Nr. 2 Programm der St. Poltner Staotcapelle für den 3. September: 1. Indigo=Marsch v. Joh. Strauß. 2. Quadrille nach Motiven aus der Operette: Der lustige Krieg von Joh. Strauß. 3. Concert=Ouverture von J. Klimsch. 4. Charlotte¬ Walzer von Millöcker. 5. Nocturne v. J. Klimsch. 6. Heit'rer Muth, Polka tranç. von Josef Strauß 7. Italienisches Opern=Pourri von J. Klimsch. 8. An der schönen blauen Donau, Walzer von Joy. Strauß. 9. Gebet und Chor der Turten aus der Oper Wanda, v. Doppler. 10. Der Klügere gibt nach, Polka Mazur v. Joh. Strauß. 11. Mit Lieb und Lust, Polka schnell v. J. Klinisch. 12. Auf nach Steyr, Marsch v. Schiller. Aviso! Am Donnerstag den 4. Septemver rommt die bestverannre Draytseiltunsilerin Miß Amanoa nach Steyr und wiro sich am Aussiel¬ lungsplatze proouciren, wofur ein pe¬ cielles Entree nicht zu entrichten ist. Heute, Dienstag, wird die aus 8 Personen bestehende, durch gute und elegante Leistungen auf dem Gebiete der Gymnastik sich auszeichnende Alphonso=Truppe zum vorletzten Male und morgen, Mittwoch, zum letzten Male auf¬ treten. Alle bisher vorgeführten Productionen die¬ ser Gesellschaft erfreuten sich des ungetheilten Bei¬ falles des Publicums, was daraus am besten er¬ bellt, daß mit jedem neuen Auftreten der Kreis der Zuschauer um die Productions=Tribune ein großerer und dichterer wird. Leisten auch alle Mitglieder dieser Akrobaten=Gesellschaft nach Möglichkeit ihr Bestes, so glauben wir doch die Leistungen des Frl. Wilhelmine und die wirklich in ihre Art und Durchführung seltenen und bravourösen Balancekünste der Melh Leona, der „Kanonenkönigin“, besonders hervor¬ beben zu sollen. Ungern sehen wir diese Gesellschaft scheiden, und wir geben dem Wunsche Vieler Ausdruck, wenn wir sagen, es möchte die Gesell¬ chaft und die „Kanonen=Königin“ Miß Leona zu einem nochmaligen Auftreten gewonnen werden. Damberg:: Wir machen varauf auf¬ mertsam, daß der Weg auf den Dam¬ berg und zur Aussichtswarte wei߬ roly, der vom Schoiver über die Heibe nach Dambach weiß= olau markirt ist. Heute Nachmittags sino per Bayn 53 Mirglieder des lanowirryschaftlichen Bezirksvereines von Helsberg (Nie¬ derosterreich) zur Besichtigung der Aus¬ stellung hier angerommen. Naheres morgen. Gewerbliche Excursion nach Steyr. Der Niederosterreichische Gewerve=Verein unternimmt Sonntag den 14. 0s. Mrs. eine gewerbliche Excursion nach Steyr, um dort die elertrische uno culturhistorische Ausstellung, sowie die Waffenfaorir uno die Fachschule für Eisen= uno Stähl=Inbustrie zu besichrigen. Blanorukksaorik Kaimuno waller. Die Exposition derselben in Steyr verdient mit Recht die Aufmerksamkeit des Publicums. Die Fabrik, 1804 gegründet, zählt zu den ältesten Industrien in Steyr, und hat sich immer den An¬ forderungen der Neuzeit und den Fortschritten in der Technit und in der Wissenschaft anzuschmiegen verstanden. Die Fabrikate dieser Fabrik finden ihren reichlichen Absatz in Oberösterreic, Nieder¬ österreich, Tirol; Kärnten, Steiermark, Ungarn, Polen, Böhmen, Kroatien und Valmatien, außer¬ dem exportirt die Fabrik nach dem Königreich Italien. Die ausgestellten Blaudrucke geben so ziem¬ lich ein Bild von dem Absatzgebiet, indem die große Auswahl der Dessins, und die verschiedenen! „Steyrer Ausstellungs-Zeitung“ Farbenstellungen den jeweiligen Geschmack der Ab¬ neymer zeigen. Der Blaudruckartikel repräsentirt den älte¬ sten und zugleich den farbenechtesten Be¬ kleidungsstoff, dem weder die launische Mode noch die nationalen Neuerer etwas anhaben können seine Billigkeit und Dauerhaftigkeit wird allgemein anerkannt, und so wünschen auch wir der Fabrik, ndem wir ihr zu der schönen Exposition gratuliren, auch in der Zukunft bestes Gedeihen. Reueste Teiegkamme „Pleyter Ausstellungs=Zeitung Tondon, 2. Septemver. „Times“ mel= den, daß in den Straßen Perings Placare angeheftet sino, worin der Krieg gegen rantreich proclamirt wiro. Shanghal, 2. Septemver. Der Vice¬ konig von China Zi=Yong=schang wurde seines Ranges verlustig erklart. Wien, 2. Sept. Auf der Strecke der ungarischen Staatsvayn ist heure Nachts der Zug, auf dem Konig Milan sich befano, enigleist. Ob hier lediglich ein Zufall, oder eiwa gar ein Verbrechen vor¬ liegt, ist noch nicht erurt. Taxenburg, 2. September. Anlaßlich des Gevurtstages der Prinzessin Elisa¬ bety wurde heute Vormittags ein feier¬ licher Gottesdienst abgehalten, dem oas ourchläuchtigste Kronprinzenpaar vei= wöynte. Wien, 2. Septemver. In einem Horel der Vorstadt Wieden har sich heute mor¬ jens ein Lievespaar, dessen Joenrirar noch nicht constatirt ist, erschossen. Eingesendet. Schade nur, daß die ursprüngliche Akrobaten¬ vuhne für die künstlerischen Leistungen am Ausstellungsplatze nicht benützt werden kann, denn die Situation der derzeitigen ist für die Besucher sehr unbequem. Wer gerne ein Gläschen guten Weines in der Czarda oder in Herrn Saxlehner's Restauration trinken und sich dabei die Akrobaten ansehen mochte, den hindert das zwischen liegende, zumeist unbenützte Bosquet. Aber nicht allein für die Restaurationen, auch für alle Bierhallen entspricht das zu niedrig liegende Podium der jetzigen Bühne nicht. Vielleicht erbarmt sich der Besitzer der Restauration und der Czarda seiner Gäste und gestattet, daß die ursprüngliche Bühne wieder ihrer Bestimmung zugeführt wird!? Ein anderes Mittel wußte ich nicht, nachdem es einen anderen Platze, der jo gunstig wäre, nicht gibt. Ein seit mehreren Tagen in Steyr anwesender Fremder. Personen=Berleyt. 1. Ausstellungsbesuch. Am 1. September haben einschließlich der 478 Besucher der culturhistorischen Ausstellung 2180 Per¬ sonen den Eintritt in die Ausstellungsräume bezaylt 2. Bahnverkeyr. Am 1. Septemv. sind angekommen - 651 Personen 681. „ abgereist * * Wiener-Zorjt. Griginal-Bericht der Allgem. Hepositenbank. Wien, 1. September. Die Börse wird noch immer durch wirthschaft¬ liche Fragen irritirt und wendet dem Waarenge¬ schäft eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu. Die Nachricht von dem Falliment einer Manufactur¬ Firma in Pest deunruhigte die Börse, obwol an den Passiven von 300.000 fl. die Banken gar nicht betheiligt sind. Man verbreitete ferners die Nach¬ richt, daß die Dreitaiserzusammenkunft durch das Seite 3 Unwohlsein des deutschen Kaisers nicht stattfinden werde, und daß China an Frankreich den Krieg erklärt habe. In Folge dessen erwartete man von Paris schlechte Curse und schritt zu Realisirungen, wodurch die Curse sämmtlicher Banken reducirt wurden, nur Depositenbank-Actien notirten in Folge des sich immer mehr hebenden Geschäftes der Fleisch¬ cassa höher. Transportwerthe gingen gleichfalls in Folge der constant ungünstigen Wochenausweise zurück. Von Industriewerthen hoben sich Pester Waggon und Drasche, während die übrigen ver¬ nachlassigt blieben und schwächer notiren. Renten gaben Bruchtheile ab, nur Mairente behauptete ihre frühere Notirung; Valuten blieben unverändert. Schlusscurse am 1. Septemver. Mai-Rente 80.70 296.75 Credit 95.80 295.25 5% ost. P.=R. Ungar. Credit Anglo 104.75 Ung Pap.=R. 93.20 Oest. Goldr. 103.90 Union Ung. Goldr. 91.55 Bankverein Silber=Rente S1.45 Länderbank 96.50 103.- 88.35 203.50 51.20 Alpine Depositen 185.— 212.50 Tramway 9.66 302.25 Napoleons Staatsbahn 123.— Rubel Carl Ludw. 121.55 London Lombarden 147.25 48.25 Paris 173.25 Elbethal 268.75 Prager=Eisen 59.55 Marknoten 542.— Lloyd 532.- Tabakactien 127.25 Dampfschinf 2337.— Nordbahn Telegramm. Wiener Curse am 2. September Mittags: Oesterr. Credit 297.80, Ungar. Credit 296.50, Länderbank 97.10. Tramway 212.20, Staatsbahn 303.30, Lombarden 141.30, Mairente 80.13, Ungar. Goldrente 91.67, Alpine 57.40, Mark¬ Noten 95.55, Tabakactien —.—. Günstig, auf das Gerücht, daß der Betriebs=Vorschuß an die Firma Weinrich gesichert sei. Die Fillale der Higom. Bopositen Bank in Steyt, Baupiplah 22, übernimmt Geldeinlagen auf Sparbücher und Cassa=Scheine. Die Verzinsung der Geldeinlagen beginnt sowohl für Sparbucher als für Cassascheine von dem auf den Einlagstag folgenden Werttag. Die Filiale besorgt ferner den Gin=uno Verlunf aller Gattungen Staats= und Industrie=Papiere, Lose, Prioritäten und Pfandbriefe, Gold= und Silbermünzen, die Einlosung von Coupons 2c. und empfiehlt sich zur Ausführung aller in das Bantgeschaft einschlagigen Auftrage. Vorschusse auf Staats= und Industrie=Papiere werden zu den billigsten Bedingungen ertheilt. Wilterungs-Bericht. Telegramm der meteorologischen Central¬ Anstait Wien. 2. September 1884, Nachmittags 2 Uhr. Niederster Barometerstand: 740 Millimeter. Ort desselben: nordwestlich von Schottland. Höchster Barometerstand: 765 Millimeter. Ort desselben: Mittelmeer. 2. Minimum des Barometerstandes: Rußland. Wind: südlich Bewölkung: heiter. Niederschlage: — Cemperatur: warm. Bemerkung: Steyr, 2. Sept. 1884, 1 Uhr Mittags. Wind: Richtung ostlich, Stärke gering. Bewölkung: Niederschlag: Temperatur: 25° C. Bemertung: Zunächst keine Aenderung wahrscheinlich.
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