Nr. 20 gluck, daß sein bestes Pferd, nachdem er es am Vortage nach Steyr gebracht hatte, einem Kolitansalle erlag, und bedauern wir diesen linfall auf das lebhafieste. lim 3 Uyr wurde das Glockensignal zum Beginne des 1. Rennens gegeven uno nachdem Herr J. Aubock die Pferde am Startplatz geordnet und zum Ablauf ge¬ gerichtet hatte, senkte der Starier Herr Almeroty die Fähne uno entließ oas Held. Als Erstes langte die von Herrn Ant. Zitlosch genannte (und unter Protest gelaufene) Stute „Lisi" in 7. Winuten 25 Secunden; als Zweites Herrn Gort¬ ried Zeitlingers „Jory" in 7 Min. 28 Sec.; als Drittes Herrn Barawitz¬ ta's „Bertha" in 7 win. 50 Sec.; als Viertes Herrn C. Klingers „El ven Daby" i 7 Wiin. 36 Sec. uno dann die beiden Naglschen Pferde „Hans“ und Luzi“ am Ziele an. Von der Preisvertheilung wurde vor¬ derhand Abstand genommen, ois der Prorest entschieden. Fallt derselbe zu Uingunsten der von Herrn Ziklosch genannten Sture aus, so erhalt Herr Gottfried Zeitlingers „Jory den ersten Preis, die von Sr. Majestar gespendeten 25 Ducaten, und die weiteren Pferde die folgenden Preise. Das Internationale Reiten orachte nur ein Feld von 3 Pferoen, dar¬ unter aber den gefürchteten Recken „Bene¬ fici.“ Auch dieses Feld ware großer ge¬ worden, wenn Herr Tupan mit seinem guten Traber „Warwar“ und Herrn Morgenstern's „Truschock hieher ge¬ kommen waren. „Warwar" zog sich jedoch bei dem Pester Rennen Verletzungen zu und auch „Druschock“ konnte nicht aus dem Stall gebracht werden. Nach dem Falle der Flagge üvernäym Benefici“ die Führung, welche er sich nicht mehr entreißen ließ, und entzuckte durch seinen feylerlosen reinen Trad Fever¬ mann. Die 4800 Meter wurden von „Be¬ nefici" in 8 Minuten 50 Secunden zu¬ ruckgelegt, und gewann er den prachtvollen Becher, welchen Se. Majestat der Kaiser gespender hatte, nevst 400 Francs. Wir freuen uns, daß der schone silberne Becher von einem so eifrigen Sportsman, wie Herr Wawrick ist, errungen wurde. Herr Pitsch's „Dobrodee“ erhielt den 2. Preis mir 200 Francs und desselben ungarische Schimmeistute „Fänny den 3. Preis mit 00 Francs. Mit diesen zwei Rennen ist die Tyatig¬ keit des Renn=Comites beender, und wir konnen nur wiederyolen, was wir vereits anlaßlich des Officiers=Rennen geschrieben. Das Comite hat seine Aufgabe auf das granzendste gelost. Beice Renntage veran¬ laßten viele Tausende zum Besuche unserer Ausstellung, und es ist interessant, daß bisher, mit Ausnayme der Kaisertage, die beiden Renntage gleichzeitig die großten Besuchstage der Ausstellung waren. Es ist dies ein neuerlicher Beweis, daß der in Oberosterreich alibeliebte Nennspori von seiner Anziehungstraft nichts einge¬ bußt har. „Steyrer- Ausstellungs-Zeitung.“ Die Abschließung des Rennplatzes war viesmat eine besonders gelungene, und die beim ersten Tage nach Hunderten zahlen¬ den „Gratisblitzer“, welche die Hoyen be¬ setzten, seylten vollstandig, oafur aber bemertten wir auch diesmal eine soge¬ nannte Buschtribune, die durch ihre Aus¬ dehnung veinäye danach angethan war, der Renntrivune Concurrenz machen zu wollen. Alles in Allem war auch dieser Nenn tag ein Erfolg und tein tleiner Tyeil hievon gebuhrt den Cassieren, welche unter Führung des Herrn Gottfried Sonn¬ leitner sich der undantvaren Aufgave des Geldeinhevens unterzogen. Wir konnen uns dayer nicht versagen, den Cassieren owol, wie den zum Abschluß des Platzes sich freundlichst zur Verfugung stellenden Feuerweyrmannern, der Gendarmerie und dem Militar den Dank des Renn=Comites auszudrucken. Tuges=Struigkeiten vom Gene. Steyr, 25. August. Ministerbesuche. Antnupfend an unsere in der letzten Nummer gevrachte Notiz über den Besuch unserer Ausstellung durch die Herren Minister Graf Taaffe, Baron Pino, Baron Conrad und Graf Faltenyayn, tyeilen wir noch mit, daß dieselben sich im Allgemeinen und Besonderen üver das Geseyene seyr gunstig aussprachen und sich Se. Excellenz der Herr Ackervauminister Graf Fälkenhäyn außerte, Se. Majesiat der Kaiser habe am verflossenen Freitage zu ihm gesagt: „Schon seit vielen Jahren hat mich keine Ausstellung so seyr interessiri, als wie die Steyrer=Aus¬ stellung. Die Excellenzen wurden von den Herren Josef Werndl, Dr. Hochjauser und Abtheilungsvorstand=Stell= vertreter des k. k. Staatsbäynverrieves Schiller geführt. Sonntag Abends um 6 12 Uhr tam mit dem Züge von St. Balentin der Herr Kriegsminister Graf Bylanot=Ryeidi mit Gemalin in Steyr an, stieg im Hore „Schiff ab und besichtigte unter Führung des Herrn Generaldirectors Josef Wernol noch am gleichen Avende die elettrische Ausstellung und die Beleuchtung des Ausstellungsplaßes. Montags Vormittag besuchte Se. Excellenz mit Gemalin in Begleitung der Herren Generaldirector Wernol uno Dr. Hochyauser die tulturyistorische Ausstellung, wo sie unter Führung der Herren Franz Domiy, Professor Wever uno Dr. H. Wiomann sämmiliche Raume mit regstem Interesse besichligten. lim 1172 Uhr führ Se. Excellenz sammt Gemalin unter Begleitung des Herrn Josef Wernol uno Dr. Hochhauser zur Besichtigung der Waffen¬ avritsoojecte. Diner des elertrblechnischen Vereins Zu dem Diner der Weitglieder der des eler¬ trotechnischen Vereines von Wien, welches im Hotel Eiselmeyrs kürz vor 7 Uhr begann und Seite 3 an dem sich 76 Personen vetheiligten, hatten sich auch die Minister, Excellenzen Mi¬ nister=Prasident Graf Taaffe, Ackerbau¬ minister Graf Faltenhayn, Handelsminister Baron Pino und Unterrichts= minister Baron Conrad v. Eyves¬ feid eingefunden, welche in Begleitung oes Herrn General=Directors Josef Wernol, des Herrn Dr. Hochhauser und des tais. Rathes und Burgermeisters Pointner erschienen waren. Die Herren Minister nahmen am eigentlichen Diner nicht Tyeil, sondern waren nur zu Ehren des versammelten elettrotechnischen Vereines gerommen uno conversirten vei einem Glase Wein in seyr gemütylicher Weise mit den Herren, welche sie vegleitet hatten. Bald folgten schneu aufeinander die Toaste des Herrn Burgermeisters Pointner, Vice=Prasidenten des elettoiechnischen Ver¬ eines Hrn. Telegraphen=Commissar Kareis und des Minister=Prasidenten Grafen Taaffe. Der Herr Burgermeister eryoo sein Glas mit den Worten: „Die Staot Steyr hatte vor Kurzem das hohe Gluck, Se. Majestat den Kaiser in ihren Mauern zu vegrußen. Es hat sich Seine Majestät seyr gunstig über die Ausstellung ausgesprochen und sich ganz besonders für die elettrische Ausstellung interessirt, welches Interesse auch andere hohe Weitglieder des taiserlichen Hauses wiederholt zum Aus= drucke gebracht haben. Er erlaube sich daher auf Se. Majestat den eryavenen Kaiser und gutigen Monarchen und das diegentenhaus ein dreimaliges „Hoch aus= zubringen, welches begeistert und mit stur¬ mischer Acclamation aufgenommen wurde. Bald darauf eryov sich der Vice=Pra¬ stoent des elettrotechnischen Vereines Herr Telegraphen=Commissar Kareis zu nach¬ olgendem Trinkspruche: „Der Unfall, welcher jungst die kaiserlichen Hoyeiten, den durchläuchtigsten Kronprinzen und die Kronprinzessin gerroffen, hat den elettrotechnischen Verein veranlaßt, dem erhavenen Kronprinzenpaare auf telegraphischem Wege zu dem gunstigen Ausgange des Unfalles Sluck zu wunschen, und erhalte ich soeven ein Telegramm des Herrn Adjukanten, Se. Vurchläucht des Corvetten=Capitans von Woylgemuty (liest): „Ich vin von Sr. taiserlichen Hoheit dem durchl. Kronprinzen deauftragt, Iynen für die dargebrachten Glückwünsche den herzlichsten Dank aus¬ zuorucken. Aus diesem Anlasse glaube ich die geflugelten Worte des erhabenen Frotectors des Vereines anknupfen zu durfen: „Es moge Licht, ein Meer von Licht aufgehen, das in die tiefsten Grunde und auf die hochsten Berge dringe“ Herr Kareis bringt nun dem erhavenen Protector und der durchläuchtigsten Kron¬ prinzessin, denen noch viele und fropliche Tage bluhen mogen uno jenem fropen Er¬ eignisse, das er sich nur diserer anzudeuten erläube, das aber in wenigen Tagen officiell den Voltern tund gegeven wird (wir ver¬ muthen die Erwartung eines weiteren tron¬ prinzlichen Sprossen), auf dieses vin erheve er sein Glas zu einem dreimaligen Hoch auf den erhabenen Protector Sr. kaisert.
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