Seite 6 die allerdings von teiner wirklichen Messung unterstutzt ist, nicht trugt — die Wasser¬ kraft ist. Wir hatten Gelegenyeit, vie mit¬ unter angsterregenden Bewegungen ver Dampfmotoren in der Wiener Rotunde und jene der in der „Heinolmuhle“ auf¬ gestellten, mittelst Transmissionen von der Turbine aus bewegten Dynamos zu seyen und glauben unseren Calcul nur bestarigt gefunden zu haben; ein Calcul, ver ziem¬ lich plausivel erscheint. Hat man nämlich mit Wassertraft zu arbeiten, so bleivt vei einem bestimmten Gefalle uno — wenn nicht atmospyarische Niederschlage eine ploßzliche einem con¬ Aenderung herbeifuhren tanten Wasserstand bei ein uno demselven Motor (Turvine, Wasserrao) die Bewegung eine gleichmaßige, gewiß aver eine viel gleichmaßigere als bei der, der unausge¬ setzten Bedienung und Controle unterwor¬ fenen Dampfmaschine. Freilich oarf nicht übersehen werden, daß eine Steigerung ooer Verringerung des Effects bei dem letztge¬ nannten Motor wenigstens minoer com¬ plicirte Vorrichtungen erfordert, als ver jenem. Nun konnten wir in Steyr aver auc in einer anderen Richtung Beovachtungen anstellen, die in Rücksicht auf die visher vetlagten Mangel des elertrischen Bogen¬ lichtes von Interesse sino. Als in den 50er Jahren in Paris mit dem durch eine colossale Batterie zwischen den beiden Kohlenspitzen erzeugten, Bogen Versuche zur Straßenbeleuchtung gemacht wurden, gav man valo die Hoffnung auf, auf diesem Wege zum Ziele zu gelangen; einestheils war die Unterhaltung der Batterie eine nicht nur sehr rostspielige uno um¬ tandliche, sonoern auch ver erreichte Effecr tand mit dem Aufwande in teinem Ver¬ haltnisse. In der Nahe der Tichtquelle war Alles greu erleuchtet, dafur stano Alles in auch nur einiger Entfernung in um so rieferem Schatten. Durch die Anwendung von Dispensionstugeln vei den heute ge¬ gebenen Elettricitats=Erzeugungsmethoben tam man um ein Beoeutenoes vorwarts, und nun sehen wir in Steyr auch markirte elettrische, auf besonders hoyen Saulen aufgesetzte Taternen neven den Bogenlicht¬ tugeln in das Feld der Versuche eingeführt. Von den pyotometrischen Resultaten wiro es avyangen, welchen der Vorzug einzu¬ raumen sein wiro. So viel steyr aver fejr, daß die Form der Taterne zahlreiche Vor¬ theile vietet. Abgesehen davon, daß sie sich an die besteyende Form der Gaslaterne an= leynt uno daher dem Bedienungspersonal als etwas weniger Frembes in die Hand gegeven wiro, gestarter sie, oa ooch von meyreren Seiten zuganglich, eine leichtere Bedienung als die Kugel; vann ist aver auch eine zerbrochene Scheive leichter als eine Kügel zu ersetzen. Wenn wir aber in einem schweizerischen Fachblatte die Behauptung, finden, daß sich das elettrische Bogenlicht besser zur Beleuchtung von Plaßen als von Straßen eigner, so mochten wir auf die Tharsache hinweisen, daß ooch in Steyr der verhalt¬ nißmäßig nicht seyr breite Hauptplaß, der „Steyrer Ausstellungs-Zeitung; 1 meyr mit einer geraumigen Straße zu ver¬ gleichen ist, seyr wirksam veleuchter er= scheint und doch die Zäyl der elertrischen Laternen teine unproportionirte genannr werden darf, von der. Doppeireihe zum . Ausstellungsplaß wollen wir da nicht reven, weil in der That die Taternen seyr oicht tehen; dafur glauven wir, ist aver einem anderen Umstande, der von dem erwäynten Fachblatte evenfalls angeveuter wiro, Rech= nung getragen, nämlich dem, daß vie Ta¬ ternen nicht zu vicht an die Hausermauern jestellt sino. ( Was nun das Glühlicht anvelangt, so ist es betannt, daß -vasselve am ersten Abende „rrotz des noch nicht abgefallenen Treibriemens“ in den meisten Raumen der Villa. ganzlich versagte; die Mange wuroen jeooch valo behoden uno namenrlich ist es der Tuster im Vestivul, der trotz einer nicht auzu großen Anzahl von Gluh¬ lampen ein vestrickendes Licht spenoet. Allein wir sind außer Stande, genau an¬ zugeben, welcher Kraftaufwano für diesen Lustre erforderlich ist, evenso steyt uns eine ganze Reihe anderer Daren, die wol erst pater publicirt werden -ourften, nicht zur Verfugung. So weit wir jedoch Informa¬ tionen von vertrauenswuroigster Seite haven, sind an dem Mißerfolge der ersten . Täge meyr die üverhaftere Installation als wirtliche technische Feyler Schulo ge= wesen. Hoffen wir, daß der Calcul seitens der wissenschaftlichen Autoritaten ein even= so gunstiger für das Glühlicht ist, wie ihn das Steyrer Bogenlicht heure schon für sich har. Irulitelon. Thankasie uno Währheit aus dem Reiche der Elettricitar von Ernst Hromada. (Fortsetzung.) Wir erkennen die Zuge des Malers Richard Verdi! — So finster und bleich, man erkennt kaum mehr die elastische jugendfrische Gestalt des Kunstlers. Er befindet sich im Vorzimmer eines tleinen Bou¬ doirs vor dem Schlafgemache seiner Braut; unter dem kleinen Divan packt er beyutsam seine beiden Kästchen aus, das eine enthält Membranen zur Schaltung einer Telephonleitung; wie unschuldig das andere jedoch ist gefullt mit Dynamit. Wer tennt nicht dieses furchtbare Zerstorungsmittel der Neuzeit?! Nachdem die Telephonleitung installirt, sowie auch das Dynamittastchen mit Leitungsdrahten versehen worden, verlaßt der Maler das Boudoir schon will er wieder über die Leiter hinaus in's Freie, als ihn eine fast unsichware Macht in das Schlafcabinet Irenen's zieht — die Vorhänge der Thür zieht er zuruck und vor ihm liegt im Schlum¬ mer, einem Engel gleich an Schonheit, Frene, Der Mono, dessen einzelne Strahlen sich trotz der schweren Vorhange Bayn brachen, spielt mit ihren schwarzen Lockchen an der Stirne, das feingeschnittene Profil ist einer Donna Raphaeis gleich, man hielte sie für ein Kunstwert von carraxischem Marmor, wenn nicht Athemzuge ihre Brust heven und enten würden. Die kleine Nachtampel uver¬ joß sie mit dunkelroth flackerndem Lichte, mit den bleichen Mondesstraylen streitend. Gewalt riß sich Richard von dem gottlichen An¬ blicke los und verließ eilig das Gevaude, nachdem er früher noch die Leitungsdrähte in Ordnung ge¬ bracht und eine Verbindung mit der Central=Haupt¬ station angeknupft hatte. Von dort bestellte er sich einfach eine Leitung vis an seine Woynung, uno Nr. 38 tun konnte er jedes Wort, welches im Vorgemache Frenen's gesprochen wurde, hören, ohne daß sie eine Ahnung davon hatte. Wieder war eine Opernvorstellung im Scala¬ heater beendet, die rollenden Wagen verkündeten den Schluß derselben. Marietta lauschte an der Thür, ob Richard vielleicht nicht schon gleich nach Hause kommt: er war ihr schon tagelang so ver¬ timmt und krank vorgekommen. Wie gerne wollte te seine Leiden auf sich nehmen, wußte sie ja selbst iur zu gut, welche Hölle es ist, ohne Gegenliebe zu lieben. Merkwürdig, wie genau Marietta die Leidenschaft Richard's kannte, sie wußte, daß er zü eder waynsinnigen That bereit sei, wenn er Irene auf einer Untreue ertappen würde. Und heute war sie von ganz besonderer Angst befallen. Sie klopfte an der Thüre Richard's und offnete sie rasch, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie frug ihn, ob er vielleicht noch eine Limonade wünsche, und „viel Dant, gute Marietta, die Nachtluft wird mir schon die gewunschte Kühlung bringen“, antwortete er. Marjettas Blick fiel auf einen kleinen Taster am Tisch, der gerade so aussay, wie der ihres Bruders, welcher Bergmann war und zur Sprengung von Minen olche Apparate brauchte. In ihrem Geiste stieg ein schrecklicher Verdacht auf; auch hatte sie schon im Vorzimmer neben den Telephondrähten noch zwei Drähte laufen gesehen, über deren Bedeutung sie sie nun vollkommen in Klarheit war. Sie verließ eilig das Zimmer, mit einem Wunsche der Ruhe fur Richard auf den Lippen, ohne denselben, sich das Schauerliche im Geiste vergegenwartigend, aus¬ prechen zu konnen. Richard war nnn allein. Mit einer gewissen Aufgeregtheit setzte er sich auf seinen Divan; die Leitung für die Glühlichter hatte er ausgeschaltet, deßhalb beleuchtete sein Zimmer nur eine kleine Lampe. Auf seinem Tischchen neben dem Schalltrichter des Telephons- befand sich auch der tleine Taster, um in dem entscheidenden Moment den Strom zu schließen; daneven lagen noch Blu¬ men, es waren weiße Camelien, Irene's Lieblings¬ blumen, dieselben waren auch fur sie bestimmt, und im Hintergrunde des Zimmers, Richard vis¬ à-vis, befand sich das levensgroße Portrat Frenc's. Seine Augen waren mit einem schwärmerischen Ausdrucke fest auf das Bild geheftet. Das Eine hatte ich bald vergessen, sprach Richard zu sich selbst, und stand von seinem Platze auf, seine, Schritte zu einem Schreibkasten lenkend und dort aus dem obersten Fache ein kleines weißes Pulver nehmend. Den Inhalt des Pulvers schüttete er in eines seiner Wassergläser und stellte es auch neben die Came¬ lien. Jetzt gerade schlug die nahe Thurmuhr die zwolfte Stunde. Fortsetzung folgt.) Angekommenr Tremor. Horel Crammer (Eiselmeyr). Se. Excellenz Graf Belcredi, Gräfin und Comtesse, Wien. Graf Salburg, r. k. Rittmeister und Kämmer, Schloß Leonstein. Hans Böhm, Edler v. Kottmonstorff, k. k. Hofraty, Klagenfurt. Heinrich Ritter v. Dornberg, k. k. Oberstlieutenant und Soyn, Wien. Dr. Alfred Hawraner, Advocat, mit Famile, Graz. Dr. U. Gustav Adolf Klor, Advocat,. s. Frau, Kitzbüchl. Ignaz Prandstetter, Radwerks=Verwalter, s. Sohn, Vordernberg. Otto Friederici, Beamter, Wien. Ludwig Görring, Ren¬ tier, s. Frau, Salzburg. Philipp Westphal, In¬ gemeur, Wien. H. F. Kaltenbruner, Forstadjunct, Mondsee.- F. Syllaba, Kaufmann, Wien. I. Haringer, Postmeister, j. Familie, Gmunden. Ludwig Huver, Ingenieur, Ried. Anton Kink, Fabrils¬ besitzer, j. Frau, Wien. Math. Habick, Ingenieur, Wien. I. Grüllmeyr, Fabriksbesitzer, Wien. Wilh. Sigmund, Fabrikant, Wien. Ludwig Blaschinsty, Director, Wien. J. Weißhaupl, Gutsbesitzer, Wien; Josef Blazincic, Kaufmann, Wien; Carl Heller, Kaufmann, Budweis; Josef Klein, Kaufmann, Wien; Rudolf Niernsee, Kaufmann, Wien; Feung Leidinger, Nestaurateur, Wien; Adolf Wagnier, Kaufmann, Wien; Julius Schreiner, Privat, Wien; Franz Binder, Ingenieur, Wien; Raimund Jaltig, Ingenieur, Prag; R. Nieger, Kaufmann Wien; A. Wiesenburg, Privat, Wien; J. Eschinger,oeer taurateur, Wien; Max Moyri, Kaufmann, Wien; L. Schreiner, Privak, Wien; Alois Schuck, Kauf. mann, Munchen. Se. Ex. Ferdinand v. Fibler l. 1. Felomarschall=Lieutenant, Wien. Corberien.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2