— Officielles Organ des Central=Comités. Administration: Redaction: Zwischenbrucken Nr. 2. Grunmarkt Nr. 7. Preis per Nummer 6 kr. Sprechstunde von 7—11 Uhr Vorm, Sprechstunde von 9—11 Uhr Vorm. Einzelverschleiss: Expedition des „Alpen-Boten“, Stadt, Grünmarkt Nr. 7; Expedition der „Steyrer Zeitung“, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 12; bei Herrn F. Kutscher's Buchhandlung im Pavillon am Ausstellungsplatze und Enge Nr. 27; bei Herrn Alois Wagner's Zeitungsverschleiß, Zwischenbrücken; in der Sandbok'schen Buchhandlung, Stadtplatz: bei Herrn Franz Pichler, Kaufmann am Stadtplatz, und bei Herrn Roman Mayrhofer am Michaelerplatz. Inseratenannahme: In den Buchdruckereien von M. Hans Erben, Stadt, Grünmarkt Nr. 7, und G. Bruckschweiger, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 12. Ausgabe des Blattes 5 Uhr Nachmittags. Schluß des Blattes 11 Uhr Vormittags. 100. Steyr, Sonntag den 1. August Nr. 13. Tages=Kalender. Sonntag den 17. u. Montag den 18. Aug.: Zur Besichtigung: 8 U. Mg. bis 6 U. A. Culturhistorische Aus¬ stellung im Bürgerschulgebäude. 8 U. Mg. bis 6 U. A. Permanente Gewerbe¬ Ausstellung im Bürgerschulgebäude. Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. Elek¬ trische, Industrie= und Forst=Ausstellung im Ausstellungs=Palais. U. Mg. bis 7 U. A. Waffenfabrik. 8 U. Mg. bis 10 U. A. Industriehalle und Pavillon für Kraftubertragung am Aus¬ tellungsplatze. 8 U. Mg. bis 10 U. A. Dynamomaschinen zur Stadtbeleuchtung in der Haindlmühle -12 U. B. K. k. Vereinigte Fachschule und Versuchs=Anstalt für Stahl= und Eisen¬ Industrie, mit Explicationen des Herrn k. k. Custos Anton Petermandl, insbesonders über dessen berühmte Messersammlung, einzig in ihrer Art (täglich, mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. -12 U. V. und von 3—7 U. A. Te¬ lephon=Zellen. 10 U. A. Abtheilungen der Waffenfabrik für Bogen= und Glühlampen. Beleuchtung der Letzteren in den Dojecten 3 und 9. 10 bis 12 U. V. und 15 bis 10 U. A. Production der St. Pöltner Musikkapelle. 25-10 I. A. Production der hiesigen Burger¬ corps=Capelle. Beide am Volksfestplatze Sonntag den 17. August: 10 U. V. Beginn des Festschießens (Kaiser¬ schießen in der Schießstätte der Waffenfabrik. Jedermann Zutritt. Gewehre und Munition am Schießplatze. 13 U. Nachm. Rennen der Herren Officiere des k. k. 3. und 4. Dragoner-Regiments (siehe Inserat. 8 II. A. in Saxlehner's Restauration: Pro¬ duction der ersten amerikanischen Grotesktänzer= und Pantomimen-Gesellschaft „Ty¬ Mephistos. Theater=Vorstellung. u. A. Großes Feuerwerk. Montag den 18. August: Festlichkeiten zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät. — Fortsetzung des Festschießens. 10 U. B. Vortrag des Herrn Dr. Wilheim aus Wien über das Thema „Elektricität im im Turnsaale des Dienste der Medicin Bürgerschul=Gebäudes. Wander=Versammlung der Aerzte von Ober¬ österreich und allgemeiner Aerzte=Tag der deutsch=österreichischen und deutschen Aerzte in Steyr. Sehenswürdigkeiten: Stadtpfarrthurm mit schöner Aussicht (Meldung beim Meßner, Stadtpfarrkirche, Vorstadt¬ pfarrkirche St. Michael, Werndlische Schwimm¬ Schule mit Park und großen Fischerei=An¬ lagen, Graf Lamberg'scher Schloßpart (nur an Sonn= und Feiertagen geöffnet). Losen¬ steiner=Capelle in Garsten. Spaziergänge: Hohe Ennsleithen, unterer und oberer Schiffs¬ weg, Tabor, Daxberg, St. Ulrich, Garsten, Christkindl, Gleink. Eine prächtige Rundschau mit Hochgebirgsaussicht bietet der Damberg auf seiner Warte (1½ Stunde von Steyr, Die societate densstellung. Waldbau. (Schluß.) Bei jeder Saamethode, mithin aus bei der Methode der Bestandesgrundung, ist Haupterforderniß „estes Saargut Bei der Bestandesgrundung durch Pflanzen ist von gleicher Wichtigkeit, wie vorzüglichstes Saargur, vorzüglichstes Pflanzenmaterial. Gleich schwer in die Wagschale fallt die Beschaffung und Art der Pflanzen, die Zeit der Verpflan¬ zung, das Ausheben, der Trans¬ port der Pflanzen und der Pflanzen¬ verano. Die Beschaffung des Pflanzenmaterials tann durch Kauf oder durch Selbsterziehung geschehen. Hierbei kann die Entnahme der Pflanzen aus Schlagen und Saaten oder aus ständigen Forstgarten, oder aber auch aus sogenannten Wandergarten er¬ folgen. Die Pflanzung kann in Einzeln oder Buschelpflanzen, oder in Ballenpflanzen und ballenlosen Pflanzen geschehen. Je nach Große und Alter nennt man Pflanzen auch Heister, Halbheister, Samlinge 2c. Hauptkennzeichen einer guten zur Ver¬ wendung geeigneten Pflanze ist: die all¬ eitige gleichmäßige Bewurzelung und Beastung, der stufige Wuchs und frisches jesundes Aussehen der Benadelung oder Belaubung derselben. — Solche Pflanzen findet man aber nur in Pflanzgarten und bei in denselben verschulten Pflanzen. Treten Umstände ein, welche gegen die Selostproduction des erforderlichen Pflan= zenmaterials sprechen, so wird man weit besser daran thun, dasselbe aus dem standigen Forstgarten (welchem oft auch, nach seinem Zwecke, der Name Central¬ pflanzgarten beigelegt ist) eines größeren Waldbesitzers zu beziehen. Die für den Ankauf aufgewendeten Kosten werden durch besseres Gedeihen der Cultur vielfach hereingebracht. Der Unterschied zwischen ver¬ chulten und unverschulten Fich¬ tenpflanzen wird in der Forstaus¬ stellung auf zwei Tafeln von der k. k. Forst= und Domänendirection Gmunden, und auf vier Tafeln von der Excellenz Graf Lamberg'schen Herr¬
Seite 2 schaft Steyr zur Veranschaulichung gebracht. Pflanzen aus Schlagen, Saaten 2c. haven, wenn dieselben nicht sehr jung ent¬ nommen werden, entweder schon gelitten oder leiden durch das Ausheben derselben gewöhnlich bedeutend, haben auch eine zu verkümmerte Wurzelbildung, um gedeihen zu konnen. Die Wandergarten werden auf oder in der Nähe der zu cultivirenden Flachen angelegt und nur so lange benutzt, bis die in der Nähe gelegenen Schlage culti¬ virt sind. Der Boden im ständigen Forstgarten wird eine großere Pflege und Bearbeitung nöthig haben, als im Wandergarten; de߬ gleichen wird auch die Umfriedigung eine dauerhaftere sein müssen. Die zur Verschulung bestimmten Pflan¬ zen werden am vortheilhaftesten im ein¬ jährigen Alter dieser Manipulation unter¬ zogen und bleiben dann, je nach dem zwecke der Verwendung, zwei oder auch mehr Jahre auf dem Orte der Verschulung. Die Ausführung der Pflanzenculturen auf den Culturflachen theilt sich in vier Stufen: a. der Bodenzubereitung der Gul¬ turfläche, d. des Aushebens, c. des Trans¬ portes und d. des Einsetzens des Pflanzen¬ materials. In großen Forsten ist die Pflanzencultur ein viele Hände und vier Zeit in Anspruch nehmendes Geschaft und erfordert die ganze Umsicht und Tha¬ ligkeit des dieses Geschaft leuenden Be¬ amten. Die gewöhnliche Culturzeit das Fruhjahr — reicht oft nicht aus, die Arbeiten zu bewältigen, und es muß vor¬ sorglich oft schon im vorhergehenden Herbst begonnen oder die unterbrochene Cultur im folgenden Herbst vollendet werden. Die Freude über eine gelungene Cultur ist, der vielen Mühen und Sorgen halber, die das Cultiviren macht, sicherlich die Hauptfreude des Forstmannes. Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Die Ausführung der Pflanzencultur seit die Forstwirthschaft wissenschaft¬ lichen Regeln folgt, ein Feld des vielfäl¬ tigsten Experimentirens geworden, so daß jest, je nach limstanden, die verschiedensten Verfahrungsarten befolgt werden. Ueber allen diesen, von denen keine den unbe¬ dingten Vorzug vor allen übrigen für ich allein in Anspruch nehmen kann, teht als allgemeine Regel, daß man beim Ausheben die Wurzel möglichst wenig ver¬ letzt, diese während des Transportes auf die Culturfläche geschützt werde, daß sie nicht vertrockne, und daß an der neuen Pflanzstätte die Wurzel in eine gedeihliche Lage komme. Wahrlich, bei den vielen Tausenden von Pflanzen, keine leichte Aufgabe: Wie groß und rief die Pflanzlocher, wie weit von einander, in welcher Ordnung oder wie der technische Ausdruck lauter, in wel¬ chem Verbande (im Dreieck, Rechteck¬ oder Reihenverband) sie gemacht sein mussen, wie groß und alt die Pflanzen ein, und ob sie an Wurzeln und Zweigen beschnitten werden dürfen, ob sie höher oder tiefer in den Pflanzlochern (Hugel¬ oder Tochpflanzung zu stehen kommen mussen — dies und noch vieles Andere ist vor der Ausführung der Cultur zu erwägen. Durch engeren oder weiteren „Pflanzen¬ verband“ ist es dem Forstmanne möglich, Bestände von geringerer und großerer Be¬ stockungsdichte zu erziehen, so daß unter mitteren Verhältnissen in etwa 58 Jahren die junge Cultur sich schließt und der nöthige Entwicklungsraum wenigstens bis zum 20. Jahre gesichert ist. Das Hoch¬ gebirge und Gegenden mit schlechtem Holz¬ absätze machen aus verschiedenen Grunden eine geringere Dichte des Bestandes noth¬ wendig, mithin weiteren Pflanzenverband und weniger Pflanzen per Flächeneinheit. Im Allgemeinen gelten dieselben Grund¬ saße, welche bei der Saat erörtert wurden. Nr. 13 Die verschiedenen Pflanzmethoden wer= den, wie folgt, ausgeführt. Bei der Ein¬ senpflanzung gilt als schlichte Regel die, daß die sorgfältig aber ohne anhaftende Erde ausgehobenen (nicht ausge¬ zogenen Pflanzen an den neuen Stand¬ ort gepflanzt werden. Da jede Person eine großere Anzahl Pflanzen wahrend der Verpflanzung immer bei der Hand haben muß, werden diese Pflanzen in einem Gefaß, in dem Wasser mit Erde oder Leym gemischt sich befinden, aufbewahrt, im die Wurzeln vor Vertrocknung zu be¬ wahren. Bei der Ballenpflanzung wird mit der Schaufel oder mit dem so¬ genannten Pflanzenbohrer die Pflanze mit einem am Wurzelstocke haftenden Ballen Erde ausgehoben und mit diesem in das Pflanzloch eingesetzt. Buscherpflan¬ zung ist diejenige Verfahrungsart, wobei aus den Pflanzreihen des Wander= oder des ständigen Forstgartens nicht einzelne Pflanzen, sondern Pflanzen in Buschein von 2 bis 5 Stück, welche naturlich dazu noch klein und wo möglich nicht über 2 Jahre alt sein sollen, genommen und in solchen Buscheln verpflanzt werden. Wird Buscherpflanzung angewendet, so ge¬ schieht dies fast nur bei der Fichte und vorzüglich zur Verminderung des Schadens, den der Fichten=Russeltafer anrichtet. Im übrigen rechnet man bei der Buschel¬ pflanzung darauf, daß, wenn auch sämmt¬ liche Pflanzen eines Büschels gesund bleiben, sich bald eine der Pflanzen am räftigsten entwickelt und die übrigen unterdruckt. Spätere Nachbesserungen will man dadurch auf das möglichst geringste Maß beschränken. Die Hugelpflanzung, d. i. wenn die Pflanze auf einer kleinen, durch Ausheben der Erde neben dem beabsichtigten Standorte der Pflanze geschaffenen Erho¬ hung (Hügel zu stehen kommt, bewahrt sich namentlich vortheilhaft auf nassem Tisches gehalten beim gemeinschaftlichen Mittagmahle anläßlich der Anwesenheit des Wiener Männergesangs-Vereines in Steyr. Die Dich umgibt, sich noch die Göttin zugesellt, Welch heiterer Augenblick auf einer Sängerfahrt, Um deren Haupt ein Kranz von Himmelsfunken kuistert, Wenn sich die Mittagszeit am Kirchthurm offenbart; Wo ist die Stadt, die mehr dem Reich des Lichts verschwistert? Wenn von der Wirthin Kunst und segensreichem Walten Die Gottin meine ich, die wunderbare Kraft, Die Teller klappernd sich im voraus unterhalten, Die sich im Weltall birgt, und treibt, belebt und schafft; Und in dem Saale, den kein Sonnenstrahl durchiret, Die Göttin, die voran der Jünger kühnem Reigen, Schon auf die Gäste harrt der sehnsuchtsvolle Wirth! Im Siegestone rust: Die Zukunft ist mein eigen Da läßt den schweren Gram das leichte Bier vergessen; Die bald als Helferin sich dem Magnet vermalt, Da sieht das Publicum so froh uns zu beim Essen; Dem Tod den Raub entreißt, die müden Nerven stählt; Da wird des Sängers Weh im schönen Trinklied tund, Bald auf der Thürme First den Wetterdämon zügelt, Und voller wird sein Herz nicht minder als sein Mund. Bald auf metalliner Bahn das Wagenrad beflügelt; Ja mit des Sängers Mühl ist manches Glück verbunden, Die unsere Nacht erheut mit Glüh= und Bogenlicht, Und manches Fest im Jahr versüßet seine Stunden; Und mit erhöhtem Reiz aus Frauenaugen bricht; Kommt aber, im August, sein schönster Feiertag, Die in des Denters Haupt entflammt Gedankensterne, So trifft vor Freudigkeit den Sänger fast der Schlag; Und blitzschnell jagt das Wort durch ungemessene Ferne Er schnürt sein Bündel rasch und eilt auf Eisenrossen Und während sie mein Mund in schlichter Rede preist, Hinaus, bis an das Herz geliebter Sanggenossen! Durchschauert mich ihr Hauch, erfaßt auch mich ihr Geist, Wohl ihm, wenn eine Stadt, an edlen Burgern reich, Und jubelnd ruf' ich: Heil der Wallfahrt ohne Gleichen, Im herrlichsten Bezirk, den Gärten Edens gleich, Die unternommen ward in dieser Göttin Zeichen! Ihn gastlich dann empfängt, ihm lohnt sein kühnes Hoffen Heil ihrer Jüngerschaar und Preis sei früh und spät Und freundlich sagt zu ihm: „Komm, hier haft Du's getroffen!“ Der Herrscherin im All: der Elektricität! Dank, heißen Dank, Stadt Steyr! Doch wenn der Zauberwelt, Gottfried Bergamenter.
Nr. 13 Boden. Auf sehr trockenen Boden wendet man wieder die umgekehrte Methode an, man hebt die Erde aus, um die Pflanze in die dadurch gebildete Vertiefung zu setzen, in welcher dann bei Niederschlagen das Wasser sich sammelt. Im Gegensatze zur Hügelpflanzung nennt man diese Methode die Toch¬ pflanzung. Nach den Erfindern nennt man die Biermannische und die v. Burklar¬ che Pflanzmethode, von denen jene sich durch Einbringen von Asche in die Pflanz¬ locher, diese hingegen dadurch auszeichnet, daß sie 1= oder 2 jährige Pflanzen in kleine mit Hülfe eines Pflanzeisens gestochene Löcher pflanzt. Die zu erziehende Holzart, die Boden¬ oder sonstige Verhältnisse konnen noch eine andere Bestandesgrundung zur unabweis¬ lichen Bedingung machen. Es ist dies die Erziehung jungen Be¬ standes unter dem Schutze der alten hieds¬ reifen Baume. Man nennt diese Bestandes¬ gründung auch die Vorverjungungsmethode, weil die Grundung des neuen Bestandes schon geschieht, während der alte Bestand noch auf der Fläche stockt. Daß so viele von den Baumen des Altbestandes ent¬ fernt werden mussen, daß zu den darunter stehenden jungen Pflanzen, Licht, Luft und atmosphärische Niederschlage in aus= reichender Menge dringen konnen, ist wol selbstverständlich, eben so selbstverständlich ist, daß mit der Zeit die jungen Pflanzen einen großeren freien Standraum brauchen, daher der Altbestand successive von der Fläche entfernt werden muß, soll der junge Bestand sich vollkommen und unge¬ stort entwickeln konnen. Die Erziehung des jungen Bestandes unter Schutz vom Altbestande (Schirm¬ stande) oder mit andern Worten, die Ver¬ jungungsmethode, zerfällt ebenfalls in die natürliche und künstliche Bestandgründung. Die Naturbesamung durch Schirmstand kann in der einfachsten Weise dadurch ge¬ schehen, daß ein Theil des Altbestandes genußt, der Rest aber als Schirmbestand und gleichzeitig als auch samentragende Mutterbaume stehen bleiben. Durch das Ausbringen der geschlagenen Baume wird zum Theil der Waldboden wuno, uno somit zur Aufnahme des Samens geeignet gemacht. Die Bodenverhältnisse konnen aber auch derart günstige sein, daß durch die Lich= tung des Altbestandes allein, die ganze Walobodenfläche zur Aufnahme des Sa¬ mens geeignet gemacht wird. Könnte der Forstmann zu einer solchen Samenschlagstellung ein gutes Samenjahr wählen, so wird der Erfolg ein vollkom¬ mener und befriedigender sein. Leider sind diejenigen Waldboden, die gar kein Auf¬ lockern durch Menschenhand brauchen, oder bei denen die, durch die Holzabfuhr be¬ dingte, zufällige Auflockerung genügt, nur weilige, und es muß bei der Naturbesamung durch Schirmbestand gewöhnlich eine combinete Maßregel Platz greifen. Die Boden¬ „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung". lockerung muß künstlich, d. h. durch Men¬ schenhand geschehen, die Besamung aber besorgen die Mutterbäume auf natürlichem Wege, anderntheils wird auch der unvoll¬ kommen geschehenen Besamung durch Unter¬ bau und Nachpflanzung geholfen. Daß künstliche Aussaat oder Pflanz¬ cultur auch bei der Vorverjungungsmethode, vor der natürlichen Besamung nicht un¬ wesentliche Vortheile hat, ist unzweifelhaft, weil die künstliche Vorverjungung gleich¬ mäßiger und sicherer auszuführen und von keinen Zufälligkeiten abhängig ist. Das Verfahren bei Saat und Pflanzung kann ganz das Gleiche sein, wie oben ver den künstlichen Saat= und Pflanzmethoden angegeben wurde. Bei der Bestandsgründung wird immer die Hauptsache die bleiben, keine forstwirtyschaftlich unmotivirte Vorliebe für einzelne Holz= oder Bestandsgründungs=Arten zu hegen, sondern dieselben nach den betref¬ enden Orts- und sonstigen Verhältnissen zu wählen. Den Vorverjungungs=Methoden ruhm man den größten Holzmassen=Ertrag nach, weil Altbestand und Cultur zu gleicher Zeit auf ein und derselben Fläche stocken uno durch die, in Zwischenraumen wiederkehrenden Lichtungshiede im Altbestande, owohl diesem, als auch der darunter tockenden Cultur, die günstigsten Vor¬ bedingungen für den größten Holzmassen¬ Zuwachs geboren werden. Ist eine Schlag= oder sonstige un¬ bestockte Waldbodenfläche mit Holzsamen oder Holzpflanzen cultivirt, dann be¬ ginnen von Neuem die Sorgen des Forst¬ mannes für das Gedeihen seiner oft sehr ausgedehnten Culturen. Er hat denselben sin unausgesetzt pflegliche Behandlung und Schutz angedeihen zu lassen, um die vielerlei Hindernisse, die dem Gedeihen der Culturen chädigend entgegen treten, zu beseitigen. IV. G. Stenogensiste Ausstellung. IV. Unter dem Teppich an der Wandfläche, welchen wir in Nr. 111 unserer Betrach¬ tungen der stenographischen Ausstellung beschrieben haben, fallt uns vorerst auf dem an diese Wandfläche angebrachten Auslagerisch eine Collection zwölf seiner, schon gearbeiteter Messer auf, die wohl von fachmännischer Seite ihre gerechte Würdigung finden durfte. Für unsere Betrachtungen sind es eben die Messerschalen, welche unsere Auf¬ merksamkeit erregen. Wir finden nämlich auf den weißen Beinschalen in schöner, schwärzer, stenographischer Schrift eingeatzte Sprüche und bei näherer Be¬ chtigung bemerken wir, daß es bei der einen Hälfte Sinnsprüche und Sen¬ tenzen Goethes sind, während die andere Hälfte Sprüche heiteren Inhaltes verschiedener Autoren enthält, entnommen einer Weinhalle Frankfurt a. M. Wir lassen einige der letzteren ihrer Originalität halber folgen: „Vor nichts nimm Dich Seite 3 bei Tag und Nacht so sehr als vor Dir „Das Glück ist eine elost in Acht! blinde Kuh, sie lauf dem dummsten Ochsen „Trifft Dich Amors Pfeil allhier, wasche die Wunde Dir mit Bier. „Ein fröhliches Lied, ein gut Glas Bier, ein feines Mädchen lod ich mir. „Der beste Rath ist in der Noth: „Hilf Dir selost, so hilft Dir Gott — „Neuen st kein Spiel für Jeden, grobes Hirn kann nicht sein reden 2c. Diese Messer sind Eigenthum des Stenographen=Vereines, ein Geschenk seines Mitgliedes, des Herrn Michael Grill, dessen Messerwaarenfabrik in Pest einen guten Klang hat. Die stenographische Schrift ist gut leserlich und durfte bei öfteren Versuchen an Reinheit wie Schon¬ heit der Ausführung nur noch mehr ge¬ winnen. Wenn wir auch nicht von einer besonderen Zierde, welche der Gegenstand durch die stenographische Schrift erfährt, prechen können, so mussen wir doch sagen, daß die zierlichen und leichten Zeichen der Stenographie das Hübsche der ganzen Arbeit nicht beeinträchtigen, sondern vielmehr erhöhen und das Object zugleich interessant machen; abgesehen davon, das diese theils heiteren, theils geistvollen In= schriften anregend wirken. Der Steno¬ graphen=Verein von Steyr tann daher einem Mitgliede nur Dant wissen für diese hosche Spende und bei jedem Mayle, bei welchen diese Bestecke zum Gebrauche kommen, möge stets der Sinn der Sprüche Geist und Herz der Tafelrunde erheitern und beleben. Die Ernis zu den Bestecken sind von Herrn Stiasny jun. in Steyr angefertigt. Der Totener Männer=Gesand= Verein in Sicht. Die Ankunft und der Empfang am Bahn¬ hofe. Lange vor Ankunft des Zuges, welcher uns unsere lieben Gäste bringen sollte, herrschte trotz des strömenden Regens ein überaus reges Leben vor und in dem Bahnhofe. Auf dem Perron fanden sich in knapper Auseinanderfolge das Central=Comité, mit dessen Obmanne Herrn Dr. Joh. Hochhauser, die beiden Gesangvereine „Liedertafel“ und „Kränz¬ hen" mit ihren flatternden Fahnen, die Bürger¬ corps=Capelle und eine nach Tausenden zählende Menschenmenge ein. Man sah es jedem der Har¬ renden an, mit welch' freudiger Ungeduld sie die Ankunft der Wiener Sänger erwarteten, und als die fahrplanmäßige Ankunftszeit herangerückt war und der Zug noch nicht in Sicht kam, äußerte sich die auf's höchste gestiegene unbefriedigte Erwartung lauten Worten. — Da ertönte das Signal, die Bürgermusik intonirte das Lied: „O Du mein Oesterreich“, die Locomotive brauste heran und brachte den aus siebenzehn Waggons bestehenden Zug unter nicht enden wollenden Hochrufen der Ankommenden und der Wartenden in die Station. In diesem Momente brach die Sonne durch das dichte Gewölke hervor. Munter und fröhlich entstiegen unsere geliebten 120 Wiener Gäste den Waggons und nachdem herzliche Händedrücke und Willkommen=Grüße ausgetauscht waren, die Ausstellung der Angekommenen bewerkstelliget war, sangen die Gesangvereine ihren Willkommgruß, nach welchem der Obmann des Central=Comités, Dr. Hochhauser, an die Wiener Sänger heran¬ trat. Er hieß dieselben in schwungvollen und herz¬ lichen Worten Namens des Central=Comités in der Stadt Steyr willkommen, in deren Annalen
Seite 4 dieser ehrenvolle Tag mit ehernem Griffel immerdar verzeichnet bleiben werde. — Nachdem sich der rauschende Beifall, welcher dieser Begrüßung folgte, gelegt hatte, sprach der Vorstand des Wiener Männergesang=Vereines, Dr. Ritter von Olsch¬ bauer, in warm empfundener Weise und in äußerst sinniger Verwebung der Worte: „Blut und Eisen den innigsten Dank des Vereines aus, der gekommen sei, um seine Brüder in der geliebten schönen Stadt Steyr zu begrüßen. Der Beifallssturm nach dieser Rede legte sich erst langsam, wonach die beiden Vorstände der hiesigen Gesangvereine, die Herren Emil Haas und Franz Holzlhuber, noch Namens ihrer Vereine die mit Stolz und Freude er¬ warteten berühmten Wiener Sänger begrüßten. Der Wiener Männergesang=Verein intonirte nun unter Führung seines Chormeisters Herrn Kremser seinen Wahlspruch, welcher freuetischen Jubel hervorrief. Der Einmarsch in die Stadt und der Em¬ pfang im Rathhause. Nachdem sich der Zug rangirt hatte, zogen unsere lieben Wiener Gäste mit flatternden Fahnen und unter klingendem Spiele in unsere durch ihren Besuch so hochgeehrte Stadt ein. Es war ein wahrer Triumphzug, wie ihn Steyr nur Fürsten im Reiche des Gesanges bereiten konnte. Aus allen Fenstern, welche von festlich gekleideten Damen besetzt waren, könten lante Willkommgrüße, wur¬ den Tücher geschwenkt und ein Meer von Blumen und Fahnenkränze auf die Vorübergehenden ausge¬ schüttet. Die Sänger, obzwar an Triumphe ge¬ wöhnt, waren von solchem Empfange, wodurch sich nusere Bürgerschaft neuerlich selbst ehrte, auf das freudigste überrascht und sandten begeisterte Hoch=Rufe zu allen Fenstern empor. So war der langedehnte Zug vor dem Rathhause angelangt, auf dessen Balcon der Bürgermeister an der Spitze des Gemeinderathes die gefeierten Gäste erwartete. Dieselben wurden in den großen Rathhaussaal geleitet, wo der Bürgermeister kaiserlicher Rath Herr G. Pointuer, von oftmaligem, freudigen Beifall nuterbrochen, den ältesten österreichischen und weltberühmten Wiener Männergesang=Verein in der Stadt Steyr willkommen hieß. Herr Doc¬ tor Ritter von Olschbauer, schüttelte die Hand des Herrn Bürgermeisters in ungeheuchelter freudiger Erregung und dankte der Stadt des eisernen Fleißes und der reichen Industrie, der Stadt der Arbeit und des regen Kunstsinnes für den glänzenden Empfang, welchen sie ihren Brüdern, den Arbeitern im Reiche der Töne und der Kunst bereitet hatten. Der Saal erbrauste von Hoch=Rufen und die an der Decke umherflatternde Schwalbe flüchtete sich berauscht von solchem Jubel in eine Vorhang¬ falte. — Herr Doctor Stigler besorgte nun den infolge geänderter Dispositionen nöthig gewordenen Austausch der Wohnungskarten für unsere geliebten Wiener, welche in Gruppen getheilt von Mit¬ gliedern der beiden hiesigen Gesangvereine in ihre Quartiere geleitet wurden. Das gemeinsame Mittagessen. Um 2 Uhr war der in drei langgezogene Tafeln getheilte Saal in Eiselmeyrs Casino von den Mitgliedern der beiden hiesigen Gesangvereine vollgefüllt durch unsere, von der fröhlichsten Stimmung getragenen verehrten Wiener Gäste, an deren Spitze, umgeben von den Herren: Doctor Hochhauser, Central=Comite Obmann, Bürger¬ meister kaiserlicher Rath Pointner und dem Reichsraths=Abgeordneten Wickhoff, der Vor¬ stand und Chormeister des gefeierten Vereines Herr Doctor von Olschbauer und Herr Kremser sich befanden. Während des vortrefflichen Diners besorgte die mit Beifall überschüttete, vortreffliche St. Pöltner Streichmusik unter der Dirigirung ihres Capellmeisters Herrn Klimsch die Tafelmusik, welche in folgendem gewählten Programme bestand: 1. Festmarsch von Joh. Strauß. 2. Wilhelm Tell¬ Ouverture. 3. Sängerlust, Polka von Josef Strauß. 4. Großes Lieder=Potpourri von I. Klimsch. 5. Alexandrinen=Polka von Joh. Strauß. 6. Mit Dampf, Polka schnell von Joh. Strauß. Nach dem ersten Gange erhob sich Herr Bürger¬ meister Pointner und brachte in warmen Worten sein Glas dem Wohle unseres Kaisers, was be¬ geisterte Nachahmung seitens aller Anwesenden fand, worauf, als die Töne der Volkshymne ver¬ lungen waren, der Vorstand des Wiener Männer¬ „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Gesangs-Vereines, Herr Dr. von Olschbauer einen herrlichen, von Beifallseruptionen zu wieder¬ joltenmalen unterbrochenen Toast auf die seit hrem 600 jährigen Bestande immer deutsche treue Stadt Steyr brachte. Herrn Abgeordneten Wickhoff's begeistert aufgenommener Trinkspruch, welcher die vielen Sängertriumphe des gefeierten Vereines besprach, den schönsten Triumph aber in dem Jubel, welcher demselben im Wiener Volksgarten nach Absingung des deutschen Liedes geworden — erblickte, galt dem Wiener Männer¬ Gesangvereine, der Pflegestätte des deutschen Liedes, der deutschen Kunst, des deutschen Gesanges. Nun toastirte noch Herr Landesgerichtsrath Graf nuter lebhaften Beifall auf die beiden hiesigen Ge¬ sangvereine als die Förderer des deutschen Liedes, worauf Herr Redacteur Emil Haas, lebhaft acclamirt, den Dank der beiden Vereine aussprach und sein Glas auf das Wohl der weltberühmten Wiener Sänger leerte. Schließlich wurde der be¬ kannte Wiener Dichter, Herr Bergamenter, auf die Tribune gehoben, von wo aus derselbe einen geradezu herrlichen, von edler Poesie durch¬ wehten Trinkspruch unter mächtigen, wohlberech¬ tigtem Beifall auf die Elektricität las. Unsere Leser finden denselben in unserer heutigen Nummer an anderer Stelle. Das solenne Concert zu Gunsten der Armen von Steyr. Um 7 Uhr Abends war der durch die neuerliche Munificenz des Herrn Doctor Hoch¬ hauser mit 3 großen Bogenlampen taghell beleuchtete Casino=Saal, bis in das kleinste Winkelchen von der distinguirten, mindestens 800 Kopfe starken Gesellschaft gefüllt, galt es ja einem musikalischen Ereignisse beizuwohnen, wie es Steyr noch niemals erlebte. Der Wiener Männer Gesang=Verein, bei seinem Erscheinen von dem rauschendsten Applause begrüßt, hat in dem meister¬ haft gewählten Programme seine besten Nummern aufgenommen. Wie sie gesungen wurden? Wie das bis nahezu zur Unhörbarkeit gedämpfte Pianissimo in dem weihevollen Chor „Der träumende See" von Esser klang, mit welcher Frische der „Heini von Steyr von Engelsberg gebracht wurde, wie sein heraus¬ gearbeitet und mit höchster, künstlerischer Vollen¬ dung der ohne Dirigirung executirte, breite Schubertsche 23. Psalm gesungen wurde, welche Fülle von Herzensfreude an dem Kremser'schen Liede „Fröhliche Armuth hervorquoll, welches eherne Mark aus dem Scheffelschen Liede zu den „Trompeter von Säckingen“ an die Ohren pranste, oder wie weich, wie so überaus innig „Der Blumen Schwester von Engelsberg aus den Kehlen der Wiener Sänger floß, wie titanen¬ haft, kräftig und majestätisch hehr, das von dem begeisterten Publicum stehend angehörte „Deutsche Lied" tönte? Wie also der Wiener Männergesang Verein sang, ist beantwortet, er ist und bleibt der erste Gesangverein der Welt, die bedeutendste In¬ stitution echt künstlerischen Strebens, der mächtigste Vereinigungspunkt des veredelten, vergeistigten Gesanges. Wir finden für die Bewunderung, welche den Wiener Sängern geworden, die Jubel¬ stürme, welche den Sängern entgegenbrausten, und welche sie veranlaßten, in der liebenswürdigsten Weise mehrere Nummern zu wiederholen, keine Superlativen, um uns wahrheitsgetreu ausdrücken zu können. Der Wiener Männergesang=Verein und sein unvergleichlicher Dirigent Herr E. Kremser werden den Steyrern ewig unvergeßlich bleiben. An allen Ehren dieses denkwürdigen Abends parti¬ cipirten in ausgiebigstem Maße die Herren Dr. W. Stigler, unser so ausgezeichneter Landsmann und sein hübsches Solo in Engelsberg's „Der Blumen Schwester"; Marcello Rossi, welcher dem eine gigantische Virtuosität heischenden Lipinskischen Violinsatze, nach welchem ihm ein Lorbeerkranz überreicht wurde, wie in einer alle Weichheit, alle Beherrschung des Tones verlangenden Zugabe, sich auch hier als einen der ersten und gefeierten Violinisten präsentirte, ferners der vortreffliche Concertsänger Herr Heinrich Gasser mit den vollendet gesungenen zwei Liedern von Schön und Franz, nachher der weit über Oesterreichs Grenzen als Piston-Virtuose bestens gewürdigte Herr Toms, dessen künstlerisches Können in dem stür¬ misch zur Wiederholung gelangten Liede aus dem „Trompeter von Säkkingen“ zu mächtig ergreifen¬ Nr. 13 der Wirkung gelangte; weiters Herr Syrinet, welcher in dem Weberischen Es-dur-Concertino seinem bedeutenden Rufe gerecht wurde; dann die nimmermüden, ewig discreten, nicht geung zu belobenden Clavier=Accompagnateure, die Her¬ ren: Chormeister Kremser, Victor Gemperle, und der als eminenter Pianist bekannte Herr Emil Weber, welcher die Violin-Nummern des Herrn Rossi begleitete, und nun zum Schlusse, und ab¬ sichtlich zum Schlusse, um den ganzen Vorrath unseres Restes von Lob und von Beifall gleich in einer Gabe spenden zu können, also zum Schlusse das komische Quartett, bestehend aus den Herren Ed. Thomas, Carl Udel, Ferdinand Hör¬ beder und Emil Dillmann, welche mit der so zart und überaus komisch pointirten Neut¬ wich'schen Polka „Lieber Gustav, und mit der Zugabe, der geradezu mit wahren Lachsalven be¬ gleiteten Absingung des vollständigen Wiener Hof¬ opern-Theaterzettels über den „Freischütz" nach Arien aus dieser Oper das Auditorium enthusias¬ mirten. Zwischen der III. und IV. Programm-Num¬ mer erschienen, von den Sängern und dem Publicum mit Jubel empfangen, auf der Sängerbühne die in Weiß gekleideten, in jugendlicher Schönheit und vor freudigem Stolze strahlenden Fräu¬ lein: Fräulein Marianne Seyschab (Tochter des hiesigen Eisenbahn-General=Directionsrathes), Olga Hochhauser (Tochter des Obmannes des Central=Comité's), Fräulein I. Weis¬ mayr (Tochter des Kreisgerichts=Präsidenten) und überreichten dem Vorstande der Wiener Sänger einen schonen Lorbeerkranz und ein von der Stadt Steyr gespendetes, verschwenderisch in Gold und Seide gesticktes, die Farben und Wappen Oberösterreich's und der Stadt Steyr und die Worte: „Die Stadt Steyr dem Wiener Männer¬ gesangvereine — 15., 16., 17. August tragendes Fahnenband. Hiebei hielt Fräulein Seyschab mit lauter, weithin vernehmbarer Stimme folgende Ansprache an die Wiener Sänger: „Geehrte Herren! Uns ist die ehrenvolle Aufgabe zu Theil geworden, Ihnen, geehrte Herren, im Namen der Bewohner der Stadt Steyr ein Zeichen der ungetheilten Anerken¬ nung für Ihr hohes, künstlerisches und humanitäres Streben auf dem Gebiete des deutschen Gesanges zu überreichen. — Wollen Sie dasselbe gütigst und begleitet von nuserem innigsten Wunsche an¬ nehmen, daß es Ihnen stets eine freundliche Erinnerung bleiben möge an die Stunden, welche Sie in der alten Eisenstadt Steyr verbracht haben." Nach diesen Worten erschütterte ein nicht zu beschreibender Beifallssturm den Saal, welcher, kaum zur Ruhe gekommen, wieder neu entfesselt vurde, und erst nach längerer Zeit zu Ende war. Dieser Abend wird Niemandem, welcher das Glück genoß, an demselben theilnehmen zu konnen, se aus dem Gedächtnisse schwinden. S. Singer. Tagesneuigkeiten vom Oeste. Steyr, 16. August. Hoher Besuch. Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Franz von ste mit hochdero Kammer=Verwalter Grafen v. Wurmbrand ist heute um halb 3 Uhr von Enns in Steyr einge¬ langt und har im Hotel Eiselmeyr Absteige=Quartier genommen. Der hohe Hast wird heute und morgen die Aus= stellung besichtigen. Heute um 7 Uhr Abenos ist in Sar¬ lehners Restauration am Volksfestplatze das Volksconcert des Wiener Männer¬ gesang=Vereines. Heute 16. August Abends um 10 Uhr findet in Eisenmehr Casino-Localitäten eine Reunion statt.
Seite 6 Neueste Telegramme „ihrer Ausstellungs=Britang. Budapest, 16. August. Der Central¬ Personenbahnhof der ungarischen Staats= bahnen wurde heute für den allgemeinen Verkehr eröffnet. Berlin, 16. August. Der deutsche Generalconsul in Egypten, Derenthal, ist gestern nach Varzin abgereist zur Bespre¬ chung der egyptischen Frage mit Bismarck und Kalory. London, 16. August. Aus Hongrong wird gemeldet, China habe Frankreich den Krieg erklärt. 8000 Mann chinesischer Truppen sind im Vormarsch gegen die Franzosen. Frankfurt, 16. August. Verflossene Nacht wurde hier ein großer Diebstahl verübt. Loose und Werthpapiere in Hoye von 90.000 Mart wurden gestohlen. Personen=Verkehr. 1. Ausstellungsbesuch. Am 15. August haben einschließlich der 1285 Besucher der culturhistorischen Ausstellung 5586 Per¬ sonen den Eintritt in die Ausstellungsräume bezahlt. 2. Bahnverkehr. Am 15. August sind angekommen 1647 Personen 898 „ 15 „ „ abgereist Witterungs=Bericht. Telegramm der meteorologischen Central¬ Anstalt Wien. 16. August 1884, Nachmittags 2 Uhr. Niederster Barometerstand: 750 Millimeter. Ort desselben: westlich von Schottland. Höchster Barometerstand: 770 Millimeter. Ort desselben: Norwegen, 2. Minimum des Barometerstandes: Sicilien. Wind: nördlich. Bewölkung: abnehmend. Niederschläge: Aufhören des Regens. Temperatur: zunehmende Wärme. Bemerkung: mäßige Winde. Steyr, 16. August 1884, 1 Uhr Mittags. Wind=Richtung: nordwestlich, Stärke wechselnd. Bewölkung: trüb. Niederschlag: starker Regen. Temperatur: 16•3° C. Bemerkung: Wieder schönes Wetter für die nächsten Tage wahrscheinlich. Temperatur des Wassers am 16. August 1884. Bad in Schönau 14° R. Ennsfluß: 11° R. Ramingbach 14° R. Schwimmschule: 12½. Grzogrür Kottonummern: Linz, 16. Aug. 41 83 79 60 50 „Steyrer Ausstellungs-Zeitung.“ Telegramm. Wiener Curse am 10. August Mittags: Oesterr. Credit 313.60, Ungar. Credit 315.50, Länderbank 102.70, Tramway 214.10, Staatsbahn 312.40, Lombarden 149.60, Mairente 80.95, Ungar. Goldrente 92.42, Alpine 59.90, Mark¬ Noten 59 59, Tabakactien 131.50. Die Filiale der go. Depositenbank in Steyr, Hauptplatz 22 übernimmt Geldeinlagen auf Sparbucher und Cassa=Scheine. Die Verzinsung der Geld¬ Einlagen beginnt sowol für Sparbucher als für Cassascheine von dem auf den Einlagstag folgenden Werktag. Die Filiale besorgt ferner den Ein= und Verlauf aller Gattungen Staats= und Industrie=Papiere, Lose, Prioritäten und Pfandbriefe, Gold= und Silbermünzen, die Einlösung von Coupons 2c. und empfiehlt sich zur Ausführung aller in das Bankgeschäft einschlägigen Aufträge. Vorschüsse auf Staats- und Industrie=Papiere werden zu den billigsten Bedingungen ertheilt. Eisenbahn-Verkehr. Ankunft in Steyr. Richtung St. Valentin. 5.20 Früh aus Linz. Früh aus Amstetten, Prag, Budweis, Frankenmarkt, Passau. 12.24 Nachm. aus Wien, Budweis, Salzburg, Simbach, Passau. 2.17 Nachm. aus Linz, Salzburg, Wien. 3.38 Nachm. aus Summeran. 6.10 Abends aus Wien, Innsbruck, Salzburg, Passau, Simbach. 8.43 Abends aus Prag, Budweis, Wien, Salz¬ burg, Simbach, Passau. Richtung Kleinreisling. 7.56 Früh aus Klagenfurt, Villach, Graz. 11.25 Vorm. aus Bruck, Salzburg, Aussee. 6.54 Nachm. aus Villach, Klagenfurt, Graz, Innsbruck, Aussee. 8.47 Abends aus Kleinreisling (nur an Sonn¬ und Feiertagen). Abfahrt von Steyr. Richtung Sr. Valentin. 5.55 Früh nach Wien, Salzburg, Passau, Sim¬ bach. Früh nach Budweis, Prag, Linz. 11.35 Vorm. nach Wien, Budweis, Prag, Salzburg. 3.40 Nachm. nach Linz, Salzburg, Passau, Simbach. 4.30 Nachm. nach Summerau, Wien. 7.04 Abends nach Budweis, Prag, Amstetten, Wels. 8.55 Abends nach St. Valentin (nur an Sonn¬ und Feiertagen). 11.20 Nachts *) nach Linz, Wels, Wien. Richtung Kleinreisling. 8.01 Früh nach Aussee, Innsbruck, Salzburg, Graz, Klagenfurt, Villach. 2.35 Nachm. nach Aussee, Salzburg, Brud. 8.48 Abends nach Graz, Klagenfurt, Villach. 12.50 Nachm. nach Kleinreisling nur an Sonn¬ und Feiertagen). Nr. 13 Soulin wiiteenig dessen Steyr, Sierningerstrasse 28. Fabrikation Export u. Lager Steyrischer aller Steyr'schen Messerwaaren. Stahl= und Eisenwaaren Niederlage sowie in sämmtlicher Messer geschmiedeten und Sussante. Nageln. —19 Concessionirte Wallen-Handlung. 14 Die burgerliche Brauerei Sudweis gegründet im Jahre 1795 durch 387 brauberechtigte Burger, Er¬ zeugungsfähigkeit jährlich 120.000 Hektol., ununterbrochener Ausstoß von Lager¬ und Export=Lager=Bier, empfiehlt ihr vielfach mit den noensten Auszeichnungen prämiirtes Bier Lager= und Export=Lager=Bier. Dasselbe gelangt seit langer Zeit in 3. Eiselmehrs Hotel Trammer in Steyr und während der Ausstellung stets frisch und in vorzüglichster Qualität in der Budweiser Bierhalle an Ausstellungsplatze zum Ausschanke. Geehrte Auftrage übernimmt und Auskunfte ertheilt Herr Johann Reich Weinhändler in Steyr Schönau, Bahnhofweg Nr. 3. Während der Ausstellungszeit Adresse: Budweiser Bierhalle in Steyr. Die allen Anstalt Steyr R—12 23—6 befindet sich in Rathhause (Stadtplatz, 1. Stock) war und ist täglich Vormittags von halb 9 bis 12 Uhr, und am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sams¬ tag auch Nachmittags von 2 bis 5 Uhr geöffnet. - Photographien von Steyr und Umgebung in allen Größen, Album von Steyr in Lichtorum. 1.50. Aufnahmen von Alois Beer, k. k. Hof=Photograph in Klagenfurt, und J. Bichler in Steyr. Sandboksche Buch, Kunst- und Musikalien-Handlung am Hauptplatz 33 neu. Lager von Papier, Schreib- & Zeichen Requisiten, sowie einschlägige Galanterieempfiehlt sich den P. C. Besuchern der Ausstellung. 11—11
Nr. 13 Morgen (Sonntag) Avends um 8 Uhr findet in Saxleyner's Restaurarion eine Theater =Vorstellung, verbunden mit einer Production der ersten amerikanischen Grotesttanzer= uno Panto= mimen-Gesellschaft „Dye Wepyistos, statt. Zum Kaiserschießen. Das yiesige umformirte Burger Corps wird am Sonn¬ tag den 17. d. M. zum Beginn des Kaiser¬ schießens, um halb 10 Uhr Fruh sich am Wieserfeldplatz in Parade versammeln, von dort aus sich mit tlingendem Spiele auf den Stadtplaß begeven, vor dem Rary¬ hause Aufstellung und daselbst die Beste fur das Festschießen in Empfang neymen und von dort auf die Schießstatte mar¬ schiren. Auf der Schießstatte werden die Mitglieder des Sub=Comites V uno die Schützenrathe der hiesigen Schutzengesell¬ schaft den Festzug, bei dessen Anrucken auf der Schießstatte die Poller losgefeuert werden, empfangen, und wiro soyin oas Festschießen für eroffnet ertlart. — Wie wir bereits mitgetheilt, sind am Schie߬ stande selbst für die Schutzen auch Geweyre und Munition zu haben. Eine eventuelle Verlangerung des Schießens ist in Aus¬ sicht genommen. Programm der Burgercorps¬ Capelle für Sonntag den 17. August. 1. Feldruf, Märsch von Edm. Patzte. 2. Oschoner Mai, Walzer von J50y. Strauß. 3. Fest =Ouverture von Fr. v. Suppe. 4. Violetta, Polta frang. von Ed. Strauß. 5. Wallonen =Marsch von S. Asvoty 6. „Glücklich ist, wer vergißt , Polra Maz. aus „Fledermaus“ von Joy. Strauß 7. Variationen für 2 Flugelhorner von ferd. Schuvert. 8. Reiter=Märsch von Joy. Schulz. 9. Pandecken=Quaorille von Edm. Patzte. 10. Bruder Studio, Polta franç. von Ed. Strauß. 11. Gavorte, aus „Gascogner“ von Fr. v. Suppe. 12. Frohsinn, Polta Maz. von A. Weinreed. 13. Auf und davon, Polka schneu von Ed. Strauß. 14. Steyrer Burger¬ garde=Marsch von Fr. Bayer. Programm der Si. Poltner Capelle für Sonntag den 17. August. 1. Ouverture zur Oper „Räymono von Thomas. 2. Kunstlerleven, Waizer von Joyann Strauß. 3. Czarenlied aus der Oper „Czar und Zimmermann“ von Lortzing. 4. Nimm sie yin, Polka frang. von Joy. Strauß. 5. Monoschein, Ga= votte von Gothov Grunecke. V. Stief¬ mutterchen, Polta Mazurka von Jose Strauß. 7. Lagunen=Walzer von Johann Strauß. 8. Confusius, großes Poipourri von I. Klimsch. 9. Moulinet, Polka frang. von Josef Strauß. 10. Der Wanderer, Lied von Franz Schuvert, orchestrirt von F. Klimsch. 11. Im Sturmschrili, Polta chnell von Joy. Strauß. 12. Persischer Märsch von Joy. Strauß. Probe=Beleuchtung. Die Mittwoch Abenos im Ausstellungs=Gebaube nach „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Neuherstellung der Leitung stattgefundene Prove=Beleuchtung mit Dr. Puluj schen Gluhlampen gelang vorzuglich. Die Gluy¬ lampen warfen wie immer ein pracht¬ volles Licht. — Freitag Abenos fano eine General=Probe=Beleuchtung im Inoustrie¬ Palais stait uno ergao ein allseits oefriedigendes Resultat. Zu Ehren der Mirglieder des Wiener Mannergesang-Bereines, welche, wie Wiener Blätter melden, Sonntag den 17. d. die elek¬ trisch beleuchtete Kraus=Grotke besuchen werden, sind umfassende Vorbereitungen getroffen worden. Die Weganlagen wurden verbretiert und verbessert und sowol auf dem Tanzvoden als in der Grottenrestauration wurden neue Dielen ein¬ gezogen. Seit acht Tagen schon liegen mehrere Fasser Bier in der Grotte, damit das edle Natz sehörig abgelagert sei. Die Musik-Capelle von Gams übt über Hals und Kopf, um gegenüber den kunstverständigen Gästen von der blauen Donan keine Schande aufzaheben. „Der Stadt=Steyr=Fest Marsch", wie eine Polta francaise „Elektrisch", zwei neue, im Verlage der Ewert'schen Hofbuchhandlung in Linz erschienene Compositionen von Herrn Siegisfried Singer, werden von der „Linzer Tagespost in folgender Weise vesprochen: „Die beiden neuen Compositionen des in Overosterreich in verhaltnißmaßig turzer Zeit durch verschiedene, von uns und dem Publicum mit gerechtem Bei¬ fall aufgenommene Piecen vortheilhaftest vetannt gewordenen Namens „Singer“ geven neuerlich ein vollgiltiges Zeugniß von der Begabung dieses sungen Componisten. Die genannten Musit¬ Nummern, speciell der „Fest=Marsch zeichner ich durch Verve, große, breite Conception, und, entgegen der Schavlone, durch gediegenen mu¬ sitalischen Inhali aus. Die Francaise ist eine prickeinde, gut und originell erfundene Tanz¬ piece, welche, wie der Festmarsch, von der Ver¬ lagsfirma (Ewert'sche Hofbuchyandlung) uber= dies sehr schon ausgestattet wurde. Ueber die beiden heute erschienenen vorzuglichen Lieder werden wir eine Besprechung folgen lassen. Wir wollen diesem gerechten Urtheile nur bei¬ fugen, daß die auf das beste auempfehlenswertyen Compositionen des Herrn Singer in der Kunst¬ jandlung von Herrn Kutschera, Steyr, Enge, und im Kiost auf dem Ausstellungsplatze auf¬ liegen. Die in unserem Stadttheater diesen Mittwoch Abends von der Operetten=Gesell¬ chaft des Sommertheaters in Hall zur Aufführung gelangte J. Strauß'sche Operette „Der lustige Krieg“ war ziemlich gut besucht und errangen die Darsteller trotz des Malheurs, daß sie ohne Orchester und nur mit Klavierbegleitung pielen mußten, im 2. und 3. Acte einen ganz guten Erfolg und manchen Applans. Der erste Act allerdings, befangen, schwach und schwan¬ lend gegeben, ließ nicht jenen Erfolg ahnen der in den beiden folgenden zum Durchbruche kam. Fräulein Mikola als Violetta erschien in prachtvollen Costümen und zeigte sich als geschulte Sängerin und können wir nur deren besondere Vor liebe für das Tremolo nicht ganz gontiren. Dem Frl. Elsing schien es etwas an Schule zu man gelu, wofür es uns wieder mit einem frischen Organe und meist gutem Spiele entschädigte. Die Herren Brandsteiter und Gilzinger, erste¬ ter als Marchese Sebastini, letzterer als Balthasar befriedigten vollends, wenn sich auch Herr Brand¬ stetter zu sehr den Gurgeltönen zuneigte. Ebeuse brav war Herr Wallner als Umberto Spinola, der sich beinahe bis zum Schlusse sehr wacker hielt, im letzten Acle jedoch uns ganz unerwartet einige Male falsch anschlug und sich in das Ensemble nicht finden konnte. Der Chor genügte. Wie gesagt, im Ganzen genommen ein Erfolg, und ist es unmöglich ein endgiltiges Urtheil zu fällen, insolange eine so bedeutende Operette nur mit Clavierbegleitung gegeben wird. Uns dauerten die Darsteller wirklich, anderseils war es beklemmend, daß den Fremden in der musttreichen Stadt Steyr Seite 5 die Operette in dieser Fassung geboten wurde. Was hieran Schuld trägt, welches Zusammenwirken von Umständen, wissen wir nicht genau, — begrüßen jedoch die Theatergesellschaft auf's herzlichste, die gleich beim ersten Auftreten ihr volles Können einsetzen mußte, zu dem Erfolge, den sie errungen. Mehr zu sagen, sehlt es uns an Raum. Vom Werter. Die schönen Tage — sind voruver, und je heller die Freude bei uns Steyrern auflammte über den ehrenden Besuch des Wiener Mannergesangsvereins, um so trüber umzog sich leider der Himmel mit drauenden Wolken. Daß uns das nicht abhielt, die Wiener Sänger mit allem Jubel zu empfangen, wie wir dies an anderer Stelle schildern, und daß auch die lieben Gäste ihren guten Humor sich durch die Ungunst des Wetters nicht truven ließen, hat der Verlauf des gestrigen Tages vewiesen. Es regnete gestern Nachmittags und die Nacht hindurch in Strömen, so daß die Enns und die Steyr rasch anschwollen und eine vedeutliche Hohe erreicht haben. In der hiesigen Stadipfarrrirche wiro, wie wir soeben vei Schluß dieses Blattes verneymen, der Wiener Wan¬ nergefangberein, morgen (Sonnrag) oie „Deutsche Messe“ von Schuvert singen. Angekammenr Trrmor. Zeilberger's Gasthof „Zum rorhen Krebs“: Anton Preindlsberger, k. k. p. Steuerein= neymer, Schlanders (Tirol). S. Kuhn, Secretär, Wien. Franz Schal, Hausbesitzer, Trais¬ mauer. Josef Anoot, Kaufmann, Heiligeneich. Carl Overmuller, t. t. Statthalteiraty, Linz. Otto Basel, Reisender, Wien. Moriz Klais, Favritant, sammt Fran, Nachod. Alois Fischer, Cassen=Adjunct des Hofzahlamtes Sr. Majestat des Kaisers, Wien. Johann Graf, Sensenge¬ werts=Besitzer, Spitzenbach. Leopold Diamant, Reisender, Prag. Frau Katharina v. Reichenau, Private, sammt Schwester, Wien. Franz Breindlberger, Stud. jur., Schlanders (Tirol.) Joh. Buchner, Pfarrer, Weichstetten. Theresia Katninger, Hausbesitzerin, Linz. Barbara Lehner, Hausbesitzerin, Linz. Ferd. Machaut, Dixector der t. t. Lehrerbildungs=Anstalt, sammt Frau, Ficin. I. Mathofer, sammt 2 Tochtern, Pech¬ jraven. Dr. Dobernig, Redacteur, Triest. Hugo Langer, Forstmeister, sammt Frau und Tochter, Gröbming. Anton Ettoysty, Caplan, UngarischHrardisch. August Freiherr Czapta v. Winter¬ stein, k. t. Bezirtshauptmann, sammt Tochter und Soyn, Wien. Fräulein Theresia v. Reichenan, Private, sammt Schwester, Wien. Anna Winosperger, Med.- Doctors=Gattin, sammt Soyn, Waidhofen. Norvert Ruzicka, Wirth¬ chaftsadjunct, Gratzen. Josef Engel, Forstrech¬ nungsführer, Gratzen. Anton Helletsgruver, Blindeninstituts=Director, Linz. M, Haebler, Kaufmann, Groß-Schonau. Joh. Sommeruber, Hewerts=Besitzer. sammt Frau, Mollu. Carl Blumel, t. k. Landesgerichts=Adjunct, Prag. ranz Petru, k. t. Hauptmann in Pension, Lomnitz (Böhmen). Johann Pelitan, Staatsbeamter, Lomnitz (Boymen). Wilhelm Nossian, Maschinen=Iugenieur, Triest. Gustav Polanezry, r. k. Beamter, Wien. Josef Peyrl's Gasthof „Zum Lamm“. Therese Gleschweit, Private, mit Sohn, Graz. Josey Piesinger, Hufschmiedemeister, Moun. Stefan Bieter, Tischlermeister, Wien. Wenzel Prinz, Fabrikaut, Wien. Anton Low, Maler, Wien. Ferdinand Beckzügel, Fabrikant, Wien. Franz Lehner, Gastgever, Bachl der Linz. Alexander Edler v. Wolfel, Director, mit Frau, Aussig. Carl Huber, Privat, Gmunden. Franz Reiser, Curschmied, Kirchdorf. Pant Schodterer, Buchbindermeister, Kirchdorf. Dei¬ chael Sixt, Lederermeister, Neudann. Anton Mendl, Privat, Graz. Georg Aitlbacher, Ebmeister, Molln. Bernhard Leitymayr, Voiswaaren=Erzeuger, Mollu.
Nr. 13 „Steyrer- Ausstellungs-Zeitung.“ Das Tanoteruujiti mit Tuny DoiksScheert auf dem neuen Landiertanzbouen Wicher Mannergesang Vercines unterhalb der Budweiser Bierhalle am Ausstellungsplatze. ndet heute Musik frei. am 16. August unter allen Umstanden Federmann aus Stadt und Land ist zur und im Falle ungunstiger Witterung in fleißigen Benützung freundlichst eingeladen. no DOI Sukionner s iostauraden Der augemrinr Tanzoborn bei der Zipfer= und Budweiser=Bierhalle Kusstellungsplätze steyt seit heute für Jedermann zur unent¬ statt. geitlichen Verfügung. Anfang 7 Uhr Abends. An die P. C. Herren Mlitglieder des Hrütr Samslag den 10. August Inonstrie=Comire's! Abends 10 Uhr Im Interesse des Dienstes erlaube ich mir die Herren vom Comite, welche die Inspection krifft, zu ersuchen, sich jedesmar Aerkiiere bei Antritt des Dienstes in der Kanzlei zu melden. Hochachtungsvollst in Eiselmeyr’s Casino. rranz Tomitz Entrée 10 kr. Obmanu. 60000000000000000e Das grosse Feuerwerk am Ausstellungsplatze wird SOIntaS, I7. AuguSt circa 9 Uhr Avends abgebrannt werden. BOEEOL der Herren Whikikir ors k. k. J. und 4. Bruhonrr- Nrhimruls ZUSIEYR Al Sonnitag den 17. Rugust 1884 halb 3 Uhr Nachmittags auf den Garstnerfeidern nächst dem Aussteilungsplatze. 1. Flachrennen, Distanz 1200 Meter. die Einlage dem zweiten. Ehrenpreis und 200 fl. dem ersten Pferde, Distanz 3000 Meter. H. Kieine Steeple-chase, die Einlage dem zweiten. Ehrenpreis und 200 fl. dem ersten Pferde, Distanz 3500 Meter. II. Grosse Stceple-chase, die Einlage dem zweiten. Ehrenpreis und 300 fl. dem ersten Pferde, IV. Jagariti, Distanz circa 5000 Meter. Shrenpreis und circa 150 fl. dem ersten Pferde, die Einlage dem zweiten Abgesperrter Sattelraum und Numerirte Tribunensitze 1. und 11. Reihe & ft. Tioune 1 fl. (Numerirte Triounensitz=, Sattelraum= uno Tribunenkarten sind ersichtlich zu tragen.) — Equipagen=Entree 2 fl. Grosser Kaum 20 Kr. sensjahrt der Equipagen durch die Garstuer=Allee, Aufstellung derselven im großen Naum vis-à-vis der Tribüne. Sorverrauf von numerirten Sitzen und Sartelraum=Karten in Sandvor's Suchhandlung, Horel Schiff und Holel Eiselmeyr. Seite 7 Die caiturnisterisene Kubstonlung, im Bürgerschulgebäude ist täglich von 8 Uhr Frun bis 6 Chr Abchus geöffnet. Entrée 20 kr. AVIso. Vom 15. August bis 30. September 1884 läglich leizter Zug von Steyr nach Linz, Wels und Wien: Abfahrt von Steyr: 11 Uhr 20 M. Nachts. Nach dieser Stunde verkehit in der Nacht tein Zug mehr. Der gegenwartig nur an bestimmten Tagen von Steyr nach St. Valentin verkehrende Zug Nr. 536 coursirt vom 15. August an läglich von Steyr bis Wels dagegen ist der täglich verkehrende Zug Nr. 552 ab 15. August aufgelassen. Die Abfahrt des neuen Zuges Nr. 536 von Steyr erfolgt um 11 Uhr 20 Min. Nachts, die Antunft in Wels um 12 Uhr 32 Min. Nachts. Außerdem ist vom 15. August an auch noch ein Personenzug von Linz mit der Abfahrt um 4 Uhr Fruh, Ankunft in Steyr 5 Uhr 20 M. Früy täglich, wahrend der Dauer der Aus¬ stellung in Verteyr gesetzt. relephonMusikubertragung Pclephon-doncerte der für diesen Zweck eigens engagirten Concert = Capelle. Streich=Concert und Instrumental¬ Solovortrage. Täglich Vormittags, Nachmittags u. Abends. Delephon=Zelle von S. Berliner in der Villa Werndl. Eintritt für eine Person 20 kr. Die Stunden der Proouctionen werden durch Separat=Anschlag veranntgegeben. ZiDis! Der gesammte Ausstellungs¬ raum ist allavendlich von 11 Uyr ab für das Publicum unentgeitlich geoff¬ net. Die Ausstellungs=Objecre dagegen, nämlich: Das Ausstellungspalais, die Inoustrie=Halle, die Halle für elettrische Kraft=Uebertragung, der Pavillon der t. t. Direction der Staatsbaynen, werden um 10 lhr Abenos geschlossen. Fur Beides gilt das Tauten mit der Peiclerschen Glocke als Signal. An die Werren Wausdesttzer von Girht! Es ergeyr das freundliche Er¬ suchen, anlaßlich der vevorsteyenden großen Festlichkeiten die Hauser vis
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