Steyrer Ausstellungs Zeitung, Nr. 16, 21. August 1884

Ossitielles Gegun des Tentrat= Comtte S. Redaction: Administration: Grünmarkt Nr. 7. Zwischenbrücken: Nr. 2. Preis per Nummer 6 tr. Sprechstunde von 9—11 Uhr Vorm. Sprechstunde von 7—11 Uhr Vorm. Einzelnverschleiss: Expedition des „Alpen-Boten“, Stadt, Grünmarkt Nr. 7; Expedition der „Steyrer Zeitung“, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 12;b Herrn F. Kutschern's Buchhandlung im Pavillon am Ausstellungsplatze und Enge Nr. 27; bei Herrn Alois Wagner's Zeitungsverschleiß, Zwischenbrücken; in der Landbök'schen Buchhandlung, Stadtplatz; bei Herrn Franz Pichler, Kaufmann am Stadtplatz. Inseratenannahme: In den Buchdruckereien von M. Hans' Erben, Stadt, Grünmarkt Nr. 7, und G. Bruckschweiger, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 1 Schluß des Blattes 11 Uhr Vormittags. Auszabe des Blattes 5 Uhr Nachmittags. Nr. 16. Steyr, Donnerstag den 21. August 1884. Se. k. und k. Apostolische Majestat haben folgendes Allerhochstes Handschreiben zu erlassen geruyt: Wieder Blalthalter Sreiherr von Weder! Die vielfachen und rührenden Beweise von Treue uno uinhanglichteit, welche Wir von der Bevolkerung der Stavr Steyr und aller ubrigen Gemeinden des am 19. und 20. Angust v. J. von Meir besuchten overosterreichischen Landeskheiles vargebrächt wurden, häde Ich mir ganz besonderem Wohlgefallen entgegengenommen. Ich beaufträge Sie seyr gerne, der kreuen Bevolkerung. Meinen herzilysten vaterlichen Dauk kunozugeben. Steyr, am 20. August 1884. Gring Sosepn. Ich beeile mich, dieses huldreiche Allerhochste Handschreiben hocherfreut zur augemeinen Kenntniß zu bringen. Steyr, am 20. August 1884. Ziriherr von Weuer k. k. Statthalter von Oberösterreich.

Seite 2 Tages=Kalenver. Donnerstag den 21. August. Zur Besichligung: 8 U. Mig. bis 6 U. A. Cultur=historische Aus¬ tellung im Bürgerschulgebäude. 8 II. Mg. bis 6 U. A. Permanente Gewerve¬ Ausstellung im Bürgerschulgebäude. 8 Uhr Mittags bis 10 Uhr Abends. Elek¬ trische, Industrie= und Forst=Ausstellung im Ausstellungs=Palais. 8 II. Mg. bis 7 U. A. Waffenfabrit. 8 U. Mig. vis 10 U. A. Inoustriehalle und Pavillon für Kraftuvertragung am Aus¬ stellungsplatze. 8 U. Mg. bis 10 U. A. Dynamomaschinen zur Stadtbeleuchtung in der Haindlmuhle -12 U. B. K. k. Vereinigte Fachschule und Versuchs=Anstalt für Stahl= und Eisen¬ Industrie, mit Explicationen des Herrn k. k. Custos Anton Petermandl, insbesonders über dessen veruhmte Messer sammlung, einzig in ihrer Art (taglich, mit Ausnayme der Sonn= und Feiertage). 11—12 U. B. und von 3—7 II. A. Te¬ lephon=Zellen. 8—10 U. A. Abtheilungen der Waffenfabrit fur Bogen= und Gluhlampen. Beleuchtung der Letzteren in den Objecten 3 und 9. Verguugungen: 10 bis 12 U. B. und 125 bis 10 U. A. Production der St. Poltner Musitcapelle. 1/25-10 U. A. Concert der hiesigen Burger¬ corps=Capelle. Beide am Voltsfestplatze. Mittwoch den 20. August: 8 II. A. Im hiesigen Stadttheater Auffuhrung der Operette: „Pariser Leben“. 8 U. A. in Saxlehners Restauration: Gast= Vorstellung der weltberuhmten ameritanischen Grotest=Tänzer= und Pantomimen=Gesell¬ schaft „The Mephisto“ im Vereine mit den Pusterthaler Sangern. Schenswürdigkeiten: Stadtpfarrthurm mit schoner Aussicht (Meldung beim Meßner), Stadtpfarrtirche, Vorstadt¬ pfarrtirche St. Michael, Werndl'sche Schwimm¬ Schule mit Part und großen Fischerei=An¬ lagen, Graf Lamberg'scher Schloßpart (nur an Sonn= und Feiertagen geoffner), Losen¬ steiner=Capelle in Garsten. Spaziergänge: Hohe Ennsleithen, unterer und overer Schiffs¬ weg. Tabor, Daxberg, St. Ulrich, Garsten, Christkindl, Gleint. Eine prachtige Rundschau mit Hochgebirgsaussicht bietet der Damberg auf seiner Warte (1½ Stunde von Steyr). Gunt Srufeiinurte Gr. Eheijestit les Tulsees lir Orehe. linmittelbar nach der Begrußung Sr. Majestat im Schloßhofe fanden in einem Saale des ersten Stoawertes die Vor¬ stellungen und Audienzen start und genossen die Ehre, durch den Herrn General¬ Adjutanten Se. Excellenz Felozeugmeister Freiherr v. Mondel vorgesteut zu werden: Fürst Adolf Josef Schwarzenverg, Prasident der Gesellschaft vom „weißen Kreuze“; Fürsterzoischof von Wien Colestin Ganglbauer, Se. Excellenz Geheimrath Graf Lamberg, Furst=Großprior Othenic Lichnowsky, Se. Excellenz der 1. l. Kammerer Graf Durtyeim, oer hoch¬ wurdigste Bischof Franz Josef Ruoigier von Linz, die Pralaten Abt Vorfer von Wilhering, Abr Moser von St. Fl o¬ rian, Abt Honigl von Seilenstetten, Prior Haselroither von Schliervach, Domoechant Dr. Platolm von Tinz, ecan Durruverger und Stadtytarrer! „Steyrer- Ausstellungs-Zeitung. Aichinger von Steyr, der Landeshaupt¬ mann Dr. Eigner, der Landesaus= schuß Moser, Superintendent Koch aus Wallern, der Handelstammer=Prasi¬ dent Wimholzi mir meyreren Kammer = Rathen, k. 1. Oberst Gat¬ terer und der Commandant des k. k. Wachdetachements von Garsten, der Burger¬ meister tais. Rath Georg Poininer und der gesammte Gemeinderary, der k. k. Kreisgerichts=Prasident Ritter v. Weismäyr, die k. r. Tandesgerichtsrathe soglar, Kampiner nno der Teiter des k. 1. Bezirtsgerichtes Tandesgerichtsraty Riedel, der Generaldireckionsraty Seychav, Overpostoirector Klimesch, spector der t. 1. Fachschulen Wilhelm Ritter von Hauffe, Director der 1. 1. Fachschule und Leyrwerkstarte Musit, der t. t. Realschuldirector Berger und der t. k. Burgerschuldirector Olbrich, der k. k. Postverwalter Vogl, der 1. 1. Steuereinneymer Bollano, der Ver¬ waltungsrath der Oesterreichischen Waffen= faorit mir dem Generaldirector Josef Wernol, die Odmanner des Ausstel¬ lungs=Comites, und zwar die Herren: Dr. Joy. Hochyauser, Wilhelm Ritter v. Fritsch, Franz Tomitz, Jacol Käutsch, Cajetan Jonas, Johann Berger, Anton Mayer, Frip Haynei, der Forstoirector Dimitz, der Forftoirector Dommes, der Favritant Carl Klein, Sensengewerte Caspar Zeitlinger, die Vertreter der Stadte: Linz, Urfäyr, Wels, Freistadt, Enns, Votlabruck, St. Polten, die Vertreter vieler Landgemeinden, der Haupt¬ mann des umform. Burgercorps Bichler mit einer Deputation von Officieren, die Feuerweyr=Commandanten Herr Wilhelm Klein und Herr Otto Schonauer, die Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und die der israelitischen Cultusgemeinoe, die Beamten Sr. Excellenz des Herrn Gra¬ sen Tamberg, Gutsoirector Dr. Par¬ jer und Forstinspector Gravner, der Vorstand des Veteranenvereines Pilai u. A. Der Kaiser richtete an jeden der Vorgestellten huldreiche Worte und unter= yielt sich in freunölichster Weise mir Jedem über in sein Fach oder Amt einschlägige Angelegenheiten. Hierauf zog sich Se. Majestat in die innern Appartemens zu= ruck, um sich den Reegierungsgeschaften zu wiomen. Die Hoftafel. Um ¾/46 Uhr Abenos begann die Auf¬ ayrt zum Hofoiner im Excellenz graft. Tambergschen Schlosse. Uever die mit exotischen Gewachsen reich geschmuckte Freitreppe gelangt man in das Vorzimmer, dessen schönster Schmaick die veruymte reich¬ hältige Sammlung von seltenen Hirsch¬ geweihen, Rey= und Gamstrickeln vilder. Von yter vetriit man den prachtvoll ge= lafelten, mit einer cassenrten Holzdecke uverdeaten Speisesaal, in dessen ge¬ schmaavou geschmucktern Raume die allerhöchste Hoftasel stalksano. In der Miite der langen Tafel, — 9en Blick den durch die Fenster hereinlugen den schonen Ufern der Stenr zugewender -- natie Se. Ma= Nr. 16 jestat der Kaiser Plaß genommen, zu dessen Rechten Ihre Excellenz Frau Grafin Tamberg, Furst Adolf Josef Schwar¬ senverg, Furst=Großprior Lichnowsry, die Aebte Achleityner und Moser saßen; zur Tinten des Kaisers befanden sich die Sitze des Kammerers Grafen Franz Emmerich Lamberg, des Fürsterzvischofs Ganglbauer, des Statthalters Freiy. v. Wever, des Bischofs Ruoigier, des Kammerers Grafen Durtheim uno des Abtes Dorfer. Dem Kaiser gegenuver hatte der Oberstruchenmeister Graf Kinsry einen Plaß; rechts von diesem der General¬ aojutant Freiherr von Mondel, Dr. Hochhauser, Dechant Durrnverger, General¬ director Wernol, Kreisgerichtsprasident v. Weismäyr und Abt Honigl; lints Landeshauptmann Dr. Eigner, Prior Haselroither, Burgermeister Point= ner, Dr. Vielgury, Kammerprasident Bimyolzl und Statthaltereiraty Besirtshauptmann Zimmerauer. In einem zweiten Speisesaale war die Marschauskafel des Hofdiners servirt, zu welcher geladen waren: Domdechant Platolm von Linz, Stadtpfarrer Aichin= ger, Superintendent Koch, Tandesausschuß Moser, Staatsanwalt Dierres, Sections= raty Lind, Overpostoirector Klimesch, die Steyrer Gemeinderalhe A. Jager v. Waldau, W. Klein, Olorich und Wickhoff, der Hauptmann des Burger¬ corps Bichler, Overschußzenmeister, Ho¬ luv, Forstdirector Dommes, Oberforst¬ meister Dimitz, die Burgermeister von Enns, Weyr und Kirchdorf, Professor Ritter von Hauffe aus Wien als k. k. Fächschulinspector, Generaldirections=Räty Seyschav, k. k. Overrealschul=Director Bergerund r. t. Fachschuldirector Musil. Ferner die Obmanner des Ausstellungs¬ Comites, Generaldirector von Frirsch, die Herren Tomitz, Jonas, Kautsch, [Berger, Maher, Stadksecretar Häynel, dann Forstinspector Gravner, Guter¬ director Dr. Parger, Oberst Gatterer uno die Flugelaojukanten Oberstlieutenant Graf Wolkenstein und Major Freiherr von Fließer. Das Menn der Tafel war folgendes: Potage creme de gibier aux croû¬ tons. — Croustades a la gourmande. - Piéce de boeuf et jambon a l'anglaise. Filets de poulardes a la George IV. Mayonnaise d'écrevisses. — Per¬ dreaux rotis, salade, compote. — Petits pois garnis de fonds d'artichauts. Chariotte à la princesse. — Fromage mele. — Glaces aux peches et au cho¬ colat. — Dessert. Beim Dessert wurde den Geladenen die [Ueverraschung zu Tyeil, daß Feder der Theilneymer an der Hofrafel ein An¬ denren an dieselbe erhielt, in Form einer Bondonniere mit dem Biloe eines der Mitglieder der alleryöchsten Kaiserfamilie. Nach dem Diner hielt Se. Majestat in einem eigens dazu bestimmten Saale Cercle uno wuroen sammrliche Anwesende mit einer freundlichen lAnsprache beehrt. Die Gaste Sr. Ma-

Nr 16 jestät sind entzuckt über die ungemeine Lievenswurdigkeit und Herablassung, mir der allerhöchstderseive jeden der Anwe¬ senden auszeichnete, sowie über die außer¬ ordentliche Vielseitigkeit und Versirtheit, mit welcher der Monarch über jedes Fach der Angesprochenen informirt war. Um 8 Uhr zog sich der Kaiser zuruck, um sich für den bevorsteyenden Besuch der elektrischen Ausstellung vorzubereiten, und die Gaste verließen das Schloß. Die Rundfayrt. Um 149 Uhr begann die Runofahrt zur Besichtigung der elettrischen Austellung. Dem Kaiser voran führ der Prasident der osterreichischen Waffenfabrits=Gesell¬ schaft Furst Othenio Tichnowsty mir dem Herrn General=Director Jose Verndl, sodann folgten Se. Majestar der Kaiser mit dem General=Aojukanten Sr. Excellenz Freiherrn von Mondel, die Flugel=Adjutanten Majore Graf Wol¬ renstein und Freiherr von Fließer, Se. Excellenz Graf Tamberg mit dem Statthalter Freiherrn von Wever, Erz¬ vischof Ganglbauer, Bischof Rudigier, der Burgermeister tais. Raty Pointnermit dem Obmanne des Central=Comite's Dr. Hochyauser, der r. r. Bezirtshauptmann Statthaltereiraty Zimmerauer, Obmann=Steuvertreter Johann Berger mit dem Herrn General=Director Rirter v. Fritsch und die Berichterstatter der Journale. Den Weg entlang, den der Zug näym, tand Kopf an Kopf gedrangt eine viel¬ tausendfaltige Menschenmenge, die bei dem Herannahen Sr. Majestat in sturmische Hochrufe ausbrach und die von den beiden hiesigen Feuerweyren, sowie dem ungemein rührigen Ordnungs=Comite in musterhafter Ordnung gehalten wurde. Die Thärigreit dieser beiden Factoren wurde allerdings erleichtert durch den Tact und Oronungs= inn der Bevolkerung, die sich vereitwilligst in die nothigen Grenzen fügte. Der Zug bewegte sich über die Pro¬ menade, den Franz Josefsplatz durch die feenhaft beleuchtete Prevenhubergasse zum Ausstellungs=Palais, wo die Tyeil= neymer an der Fayrt die Wagen verließen. Se. Majestat begab sich in das Palais über die Freitreppe in das erste Stockwert und verfugte sich in die Abtheilung der heimischen Stahl= und Eisenindustrie. Von hier überschaute Allerhochstderselbe von dem Baltone aus den in prachtvollem Glanze der elettrischen Beleuchrung strählenden Ausstellungsplatz und schien von dem rei¬ zenden Andlick ebenso befriedigt, als von dem tadellos uno prachtvoll mir Pulujschen Gluhlampen beleuchteten Stiegenhause der Villa. Der Kaiser schritt nun üver die Treppe herab durch den Ausstellungsraum der alpinen Montan-Gesellschaft auf die ruckwartige Terrasse des Palais, von wo man eine reizende Aussicht über die evenfalls elektrisch beleuchteten Waffen¬ faoriten, die Schwimmschule und die Vor= stadt Aicher genießt. Von hier ourchschritt Se. Majestat das Palmenhaus, näym die Plafonomalereien desselben in Augen= „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ schein, sprach den Overgartner Herrn Euda wiederyolt älleryöchsiseine besondere Verwunderung daruber aus, daß in so rurzer Zeit so herrliche Anlagen geschaffen wurden, und verfugte sich am Springorunnen vor¬ über zu Fuße auf den Aufstellungsplay wo er von der nach Tausenden zaylenden Menge mit jubelnden Hochrufen empfangen wurde und den er die Carl Tudwigstraße entlang unter den Klangen der Bolkshymne, welche beide Capellen inkonirten, langsam durchschritt. Nachdem er noch die Beleuch¬ tung in der Inoustriehalle besichtigt hatte, teyrte er unter den gleichen Juvelrufen zu den am Anfange der Cart Tuowigsstraße steyen Wagen zuruck und führ zur Besich¬ rigung der Beleuchtung der Stadt. Der Zug bewegte sich nun durch die Reotenbacherstraße, Pfarrgasse uber den wunderschon beleuchteten Stadtplatz ourch die Enge, die als Ersatz für die hier mangeinde elertrische Beleuchtung illumi¬ nirt hatte. Auf der Steyrbrucke verließen Se. Majestat uno seine gesammte Behleitung die Wagen und besichtigten die von hier aus geräbezu wunderbaren Effecte der elertrischen Beleuchtung des Ortsquai und des linken Steyrufers, deren Straylen den eiligst dahineilenden Wellen der beiden Flusse den reizenden Andlick flüssigen Sil¬ vers verlieh. Se. Majestat verfugte sich sodann in die Hainolmuyle uno näym die daselost arbeitenden Maschinen in Augenschein und bemuhte sich ois zur Turoine in dem Wasserraum, um die mäschinelle Einrichtung für Erzeugung der elettrischen Kraft eingehenost zu studiren. Mit der Besichtigung dieses Objectes war die Runofährt zu Ende uno führ Se. Majestat durch die Enge, über den Stadtplatz, die Pfarrgasse und den Franz Josefsplaßz in das Schloß zuruck. Se. Majestat schien uber das Ge¬ sehene sichtlich erfreut und außerte den Herren Fursten Okhenio Lichnowsty, Herrn Generaldirector Werndl und Herrn Obmann Dr. Hochhauser gegen¬ über, welche Herren die Führung und Iu¬ ormation Sr. Majestar uberuommen satten, wiederholt seine vollste Zufrieden heit, welch yohe Anerkennung sowot der Stadt als auch den Arrangeuren der Aus¬ stellung zu Rühm und Ehre gereicht. So schloß in gelungenster Weise der erste Tag (Dienstag) der Anwesenhei Sr. Majestat in Steyr. Von den Ereignissen des Mittwoch, des letzten Tages des Verweilens Sr. Ma¬ jestat in unserer Staot, geven wir heute nur eine gedrangte Mittheilung, werden seooch morgen hieruber beraillirten Be= richt bringen. Programmgemaß besuchte der Kaiser zuerst die Stadtpfarrkirche, wo alleryochstverselbe von dem gesämmten Clerus der Stadt Steyr mit dem hochwuroigsten Herrn Hursterzbischof von Wien Josef Colestin Gangioauer uno dem höchwuroigsten Bischofe Franz Josef Rudigier von Linz an der Spitze empfangen wurde. Se. Majestät besichtigte eingeheno die Seite 3 Plane für den Ausvau des Stadtpfarr¬ tyurms, ertlarte, daß die Kirche iyn an St. Stepyan in Wien erinnere, uno das besonders der Hochaltar seyr schon sei und er in St. Stephan einen äynlichen wunschenswerty finde. In der St. Michael= Vorstadipfarrtirche lobte Se. Majestar die chone Arbeit des neuen Tabernatels und das Pfläster und vewunderte die Helligteit und Freundlichteit des ganzen Gevaudes; der hochwurdigste Herr Bischof von Linz sprach dem Herrn Dechant und Vorstaorpfarrer seine volle Anertennung über dessen Eifer für die stylvolle Restaurirung des Gottes¬ jauses aus. Die Fayrt ging nun durch die reichgeschmuckte Kirchen= und Sierninger¬ straße zum neuen Armenhause, dessen Raume Se. Majestat von den einzelnen Zimmern und den Gemeinstuben bis zur Kuche eingeyendst besichtigte; wiederholt errundigte sich Se. Majestät uver die Verhaltnisse des Institutes und ertlarte ich ourch die herrschende Ordnung uno scrupulose Reinlichteit außerordentlich ve= frieoigt. Im venachvarten Spitale von St. Anna besuchte Se. Majestat unter Führung des Spitalarztes Dr. Wolf die Krantensale, ebenfalls über die herrschende große Dronung und Reinlichteit sich aner¬ kenneno außerno. Ruhrend war der Be¬ uch des dem Spitale benachvarten Waisenyauses, wo die Mädchen in weißen Kleidern, die Knaven im Feiertags¬ anzuge, jede Abtheilung mit ihren Faynen, Se. Majestat empfingen und bei dessen Eintritte die Voltsyymne anstimmten. Auch hier errundigte sich Se. Majestät um alle Verhaltnisse und sprach seine Befriedigung über das Gesehene aus. Beim Verlassen ein lieblicher An= des Hauses zogen, die Kinder, die Voltshymne sin= blick, geno, dem Herrscher vis zum Tyore voran. Hier dankte der eigens aus Wien hervei¬ jekommene Superior der barmyerzigen Schwestern in Oesterreich und Domscholaster von St. Stephan, Dr. Horny, Sr. Majetat in veredten Worten für die hohe Ehre des Besuches, worauf noch Se. Guaden Bischof Rudigier den Waisen und deren treuen Pflegerinen den Segen ertyeilte. Der nächste Besuch galt der t. t. Fach¬ chule und Versuchsanstalt. Der Teyrtorper unter Führung des Herrn Fach¬ schulinspectors, Weinisterialraty Ritter von Hauffe, uno Directors Musil geleiteten Se. Majestatdurch die Raume der Anstalt. Die Messersammtung des ern Eustos Petermandi erfreute sich besonderer Beachrung, evenso die ge¬ ammte Einrichtung der Anstalt, in deren ammklichen Arbeitsraumen die Schuler in reger Thätigkeir waren. Im Direckions¬ Zimmer zeichnete sich Se. Majestät in das dort aufgelegte Fremdenbuch ein. Director Musil hatte des Oefteren Gelegenheit Sr. Majestat Austunfte über die Ver¬ haltnisse der Anstalt zu geben. Nachdem ammtliche Räumlichteiten besichtigt, ver= ließ der Kaiser mit Worten der Aner¬ tennung für diese Anstalt dieselbe. Sodann begäo sich Se. Mäjestät in die

Seite 4 ehemalige Bierhalle, jetzt Fabrik fur Dynamo-Maschinen und Bogen lampen, wo Herr Strachowsty die Ehre der Führung genoß; von hier weg wurde die Abtheilung für Erzeugung von Gluylampen besuchi, woselosi Herr Dr. Puluj die nothigen Auf¬ tlarungen gav. linterdessen haiten sich die Mitglieder der verschiedenen Comites im Aus¬ stellungs=Palais versammelt und vor dem Parkeingange die Burger¬ garde mit ihrer Musitcapelle Posto ge¬ faßt. Zur festgesetzten Stunde. 10 Uhr, erschienen die Wagen; die Burgergarde salutirte unter dem Spiele der Volts¬ hymne, wayrend auf der Ennsleithen die Poller gelost wurden. Se. Majestai wurde von dem Obmanne des Central¬ Comies, Dr. Joy Hochyauser am Fuße der Treppe empfangen und auf die Estrade unter den Kaiser=Pavillon ve¬ gleitet, woselbst der Kaiser die Begrußung seitens des Obmannes entgegen zu neymen geruhten, der seiner hoyen Freude Aus¬ druck lieh, daß Se. Majestar dieser für die fernere Entwicktung der Stadt Steyr so hochwichtige Ausstellung die Ehre seines allerhochsten Besuches angeoeihen lasse Se. Majestat erwiederte, daß es ihn seyr freue, die Ausstellung in Steyr besuchen zu tonnen, daß er dem ganzen Unternehmen einen sehr glücklichen Erfolg wunsche und über die vielfachen Aeußerungen der Burgertreue außerordentlich erfreut sei. Hierauf besichtigte Se. Majestat die ver¬ chiedenen Abtheilungen und hatte die Gure, vom Obmanne des Central=Comite's Herrn Franz Tomitz den Caralog der Aus¬ stellung, den Rechenschafts=Bericht des Gewerve=Vereines fur 1883 uno die Plane der Villa und der Inoustriehalle, gezeichnet vom Civil=Geometer Weitlaner, ent¬ gegen zu neymen. Nach eingeyender Be¬ sichtigung der Ausstellung, wovei meyrere Aussteller die Ehre hatten, Sr. Majestat vorgestellt zu werden, führen Hochoieselben über die Carl=Ludwigstiraße zur In¬ dustrie=Halle uno von hier in die culturyistorische Aussteilung im Burgerschulgebaude. Das Comite mit dem verdienten Ob¬ mann Herrn Tomißz an der Spitze em¬ pfing den Kaiser imVestibule uno geleitete alleryöchst denselden in das zweite Stockwert, woselost Se. Majestat die einzeinen Raume zu besichtigen geruhten; in der Gruppe IA, „Gemalde und Bilder alterer Schulen, haiten Maler Stern, in Gruppe VIII, „Kirchliche Kunsi, woselbst die Herren Bischofe und Pralaten Se. Majestat erwarteten, Projessor Frant, in den Gruppen 111, „Waffen uno Wappen und VII, „Volks= und Standestrachten Projessor Dr. Widmanu, in den Gruppen und 11 „Prahistorische uno romische Altertyumer und „Urkunden, Orisbilder, Druawerke, Munzen uno Medaillen even¬ faus Professor Dr Wiomann die Eyre der Führung; hier geruyten Se. Maje¬ spat sich auch Herrn Krarer, Besitzer der interessanten Munzsammtung, vor= „Steyrer - Ausstellungs - Zeitung.“ stellen zu lassen. In Gruppe VI, „Ge¬ verbliche Erzeugnisse“ waren die Herren Peteler jumor uno Fachvorstand Rißin= ger, in Gruppe 1V, „Iunungswesen“ Dr. Widmann und in den Interieurs Domann Tomitz an der Seite Sr. Ma¬ estat, welcher sich um vielfache Details der ausgestellten Gegenstande errundigte und überall seine hohe Befriedigung üver das Gesehene auszusprechen geruyre. Auch die Permanente Gewerveausstel¬ lung wurde der Eyre eines Besuches ge¬ wurdigt und dann die Fayrt zum Bayn¬ yofe angerreten, wo Se. Majestat sich von den hervorragendsten Begleitern in liebenswürdigster Weise verabschiedete, den Herrn Burgermeister und dem Oomann Dr. Hochhauser gegenuver wiederholt eine Freude über das in Steyr Gevorene, das seine ohnedies yoyen Erwartungen uvertroffen have, Aus¬ druck liey uno den Hofsalonwagen bestieg, der Punit 12 Uhr unter den Klan¬ gen der Voltshymne, den begeisterten Hochrufen der Anwesenden und dem Krachen der Poller sich in Bewegung setzte. Noch¬ mals grußt Se. Majestat vom Fenster des Waggons, nochmals erschallen die Hochrufe, und schon hatte die unvarmyerzige Tocomotive Jyn weggeführt, der für vierund¬ zwänzig Stunden unsere Vaterstadt zu allerhöchstseiner Residenz gewäylt und hier freudengeveno, woylthäkenspenoeno geweili, wie ein gutiger Vater in der Mitte seiner lievenden Kinder: Hie tukturkistooisute stussielluna Waffentrophaen, Fähnen, Bannertrager, Fanfarenolaser in den Tanosknechtscostumen des Steyrer Festzuges von 1880 lassen uns teinen Augenblick in Zweifel, daß wir den Saal für Gruppe 111 „Waffen uno Wappen" betreten haden; vunigestickte Halstucher, Seidenkleider, gologestickte Mie¬ der scheinen damit im Contraste zu steyen, sie vilden Gruppe VII „Volrs= uno Standesirachten“ ooch latt sich eine Brucke zwischen oiesen uno jenen woyl denren. Beide Gruppen sino jo reichhältig, daß von einer Numerirung der einzelnen Objecte abgeseyen und nur einige Hauptstucke specienl aufgezäylt wur¬ den. Auch an dieser Stelle ronnen wir nichts Anderes thun, uno wollen nur ver= uchen, wenigsens die Waffen nach einem gewissen Principe zu jondern und zu beschauen. Die“ sämmilichen Waffen werden in Schutz= uno Trutzwaffen, die letzteren in Nay= und Fernwaffen eingetheilt. Von allen diesen Haupt- wie den diversen Untergatkungen haven wir in unserer Sammlung ganz vorzügliche Muster. Die Schutzwaffen, welche Schut gegen feindliche Schadigung gewäyren ollen, gehören großtentheils der Ver¬ gangenheit an uno so sinoen wir auch hier häupisächlich altere Objecte, unter denen den ersten Rang, was Selten¬ heit wie Schonheit anderrissi, die deut¬ Nr. 16 sche Sturmwand aus Enns, Nr. 63, mit dem Biloe des hl. Georg einnimmi, sie ist ein mit Teinwand üverzogener Holz¬ schnitt aus dem 13. Jähryunderte uno von hochstem Wertye, da nur meyr seyr wenige ähnlicher Art existiren; unsere Nachvarstadt Enns, welche dieses Kleinod zur Ausstellung freundlichst überließ, ve¬ sitzt noch einen zweiten Schild solcher Art, ein Besitztyum, wozu sie nur zu ve¬ gluckwunschen ist! Sonst sino hier nur noch zwei turrische Rundschilde zu erwäynen (Nr. 70, 71), die dem Kloster Kremsmunster geyoren. Von Panzerstucken alterer Art ist nur ein Panzeryemd Nr. 174) vorhanden, das vorzuglich er¬ halten ist. Die Kurasse, wie Nr. 123, 124 und Anderes und die Eisenhauven, Morians, sind besser vertreten. Uinter letzteren sind einige hubschere Formen ve¬ mertenswerty, wie Nr. 182 U. A. Viel reicher vertreten sind der Natur der Sache nach die Trußwassen, o. y. jene Waffen, welche zur Schädigung oes yeindes dienen. Sie werden in zählreiche Gruppen und Untergruppen eingeiheilt, von denen uns zunachst oie Nay- oder olanten Waffenfesseln, eine Fülle von Gestaltun= jen, vom mächtigen Flamberge vis zum zierlichen Dolch, von der wüchtigen Helle¬ barde bis zum modernen Bajoneit: Be¬ achtenswerthe Flamberge oder Zwei¬ yander sind der zunachst üver dem Ennser Schilde hangende, Nr. 32, und die über der Thure getreuzten (Nr. 122), welche großtentheils aus dem reichhaltigen Archive von Enns, tyeils von Steyr vei¬ gesteut sind (wie 68,73); kleiner, aver noch immer wüchtig genug sind die Reiter¬ chwerter des 10. Jahryunderts (Nr. 29 vis 31) und die Savel, wie die ungarischen, Nr. 5 uno o, 65, 66. Aus den zayl¬ reichen Degen tonnen wir nur wenige hervorheven, wie die zierlichen Noccoco¬ die Hirschfanger Degen Nr. 100, Nr. 78, den Degen Nr. 181 mit einem elegant in Eisen geschnittenen Griff; eine ganz eigen¬ thumliche, evenso zierliche wie gefährliche Waffe sino die beiden Dolche Nr. 137, zwei ogenannte spanische Linthander, zum Durch= vohren der eisernen Rustung, dayer Panzer¬ techer geheißen. Von Dolchen sino unter Nr. 138 meyrere von venerianischer Form, unter Nr. 141 von schorrischer Form zusammengestellt; der werkyvollste ist der deutsche Springdolch aus dem 10. Jähryundert (Nr. 139), ein Stua, das zwar nicht meyr den Originalgriff zu haben scheint, aber doch einen äynlichen Dolch in den Waffensammlungen im Ar¬ tillerie=Wuseum in Wien üverkrifft. Nicht uninteressant ist ein breiter Dolch aus dem 15. Jäyrhunderte, eine sogenannte Ochsenzunge (Nr. 140). Unier den Hirschfangern verdienen ihrer runstvoll aus Eifenvein jeschnißzter Griffe wegen Nr. 143 uno 144 Nicht minder groß als Bewunderung. die Anzahl der Stich=, ist die der Hied¬ waffen; beide Zwecte vereinigt die Helm¬ varre, von welchen uns eine bebeutende Anzahl von Exemplaren zahlreiche Formen aus" dem 14.—17. Jährhundert zeigen.

Nr. 16 Ein. Theil der Helmvarten entstammt dem stadtischen Zeugyause in Graz, wurde aber in der Nahe der Staot Steyr, in der Waffenschmiede in Sulz¬ vach bei Neustift erzeugt, wie die noch im Lanoesarchive in Graz aufvewahrten Rechnungen veweisen. Diese eye¬ malige Waffenschmiede ist noch jetzt Schmiede. Besonders charatteristische Formen nicht nur der Helmbarke, sondern auch des Spießes sind in den Fensterbrustungen aufgestellt; so zwei Heimvarten nach der Angabe Kaiser Maximilians 1. (Nr. 184), eine Schweizerische Glafe (Nr. 186) aus dem 15. Jahry., in ähnlicher Form wor schon in der Schlacht vei Sempach (1380, gebraucht, ein Blattspieß (Nr. 188), zwei Saufedern (Nr. 189, 191) unc endlich ein sogen. „voymischer Oyr¬ loffel“ — eine Partisane großerer Gat¬ tung, deren Gestalt auf die Hussitenzeit zuruckgehen soll. Der alteren Zeit geyoren an die Streittolven (Nr. 104); länger im Gebrauch waren die Reiteryammer 101); die alteste derartige Waffe ist der Streithammer (Nr. 178), welcher aus dem 13. Jäyryunderte stammt; als Muster einer Streitaxi kann Nr. 102 dienen. Zu den älteren Fernwaffen geyoren die Armbruste; zwei Stucke (Nr. 170, 17 und mehrere dazu gehorige Pfeile hangen an der Wand, welche der Ennser Schild ziert; ein Muster im Kleinen (Nr. 120) liegt im Glaspulte daneven. Die Fern¬ waffe der Neuzeit ist die Feuerwaffe. Die systemätische Entwicklung der Hanofeuer¬ waffe zeigt eine Collection, welche das Museum Francisco-Carolinum in Linz ausgestellt, Herr Verwaltungsraty Postoffi¬ zial J. Straverger mit großer Sach¬ tenniniß georoner har. Da seyen wir zu¬ nachst die alteste Form der Hanofeuerwasse, das Petrinal, Faustroyr ooer Hanotanone (Nr. 120), ein 20—60 cm. langes Eisenrohr, das eine Ende in eine Spiße ausgeschmiedet, mit einem Zunoloche das ist Alles! Noch seyr plump, aber doch chon eine Holzschaftung seyen wir in r. 119. Noch lange muß man das Pulver mit der Lunte entzunden, das plumpe Gewehr beim Abschießen auf die Gavel¬ stange legen; dies illustriren Nr. 110, 114, 115; endlich erfindet man das Feuerstein=, Kieß=, Flint= oder Raoschloß, mit welchem der durch das Anschlagen des Feuer¬ teins an den Stahl erzeugte Funte das Pulver in der Pfanne entzunden muß. Beispiele alterer Form sind Nr. 110, 117, 111; man vereinigt wol auch Rao- uno Luntenschloß wie vei Nr. 109 oder bringt der Sicherheit des Effectes wegen ein doppeltes Radschloß an, wie vei der Pistole Nr. 112, oder doppelten Hayn, wie ver k. 113. Das Auftommen des Gebrauchs der Bajonette zeigt uns Nr. 117; das Bajonett wird ursprunglich in den Gewehr¬ lauf gesteckt, wodurch die Fern= zur Näy=, die Feuer= zur Stichwaffe wiro; erst au¬ malig wurde es so eingerichtet, daß der eine Zweck den anderen nicht veeinträchtigt. Das mächtige Raoschloß war für kunst= „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ lerische Ausstattung leicht zugänglich und evenso der Schaft des Geweyres. Die Kunst des Ciseleurs, des Graveurs, des Aeters, des Schnitzers u. s. w. fand reiche Gelegen¬ heit, sich in ganz hervorragender Weise zu enifalten. Wie einsi Helm uno Härnisch, Schwert oder Helmbarte, so wurde jetzt das Feuergeweyr Gegenstano der Tievyaverei der Vorneymen. Der Schaft wurde runst¬ voll eingelegt; man verrachte Geweyre, wie die um Nr. 87, dem vorzuglichsten der¬ selben, gruppirten, aus den reichen Samm= Sammlungen Sr. Durchlaucht des Fursten Starhemberg. Welche Fülle von reizenden Motiven und Details! Oder aber die Arbeiten an den Schlossern nicht olos außen an der sichtbaren Seite, ondern auch im Innern, wie an den Schlossern Nr. 128 zu seyen, die Tauschi= rungen an den Royren, wie bei Nr. 127 die vergoldeten Messingbeschlage, die Form des Schaftes, — welche Menge von Studien¬ oojecten, von denen beinähe jedes einzelne, um es genugend zu wurdigen, hier meyr Raum beanspruchen mußte, als wir der Gruppe uveryaupt einraumen konnen: Wir wollen däyer auch der zäylreichen, evenso in Form wie Ausführung interessanten Pistolen nur gedenten, auf die zähllosen Pulverflaschen, Aufschuttfläschchen, Bandeliers mit Pulverpatronen, nur einen Blick werfen — Nr. 158—19, 91—94 verdienen besondere Beachtung — und nur zweier eigenthumlicher Waffen noch er¬ wäynen, von denen wol nie prattischer Gebrauch gemacht wurde, die aber außer¬ ordentlich huosch und zierlich sino: Der Fotos (Nr. 98) mit einer Radschloß pistole in Bein und Perlmutter eingelegt Eigentyum des Fürsten Staryemverg, uno des yöchst zierlichen kleineren, äynlich ausgestatteten Fotos (Nr. 175) aus den Sammtungen von Louis v. Boschan in Achleithen. An Pferdegebissen, Steig= bugeln u. ogl. ist eine große Anzayl vor¬ yanden; schon ist ein Geviß mit Original¬ riemenzeug aus dem 10. Jähryundert Nr. 179); ein turtisches Wallgeweyr Nr. 10*), Hanomuylen, Pechtranze, Tunten, im Corridore des ersten Stockes zwei Feloschlangen von Steyr, an den Wanden der Corridore zählreiche Bauernwaffen konnen wir uns stüchtig betrachten. Dagegen wollen wir zwei Gatkungen von Oojecten in einem nächsten Artikel besprechen: die Fäynen uno die Sammtung vosnischer Geweyre des Herrn Finanz=Landes=Direckors, Hofraly v. Cyrist in Linz.* Dr. Hans Wiamann. *) Berichtigung. Bei Besprechung von Hruppe VIII wurden irriger Weise die beiden Meßlleider Nr. 46—48 und 50 -52 der Stadt pfarrkirche Steyr zugeschrieben, während das Kloster Wilhering die Gilte halte, dieselben ur Andstellung zu senden; ebenso ist auch das Postotule Nr. 178 nicht Eigenthum des Kloners Lambach, sondern St. Florians. Anges-Erruigkerten vom Geste. Steyr, 20. Angust. Se. tais. uno konigl. Apostolische Majestat unser guligster Monarch haben dei Aller= Seite 5 yöchstihrem Verlassen Steyr's dem kaiserl. Rathe und Burgermeister Herrn Georg Privat- Pointner aus Alleryochsten mitteln den Betrag von 2501 fl. yuld¬ vollst zu üverweisen geruhr nno die Ver¬ theilung dieser großmuthigen Spende an stachbenannte Humanitats-Anstalten angeordnet: Stadtarme 1000 1l. 2. Kleintinderbewahranstalt 200 11. Schutzanstalt für verwahrloste Kinder 200 II. 200 fl. Städtische Krankenhars. Waisenhaus 100 11. Freiwillige stadt. Feuerwehr 100 11. 1. Kreuzschwestern am Berge für Krankenpflege 100 fl. St Coloman=Thurmbauverein 300 I1. 9. Arbeiter Unterstutzungsverein 300 11. In Summa. 2500 Il. Außerdem wurden von der Cabinets¬ Kanzlei Seiner t. und. t. Apost. Majestar dem Herrn t. t. Stattyaltereiratye und bezirtshauptmanne Carl Zimmerauer fur die Armen der nachbenannten Ortsgemein¬ den und zwar: Bad Hal 400 fl., Martt und Tand Kremsmunster 200 fl., Neu¬ hofen 200 fl. und Sierning 200 fl., also jusammen 1000 fl. als allergnadigste Spende aus Älleryochsten Privatmitkeln uvergeven. Der Herr Handelstammer =Prasident I. E. Wimyolzl ist am 19. d. M. mit meyreren Kammerrathen der Handels¬ Gewerbe=Section hier angetommen und wurde circa 8 lihr Fruy vom Handels¬ kammerrathe Herrn Alois Kraft uno dem Vorstande des Gewerve=Vereines perrn Franz Tomitz freundlichst em¬ pfangen. — Sofort wurde die Besichtigung aller Ausstellungs=Objecte vorgenommen und Mittags ein Diner im Hotel Eisel¬ meyr veranlaßt, welches die Zufriedenheit aller Geladenen fand. Bom Kaiserschießen. Se. Maje¬ stat haven Herrn Carl Holuv als Oberschutzenmeister der hiesigen Schutzen¬ Gesellschaft zur Hoftafel beizuziehen geruyr. Herr Holub erschien am Abende am Schußenstande uno machte diese Wittyeilung, sowie daß er Sr. Majestat den Dant der Schutzengeseulschaft für die brillanten von Sr. Majestät gespendeten Beste aussprach, welche Wittyeilung von den anwesenden Schutzen auf das dantbarste und in ve¬ geisterter Weise begrußt wurde. — Das Kaiserschießen verlief auf das Ani¬ mirteste, geschossen wurde mit den vor¬ züglichen Armeegeweyren, welche sich sammt uno jonders als Pracisionsgeweyre ausgezeichneter Leistung heraussteuten, oo der Feino im Lande ware. Herr Dr. Hofner als Schutzenmeister dantte seiner Schlußrede Sr. Majestat erstem Forderer des Schutzenwesens den neuen Beweis seiner Hulo uno die Schutzen stimmten in ein oreifaches Hoch auf Sr. Majestät begeistert ein. Das Schießen begann am 17. o. Vormittags uno schloß am 19. o. Abends 5 lhr. — Den ersten Preis, den von Sr. Ma¬ jestät dem Kaiser gespendeten Scheiben¬

Nr. 16 stußen, gewann Herr Noworny aus yreistadt. Die anderen Bestgewinner werden wir in nächster Nummer mitkheilen. Musikalisches. Im Eiselmeyr's Casino trat gestern die Wiener Tiever¬ sangerin Fraulein Taura Neumann auf und entzuckte das Publicum durch die Art und Weise ihres Vortrages. Fraulein Neumann, welche in allen großeren Stadten Deurschlands auftrat, ist eine rüchtige San= gerin und anmuthige Erscheinung, uno machen wir das Publicum auf oen heu¬ rigen Concert=Abeno im Casint aufmerksam. Ausslug nach Steyr. Der Elertro¬ technische Verein in Wien unternimmt Samstag den 23. o. einen Colleckivbesuch der Ausstellung in Steyr. Das Prasioium der Generaldirection der Staatsbahnen yal den Mitgliedern des Vereines eine 50per¬ centige Ermaßigung bei allen fährplan¬ mäßigen Expreß=, Courier=, Eil=, Schnell¬ und Personenzugen gewäyrt, so daß die Fahrt nach Believen um 6 Uhr 45 Minu¬ ten Vormittags mit dem Schneuzuge ooer um 7 Uhr 45 Mainuten Vormittags mir dem Courierzuge vom Westbäynyofe Wien aus angetreten werden tann. Das Woy¬ nungscomme der Steyrer Ausstellung ve¬ sorgt über Verlangen die Woynungen für die sich meldenden Theilneymer am Ausfluge. Die Besichtigung der Werkstatten und Dynamo-Installationen, der Ausstellungsovjecte erfolgt unter Führung der in der Steyrer Waffenfabrik und bei der Aus¬ stellung thätigen Teiter der elettrolechnischen Abtheilung, die zugleich Mirglieber des Vereines sind. Samstag Abenos finder ein gemeinsames Mäyl stakt. Die Mitglieber des Handels= und Gewerbevereines zu Sechshaus Wien langten den 15. d. M. gleichzeinig mit dem Wiener Mannergesangs=Vereine hier an und wurden vom Ausschusse oes Steyrer Gewerbevereines am Baynhofe herz¬ lich bewillkommi uno oann in Plovergers Gasthof „Zum goldenen Pflug zum gemeinschäftlichen Mittagsmähle geführt. Bei demselben vegrußte der Vorstano des Gewervevereines Steyr, Herr Franz To¬ miß, den Prasidenten des angerommenen Vereines, Herrn Tandrags=Abgeoroneren Zelevor und die übrigen Herren in schlichten, herzlichen Worten uno deronte besonders, daß es ihn freue, daß der Han¬ dels= und Gewerbeverein von Sechshaus sich Steyr und insbesondere die Ausstellung zu seiner Extursion gewäylt häl, wo ihm gewiß die Gelegenheit geboten sein wiro, die einzeinen Gewerde kennen zu lernen, und die Besucher das Resultat höffentlich ve= friedigen werde. Der Herr Prasident des Sechshauser Handels= und Gewervevereines dankte den herzlichen Empfang uno brachte den Bewoynern von Steyr ein herzliches „Hoch: Nach Beendigung des Mayles wurde die Besichtigung folgender Objecte vorge¬ nommen: Die Antagen der künstlichen „Steyrer Ausstellungs-Zeituug.“ Fischzucht, die Schwimmschule des Herr Josef Werndl, die k. k. Versuchs=An= stalt, wovei Herr Gustav Rißinger, Fachvorstand dieser Anstalt, uno spater dann Herr Costus Perermandl die Führung ubernäym uno die inkeressanke Messersammlung explicirte. Nach 2“,2 stundigem Auf¬ enthälte wuroe die Anstalk höchsi vefrieoigt verlassen uno hierauf das Ausstellungs= Palais besucht. Samstag den 16. August Fruy wurden die Waffenfabriks=Objecke unter der Führung des Wertmeisters Herrn Carl Rospara besichtigt und Nachmittags unter der Fuh¬ rung des Gewerbevorstandes von Steyr, Herrn Franz Domitz, zuerst die per¬ manente Gewerbe=Ausstellung, oann die culkur= historische Ausstellung besichtigt. Spater wurden die uorigen Ausstellungen besichtigt und waren die wertyen Gaste sichtlich von Allem, was Steyr gevoren halle, seyr befriedigt. Abenos hätten die werthen Gaste das Vergnugen, einige Stun¬ den in der Gesellschaft des yochvereyrten Generaloireckors der Waffenfabrik, Herrn sosef Wernol, zu verbringen uno hat derselbe bei den Gasten ourch seine Teur= eligreit eine bleidenoe, angeneyme Erinnerung an sich und Steyr geschaffen. Sonntag den 17. mußten leider die uns lieo uno werty geworoenen Gaste wieder ihre Heimreise antreten uno wuroen von den Herren Franz Domiß uno Carl Rospara zum Bäynhofe begleilel. Nachdem noch gegenseitig die desten Wunsche fur das Gedeihen des Gewerbevereines aus¬ gesprochen wurden, dankte der Herr Vor¬ stand des Handels= uno Gewerbevereines von Sechshaus für die so freunoliche Auf= nähme, welche der Berein in Steyr gefun= den härke. Moge ihnen die Erinnerung an Steyr edenso angeneym oleiden, als wir die an unsere lieben Gaste in bleibendem Anden= len behälten werden. Berichtigung. In der in Nro. 13 d. Bl. gebrachten poerischen Tischrede des Herrn Bergamenter soll es (Seite 2) in der 2. Spalte, 3. Zeile, richtig heißen: „Wo ist die Stalle, meyr dem Reich des Tichts verschwistert. Den Schruß des Berichtes über die Anwesenheit des Wiener Mannerge¬ sangs=Vereines konnen wir wegen Raum= mangel erst morgen bringen. Neueste Teiegtamme „Birhlri- Aussirulungs-Britaug. Wien, 20. August. Handelsmi= nister Pino gedenti nächsten Monta die Steyrer Aussteilung zu besuchen. Kalnocky uno Borschafter Graf Szecheny sino von Berlin hier einge= troffen. Bruck, 20. August. Der Namenstag der Kronprinzessin wurde heute festlich ve= gangen. Nach der Messe in der Schlo߬ capelle näym Kronprinzessin Siephänie die Seite 5 Wunsche der Erzherzoge, der milikärischen Spitzen und des Burgermeisters Namens der Stadt entgegen. Nachmittags war Hamilienoiner. Personen=Berkeyr. 1. Ausstellungsbesuch. Am 19. August haben einschließlich der 2054 Besucher der culturhistorischen Ausstellung 11822 Per¬ sonen den Eintritt in die Ausstellungsraume bezahlt. 2. Bahnverkehr. Am 19. August sind angekommen 2919 Personen „ abgereist „ 19. „ Wiliktungs-Brricht. Telegramm der meteorologischen Central¬ Anstalt Wien. 20. August 1884, Nachmittags 2 Uhr. Niederster Barometerstand: 755 Millimeter. Oct desselben: Rußland. Höchster Barometerstand: 770 Millimeter. Ort desselben: West=Frankreich. 2. Minimum des Barometerstandes: Italien. Wind: westlich. Bewölkung: wechselnd. Niederschläge: zeitweilig Regen. Cemperatur: Bemertung: Steyr, 20. Angust 1884, 1 Uhr Mittags. Wind=Richtung: sudwestlich, Stärke gering. Bewölkung: trüb. Niederschlag: zeitweilig Regen. Temperatur: 18° C. Bemerkung: keine wesenttiche Aenderung vevor¬ stehend. Cemperatur des Wassers am 20. August 1884. Ennsfluß: 11°R. Bad in Schönau 13° R. Schwimmschule Ramingbach 16° R. 12° R. Griehmühl) Wiener-Borse. Original=Bericht der Augem. Depositenbaut. Wien, 20. August. Die Verstimmung an der vorgestrigen Börse, artete gestern in eine förmliche Baise aus, als privatim die Ziffern der Semestralbilanz der un¬ garischen Creditbank bekannt wurden, die einen Ausfall gegen das Vorjahr verzeichnen. Die Specnlation ermüdet durch die Sterilität des bis¬ herigen Börsen=Verkehres und durch die frucht¬ losen Versuche, demselben einiges Leben einzuhau¬ chen schritt zu Realisirungen, die denn bald eine veritable Baisse hervorriefen. Transportwerthe chlossen sich dieser Rückwärtsbewegung an, die selbst die festen Berliner und Pariser Notirungen nicht mehr aufhalten konnten. Banken und Traus¬ portwerthe weisen demnach durchgeheus ziemliche Toursverluste auf, nur Tramway und Lombarden ind etwas höher. Industriewerthe waren ziemlich vernachlässigt und doch brachten auch diese gerin¬ gen Umsätze niedrigere Course, Reuten behaup¬ teten sich, bis auf die ungarischen Renten, die eine Einbusse erlitten, Valuten war etwas abgeschwacht. Schlusscurse am 19. August: ai-Rente 80 90 Tredit 309 40 5% öst. P.-N. 96 10 Ungar. Ceedit 308.50 Ung. Pap.-N. 89.10 Anglo 109.- Oest. Goldr. 103.70 nton 103.80 Ung. Goldr. 92.30 Baukverein 107 - 81.75 Länderbank 10180 Silber=Rente 59.70 Depositen. 205 75 Alpine. Prager=Eisen 193 — Tramway 214.75 9 65½ Slaaissahn 310 10 Napoleons 123.25 Carl Ludw. 266.75 Nubel 121.70 Lombarden 148 50 Loudon 48.27½2 Elbethal Paris 172.— 59 50 Lloyd Marknoten 553.— 129.50 Dampisch. 546 — Tavakactien Nordbayn. 2385.—

Nr. 16 „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Telegramm. Jur Frembe und Einheimische. Wiener Curse am 20. August Mittags: Oesterr. Credit 308.90, Ungar. Credit 308.30, Majolka- imitätionen Landerbank 101.90, Tramway 214.50, Staatsbahn (antike Abgüsse u. moderne Original-Entwürfe) des 3408.70, Lombarden 147 50, Mairente 80.92, lUngar. Goldrente 92.30, Alpine 59.30, Mark¬ Cart Schild, Bildhauer aus Wien. Moten 59 57, Elbethaler —.— Bewegt. Während der ganzen Ausstellung in der Perma¬ nenten Gewerve=Ausstellung in Steyr Die Filiale der (Burgerschulgebände, ebenerdig, links). Geöffnet von 8 Uhr Fruy bis 6 Uhr Abends. lgom. Bopositensank Ein Prukiikunt oaer Wenrjunge in Steyr, Hauprplatz 22 mit angenehmem Aenßeren und guten Schulzeug¬ ülbernimmt Geldeinlagen auf Sparbucher nissen wird für mein Tuch=, Mode= und Ma¬ mnd Cassa=Scheine. Die Verzinsung der Geld¬ nufacturwaaren-Geschaft sofort aufgenommen. Einlagen beginnt sowol für Sparblicher als für A. Gottwald's Nachfolger Wassascheine von dem auf den Einlagstag folgenden II—39 3 Steyr, Stadtplatz 12. Werktag. Die Filiale besorgt ferner den Ein= und Verkauf caller Gattungen Staats= und Industrie=Papiere, LLose, Prioritäten und Pfandbriefe, Gold= und Souulim Winternig Tressen Silbermünzen, die Einlösung von Coupons 2c. und empflehlt sich zur Ausführung aller in das Steyr, Sierningerstrasse 28. Bankgeschäft einschlagigen Austräge. rabrikation Export u. Lager Vorschusse Steyr'scher aller Steyr'schou auf Staats= und Industrie=Papiere werden zu Messerwaaren. den billigsten Bedingungen ertheilt. Slasl= undl Eisenwaaren Niederlage zowio in B—52 goschmiedeten sämmtlicher Messer und Sufsstähle. Nagein. Hausvernaun II—19 Concessionirte Wallen-Handlung. Ein Haus, 1 1 Stunden von Steyr entfernt, im besten Bau¬ zustande, mit schoner Fernsicht ins Ktaliz Eoltiir Gevirge und 240 fl. Zinsertragniß, ist unter gunstigen Beoingungen aus Möbelhändler und Möbelvermiether freier Hano zu verkaufen. Aus¬ Stadt Steyr, Enge Nr. tunft ertheilt aus Gefalligteit die empfiehlt sein großes Administr. der „Steyrer Zeirung. rager aller Galtungen Mlovel aus hartem und weichem Holze BARARAMAAAAA lowie Sofa's, Ruhebetten, Divan's und Garnituron Heule Mitiwoch, 20. August Glatte und gebogene Moyrsessel auf allgemeines Verlangen in Sosa's und Fauteuil's. Eiselmeyrs Casino: Alle Jorten Berteinrichtungen Eisen-Möbel Auftreten des Garten-Sesselund Tische Kinderlessel und Kindertischl. Hrl. Tauka Kenmann Gitter-Betten, Reise-Koffer etc. Wieher Liedersangerin Kinderwagen aus Danzer's Orpheum sind stets in großer Auswahl vorräthig. sammt Gesellschaft. 30H Auch werden Claviere vermiethet. Entrée 40 kr. Anfang 8 Uhr. S.M. Peteler bürgerl. Glockengiesser in Steyr, Ober-Oesterreich im eigenen Hause, Ennsdorf, Johannesgasse Nr. 1 empsiehlt sich zur Anfertigung sowol als auch zum Umngusse von Kirchen=Glocken in jeder beliebigen Größe und Schwere, mit den reinsten musikalischen Accorden und den schönsten Bildnissen, Verzierungen und Aufschriften, ausgefertigt. Ferner erzeugt er Hydrophore, Abprotz=, vierradrige Wagen=, Trag= und Hand¬ Spritzen, Brunnenstiefel, Bentile, Kolben, Pipen, Wechsel zu Wasserleirungen, Pumpen und Bierwerkel für Bräuereien, sowie alle Abgusse nach Modell oder Zeichnung und übernimmt alle vieparaturen R—2 sämmtlicher in dieses Fach einschlagenden Gegenstände zu den moglichst billigen Preisen. Seite 7 Sio Comentwauronlabrik C. Bergmann, Einz empftehlt sich zur Ausführung, beziehungsweise Lieferung aller H-11 Betonarbeiten. DCCCOCOCOCCOCCCOS S. Zerger. Großes Lager von Gold-, Silber¬ Juwelen-Waaren. Niederlage: 11—7 Enge Gasse Nr. 19, Steyr. Einlauf von altem Gold und Silber, Juweten und Antiten. NGe caoaoon Parnibones Sar am schonsten Puntte des Ausstellungsplatzes vis-à-vis dem Musikpavillon. R—6 Auszug aus dem Preis -Tarif: 1 Tasse Café, schwarz oder weiß 16 kr. 1 große Schale Casé (Melange) 20 „ 1 Tasse türkischer Cass (Originalservirung) 20 „ Ausstellungs -Souvenir (1 Flasche diverse Liquenre) à 60 kr. und 1 fl. Kaltes Buffet, gutes Flaschen=Bier, echte Weine, billige Preise. Gustav Schnitzar aus Wien. nPrasent¬ und Erinnerungs degenstande an Steyr R—5 und die elektrische Ausstellung in reichster Auswahl bei Sanj Iothhujt Galanteriewaarenhandlung Steyr, Enge Gasse Nr. 31. Eigene große Kusstellung in den Magazlusraunen. Eintritt frei.

Seite 8 Vis. Donnerstag den 21. August 1884 5 Uhr Abends im Burgerschulgebaude, Parterre rechts 3. Thur sSz „nonstrie=Comite s. Steyr, 15. August 1884. Der Obmann des Iudustrie Comité's: Tomitz. Das Kubotollung,s Vonnungs Dureau befindet sich Steyr, Bahnhofstrasse Nr. 3. Täglich geoffnet von ½8 Uhr Morgens bis ½10 Uhr Abends. Unentgeltliche Ausgabe von Wohnungs¬ Karten für Gast= und Privathauser. Für praktische und genügende Unterkuntt der P. T. Fremden ist bestens gesorgt Auskunfte in Wohnungs=Angelegenheiten werden mündlich und schriftlich bereitwillig ertheilt. Steyr, im Angust 1884. Achtungsvollst Das Wonnungs- Comite. PelephonMusikubertragun; Felephon-Concerte der fur diesen Zweck eigens engagirten Concert=Capelle. Streich=Concert und Instrumentai= Solovortrage. Täglich Vormittags, Nachmittags u. Abends. Delepyon=Zeile von I. Berliner in der Villa Werndl. Eintritt für eine Person 20 tr. Die Stunden der Productionen werden durch Separat=Anschlag vetanntgegeven. Die Velceipede- Wettlamer sinden nicht, wie im Programme angesetzt, am 25., sondern erst am 28. September statt. Das Press-Comite. An die P. C. Herren Mlitglieder des nonstrie=Comites! Im Interesse des Dienstes erlaube ich mir die Herren vom Comite, welche die Inspection trifft, zu ersuchen, sich jedesmal bei Antriit des Dienstes in der Kanzlei zu melden. Hochachtungsvolst Franz Lomitz Obmann. „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Die Kassiiuung Huousitir von S Unr Morgens an dem Besuche geoffnet. nern T Die cuitarniotoribone Hubstollang, im Burgerschulgebaude ist täglich von 8 Uhr Frun bis 6 Chr Abchus geoffner. Entrée 20 kr. Derkanssstellen von ovont Lintrittokarten in die Hubstollung, befinden sich: bei Herrn Ig. Kammerhofer, Grünmartt bei den Herren Haindl & Wisniewsry, Stadtplaß, im Hotel Krevs, Stadtplatz, im Cafe Huber, Stadtplatz, bei Herrn Gustav Gschaider, Steyrdorf, Kirchengasse, vei Herrn J. Mc. Peteler, Ennsdorf, Joyannesgasse, vei Herrn Johann Schoiz, Ennsdorf, Baynhofstraße. Landtertwwyert mil Site) auf dem o Heuen Landier tanzbouch unterhalb der Buoweiser Bierhalle am Ausstellungsplatze. Musik frei. Jevermann aus Stadt und Land ist zur sleißigen Benutzung freundlichst eingeladen. Drr augemrinr Tanzvoben bei der Zipfer= und Budweiser=Bieryalle steyr für Jedermann zur unentgeltlichen Verfugung. Kunomachuing. Das P. T. Publicum wird hiemit zur Vermeidung von Mißverstanonissen in Kenniniß gesetzt, daß die auf zwei oder einen Monat giltigen Permanenzrarten zum freien Einkrikke in die culkuryisiorische Ausstellung im Burgerschulgebaude Keine D Giltigkeit haben. Dus Central=Comite fur die Ausstellung 1884. Sas Hausiken dem Ausstellungsplatze au ist vervoren. Das Central-Comite. Nr. 16 Ehenbahn-Verkryr. Ankunft in Steyr. Richtung St. Valentin. Früh aus Linz. 7.53 Früh aus Amstetten, Prag, Budweis, Frankenmarkt, Passan. Nachm. aus Wien, Budweis, Salzburg, 12.24 Simbach, Passau. Nachm. aus Linz, Salzburg, Wien. 3.38 Nachm. aus Summeran. 6.10 Abends ans Wien, Innsbruck, Salzburg, Passau, Simbach. 8.43 Abends aus Prag, Budweis, Wien, Salz¬ burg, Simbach, Passau. Richtung Kleinreifling. Früh aus Klagenfurt, Villach, Graz. 7.56 11.25 Vorm. aus Bruck, Salzburg, Aussee. Nachm. aus Villach, Klagenfurt, Graz,, 6.54 Junsbruck, Aussee. 8.47 Abends aus Kleinreisling (nur an Sonn¬ und Feiertagen). Abfahrt von Steyr. Richtung St. Valentin. 5.55 Früh nach Wien, Salzburg, Passan, Sim¬ bach. Früh nach Budweis, Prag, Linz. 11.35 Vorm. nach Wien, Budweis, Prag, Salzburg. Nachm. nach Linz, Salzburg, Passau, 3.40 Simbach. 4.30 Nachm. nach Summerau, Wien. 7.04 Abends nach Budweis, Prag, Amstetten, Wels. 8.55 Abends nach St. Valentin (uur an Sonn¬ und Feiertagen). 11.20 Nachts*) nach Linz, Wels, Wien. Richtung Kleinreifling. 8.01 Früh nach Aussee, Innsbrua, Salzburg, Graz, Klagenfurt, Villach. 2.35 Nachm. nach Aussee, Salzburg, Brudk. 8.48 Abends nach Graz, Klagenfurt, Villach. 12.50 Nachm. nach Kleinreisling (nur an Sonn¬ und Feiertagen). Hür grsälligen Krnutnißuahmr. des die hiesige Zur Orientirung Ausstellung besuchenden P. T. Publicums diene hiemit, daß das angestellte Diensi¬ Farven an personale die folgenden Rockaufschlagen uno Mußen tragt: Cassiere und Controlore grun. klau. Inonstrie-Ausstellung hochrory. Culturhistörische Ansstell. neurorij. Elektrische Ausstellung orange. parkwachter weis (mit Wohnungs-Comite Aufschrift). Zebis! Der gesammte Ausstellungs¬ raum ist alladendlich von 11 Uhrao ur das Publicum unenrgeltlich geoff¬ net. Die Ausstellungs=Obfecre dagegen, nämlich: Das Ausstellungspalais, die Inoustrie=Halle, die Halle fül elerirische Kraft=Uevertragung der Pavillon der r. r. Direction der Staatsbaynen, werden um 10 liht Avenos geschlossen. Fur Beides gilt das Lauten mil der petelerschen Glome als Signal.

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