Nr. 17 an Sonn= und Feiertagen geoffnet), Losen¬ steiner=Capelle in Garsten. Spaziergange: Hohe Enusleithen, unterer und oberer Schiffs¬ weg. Tavor, Daxberg, St. Ulrich. Garsten Christtindl, Gleink. Eine prächtige Rundschau mit Hochgebirgsaussicht vietet der Damberg auf seiner Warte (1½ Stunde von Steyr.) Ger Joleiter Iruiiter=Gesung¬ Bererit tn Orehe. Tie letzten Stunden des Aufenthaltes. Die frohen Hoffnungen, welche der Sternenhimmel am Voravende in den Sangeryerzen erweckte, sie erfullten sich im vollsten Maße, denn ein wolkenloser Himmel blaute am Sonntag Morgen üver unsere Stadt und Frau Sonne lachelte freundlich auf die woylgemuthe Sanger= schaar hernieder und zeigte ihnen unser Steyr in glanzenoster Beleuchtung. Um 8 Uhr Morgens sang der Wiener Mannergesang=Verein in der Stadtpfarr¬ tirche die herrliche deutsche Messe von Schuvert. Die große Kirche war vis zum letzten Pläßchen von Andächtigen gefullt, die mit Entzucken den er¬ havenen Gesangen läuschten. Nach dem Gottesdienste machten die geeyrten Wiener Gäste unter Fuhrung von Mitgliedern der hiesigen Gesangvereine einen Spa¬ ziergang über den Tavor uno den Dachsberg, der so recht geeigner war, ihnen die wirklich uberaus malerische Lage der Stadt vor Augen zu führen Die Gegend prangte im verschieoen¬ artigen Grun, aus dem sich die Hauser¬ jruppen hell abyoven, getront von dem majestätischen Baue des Lambergschen Schlosses und dem bewimpelten Ausstel¬ lungspalais. Die in duftigem Blau schim= mernden Felswande des Sensengevirges und der Prielgruppe schlossen das Pano¬ rama in imposanter Weise ao. Unsere geeyrten Gaste zeigten sich bezaubert von diesem schonen Landschaftsvilde und sprachen dies auch wiederholt ihren Begleitern gegen¬ über aus. Gegen 10 Uhr fanden sich alle Sänger wieder in der Schwechater Bierhalle zum Fruyschoppen ein, den ihnen die Gemeinde creoenzte, um sich von einander zu veravschieden. Die Ge¬ fühle, welche die Herzen unserer vereyrten Wiener Gäste und jene der Steyrer ange¬ sichts der bevorsteyenden Scheidestunde ve¬ wegten, machten sich vald in veredren Worten Luft. Zuerst erhob sich der Herr Burger¬ meister tais. Rath Georg Poininer, um dem Wiener Mannergesang¬ Verein zu danten fur den Steyr hoch ehrenden Besuch, für die Kunstgenusse die er geboten und insvesondere fur die Munificenz, mit der er den Ertrag seines ersten Concertes den Armen Steyr's gewiomer. Derselve verrage nähe an 800 fl., uno werde oie Gemeinde dieses bedeutende Ertragniß ungeschma¬ lert an die Armen vertheilen lassen, welche Versicherung die Wiener mit leb¬ haftem Beifalle aufnäymen. Der Herr Burgermeister dankte hienäch auch allen „Steyrer- Ausstellungs-Zeitung“. einzeinen Herren Solisten, welche durch ihre Meisterleistungen das Puolicum ent= zuckt, und für das Volts=Concert, wodurch der Wiener Mannergesang=Ver¬ ein der breiten Masse der Bevolterung Gelegenheit vor, den weitveruymten Ver= ein horen zu konnen. Reoner vemertt hierauf, daß es ihn yoch erfreue, oas Sangerzeichen des Wiener Mannergesang¬ Vereines von dem Vorstande desselben er¬ halten zu haven, umsomeyr, als er selosi ein alter Sanger sei uno seit dem Jahre 1850 der „Steyrer Liedertafel“ bis vor wenig Jahren als ausuvendes Mit¬ glieo angehört habe. Er fühle sich geeyri, durch das Sangerzeichen des Wiener Mannergesang=Vereines, das er sich jetzt an die Brust hefte, sich als Mitglied dieses hochanseynlichen Sangertreises fühlen zu durfen. Nedner weist yin, daß er die erste deursche Sangerfayrt im Jayre 1851 nach Passau mitgemacht, und erinnert an enen schonen begeisternden Wäylspruch der Passauer Sanger: „Tieo wird Tyar, sruh oder spar, der seither Gemeingur aller deutschen Gesang=Vereine auch in Oesterreich geworden sei, und er konne seine Worte nicht schoner schließen, als wenn er die Sänger auffordere, diesen eryadenen deutschen Währspruch zu singen. Die Worte des Herrn Burgermeisters wurden mit zustimmendem Juvel aufge¬ nommen, und alsvald erionie es in mächtigen Accorden: „Tieo wiro Tyal ruy oder spat." (Schluß folgt.) Tuges=Srruigkerten vom Geste. Steyr, 21. August. Ehrender Besuch. Heute besuchte der veruymte Maler Amerling aus Wien in Begleitung seiner Frau Ge¬ malin die culkuryisiorische Aus= stellung unter Führung des Herrn Pro¬ essors Frant und sprach üver das Ge¬ eyene seine außerordentliche Be¬ aus dem Munoe riedigung aus, — nnes solchen Kenners der Kunst uno des Altertyums ein gewichtiges Urtheil! Kaiserschießen. Die Preis=Ver¬ kyeilung nach dem am 19. d. M. gechlossenen Kaiserschießen steut sich fol= gendermassen: 1. Auf der Inventionsscheibe: 1. Best: Nowotny, Freistadt erhielt das Kaiser¬ best (prachtvollen Scheivenstutzen). Dr. Höfner, Steyr 5 Ducaten 2. „ Schiller, Linz 3. „ Piazzi, Steyr . 12 Gulden Jurkowitsch, Steyr 5. „ Seidl Hermaun, Steyr 6. „ Steidl, Steyr Kriegshaber, Steyr Angerbauer, Steyr Drasch, Professor, Steyr Hoinig, Wien. Moisl, Losenstein Meditz, Steyr Dr. Seidl, Steyr Höller, Steyr Buchberger, Steyr Oberst Gatterer, Innsbrua Womaschka, Steyr Mayryofer, Sierning 19. Seite 3 4 Gulden 20. Best: Girtler, Steyr Mayr Josef, Steyr Hayek, Sirninghofen Aufischer, Steyr Sieghard, Steyr Mayrlehner, Steyr Reinhard jun., Molln Filipp, Steyr Mayer Georg, Steyr Stummer, Steyr Donte, Steyr 30. „ Rischawy, Wien 31. „ Auf der Ehrenscheibe: 1. Best: Höller, Steyr 5 Ducaten Hoinig, Wien 2. " Hayek, Steyr 3. „ 4 Gulden 4. „ Gatterer jun., Innsbruck Jaklitsch, Steyr 5. „ Meditz, Steyr . " Piazzi, Steyr Bergmann, Steyr Hölzlhuber, Sierninghofen Hutter, Salzburg Rischavy, Wien Sieghard, Steyr Die Telephon=Concerte im Industrie¬ Palais finden nun ois auf Weiteres täglich von 11—12 Uhr Vormittags, von 3—6 Uhr Nachmittags uno von 8—10 Uhr Abends statt. Das gestern Abend in Eiselmeyr's Casino stattgefundene Concert der Lieder¬ sangerin Fraulein Laura Neumann. war ziemlich gur besucht und errang die Concertistin sowol durch die Art ihres Vortrages als auch die huosche Stimme und außerst änmüthige Erscheinung vielen und verdienten Beifall. Von heute av spielt in Eiselmeyr's Casino=Tocalitaten täglich von 8 Uhr Abends an bei freiem Einirilt eine Damencapelle. Nachdem der große Saal mit drei elertri¬ chen Bogenlampen taghell beleuchtet, das Local selbst seyr yuosch ist, durften diese Unterhaltungsabende vald den Sammel= punkt der Fremden und Einheimischen vilden. Telegraphisches. Die hiesige Tele¬ grapyen=Station wurde begreiflicherweise wäyreno der verlaufenen Kaisertage, 19. und 20. August, in außerordenklichem Maße in Anspruch genommen, wie z. B. die spaltenlangen telegrapyischen Berichte der Wiener Blatter aus Steyr veweisen. Wie man uns mittheilt, wurden in diesen zwei Tagen 403 Depeschen mit 16.091 Worten, darunter eine Depesche mir 1215 Worten bewaltigt. Die verschiedenen Berichterstatter sprachen sich einstimmig über die Tüchrigkeit der vetreffenden mann¬ lichen und weiblichen Telegraphenveamten loveno aus. Angrkommenr Tremor. Hotel Crammer (Eiselmeyr). Se. Durchlaucht Furst v. Lichnowsty, Waf¬ fenfabriks=Präsident, Wien. Se. Excellenz Graf Klaps, Wien. Ritter v. Frant, Ministerialraty, Wien. F. v. Neumann, k. k. Hofrath, Wien. O. F. v. Sprenger, k. k. Sectionsrath, Wien. Otto Ruger, Bahn=Inspector, Graz. F. Kiste¬ mann, Privat, Wien. F. C. Louis, k. k. General, Wien. O. v. Himmer, Ministeriatraty, Wien.
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