren ein großer Tyeil in Saxleyner s Restaurarion, währeno sich ein weiteres even so starkes Conringent in der Schwechater Bierhalle ein Renbez¬ vous gav, wo die Wolfsegger Bergrnappen¬ Capelle bei rauschendem Beifalle die herr= lichsten Weisen executirte uno oie Gaste vis nach Mitternacht in der heitersten Herren noch im turrischen Cafe. (Schluß folgt.) Laune erhielt. Spater sanden sich die „Steyrer Ausstellungs-Zeitung ans der Inonstrieanssteulung. Die Gruppe IX, „Textil=Inoustrie fand wuroige Vertrerung. Die vetannre Firma Johann Grillmayer & Soyne in Kaufing brachte Baumwollgespinnste, üversichtlich georoner zur Ausstellung. Wir inden Rohwolle aus Ostindien uno Amerika, ertig gesponnene Wolle in den verschieoen¬ sten Nummern, ebenso Gruven= uno gewöynliche Dochte, Spindelsaiten 2c. 2c. Diese Firma ist eine der veranntesten in Oester¬ reich uno das Renommee verselben ein woylvegrundetes. licher Ausführung die Herren Josef Tureck in Steyr in der Inoustriehalle uno Nai= muno Waller im Ausstellungspalais aus= Blauoruck=Fabrikate haven in vorzug¬ gestellt. Die erstere Firma brachte Muster, cision besonders auszeichnen. Witwe in Steyr verheiligte sich mit ge¬ aroten Stoffen in den verschieoensten Far¬ Die Farbe=Anstalt von S. Mauß welche sich durch Neuheit, Eleganz uno Pra¬ ben und Nuancen an der Ausstellung. Die¬ elben haben Jevermann uverraschr. und vefriedigt. tion der Kleivermachergenossenschaft Steyr. Es ist unseres Wissens nach oas erste Mal, daß sich die genannte Genossen= schaft als solche an einer Ausstellung ve¬ Von großem Interesse ist die Exposi¬ cheiligt, und wir.schreiven dies der trefflichen und umsichtigen Leitung verselben Seitens der Herren I. Ehgarkner und Joyann Seichter, welche der Genossenschaft vor¬ tehen, zu. Die Mitglieoer der Genossen¬ chaft haven gezeigt, was auf ihrem Ge¬ biere geleistet werden tann. Die exponirten uno modernen Schnitt, sonoern auch ourch orgfaltige Arbeit und Mache aus. Das genes bezeichner werden. Dem Besucher fallen veim Entree zu¬ Ensemble tann als ein vollstanoig gelun= Kleiber zeichnen sich nicht allein ourch guren erst die Glasschranke mit Damencostumen ins Auge. Da erolicken wir von Fraulein Pauline Gemvock in Steyr ein vrau¬ nes Soiree=Atlaskleio mit Seioenoamastentsprecheno gearbeiter; Frl. Karharina Srammer in Sreyr steute ein Straßen¬ tleid von grauem Schafwoulstoff mir ein¬ gewebten Blumen und dem zu dieser Toilette passenoen Hut aus. Der Auspuß von vio¬ lettem Seibensammr srimmt in oer Farve gut zu dem Ganzen, der Schnitt ist nach uno ein Gilet von oraunem, melirten Modestoss, mit ganz neuer Form im Schnitt, aus. Die Arbeit ist als eine reine, seyr r I. Eygartner stellte ein Sacco höchst solioe. dem neuesten Journal, die Arbeit eine Spitzen gepußzt und der neuesten Façon leiochen, das Kleio reich mit belgischen olide besonders zu bezeichnen. Herr Joh. Seichter exponirte einen schwarzen Kamm= garn=Gehrock mir schwerer Seibenfürterung, zum Tragen für Frühjähr und Herost ve¬ timmt. Die gesällige Form uno reine Hanbarbeit wird jeden Fachmann vefrie= oigen. Herr Anton Prohastasteur einen oraunen Winterroa uno einen schwarzen Frack aus. Beide Stucke sind mir Seioe Nc. 43 gesurtert, Schnitt und Arbeit gur uno rein. Herr Franz Tomitz brachte einen Ausstellung einen Gesellschaftsrock von des Toves werty. Touristen=Anzug aus Kameelhaarsross zur Ausstellung, die gefallige und neue Form besselben, sowie die gure Ausführung ist Herr Joy. Wovornit verferrigte zur aus aus. derungen der Neuzeit vollkommen. schwarzem Peruvien mit Seiben=Arlas ge¬ futtert. Seine Arbeit entspricht den Anfor¬ Die von Herrn W. Buset ausgesteulten Pantalons mit Borden=Bordura sino das Neueste in diesem Fache und zeichnen sich dieselben ourch reine, solioe Arveit, even= Ans der Inonstrie=Halle. Die Firma: K. k. lbfg. Eisengewerkschaft „Haunoldmühle" Leop. Putz & Comp. in Grünburg exponirt ihre aus bestein Holzkohlen¬ Frischeisen erzeugte Roh=Flammen und Zaggeln. Ferner gewalzte Bleche, gewalzten Klingen=, Taschen¬ seitl= und Zweckschmiedstahl und gewalzte Schienen zur Nägelfabrikation, welche in diversen Dimensionen sich ausschließlich nur mit der Nägelfabrikation be¬ von 10 bis 170 mm. Breite gewalzt werden. Die Firma Leop. Putz in Steyr, welche saßt, gibt uns in ihrer Ausstellung ein Bild der Vergangenheit und der Gegenwart. Wir sehen vor uns den Beginn der Nägelfabrikation auf kaltem Wege. Vor circa 50 Jahren bediente man sich zum Schneiden der Absatz= und Mausköpfel¬ stifte, der sogenannten Handscheere und wurde dann mittelst Presse der Kopf des Nagels ausgedrückt. Auch hatte man damals den Nagelstock, ähnlich einem Schraubstocke, worin die Stifte eingeklemmt und mittelst Handhammer der Kopf des Nagels ausgeschlagen wurde. Sodann trat Herr Müller von Steyr mit seiner neu erfundenen Nägel¬ Maschine, worin die Kopfpressung aus Blech und päter aus gewalzten Eisenschienen geschnittenen Nägelstifte eingelegt wurden, in den Vordergrund. Weiters sehen wir Zeichnungen der neuesten Absatz¬ stiften=Schneidmaschinen, sowie einer Stiftenschneid¬ und Kopfpreß=Maschine. Die ausgestellten Absatz¬ stiften, Mausköpfeln, diverse Maschinen =Nägeln, worunter besonders die aus Zäheisen erzeugten erzielt. Heller=Nägel zu betonen sind, sind von bester Qualität und bürgt dafür der große Umsatz, welchen diese äußerst solide und bestrenommirte Fabrik Als eines der herrlichen Schmuckkästchen der Industriehalle möchten wir die ausgestellten Hand¬ arbeiten der Firma Carl Fellerer, Kupfer¬ chmiederei in Steyr, bezeichnen, welche wir in der Mitte der linken Wandseite mit künstlerischem Ge¬ schmack gruppirt vorfinden. Mit großer Freude begrüßen wir hier einen neuen, in früherer Zeit in hoher Blüthe stehenden Industriezweig, u. zwar in einer so überraschend vollendeten künstlerischen Ausstattung und Viel¬ tirte, frei getriebene Prunk= und Wirthschafts¬ noch auf keiner Ausstellung gefunden haben. seitigkeit wieder emporblühen, wie wir Aehnliches Herr C. Fellerer bringt uns reich ornamen¬ Geschirre in Kupfer und theils in Messing, welche die Bewunderung jedes Kunstfreundes hervorrufen. Am Kopf des pyramidenförmigen Ausstellungs¬ Objectes tragt ein großer, in Kupfer getriebener Vogel die Firma des genannten Meisters, an welche sich in Renaissance=Styl wundervoll ausge¬ Uhrte Prunkteller und Eiskühler, in Kupfer und jeflochtenen Henkeln, dann kleinere Krüge, eines z. B. die Entfaitung der Rose in 4 Stellungen darstellend, nach einem alten Originale in vorzuglicher Vollen¬ faus in Kupfer, von reizender origineller Form dung, weiters 1 Caffee= und 2 Theeservice, eben¬ Drnamenten, Figurinen, Hirschen und Hasen 2c., so¬ theils in Messing getrieben, mit Früchten=Festons, wie durchbrochene Teller, ebenfalls mit Thieren oder biblischer Darstellung, anreihen. Am Fuße stehen evenso gearbeitete Krüge mit
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2