Seite 4 nehmen. „lebrigens, führ Reoner fort, „haven wir ja in Steyr eine yerruche Ausstellung, die nie vergehen wird: linser liebliches Thal, unsere schonen Berge: Bravo!) Kommen Sie recht oft wieder, sich dieselbe anzuseyen und mir uns noch oft freundliche Stunden zu verleven.“ Mit Stolz erfulle es ihn, daß ihn der Wiener Mannergesang=Verein als einen der Seinen anertenne, indem er ihn mit dem Vereins¬ zeichen ausgezeichnet have, oowol er tein Sanger sei. Nichtsdestoweniger gehoren alle seine Sympäthien dem oeutschen Liede. Sein Toast tlang aus in einem oreifachen „Hoch“ auf den Vorstano des Wiener Mannergesang=Vereines, das begeistert auf¬ genommen wurde. Dann brachte der Vorstano=Stellver¬ treter der „Steyrer Liedertafel“, Herr Dr. Angermann, einen Toast auf den arti¬ stischen Leiter des Wiener Mannergesang¬ Vereines, dessen Chormeister Herrn Eduaro Kremser aus, unter dessen Direction der Wiener Mannergesang=Verein so große Triumphe allenthalben feiert, und der nicht nur als Dirigent, sondern auch als yer¬ vorragender Componist in der musikalischen Welt glanze. Rauschender Applaus folgte diesen treffenden Worten. Herr Professor Eduard Kremser dantte für diese freundliche Anerkennung, denn diese allein sei es, welche den Kunstler in seiner großen Aufgave und seinem idealen Streven aufrecht erhalte. Alle Be¬ muhungen in einem Vereine aber seien vergeblich, wenn sich die Mitgliever nicht in einem Ideale begegnen, uno das sei die Kunst; sie sei die eigentliche Ursache aller Erfolge des Wiener Mannergesangs¬ Vereines, und dieser gelte sein Toast. Die Sanger antworteten mit einem ve¬ geisterten musitalischen Hoch. Der Vorstano der „Steyrer Lieder¬ tafel“, Herr Emil Haas, forderte die Liedertafler auf, dem Wiener Mannerge¬ sangs=Vereine, dessen Meisterleistungen ein leuchtendes Beispiel für sie Alle in der Pflege des deurschen Liedes seien, das Ver¬ einsmotto, welches die Liedertafler so yoch halten, darzubringen, uno mit enryusiastichem Schwunge ließen diese das evenso textlich als musitälisch gelungene Tiever= tafelmotto ertlingen. — Ein weileres Hoch von einem Mitgliede des Wiener Manner¬ gesangs=Vereines ausgebracht, galt dem trefflichen Solovassisten der „Steyrer Tieder¬ tafel“, Herrn Johann Scholz, welches lebhaft acclamirt wuroe. — Das Milglied des Wiener Mannergesangs=Vereines uno Ehrenmitglied der „Steyrer Tievertafel, Herr Dr. Wilhelm Stigler, brachte sodann einen enkyusiästisch aufgenommenen Toast auf das deutsche Lied aus, das die Ursache sei, welche die Sanger ver¬ brudert. Mit Begeisterung sangen sonach alle Sänger dieses schone Tieo. Hiemit tlang die Avschieosfeier harmo= nisch aus und man irennte sich unter per= sonlichen Freundschaftsvezeigungen - Einen, um sofort abzureisen, die Anderen um noch einige Stunden dem Besuche der „Steyrer Ausstellungs -Zeirung.“ schonen Umgebung Steyr's angesichts des gunstigen Wetters zu widmen. So sind sie denn voruver die herrlichen Stunden der Anwesenheit des Wiener Mannergesangs=Vereines in Steyr! Sie werden ein goldenes Blatk in den An¬ nalen unserer Stadt, speciell der hiesigen Sangervereine bilden. Mogen die vereyrten Wiener Gaste ein eben so freundliches An= denren von Steyr mirneymen, auf das inser froyvewegter Zuruf: „Auf Wieder¬ eyen!" vald uno oft in freudige Erfüllung jeyen moge. Auges=Treuigkerten vom Geste. Steyr, 22. August. Der „Electrotechnische Berein in Wien“ trifft Samstag, den 23. Au¬ gust l. J. um 12 Uyr 40 Minuren in Steyr ein. Die Besichtigung oer Werkstatten, in welchen die Dynamos uno die Tampen saoriciri werden, sowie der Wasserwerte, welche die Tichtmaschinen treiben, erfolgt Nachmittags. Die Ausstel= ungs= Villa und den Ausstellungsplaß werden die Weirglieber dieses Vereines am Abeno desselben Tages besuchen. Bortrag. Am 25. d. M. um 10 Uyr Vormittag halt Herr Professor Dr. Maximilian Weinver geraus Wien m Turnsaale des Burgerschulgevaudes einen mit Demonstrarionen vervundenen Vortrag üver: „Telephon und Mikrophon“. Zurritt für Jedermann frei. Vom Vergnugungs=Comire werden neuerdings mit dem als Seil¬ tunstlerallgemein betannten Glasermeister Brunner aus Penzing bei Wien uno mit meyreren renommirten Volrsanger=Gesellschaften Unterhandlungen gepflogen. Tlaolisrment der Werkzeng-, Stählwaaren- und Gewehr¬ orstandtheile - Tadrik der Tirmä Kuperi Käthmers War in Siehr. Die Fabrik wurde im Jahre 1864 durch Herrn Ruperi Natyner gegrundet und nach und nach vergroßert, so daß sie vis heute über ene Anzahl von 100 Maschinen verfugt. Unter dieser Maschinenzahl befinden sich Hammer= und Schmiede=Maschinen verschiedener Art und Di¬ mension, Excentrik=Pressen, große und tleine Dreybante, Hobel=, Stoß=, Frais=, Nevolver=, Schrauven=Maschinen und Polirzeuge 2c., welche in zwei Objecten untergebracht und aufgestellt sind. Diese Arbeits=Maschinen werden durch einen Wassermotor in der Starte von 30 Pferde¬ traften in Bewegung gesetzt. Die beregten Maschinen dienen der Favrik zur Erzeugung ihrer patentirten Universal¬ Schrauvenmutterschlussel, welche aus bestem Bes¬ emnerstayl geschmiedet und auf die solideste Art ausgefertigt sind, die in der osterreichischen Armee, bei den k. k. Artillerie-Regimentern, sowie in der k. k. Kriegsmarine und den k. t. Staats¬ Eisenbahnen eingeführt wurden; wegen ihrer besonderen Güte und Dauerhaftigreit haven sich diese Mutterschlussel eines Weltrufes zu erfreuen ind werden in die entferniesten Gegenden des Iu= und Auslandes in Versandt gebracht. Ferner erzeugt die Fabrik eine Anzahl von Nr. 18 Schlittschuhen nach zwei patentirten Systemen eigener Construction in feinster Ausarbeitung, welcher sich die verschiedensten Eislauf=Vereine bedienen und werden dieselben von den hervor ragendsten Capacitäten auf das Beste anempfohlen. Diese erwähnten Eisschuhe werden aus Stahl in sechs diversen Größen erzeugt, zeichnen sich vor allen Anderen durch gefällige Form, elegante Ansführung, sicheres Austreten und einfache Hand¬ habung aus, da sie nur mittelst einer einzigen Flügelschraube an der Sohle der Schuye fest¬ gehalten werden. Die Fabrik verfertiget weiters ihre eigens tonstruirten Messerscharfer, vollkommen geeignet zur Schärfung für Tafel=, Tisch=, Futterschneide¬ messer und Sensen, welche durch die eigenartige Beschaffenyeit und Einfachheit in der Hand habung sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen. Seit neuerer Zeit beschäftigt sich die Fabrik auch mit der Erzeugung der vom Herrn Stefan Fejes erfundenen und patentirten Sohlenrand¬ Beschneidemesser für Schuhmacher, welche sich durch die vorzugl che Construction für alle Ar¬ beiten eignen, wahrend die aus Amerita und England importirten Ablassemesser sich nur zur Verwendung in den mechanischen Schuhfabriten eignen. Ein vorsatzliches Einschneiden des Ober heiles, was bisher bei fertig gestellter Arbeit so häufig vortam, ist beim Gebrauche des Fejes'schen Messers ganz unmöglich. Dem Arbeiter ist der Vortheil geboten, daß er mit einem einzigen Schnitte, mit größter Schnelligteit den großten Sohlenrand gleich¬ maßig avzuschneiden im Stande ist, was vom Standpuncte der Oeconomie, der Zeit und des Materials von unschätzbarem Nutzen ist. Fach¬ blätter des In- und Auslandes haben sich ein¬ vellig über die Erfindung dieses Sohleurand¬ Beschneidemessers, in durchaus lobender und em¬ pfeylender Weise ausgesprochen. Schließlich sei noch erwäynt, daß die Ma¬ schinen auch zur Fabrikation der verschiedensten Gewehrbestandtheile, namentlich für Visire ein¬ jerichtet sind, und hat die bezeichnete Firma, seit deren Entstebung, eine ansehnliche Zahl, theils fertiger Vistre, theils einzelner Gewehr¬ bestandtheile, an die hiesige Waffenfabrits=Ge¬ sellschaft, zur Ablieferung gebracht. Die Fabrik betheiligt sich an der Ausstellung mit einer seyr gewäylten Collect on oben erwahnter Artitel, auf welche wir unsere Leser besonders aufmertsam machen. Angekommene Trrmor. Hotel Crammer (Eiselmeyr:. Dr. Heinrich v. Billing, Hof= und Gerichts¬ Advocat und Gemeinderath, Wien. F. Potschater, Oberingenieur, Graz. L. Schieeck, Fabritant, Wien. Carl Claaß, Zahnarzt, Konigsberg Baiern). Anton Herzauer, Tischlermeister, Wien. 5. Prangl, Holzhandler, Mauthausen. B. Eyr= lich, Kaufmann, Wien. Johann Zauner, Kauf= mann, Wien. F. Streißler, Beamter, Wien. H. Schachermann, Kaufmann, Wien. I. Beneck, Ingenieur, Brunn. Zeilberger's Gasthof „Zum rothen Krevs“. Dominik Hönigl, Abt des Stiftes Seiten¬ stetten. Ludwig Kronawitter, Kammerdiener, Stift Seitenstetten. Joy. Radauer, Cooperator, Koyrbach. P. Clemens Lietz. Gymnasial=Professor, Seitenstetten. Dr. P. Anselm Salzer, Gymnaial=Professor, Seitenstetten. Dr. Martin Fuchs, Pro'essor, Linz. Paul Frauengruver, Dechan, Losenstein. Michael Weißz, Pfarrer, Weyer. Carl Zappe sammt Frau, Domcapellmeister, Linz. Leopold Trannfellner, Backermeister, Scheibos. Franz Rieder, Goldarbeiter, Oberndorf. Franz Pucher, Arzr, Waizentirchen. M. Strohl, pract. Arzt, Obernoorf. Neneste Teiegtamme „Bikhlii - Kussirulungs-Britung. Wien, 22. August. Gestern Nach= mittags begegnete dem Kronprinzen¬ paare auf dem Wege von der Station
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