Steyrer Ausstellungs Zeitung, Nr. 11, 14. August 1884

Officielles Organ des Centen=Comités. Administration: Redaction: Zwischenbrücken Nr. 2. Grunmarkt Nr. 7. Preis per Nummer 6 kr. Sprechstunde von 7—11 Uhr Vorm. Sprechstunde von 9—11 Uhr Vorm. Einzeln verschleiss: Expedition des „Alpen-Boten“, Stadt, Grünmarkt Nr. 7; Expedition der „Steyrer Zeitung“, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 12; bei Herrn F. Kutscher's Buchhandlung im Pavillon am Ausstellungsplatze und Enge Nr. 27; bei Herrn Alois Wagner's Zeitungsverschleiß, Zwischenbrücken; in der Sandbok'schen Buchhandlung, Stadtplatz: bei Herrn Franz Pichler, Kaufmann am Stadtplatz, und bei Herrn Roman Mayrhofer am Michaelerplatz. Inseratenannahme: In den Buchdruckereien von M. Hans Erben, Stadt, Grünmarkt Nr. 7, und G. Bruckschweiger, Steyrdorf, Kirchengasse Nr. 12. Ausgabe des Blattes 5 Uhr Nachmittags. Schluß des Blattes 11 Uhr Vormittags. 1884. Steyr, Donnerstag den 14. August Nr. 11. Tages=Kalender. Mittwoch den 13. August. 8 U. A. Stadttheater=Vorstellung: „Der lustige Krieg“, Operette von J. Strauß. Donnerstag den 14. August. Zur Beseligung: 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. Elek¬ trische. Industrie= und Forst=Ausstellung im Ausstellungs=Palais. 8 U. Mg. bis 10 U. A. Industriehalle und Pavillon für Kraftubertragung am Aus¬ stellungsplatze. 8 U. Mg. bis 6 U. A. Culturhistorische Aus¬ stellung im Bürgerschulgebäude. 8 U. Mg. bis 6 U. A. Permanente Gewerbe¬ Ausstellung im Bürgerschulgebäude. 7 U. A. Telephon=Zellen. 8 U. Mg. bis 7 U A. Waffenfabrik. 8—10 U. A. Abtheilungen der Waffenfabrik für Bogen= und Glühlampen. Beleuchtung der Letzteren in den Objecten 3 und 1. 8 U. Mg. bis 10 U. A. Dynamomaschinen zur Stadtbeleuchtung in der Haindlmühle 10 bis 12 U. B. und 15 bis 10 U. A. Production der St. Poltner Musikkapelle. 125-10 I. Ab. Production der hiesigen Bürgerkorps=Capelle am Volksfestplatze. 10-12 U. B. Besichtigung der k. k. Ver¬ einigten Fachschule und Versuchs=Anstal für Stahl= und Eisen=Industrie, mit Expli¬ cationen des Herrn t. k. Custos Anton Petermandl. 8 II. A. Production des preisgekrönten Schnell und Distanzlaufers am Ausstellungsplatze. Die Saiten. Eine Studie, populär dargestellt von Ernst Hromada. Es war im Jahre 1831, als Faraday eine ganz neue Wirkung des elektrischen Stromes fand. Er endeckte nämlich, daß der elektrische Strom nicht nur allein in sich selbst Krafte erzeugt, sondern auch in einem anderen geschlossenen Leiter einen Strom erzeugen kann. Allerdings muß der andere Leiter sich dem ersten sehr nahe befinden, und je länger er neben ihm lauft, desto starker wird jene Kraft sein. sener zweite Strom wird secundarer oder Inductions=Strom genannt. Inductionswirkung findet aber nicht nur bei dem Entstehen und Vergehen Hauptstromes stark, sondern auch bei jedem Wechsel der Stromstarte desselben. Die bei dem Entstehen und Vergehen des Haupt¬ stromes erzeugten Inductions=Strome sind nur ihrer Richtung nach einander ent¬ gegengesetzt. Ich gehe nun auf ein drastisches Bei¬ piel aus dem Leben über; stellen wir uns eine recht rohe und verdorbene Gesellschaft vor, betrachten wir dieselbe als einen Strom. In die Nähe eines solchen Stromes kommt ein mit Herz und Geist begabter Mensch. Er wird nun all die Verworfen¬ heit und Schlechtigkeit jener Leute kennen lernen, sie werden ihm von Moment zu Moment an elender vorkommen. Mit dem größten Eckel wender er sich nun von ihnen er wird bestrebt sein, sich so weit als möglich von dieser schlechten Richtung des Haupt¬ stromes fern zu halten; mit größter Vorsicht vird er dem Entgegengesetzten, dem Edern und Guten nachstreben. Sein Leben konnen wir nun als einen Secundarstrom ve¬ trachten. Das Entstehen des Hauptstromes bewirkt, wie wir schon wissen, einen Secun¬ darstrom, welcher die umgekehrte Richtung des Hauptstromes war. Das Vergehen des Hauptstromes erzeugt dagegen einen gleich¬ gerichteten Inductions=Strom. Nehmen vir also an, momentan gehe der ordentliche Mensch in eine sehr gute Gesellschaft, da wird viel eher die Erinnerung an die chlechte, ihn verfuhren, nicht so gut uno ausgezeichnet zu bleiben, und er wird eher einige Fehler begehen, denn seine Richtung ist nun eine andere lim solche Strome von großer Starte zu erzeugen, wickelt man den primaren Leiter, dies ist nämlich der Hauptstrom¬ leiter zu einer Spule von mehreren hundert Windungen zusammen und umgibt ihn mit ner zweiten Spule, auf welcher der ecundare sehr dünne Draht, auf das Aller¬ sorgfaltigste isolirt, in 20.000 bis 30.000 Windungen aufgewickelt ist. Der Pariser Mechaniker Ruhmtorff hat solche Appa¬ rate zuerst gebaut, und konnen dieselben einen ununterbrochenen Funkenstrom von 5 bis 10 Centimeter Lange geben. Das Schließen und Oeffnen des Stromes wird durch eine einfache Vorrichtung mittelst des elektrischen Stromes hervorgebracht, durch welche der Strom mehrere hundert¬ oder selbst tausendmal in der Minute ge¬ öffnet und geschlossen werden kann. Das Princip, auf welchem dieser „Unterbrecher“ beruht, ist dasselbe, welches bei den elettri¬ schen Haustlingen zur Anwendung kommt, wo ja auch der Strom sich selbst unter= bricht und schließt. Der Elektro=Magner zieht nämlich eine Feder an, an welcher sich ein Hammer befindet, der, sobald er losgelassen, auf eine Glocke schlagt; sobald er nun vom Elektro=Magnete losgelassen ist, in demselben Augenblick ist auch der

Seite 2 Strom wieder geschlossen, und verschafft wieder von Neuem dem Elektro=Magnete Anziehungskraft. Es ist also ein ewiges Oeffnen und Schließen des Stromes. Die Inductions=Wirkung eines Stromes findet aber nicht nur zwischen zwei ver¬ schiedenen Theilen eines und desselben Stromes statt. Dieser im eigenen Strom¬ kreise erzeugte Strom heißt Extrastrom. Neben dem Entstehen und Vergehen des Hauptstromes existirt aber auch eine zweite Veranlassung für Inductions=Wirkung, nämlich die Annäherung und Entfernung des Hauptstromes an und von dem secun¬ daren Leiter. Stellen wir uns da einen sehr strengen Officier vor (Hauptstrom) und eine sehr faule Mannschaft (Nevenleiter). Sobald der Officier sich bei der Abtheilung befindet, sehen wir den großten Fleiß, die stärkste Disciplin, verlaßt er dieselbe, so herrscht in der Abtheilung ein Schlendrian, wie er nicht bald wo vorkommt. Gerade so ist es auch mit der Entfernung und Annäherung des Hauptstromes zu dem ge¬ schlossenen Nebenleiter. Denten wir uns einen Leiter von einem Strome durch¬ flossen, den andern geschlossen, so wird in diesem letzteren ein entgegengesetzter Strom entstehen, wenn wir den ersteren ihm an¬ nähern, dagegen ein gleichgerichteter, wenn wir den primaren Strom vom secundaren Leiter entfernen. Solche Strome dauern so lange, als die Bewegung des primaren Leiters dauert. Mayern wir nun den primaren Strom, so entsteht im secundaren Leiter ein entgegengesetzter Strom, entgegengesetzte Strome stoßen sich aber ab; es ist dies gerade so, wie bei dem Magnete, wo wir wissen, daß sich sowol zwei positive, als auch zwei negative Pole von einander abstoßen, ungleichnamige Pole, sich jedoch anziehen. Wir werden daher beim Annähern den Druck der Abstoßung überwinden müssen. Wenn wir dagegen den primaren Strom entfernen, wird ein gleichgerichteter Inductions=Strom erzeugt, wir haben nun hier den Druck der An¬ ziehung zu überwinden. In beiden Fällen mussen wir nun Kraft anwenden, uno wir sehen also, daß wir es bei dieser Inductions=Wirkung mit einer Verwand¬ lung von mechanischer Kraft in Elektricität zu thun haben. Vor uns haben wir somit die Umkehrung der elektro-dynamischen Wirkung, bei welcher durch Elektricität mechanische Kraft erzeugt wurde. Treten wir nun hinein in die Ausstellungsraume, so werden wir bei allen Dynamomaschinen die Eisenkerne mit den umwundenen Drahten finden, die durch mechanische Kraft getrieben durch die magnetischen Felder hindurch mussen. Der Hauptsay in kurzen Worten zusammengesetzt heißt nun: „Ein elektrischer Strom erregt in einem geschlossenen Leiter, der nicht mit ihm leitend verbunden ist, einen kurzen elektrischen Strom, wenn er entsteht, ver¬ geht, oder sich in seiner Stromstarke andert. „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung. Ueber den like ausgestellt von Herrn Tuschl im Ausstellungspalais In dem Maße, als die Resultate exacter Forschung in den verschiedenen Zweigen des prattischen Lebens Anwendung fanden und in vielen, besonders aber in den tech¬ nischen Wissenschaften die eminenten heu¬ tigen Erfolge überhaupt erst bedingten, steigerte sich naturgemäß auch das Be¬ dürfniß nach Vervollkommnung derjenigen Instrumente, welche die Vermittlung wischen Theorie und Praxis herstellen und die Anwendung der ersteren auf letztere eigentlich ermöglichen sollen. Es ist selbst verständlich, daß der Werty solcher In¬ strumente in erster Linie von der Genaug¬ keit und Pracision ihrer Ausführung ab¬ hängig ist, indem es in vielen Fallen hauptsächlich darauf ankommt, dem durch Rechnung mit jedem gewünschten Grade von Genauigkeit erzielten Resultate auch auf mechanisch instrumentellem Wege moglichst nahe zu kommen. Dies war denn auch Veranlassung, daß man sich viel¬ sach damit beschäftigte, Instrumente zu construiren, durch welche man die in der Praxis am häufigsten vorkommenden Linien schnen und möglichst genau ausführen tonne. Für die Gerade und den Kreis dient bekanntlich das Eineal und der ge¬ wohnliche Zirkel, und ist die Verzeichnung dieser Linien mit Hilfe der erwähnten Instrumente auch mit demjenigen Grade von Genauigkeit ausführbar, welchen sinnliches Wahrnehmungsvermögen überhaupt fordern tann. Nicht so verhält es sich mit den übrigen krummen Linien, die in der Praxis eine gleich wichtige Rolle spielen, indem ihre mechanische Ausführung mit mannigfachen Schwierig¬ keiten verbunden ist, wie z. B. mit der Ellipse, deren Form Federmann bekannt st. Es handelt sich nun eben darum, von den zahlreichen Entstehungs=Gesetzen einer solchen Linie dasjenige herauszufinden welches sich einerseits in der Praxis am einfachsten ausführen läßt, anderseits aber auch das richtige Functioniren am besten gestattet. Herr Tuscht benutzte, ob nun bewußt oder unbewußt, die Eigen¬ chaft, daß, wenn man die Ecken eines Lineals auf den Schenkein eines rechten Winkels gleiten läßt, jeder Punkt dieses Lineals während der Bewegung eine Ellipse beschreibt. Dieses Princip wurde nun von Herrn Tuschl in überraschend einfacher und gelungener Weise ausgeführt, uno sind die mit dem erwähnten Jnstru= mente gezeichneten Linien auch genau und correct, aber nur sind es keine „Ovale, ondern „Ellipsen“. Wir finden die ange¬ jedene Benennung deßhalb unrichtig, und drucken durch diese Zeilen, offen gesagt nur den Wunsch aus, daß diese Benen¬ nung durch eine den Zweck des Instru¬ mentes besser kennzeichnende ersetzt und dasselbe „Ellipsenzirke genannt werde, was auch einer weiteren Verbreitung dieses wirklich praktischen Instrumentes gewiß nur forderlich sein wurde. 1. Drasch, k. k. Prosessor. Nr. 11 Eugeselligkeiten vom Gen. Steyr, 13. August. Der heutigen Sitzung des Con¬ servatorentages wohnten außer dem gestern genannten Herrn Conservator Wideraus Wien, der k. k. Kreisgerichts Präsident Ritter von Weismayr und Stadtpfarrer Aichinger bei; durch ein Versehen in der Druckerei fielen in der jestrigen Liste der Versammelten die Namen der Herren Vicepräsident des Verwaltungs¬ rathes des Museums Francisco Carolum in Linz, Statthaltereirath Obermüller und Custos Petermano, Correspondent der Central=Commission, aus. Der spate Schluß der sehr anregenden Versammlung erlaubt uns nicht mehr, einen eingehenden Bericht über die Verhandlungen zu geben, in welcher die Frage des Baues des Stadt=Pfarrthurmes, der Kunst=Topographie Ober¬ osterreichs zur Sprache tamen und außerordentlich anerkennende Re¬ ferate über Beobachtungen in der cultur¬ historischen Ausstellung gegeben wurden. Nur einer für die culturhistorische Aus¬ stellung höchst ehrenvollen Resolution der versammelten Conservatoren und Cor¬ respondenten wollen wir gedenken, welche lautet: „Die in Steyr versammelten Mitglie¬ der und Organe der Central=Commission für Kunst= und historische Denkmale sprechen ihre vollste Anerkennung darüber aus, daß die Leitung der elektrischen Ausstellung auch dem culturhistorischen Gebiete ihre Aufmerksamkeit zugewendet und diesen Plan in so hervorragend erfolgreicher Weise durchzuführen gewußt hat. Zum Besuche des Wiener Manner¬ gesang=Vereines. Das Programm ur den Aufenthalt des Wiener Manner¬ gesang=Vereines in unserer Stadt ist nun¬ mehr, endgiltig festgestellt, folgendes: 15. August. 12 Uhr 24 Min.: Em¬ pfang am Bahnhofe durch das Central¬ Comte und die beiden Gesangsvereine mit der Bürgerkorpscapelle. — Absingung der Mortos. — Einzug zum Rathhause, Be¬ grüßung durch den Burgermeister uno den Gemeinderath. Abgabe der Fahnen. Begleitung der Wiener Sanger in die Quartiere durch hiesige Sanger. 3 Uhr: Gemeinschaftliches Mit¬ tagessen in Eisenmeyrs Casino zu 1 fl. ohne Getränke. — St. Pöltner Streich= capelle. — Nachmittags Ruhe. Abends yr: Solennes Con= certim Casino gegen Entree zu Gunsten der Armen Steyrs. — Das weitere Ar¬ rangement des Concertes hat die Steyrer Liedertafel übernommen. — Kartenverkauf von Mittwoch ab von 1 bis 3 Uhr Nachm. im Central=Bureau im Burgerschulgebäude ebenerdig links. — Auskunfte über Be¬ quartierungs=Angelegenheiten ertheilt Herr Franz Ebner, statischer Kanzlist. — Während des solennen Con¬ certes nach der 3. Nummer wird durch

Nr. 11 die Fräulein Seyschau, Hochhauser und Weismayr das von der Stadt ge¬ widmete Fahnenband und ein Lorbeerkranz überreicht. — Nach dem Concert geselliges Beisammensein im Casino mit Musik. 10. August. 9 Uhr Früh: Besich¬ tigung der culturhistorischen, forstlichen und Industrie=Ausstellung unter Führung der Mitglieder hiesiger Gesangsvereine und der betreffenden Comite=Mitglieder. Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen in Sar¬ leyner's Restauration. 1 fl. ohne Getränke. 3 Uhr: Besuch der Waffenfabrik, Schwimmschule und Fischerei=Anlagen. Uhr: Volks=Concert auf der Fest=Tribune, hierauf Besichtigung der elektrischen Ausstellung; schließlich gesellige Zusammenkunft in der Schwechater Bierhalle. 17. August. 19 Uhr: Zusammen¬ kunft beim Rathhause. Spaziergang über den Tabor und Daxberg zum Aus¬ stellungsplatz, woselbst ein Frühschoppen in der Schwechater Bierhalle eingenommen wird. — 12 Uhr: Officieller Schluß. Kaiserschießen. Wir sind in der Tage zu diesem Programmspunkte des Ausstel¬ lungsfestes mitzutheilen, daß außer den vom löbl. Central=Comite gewidmeten dreißig Besten durch Spenden von Schutzen und Schutzenfreunden für eine Ehrenscheibe auch noch 12 sehr schöne Geldbeste aufge¬ bracht worden sind. Aus dem Schie߬ programme wiederholen wir, daß die Schu߬ einlage nur fünf Kreuzer betragt, daß Ge¬ wehre und Munition, letztere zu sehr bil¬ ligem Preise, für die Schutzen auf der Schießstätte zur Verfügung steyen, und tragen bezüglich der Ehrenscheibe nach, daß auf derselben jeder Schutze drei Schüsse abgeben kann, ohne irgend welche Vergütung hiefür zu leisten. Wenn wir uns erlauben, alle hiesigen und die allenfalls wahren der Dauer desselben hier anwesenden frem¬ den Schutzen auf dieses Festschieten, welches auf der Waffenfabriks=Schießstätte, also in unmittelbarer Nähe des Festplatzes, abge¬ halten wiro, auch hier aufmerksam zu machen und zu recht zahlreicher Betheili¬ gung einzuladen, so geben wir uns der Hoffnung hin, Manchem ein besonderes Vergnügen verschafft zu haben, zumal auf der Schießstätte auch für die Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse Vorsorge getroffen ist. Das besagte Kaiserschießen wird am Sonntag den 17. August durch einen Festzug des hiesigen uniformirten Burgercorps er¬ öffnet und dauert orei Tage. Ein fröhliches Glück auf den Schützen. Concert der Gesellschaft der Musik¬ freunde. Das am 7. d. M. in Eisen¬ mehrs Casino=Garten abgehaltene Concert der Gesellschaft der Musikfreunde von Steyr muß sowol hinsichtlich der Wahl der Programmnummern, welche wir bereits letzthin mitgetheilt haben, als auch bezüglich der exacten Durchführung derselben als sehr gelungen bezeichnet werden. Man fühlte es sofort heraus, daß dieser Production sehr viel Fleiß und Mühe, sowie ein sorg¬ altiges Einstudieren vorausgegangen sein „Steyrer Ausstellungs-Zeitung. mußte, um einen so künstlerischen Erfolg zu erzielen, welcher der Vereinsleitung, wie auch den Mitgliedern nur zur Ehre gereicht. Der Beifall war daher auch ein wohlver¬ dienter und ist der Wunsch, dieses Pro¬ gramm nochmals zur Aufführung zu brin¬ gen, kein unberechtigter. — Der Besuch war leider ein sehr spärlicher. Die günstige Zugsverbindung zwischen Steyr und Linz während der Ausstellungsdauer, von der wir bereits vorgestern, gestern und heute in unserem Inseratentheile on nahmen und welche mit 15. Augusto. beginnt und so ganz dem Herzenswünsche unserer lieben Nachbarstadt entspricht, legt uns die angenehme Verpflichtung nähe, der General=Direction der k. k. Staatsbahnen uno deren verdiesivousten Präsidenten Herrn Sectionschef v. Szedit, der berechtigten Wunschen des Publicums stets in coulantester Weise entgegenkommt und als bewährter Refor¬ mator im Eisenbahnwesen in Verkehrs¬ und commerzieller Hinsicht im wohlver¬ standenem Interesse der k. k. Direction stets das Richtige anordnet, — unseren und der Bevölkerung wärmsten Dank hiemit auszusprechen. Sus. Vom Tuor. Wir hoffen, uns um die freundlichen Besu¬ cher unserer Stadt besonders verdient zu machen, wenn wir sie auf einen der schönsten Uebersichts¬ punkte unserer Stadt und deren reizvoller Um¬ gebung führen. Und das ist die Höhe, die unsere Vorstadt Steyrdorf und Ort im Norden be¬ grenzt, speciell das kleine Kirchlein, das wie eine kleine Warte ins Land ung — die Tabor¬ Capelle. Die Rundschau von die in Punkt¬ ist wirklich prachtvoll. Vor unseren Augen liegt ein entzückendes Gemälde; die herrlichste Gegend ist aufgerollt. Tief unten ruht die Stadt mit ihren durch zahlreiche Brücken verbundenen Vorstadten, aus deren Hausermeer die vielen stolzen Gebände der österreichischen Waffenfabriks=Gesell¬ schaft wie steinerne Riesen hervorragen, stolz auf den Weltruhm, den dieses berühmte Fabriks¬ Etablissement des europäischen Continents sich errungen und welches jetzt zur Statte eines jenen Erzeugnisses, jenes von elektrischen Ma¬ schinen rc. geworden ist. So haben sich Kraft und Licht gefunden und wenn die erste Wunden schlagt, so bringen uns des Lichtes freundliche Gaben Heilung. Wer den Tabor zufällig Abends besucht, wenn der Glanz der elektrischen Beleuch¬ tung sich über die Stadt ergießt — der wird das anmuthige Bild nicht so leicht vergessen. In der weiteren Rundschau blicken von Osten her die lieblich gelegenen Berge Unterosterreichs, an sie schließt sich, die Kirche von St. Ulrich weit überragend, mit seinem breiten Bergrücken, der „Rigi von Steyr, der so viel bestiegene Dam berg. Neugierig schauen an ihn gereiht die Hohen Ternberg's, Losenstein's und Steinbachs in das reizende Thal hernieder; über ihnen er¬ hebt sich im Hintergrunde das hohe Sensenge¬ birge, — und der König der Berge, der große Briel, scheint mit heiterem Haupt über die Berg¬ kuppen zu blicken und mit besonderer Vorliebe zu weilen auf dem uns gegenüberliegenden zwischen der Steyr und Enns sanft aufsteigen den Hügel, den die herrliche Villa des Herrn Werndl, das gegenwärtige Ausstellungspalais mit seinen prachtvollen Gartenanlagen und dem senhaften Gartenhause tront. Weiterhin sehen Seite 3 wir den Ausstellungs= und Festplatz. Lauter Tumult schallt uns selbst in diese Ferne ent¬ gegen, es ist gerade ein Volksfestlag. Eilends verlassen wir den trauten Aussichtspunkt und wandern dem regen Treiben zu. Es bietet sich uns da ein neues Bild, das eines kraftig pul¬ sirenden Volkslebens, das wir bereits in der gestrigen Nummer zu charakterisiren versuchten. Angenommene Termer. Hotel Krammer (Eiselmehr). Dr. Carl Lind, Sectionsrath, Wien. Math. Oberndorfer, k. k. Telegrafen=Oberamts=Ver¬ walter, Graz. Gandolf Graf Kuenburg, Mit¬ glied des Landes=Ausschusses, Linz. A. Stauffer, Oberingenieur der k. k. Staatsbahn, Wien. Alois Gotthelf Lamm, Eisenbahn-Oberinspector, Wien. N. Damiris, Fabriksbesitzer, Athen. Dr. Ritter v. Glanz, Advocat. Linz. I. Hafferl, Privatier, Linz, Leopold Fischer, Kaufmann, Olmütz, Heinrich Barter, Ingenieur, Graz. Franz Newald, Kaufmann, Linz. Simon Silber¬ mann Kaufmann, Wien. Baron C. Schell, Gutsbesitzer, Wien. Otto Goldberger, Kauf¬ mann, Wien. Julius Saulich, Oberingenieur, Linz. F. Samhammer, Hotelbesitzer, Graz. Ludwig Schmied, Gutsbesitzer. Aussee. Carl Hönig, Kaufmann, Wien. Leopold Schmid, Privatier, Wien. Adolf Sellinchegg, Kaufmann, Pettau. Heinrich Hamburger, Controlor, Mun¬ chen. Franz Schick, Kaufmann, Pilsen. L. Tazall. Lederfabrikant, Klagenfurt. I. Kohn, Kauf¬ mann, Wien. Dr. A. Brenner, Wien. L. Presti, Oberaufseher, Passau. Th. Buchmann, Kauf¬ mann, Brünn. Zeilberger's Gasthof „Zum rothen Krebs Joh. Vylidat, Akademiker, Olmütz, Josefine Kiel, Private, Ung.=Brod. Therese Hartl. Lehrerin, Lambach, Rosa Hartl, LehramtsCandidatin, Linz. Jakob Wallesstorfer, k. k. Grundbuchsführer, sammt Frau, Lambach. Richard Meißel, Rauchfangkehrermeister, sammt Frau, Linz, Anton Zach, t. k. Statthalterei¬ Beamter, Linz. Franz Branz, Tanz=Instituts¬ Inhaber, Wien. Johann Kern, Kaufmann, Steinbach. Stefan Valeano, Magistrats=Rath, Jassy. Rosina Stauber, Private, Preßbaum. Heinrich Gunschacher, Mühlbesitzer, Traismauer. Adalbert Dungel, Archivar und k. k. Conser¬ vator, Göttweih. Carl Zwittlinger, Schulleiter, Lambach, Franz Pechberger, Lehrer, Lambach. Joh. Grausam jun., Fabrikant, Neubistet. Joh. Noel, Cooperator, Ternberg. Johann Forst¬ reiter, Bäckermeister, Traismauer, Joh. Hübsch, k. k. Oberstlieutenant, s. 3 Tochtern und 1 Sohn, Salzburg. Vitus Berger. t. k. Prof. und Conser¬ vator, Salzona. G. Giselsberger, Braumeister. Traismauer. Emanuel Lechner, k. k. Notar, sammt Sohn, Freistadt. Theresia Unger, Private, Judenburg. Johann Baumgartner, Priester, Sudböhmen, Oberheid. Theodor Liedauer, l. k. Baurath, Graz. Josef Adl. Realitäten-Besitzer, Pottenbrunn. Neueste Zeigramme „Dichter Kassirungs=Zeitung. Wien, 13. August. Heute Nachmittag fand das Leichenbegängniß der verstorbenen Hofschauspielerin Amalie Haizinger unter allgemeiner Betheiligung statt. Das Kronprinzen paar sandte einen herr¬ lichen Kranz. — Verbreitete Gerüchte über neuerliche Postdiebstähle bestätigen sich nicht. Linz, 13. August. Ein heute in der Ortschaft Kraffer ausgebrochener Brand ascherte es Häuser ein. Prag, 13. August. Im Landes¬ rrenhause erdrosselte Patent Soboda den Glaserer Hanich wegen einer erhaltenen Ohrfeige.

Seite 4 Leitmeritz, 13. August. Vor dem hie¬ sigen Schwurgerichte begann heute der Proceß gegen den Raubattentaterin der Teplitzer Schweizermühle. Witterungs=Bericht. Telegramm der meteorologischen Central¬ Anstalt Wien. 13. August 1884, Nachmittags 2 Uhr. Niederster Barometerstand: 750 Millimeter. Ort desselben: Nordwestlich von Schottland. Höchster Barometerstand: 770 Millimeter. Ort desselben: Schweden. 2. Minimum des Barometerstandes: Türkei. Wind: nördlich. Bewölkung: wechselnd. Niederschläge: locale Gewitter. Temperatur: Abnahme der Wärme. Bemerkung: Später Ausheiterung. Steyr, 13. August 1884, 1 Uhr Mittags Wind=Richtung: nordwestlich, Stärke gering. Bewölkung: wechselnd. Niederschlag: — Temperatur: 28•5° C. Bemerkung: Nach vorübergehenden Gewitterregen bald wieder schönes Wetter. Temperatur des Wassers am 13. August 1884. Bad in Schönau 15° Ennfluß: 15° R. Ramingbach Schwimmschule: 18° R. 15° R. Grehmuy Personen=Verkehr. 1. Ausstellungsbesuch. Am 12. August haben einschließlich der 447 Besucher der culturhistorischen Ausstellung 2148 Per¬ sonen den Eintritt in die Ausstellungsräume bezahlt. 2. Bahnverkehr. Am 12. August sind angekommen 601 Personen 661 „ abgereist „ 12 „ Wiener Börse. Original=Bericht der Allgem. Depositenbank Wien, 12. August. Der Umstand, daß die von der Credit=Anstalt übernommenen 1912 Millionen bereits verkauft seien und auch die fünfpercentige österreichische Papierrente placirt sei, veranlaßte die Börse zu der Hoffnung, daß nun doch die Conversion der ungarischen Goldrente in nächster Aussicht stehe, was den Curs derselben, sowie die der Credit¬ Actien gestern wesentlich förderte und den Bank¬ werthen zu einer gewissen Festigkeit verhalf. Die ungünstigen Export-Aussichten für Getreide, sowie die ablehnende Haltung der auswärtigen Börsen hielten die Houssetendenz in Schranken und ver¬ schafften den Transportwerthen sogar eine empfind¬ liche Einbuße, obwol die Versorgung selbst an längere Frist eine äußerst leichte und billige war. Ungarische Neulen stellten sich höher, während ge¬ meinsame und österreichische Reuten billiger er¬ hältlich waren. Von Industriewerthen hoben sich türkische Tabakactien, während alle andern ver¬ nachlässigt blieben und Valuten keine Veränderung ergaben. Der Charakter der gestrigen Börse war jest, bei geringen Umsätzen. cur Son Elektrischen, LandesDen Besuchern der Ausstellung das Wohnungs=Comite, welches zu jedem Comite jedem Ankommenden Zimmer mit Tag zur Verfügung stellt und so Sorge „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Schlusscurse am 12. August: Mai=Rente 81.— 315.40 Credit 96 25 5% öst. P.M. 318.25 Ungar. Credit 89.20 Ung. Pap.-R. 111.30 Anglo Oest. Goldr. 103.45 105.50 Union 92.45 Ung. Goldr. 108.40 Bankverein 81.70 Silber=Rente 103 60 Länderbank 59.80 Alpine 206.— Depositen 194 75 Prager Eisen 214.40 Tramway. Staatsbahn Napoleons 313.25 122.50 Carl Ludw. Rubel 268.75 121.60 London Lombarden 149 50 48.30 180.— Paris Elbethal 59 50 Marknoten 561. Lloyd 555 — Tabakactien Dampfschiff 129.50 Nordbahn 2390.— Telegramm. Wiener Curse am 13. August Mittags Oesterr. Credit 314.50, Ungar. Credit 317.20, Länderbank 103.20, Tramway 214.10, Staatsbahn 311.50, Lombarden 148.80, Mairente 81.02, Ungar. Goldrente 92.40, Alpine 59.90, Mark¬ Noten 59 52, Tabakactien —.—. Bahnen flau. Die Filiale der Depositenbank go. in Steyr, Hauptplatz 22 übernimmt Geldeinlagen auf Sparbucher und Cassa=Scheine. Die Verzinsung der Geld¬ Einlagen beginnt sowol für Sparblicher als für Lassascheine von dem auf den Einlagstag folgenden Werktag. Die Filiale besorgt ferner den Ein= und Berlin aller Gattungen Staats= und Industrie=Papiere Lose, Prioritäten und Pfandbriefe, Gold- und Silbermünzen, die Einlösung von Coupons 2c. und empfiehlt sich zur Ausführung aller in das Bankgeschäft einschlägigen Austrage. Vorschusse auf Staats und Industrie=Papiere werden zu den billigsten Bedingungen ertheilt. Frasent¬ Erinnerung, Gegenstande 215 und die elektrische Ausstellung in reichster Auswahl bei tuli ollut Galanteriewaarenhandlung Steyr, Enge Gasse Nr. 31. Eigene große in Ausstellung in den Magazinstaunen. 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„Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Nr. 11 Seite 5 1 Die österreisene Wanemarks descendit into deren Erzeugnisse auf dem Gebiete der Waffentechnik weltbekannt sind, befaßt sich gegenwärtig auch mit der 1 Fabrikation elektrotechnischer Artikel, u. A.: D Maschinen 1 sur Bogen= und Glühlicht, für Kraftübertragung und Elektrolyse, ferner: 1—7 Bogenlicht-Regulatoren vorzüglichster Construction für Einzein- und Thelicht, Gradlampen, Strom-Control-Instrumente und alle für Beleuchtungsablagen nöthigen Apparate. 2 Nähere Auskunft über Lieferbedingungen etc. ertheilt die elektrotechnische Abtheilung der Waffenfabrik, Steyr, Directionsplatz, Object VIII, täglich von 8 bis 11 Uhr Fruh und von 2 bis 3 Uhr Nachmittags. ODer Weg nach dem ehrlich gelegenen Geschäftshaus=Verkauf. Christkindl führt jetzt, nachdem die Redien¬ Restauration Halbarsten bacherstraße gegenwärtig der Ausstellung wegen Ein im besten Betriebe stehendes, ein Stock 10 Minuten vom Ausstellungsplatze entfernt, mit geschlossen ist, durch die Schweizergasse und hohes Gasthaus in Steyr, auf um den Werndl-Park herum, oder der Fahr¬ prachtvoll gelegenem schattigen Garten und welchem das Gastgewerbe, die Fleischhauerei Garten=Salon, herrliche Gebirgsaussicht, wird straße nach über Neulust. und Krameret betrieben wird, ist unter sehr dem P. T. Publicum bestens empfohlen. günstigen Bedingungen billigst zu verkaufen. Möblirte Zimmer sind zu vermiethen. Stieglers Restauration Nähere Auskunft ertheilt 20—7 21— Enge Gasse Nr. 1, 1. Stock Josef Steiner, Besitzer. Jos. Rotter, ken-Schönau Nr. 6 in Steyr. empfiehlt sich bei billigster Bedienung. Saxonners ein Specialitäten aus de Besitzungen am Boogheghi, Adlerberg und in Mad bei Torah sind für die Dauer der Elektrischen, Landes=Industrie- und Forst-Ausstellung in Steyr in dessen am Ausstellungsplatze befindlichen 3 Etablissements und zwar: in der Weinmosthalte in der Restauration una in der Conrad in Original-Flaschen gebünd= und schankweise zu beziehen. Für die P. T. Engros-Consumenten liegt in der Weinkosthalle ein Engros-Tarif vor, und werden grössere Bestellungen sofort effectuirt. Dem freundlichen Wohlwollen des P. T. Publicums sich bestens empfehlend, zeichnet 1—10 Hochachtungsvollst Steyr, am 1. August 1884. Salonier re Hof-Lieferant Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Carl von Preußen, Weinproducent und Weingroßhändler in Budapest und Wien.

Seite 6 AVIS. Vom 15. August bis 30. September 1884 täglich letzter Zug von Steyr nach Linz, Wels und Wien: Abfahrt von Steyr: 11 Uhr 20 M. Nachts. Nach dieser Stunde verkehrt in der Nacht kein Zug mehr. Der gegenwärtig nur an bestimmten Tagen von Steyr nach St. Valentin verkehrende Zug Nr. 536 coursirt von 15. August an täglich von Steyr vis Wels dagegen wird der täglich verkehrende Zug Nr. 552 ab 15. August aufgelassen. Die Abfahrt des neuen Zuges Nr. 536 von Steyr erfolgt um 11 Uhr 20 Min. Nachts, die Ankunft in Wels um 12 Uhr 32 Min. Nachts. Außerdem wird vom 15. August an auch noch ein Personenzug von Linz mit der Abfahrt um 4 Uhr Früh, Ankunft in Steyr 5 Uhr 20 M. Früh täglich, während der Dauer der Aus¬ stellung in Verkehr gesetzt. On Die Culturhistorische Ausstellung im Bürgerschulgebäude ist täglich von 8 Uhr Früh bis 6 Uhr Abends geöffnet. Entrée 20 kr. An die Herren Hausbesitzer von Stehe: Es ergeht das freundliche Er¬ suchen, anläßlich der in nächster Zeit bevorstehenden großen Festlichkeiten die Häuser in der Zeit vom 14. bis 20. August zu verlaggen. Telephon¬ Musikubertragung. Telephon concerte der für diesen Zweck eigens engagirten Concert =Capelle. Streich=Concert und Instrumental¬ Solovortrage. Täglich Vormittags, Nachmittags u. Abends. Telephon=Zeile von J. Berliner in der Villa Werndl. Eintritt für eine Person 20 kr. Die Stunden der Productionen werden durch Separat=Anschlag bekanntgegeven. Bois: Der gesammte Ausstellungs¬ raum ist allabendlich von 11 Uhr für das Publicum unentgeltlich geoff¬ net. Die Ausstellungs=Objecte dagegen, nämlich: Das Ausstellungspalais, die Industrie=Halle, die Halle für elektrische Kraft=Uebertragung, der Pavillon der k. k. Direction der Staatsbahnen, werden um 10 Uhr Abends geschlossen. Für Beides gilt das Lauten mit der Petelerschen Glocke als Signal. „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Nr. 11 Oder Herren Witiker des k. k. 3. und 4. Bruhoner-Regiments SIER am Sonntag den 17. August 1884 halb 3 Uhr Nachmittags auf den Gartnerfeldern nächst dem Aussteilungsplätze. 1. Flachrennen, Distanz 1200 Meter. Ehrenpreis und 200 fl. dem ersten Pferde, die Einlage dem zweiten. I. Kleine Steeple-chase, Distanz 3000 Meter. Ehrenpreis und 200 fl. dem ersten Pferde, die Einlage dem zweiten. III. Grosse Steeple-chase, Distanz 3500 Meter. Ehrenpreis und 300 fl. dem ersten Pferde, die Einlage dem zweiten. IV. Jagaritt, Distanz circa 5000 Meter. Ehrenpreis und circa 150 fl. dem ersten Pferde, die Einlage dem zweiten. Abgesperrter Sattelraum und Numerirte Tribunensitze 1. und 11. Reihe 2 fl. — si. (Numerirte Tribunensitz-, Sattelraum= und Tribunenkarten sind Tribune Equipagen-Entree 2 fl. ersichtlich zu tragen.) Grosser Raum 20 kr. Auffahrt der Equipagen durch die Gartner=Allee. Ausstellung derselben im großen Raum vis-à-vis der Tribüne. Vorverkauf von numerirten Sitzen und Sattelraum=Karten in Sandbok's Buchhandlung, Hotel Schiff und Hotel Eiselmeyr. Von heute, Donnerstag den 14. d. M., ab Heute Donnerstag, den 14. August vorläufig bis Donnerstag den 21. August 8 Uhr Abends täglich bei elektrischer Beleuchtung der preisgekrönte Landtermasti mit an auf dem Sonnen u. Distanzado neuen Lander tanzboden produciren. unterhalb der Budweiser Bierhalle Für eine in Aussicht genommene am Ausstellungsplätze. Musik frei. Kabalin-Ostschaft Jedermann aus Stadt und Land ist zur ist eine nette Bühne an der Lastenstraße des Volksfestplatzes nächst dem Glücks=fleißigen Benutzung freundlichst eingeladen. hafen, zwischen der Schwechater und Budweiser Bierhalle projectirt. Diese Der ungemeine Tanzboden Akrobatenbuhne ist von sämmtlichen Bierhallen des Ausstellungsplatzes zu bei der Zipfer= und Budweiser=Bierhalle übersehen. Näheres über den Beginn der steht seit heute für Jedermann zur unent¬ geltlichen Verfügung. Vorstellungen folgt. Anläßlich des Geburtsfestes und zur Vorfeier der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers wird am 18. August, 9 Uhr Abends aus dem Ausstellungsplate Posses Feuerwerk abgebrannt.

„Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Nr. 11 Seite 7 I in die hiihtiin wohnt die Stadt St. Am Freitag den 13. August, Nachmittag um 1 Uhr zieht in unsere Stadt der alteste deutsche Mannergesang=Verein in Oesterreich, das erste Kunst=Institut auf dem Gebiete des deutschen Gesanges, der Wiener Männergesangverein ein, um unsere Ausstellung mit seinem Besuche zu beehren und durch seine künstlerischen Leistungen für unseren Armenfond auch sein Scharflein beizutragen. Empfanget die Wiener Sänger mit heller Freude, lasset diese aus dem Schmucke der Hauser und den Blumenspenden, die unsere Wienergaste so sehr lieben, hervor¬ leuchten, auf daß sich der Ruf der Gastlichkeit der Stadt Steyr auch diesmal wieder bewahr¬ heite. Steyr, am 11. August 1884. Das Ausstellungs-Central-Comite. 16 2 Der vereinigte Ausschuß der beiden Gesang=Vereine Steyrer Liedertaler undKanzell. sa oli Möbelhändler und Möbel vermiether Druckerei des „Linzer Dioresanblatt Eigenthum und Verlag und der des „Linzer Volksblatt Stadt Steyr, Enge Nr. empfiehlt sein großes „Christlichen Kunstblätter." und der „Katholischen Blätter. Lager aller Gattungen Möbel Die akademische aus harten und weichem Holze sowie Solas, Ruhebetten, Divans und Garnituren Buchdruckerer des kathol. Pressvereines Glatte und gebogene Rohrsessel Sosas und Fauteuils. und die ihr incorporirte —8 Alle Sorten Betteinrichtungen Verlagshandlung Eisen-Möbel Garten Sessel und Tische Linz, Rathhausgasse Nr. 5 Kindersessel und Kinderkischl. empfiehlt sich zur schleusen, eleganten und soliden Anfertigung Gitter-Betten, Reise-Koffer etc. Kinderwagen sind stets in großer Auswahl vorräthig. Gebetbuchen, allen Arten Drucksorten Werken, auch musikalische mit Musik- für Pfarr, Gemeinde¬ Auch werden Claviere vermiethet. noten, Zeitschriften und Brochuren, und sonstige Aemter und Behörden, Wechseln, Uuittungen, Lieferscheinen, sit & resskarten, Actien, Die Conneris und Briefpapier mit Firma oder Etiquettes in Schwarz, Gold- und Bun¬ Ortsnamen, druck, Statuten, ande-Anstalt Tabellen, Ehrendiplomen, Lehrerin, Rechenschafts=Berichten, Circulären, Steyr Geschafts-Buchen, Partezetteln & Trauerbildern, —12 befindet sich 23—6 Rechnungen, Ballenladungen, Geburts¬ Preis-Courten, Frachtgut- und Eilgut¬ Verlobung Hoheit und Todes¬ Briefen, im Rathhause (Stadtplatz, 1. Stock) Anzeiger, Memorandum, rückwärts Prospecten, Empfehlungs- und Placaten in allen Grossen und Farben, Gratulations-Karten, Facturen und und ist täglich Vormittags von Wein- und Speisentarifen, etc. Interims-Noten, halb 9 bis 12 Uhr, und am Montag, Druck und Verlag des Pressvereins-Kalenders für die Diöcese Linz. Mittwoch, Donnerstag und Sams¬ Schematismus der Diöcese Linz, tag auch Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet.

Seite 8 ADie Permanente Wiktor Kassung des Gewerbevereines in Steyr für die Stadt und den Industrial Bezirk Steyr befindet sich im Burgerschulge¬ bande, ebener Erde links, und ist während der ganzen Ausstellungsdauer täg¬ lich von 9 Uhr Früh bis 6 Uhr Abends zum unentgeltlichen Besuche -20 geöffnet. .Parnisons are am schönsten Punkte des Ausstellungsplatzes vis-à-vis dem Musikpavillon. R Auszug aus dem Preis-Caris: 16 kr. 1 Tasse Café, schwarz oder weiß 20 „ 1 große Schale Café (Melange) 1 Tasse türkischer Café (Originalservirung) 20 „ Ausstellungs- Souvenir (1 Flasche diver¬ Liqueurs) à 60 kr. und 1 fl. Kaltes Buffet, gutes Flaschen=Bier, echte Weine, billige Preise. Gustav Schnitzar aus Wien. CBerger. Großes Lager von Gold, Silber¬ Juwelen-Waaren. Niederlage: 11—7 Enge Gasse Nr. 19, Steyr. Einlauf von altem Gold und Silber, Juwelen und Antiken. 200 0 wiikosti Wohnungen und eine solche mit Zimmern und Cabiner II 85 26 Es sind sofort beziehbar. Auskunft bei dem Eigenthümer Georg Pointner. Causer 11—10 Stadtplatz empfiehlt sich durch vorzügliche Getränke, Billigkeit und prompte Bedienung den V. C. Fremden. Herausgeber: Emil Haas und Dr. W. Li „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Nr. 11 J. Eschers „Hotel Grafen Sieh, Stadtplay, non dem Rathhause. estaurations-Localitäten 11—0 ebener Erde und 1. Stock. il „ Rechenschall in unmittelbarer Nähe der culturhistorischen Ausstellung und des Ausstellungsplatzes. Elegante und große Restaurations-Sale und Restaurations=Garten. keine Wiener Küche zu zeiler Tageszeit. Diners à part von 1 fl. 50 aufwärts. Vorzügliches Budweiser und bairisches Bier. — Gute Naturweine der besten In= und Ausländer¬ Firmen. — Klaßige Preise und aufmerksame Bedienung. Wanen Pistolen, Revolver, Lefan¬ cheaux u. Lancaster=Gewehre, Burschstützen, Borderlader¬ u. Zimmergewehre, sowie alle to deprehen¬ —15 11—7 die Waffenhandlung Alois Kraft, Stadtplatz, Steyr. M. et bürgerl. Glockengiesser in Steyr, Ober-Oesterreich im eigenen Hause, Ennsdorf, Johannesgasse Nr. 1 empfiehlt sich zur Anfertigung sowol als auch zum Ungusse von Kirchen=Glocken in jeder beliebigen Größe und Schwere, mit den reinsten musikalischen Accorden und den chönsten Bildnissen, Verzierungen und Aufschriften ausgefertigt. Ferner erzeugt er Hydrophore, Abprotz=, vierradrige Wagen=, Trag= und Hand¬ Spritzen, Brunnenstiefel, Bentile, Kolben, Pipen, Wechsel zu Wasserleitungen, Pumpen und Bierwerkel für Brauereien, sowie alle Argusse nach Modell oder Zeichnung 12 und übernimmt alle Reparaturen sammtlicher in dieses Fach einschlagenden Gegenstände zu den möglichst billigen Preisen. Erste k. k. priv. Donau-DampfschiffahrtsGesellschaft. Abfahrt von Auszug aus dem Sommer-Fahrplan 1884. Ankunft in Linz 6 1/2 Uhr Nachmittags Passau nach Linz täglich 3 Uhr Nachmittags. I. C. fl. 3.80; II. Cl. fl. 2.20; Verdeck fl. 1.60; Cabine fl. 3.—. Wien 4 Uhr Nachmittags. Linz nach Wien täglich 7 ½ Uhr Früh. I. Cl. fl. 5.70; II. Cl. fl. 3.80; Verdeck fl. 2.30; Cabino fl. 5.—. Budapest 7 Uhr Abends. Wien nach Budapest täglich 7 Uhr Früh. I. Cl. fl. 10.12: II. Cl. fl. 6.75 ; Verdeck fl. 5.06; Cabino fl. 7.—. Wien nach Constantinopel jeden Samstag 7 Uhr Früh, —1 Ankunft in Constantinopel Donnerstag Nachmittags. I. Cl. fl. 82.50 in Gold; II. Cl. 54.50 in Gold. Reisegepäck 5 Kilo fret. — Für kleiner Cabinen Ermässigung Vorzügliche Schiffsrestauration. Table d'hôte. Tour- und Retour-Karten zu besonders ermässigten Preisen. Die im directen Eisenbahn-Verkehr bestehenden Rundreise Coupons der Strecke Passau Linz-Wien berechtigen auch zur Benützung der Schiffe der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft auf dieser Strecke. udau. — Verantwortlicher Redacteur Emil Haas. — Druck von M. Haas Erben in Steyr.

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