Seite 4 die im Organismus vorkommen. Was geschieht im Eiweiß? Im Eiweiß entsteht an der po¬ sitiven Elektrode ein Coagulirungsproceß, das Eiweiß wird bröcklig, grieslig, an der negativen Elektrode entsteht ein Verflüssigungsproceß. Es wird auch der Schwefel dem Eiweißtorper ent¬ zogen und verbindet sich mit der Saure zu Schwefelsäure, die die Gewebe ätzt. Untersuchen wir nunmehr den Schaum an der negativen Elektrode, so erkennen wir die alkalische Reac¬ tion, es ist von ätzkaliumartiger Wirtung. Jetzt geben wir zur Mustulatur über, zum Muskel¬ fleisch. Am positiven Pol bildet sich Schwefel¬ äure, am negativen eine Aetztali=Wirkung; es entsteht in secundärer Weise ein Herstorungs¬ proceß. Es ist bei der Elektrolyse das Wichtigste und Nothwendigste, daß wir die Nadel nicht be¬ rühren; es ist nämlich eine rein chemische Her¬ setzung, die in elelettrische Spannung üvergeführt wird. Es muß auch die Batterie darnach be¬ schaffen sein; sie muß Wasser zersetzen können u. s. w. Nun lassen wir den Strom circuliren. Die Elektrolyse ist schon seit langer Zeit bekannt; schon vor 15 Jahren wurden Blutge schwülste zersetzt und zwar durch zwei Zoll lange von unten nach oben und von oven nach unten in die Geschwülste gesteckte Nadeln; es haven sich Blutgerinsel gebildet und der Patient ist durch derartige Analysen geheilt worden. Doctor Billroth ist jedoch ein Feind der Elettrolyse. Es ist möglich, daß die Effecte noch nicht der¬ artig wie heute waren, daß die Elettrotechni dazu beigetragen hat, unseren Zwecken zu ent¬ sprechen. Was nun die Galvanoplastik anbelangt, so kann ich Ihnen heute die plastischen Wirtungen der Elektricität nicht vorzeigen, weil die Behelfe dazu mangeln und es immer Schwierigteiten bietet in der Abwesenheit seines Laboratoriums der¬ artige Versuche vorzunehmen; es waren dies so hübsche Versuche, allein der Platindraht ist viel zu dick, um ihn bei dieser geringen Spannung zum Glühen zu bringen. Ein weiterer wichti¬ ger Strom ist der Faraday'sche oder Inductions¬ strom, der sich vom constanten Strom wesentlich unterscheidet. Der constante Strom hat die Eigenschaft, auf das centrale Nervensystem ein¬ zuwirken, die Gewebe zu zersetzen, auf chemischem Wege die Gewebe zu durchgluhen und eine catalytische Eigenschaft. Der Inductionsstrom, der von Inductionsapparaten geliefert wird, hat eine ganz andere Wirkung. Schon seine sto߬ weise Wirkung deutet darauf hin, daß er nicht im Stande ist, derartige Widerstande zu üver¬ winden, daß er nicht im Stande ist, auf die Sinnesorgane einzuwirken, wie der constantr Strom, also auf das Gehirn, auf die Netzyaut u. s. w. Er hat eine große dynamische Wirtung insoferne, als er im Stande ist, die Nerven nd die Muskeln in Contraction zu versetzen. Sie können die Wirtung solch in inducirter Ströme sehen. Nehmen wir nun den Fall, es wurde sich z. B. um Gesichtsnerven handeln. Da mußten wir folgende Muskeln behandeln (Dr. Wilheim zeigt diesbezügliche Versuche an seinem Assisten¬ ten) — den Muskel, der die Nase rumpft, den Muskel, der das Lächeln herbeiführt, den Mus¬ kel, der das Auge schließt. In solchen Fallen, wo es sich um Zusammenziehung oder Isolirung der Muskeln handelt, ist der Inductionsstrom von großer Bedeutung. Es gibt aver Falle, wo es nicht möglich ist, Inductionsstrome anzu¬ wenden, wo eben nur der constante Strom dien¬ lich ist. Man verwendet eine Batterie, welche ohne Grenze ist, insofern, als man die Anzay der Elemente je nach Bedarf, vermehren tann. Von wissenschaftlicher Bedeutung ist, wie gesagt nur der constante Strom, der Iuductionsstron ist bei den heutigen Behelsen noch nicht von wissenschaftlicher Bedentung. Jeder Inductions¬ strom wird ja von verschiedenen Mechauitern gemacht. Man hat in Paris getrachtet, einen einheitlichen Inductionsstrom einzufuhren. Im pyysiologischen Institute in Berlin hat man vorgeschlagen, daß alle Induetionsstrome in der Weise fabricirt werden, daß nicht nur cin und dasselbe Element, das Daniell'sche, welches die großte Constanz zeigt, verwendet, sondern daß auch der Auerschnitt des Drahtes von vestimmter „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Größe sei. Doch dieses sind alles nur stille Wünsche, die nicht so bald reussiren dürften. Was nun die verschiedenen Batterien anbe¬ langt, so gelten als zweckentsprechend die Batterien von Siemens und Halske in Berlin. Was nun die Trausportabilität betrifft, die der Arzt in seiner ausgebreiteten Landpraxis braucht, so sind da eine Menge solcher Batterien construirt wor¬ den, besonders von Ausländern. die weniger dem Bedurfnisse ensprechen, als vielleickt der Eleganz. Die besten galvanischen Batterien sind die von Stöhrer, das sind Zink=Kohlenbatterien, wie sie in Wien fabricirt werden. Diese Batterien werden theils mit Schwefelsäure, theils mit doppelt chromsauren Kali gefullt. Andere Batterien, welche ganz ausgezeichnet sind, sind die Leclanche'schen Hink=Braunstein=Batterien. (Schluß folgt.) Angekommene Iremor. Mayer's Hotel „Zum Schiff“. Se. Excellenz Graf Bylandt=Rheidt, k. k. Reichskriegsminister, s. Gemalin, Wien. Se. Ex cellenz Hans Graf Wilczek, Wien. Robert Ritter von Schaup. Wien. Baron Condenhove sammt Consine, Wien. Freiherr v. Hakinberg, k. k. Hofrath. Wien. Haus von Ferko, Rentier, Wien. Alfred Porges, Rentier, Paris. Alois v. Czedik, Sections=Chef Wien. Alois Putschik, Einsiedel. Edler von Tomasoni, Privat, Wien. Dr. Josef Gans, Ad¬ vokat, Pilsen. Carl Bayer, Handelskammer=Se= crelär, Innsbruck. M. Russe sammt Familie, Großhändler, Wien. Baldenecker, Kaufmann, Salzburg. I. Rau, Realitätenbesitzer, Wiener¬ Neustadt. August Barawitzka, Fabrikant, Wien. Dr. Rudolf Schuster, Ministerialbeamter, Wien Franz Sand, Kanfmanu, Barmen. Meller, Consul, Hamburg. Carl Marschner sammt Gattin, Frant¬ furt. Hermann Seswin sammt Familie, Inspector der österr. Nordwestbahn. Thaler, Professor, Linz. Baron Faber, k. k. Stabsarzt, Wien. Baron Görgey, k. k. Oberfinanzrath, Triest. Eduard Sacher, Hotelier, Wien. Ludwig Schneider, Ho¬ elier, Wien. Reiser sammt Familie, Privatier, Wien. Carl Freymann, Kaufmann, München. Dr. Cail Wedl, k. k. Professor der Medicin, Wien. Graf C. Wradislav, Tyrna. Franz Beitlich, Fa¬ brikant, Böhm. Kamitz. Ignaz Rolitz sammt Hamilie, Fabrikant, Kamitz. I. Lippert, Hoteliers= gattin, W:en. Josefine Mayer, Private, Wien I. Brenn, Beamter, Pest. Dr. Rollet, Liezen. Schwizer, Kaufmann, Wien. Ludwig Frey, Kauf mann, Wien. Conrad Georg Rausch, Procurist, Wien. Dr. Ilg sammt Frau, Enstos, Wien. Ednard Reithof, Oberlandesgerichtsrath, Wels. Leopold Spängler, Staatsanwalt, Wels. Dr. Franz Janka, Notar, Prag. Carl Schäfler, k. k. Inspector, Wien. Emerich Wagner, Privat, Wien. Carl Rom, Major, Graz. Eduard Pfeil, Kammer. rath, Wien. Friedrich Mitter, Maler, Wien¬ Krausler, k. k. Bezirkscommissar, Gröbmug. Lauf¬ huber, Hotelier, Gmunden. Zeilberger's Gasthof „zum rothen Krebs“. Anna Auböck, s. zwei Söhnen, Brauerei-Be¬ sitzerin, Hallein. Ludwig Watzka, k. l. Posiverwalter, ju Komotan (Böhmen). Eugen Nagy, Oberlienlenant, Wien. Vincenzia Schwab, Private, Wels Antonia Kindler, Private, Wels. Franz Neudorfer, . Frau, Privatier, Wien. Dr. Reichard, s. Frau, k. k. Notar, Ybbs. P. Eberhard, Pfarrer, Johns¬ bach. Anna Schauer, s. Schwägerin, Advocatens¬ Gattin, Wels. Ernest Klinger, Pfarrer, Tauf¬ kirchen. Joh. Frimmel, Pfarrer, Weißkirchen a. d. Donau. Wilhelm Steininger, Privatier, Freistadt. Fr. Wisietto Preisinger, Cleriker, Kremsmunster. Franz Schachinger, Gastwirth, Lohnsburg. Jose Brenner, Oekonom, Bergyam. Paul Ornetsmüller, Oekonom, Fossing. Anton Sternbauer, Müller, Metmach. Lorenz Kettl, Oekonom, Schmidham. Andreas Banderk, Oekonom, Lohnsburg. Max Ktanavitter, sammt Frau, Hausbesitzer, Krems¬ münster. Paul Dengg, Gendarmerie=Postenführer, Hieflau. Cäcilia Sturmberger, Private, Hieflau. Joh. Stadler, Wirty, Hieflau. Juliana Widling, Wirthin, Hieflau. Mayr's Gasthof „Zum goldenen Lowen." F. Zeitlinger, Seusen=Fabrikant, Michldorf. Valentin Steu, Gasthosvesitzer, Atzeubrug. Josef Nr. 22 Straberl, Buchhalter, Losdorf. Josef Brunner, Geschäftsführer, Loosdorf. Hermann Sulzbach, Beamter, Loosdorf. Josef Barkl, Prosessor, Vordern¬ berg. Moriz Roller, Fabriksleiter, Wien. Josef Hampl, Maschinen=Fabrikant, Wien. Max Breiter, Spenglermeister, Wien. Josef König, Fabrikant, Wien. Franz Herber, Oekonom, Weißkirchen. Ignaz Bachner, Oekonom, Weißkirchen. Florian Lindmayr, Oekonom, Weißkirchen. Ludwig Mitten¬ dorfer, Müller, Pregarten. Georg Neubauer, Oeko¬ nom, Weißkirchen. Josef Binder, Privatier, Aschach 2. d. Donau. Alois Rudl, Bäckermeister, Wien. Johann Ortel, Pfarrer, Neu=Kematen. August Hasenleithner, Organist, Gmunden. Josef Wieser, Brauerei=Besitzer, Wels. Franz Grachsberger, Rathssecretär, Wien. Alois Prei, Professor, Krems. Sigmund Krey, Beamter, Wien. Peyrl's Gasthof „Zum weißen Lamm.“ Anton Riedl, Studiosus, Manthausen. Johanna Riedl, Lehrerin, Mauthausen. Fran Straßer, Großhändlers=Gattin, Enus. Anton Heindrich, Lehrer, Wien. Adolf Schumacher, Monteur, Wien. Gattinger, Ober=Ingenieur, Wien. Zimmermann, Privatier, Wien. Carl Schrenmayr, Tischlermeister, Wien. Georg Bogner, Schuhmachermeister, Wien. Hasner, mit Gemaliu, Spenglermeister, Lierzen. Paul Scherrenf, Beamter, Lierzen. Gabschischall, mit Gemalin, Beamter Liezen. Johaun Zrenner, Fleischhauer, Molln. Personlen=Berleyr. 1. Ausstellungsbesuch. Am 27. August haben einschließlich der 670 Besucher der culturhistorischen Ausstellung 2680 Per¬ onen den Eintritt in die Ausstellungsräume bezahlt. 2. Bahuverkehr. Am 27. August sind angekommen 649 Personen „ abgereist „ 277. Wiltrtungs-Brricht. Telegramm der meteorologischen Central¬ Anstalt Wien. 27. August 1884, Nachmittags 2 Uhr. Niederster Barometerstand: 745 Millimeter. Ort desselben: Adria. Höchster Barometerstand: 770 Millimeter. Ort desselben: Irland. 2. Minimum des Barometerstaudes: Moldau. Wind: nordwestlich. Bewölkung: trub. Niederschläge: Regen. Temperatur: kühler. Bemerkung: Steyr, 27. Angust 1884, 1 Uhr Mittags. Wind=Richtung: Südwest, Stäike ziemlich staik. Bewölkung: trüb. Niederschlag: Regen. Temperatur: 10•3° C. Bemerkung: Keine Aenderung innerhalb der nächsten 24 Stunden voranslichtlich. Cemperatur des Wassers am 26. August 1884. Bad Schönau 13“R. 12 ° R. Ennsfluß: Namingbach 14"N. Schwimmschule: 12° N.Griehmyt) Wiener-Borse. Original=Bericht der Allgem. Depositenbant. Wien, 26. August. Auf die gestrige Reaction folgte heute eine nicht nubedeutende Erholung, die von den höheren Zuckerpreisen in Prag ausging und durch be¬ ruyigendere Aufllärungen über das Engagement der Credil=Anstalt bei der Firma Weirich unter¬ lützt wurde, dadurch gewannen Credit und dle übrigen Bankactien ein en ausgiebigen Vorsprung, den sie trotz mehrsacher Executions, Verlänfe be¬ haupteten. Die Besserung der Preise am inter¬
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2