Officielles Organ des Central=Comités. Redaction: Administration: Grünmarkt Nr. 7. Zwischenbrücken Nr. 2. Preis per Nummer 6 kr. Sprechstunde von 9—11 Uhr Vorm Sprechstunde von 7—11 Uhr Vorm, Einzeln verschleiss: Expedition des Alpen-Boten“, Stadt, Grünmarkt Nr. 7; Expedition der „Steyrer Zeitung“, Steyrer, Kirchengasse Nr. 12: bei Herrn F. Kutscher's Buchhandlung im Pavillon am Ausstellungsplatze und Enge Nr. 27; bei Herrn Alois Wagner's Zeitungsverschleiß, Zwischenbrücken; in der Sandbok'schen Buchhandlung, Stadtplatz: bei Herrn Franz Pichler, Kaufmann am Stadtplatz, und bei Herrn Roman Mayrhofer am Michaelerplatz. Inseratenannahme: In den Buchdruckereien von M. Haas Erben, Stadt, Grünmarkt Nr. 7, und G. Bruckschweiger, Steyrdorf, Kirchengasse N Schluß des Blattes 11 Uhr Vormittags. Ausgabe des Blattes 5 Uhr Nachmittags. 1884. Nr. 1. Samstag den 8. August Steyr, Zum 2. August. 1884 Wenn mächtige Geister in kühnem Ringen der Natur ihre Geheimnisse entlocken, wenn hehre Dichter¬ genen die Herzen der Mitwelt auf Flammenwegen über das roische erheben oder wagende Stürmer brausende Volkerstüchen in neue Pfade lenken, dann zeichner Klio mit dem ehernen Griffel in die Tafeln der Weltgeschichte einen neuen Satz: Namen stehen dann aber auch statt einer That, der Mann ist mit dem weltumwälzenden folge Eins geworden! — Still und bescheiden, wie der Keim der Pflanze, nahrender Erdscholle anvertraut, wachst die stille Arbeit, die nie rastende, nimmer ruhende burgerliche Thätigkeit heran, sei es zum prächtigen Dome, zum geschlechteruberdauernden Rathshause, zur hochgegiebellen Wohnung des Burgers, zur bildungspendenden Schule, sei es zum edlen Kleinode, welches schöne Frauen zierer, zur breiten Straße, die Wälder und Moore treuzt, zur fundenspruhenden Locomotive oder zum Nebenbuhler des Sonnenglanzes, dem elektrischen Funken im gedankentragenden Drahte oder ver licht ausstrahlenden Lamper „Segen ist der Muhe Preis tont von tausend und tausend Lippen, welche für die innerste Herzensstimmung in der erhebenden Melodie Haydns den wohlautendsten Ausdruck gefunden, aber nie sind diese Worte unseres edlen Kaiserliedes wahrer und inniger aufgefaßt und mit dem Brustrone echtester Ueberzeugung hinausgesungen worden, als in unserer lieben, alten Vaterstadt: Wo hat die unermüdete burgerliche Thätigkeit, wo die nie wankende Energie des ersten und besten Burgers, des Name mit der Stadt ja so Eins geworden, daß es überflüssig erscheinen mag, neben Steyr Josef Werndl, oder neben Josef Werndl Steyr zu nennen, in so kurzer Zeit solche Früchte hervorgebracht, wie in der alten Eisenstadt: Ein Meer von Licht bestrahlt die ehrwürdigen Häuser der Altstadt, wie die luftigen Bauten des schönsten Ausstellungsplatzes der Monarchie, vestrahlt die tausende von Erzeugnissen des thätigsten Gewerbefleißes, der modernsten Bodencultur, der vorgeschrittensten Favrirsthätigkeit und wirft seine Strahlen auf jene Bildungsanstalt, deren Raume jetzt die ungeahnten und so zahlreichen Schätze alter Sitte, Cultur, Industrie in einer culturhistorischen Ausstellung verstandnißvoll gesichtet und geschmackvoll aufgestellt, vergen. Schon ist die Anerkennung dieses arbeitstreuen Strebens, dieser geräuschlosen Bürgerthätigkeit nicht ausgeblieben:
„Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Seite 2 Nr. 1 Seine k. k. apostolische Majestät, unser allergnädigster Kaiser, hat sich huodollst bewogen gefühl, seinen durchlauchtigsten Brüder Erzherzog Carl Ludwig, den sowie dessen hohe Gemalin Erzherzogin Maria Theresia wir heute ehrfurchtsvollst in unserer Mitte begrüßen dürfen, mit dem Protectorate über die Ausstellung unserer, wenn auch kleinen, doch an Patriotismus und Rührigkeit hinter reiner anderen zurückbleibenden Stadt zu betrauen: Von dieser Allerhöchsten Gnadenerweisung muß eigenes Verdienst bescheiden in den Hintergrund treten und nur das Gefühl, nach bester Möglichten Alles gethan zu haben, um dem durchlauchtigsten Protector der Ausstellung den Aufenthalt in unserer Stadt nach Möglichten zu einem angenehmen zu machen, darf sich in Worten des herzinnigsten Dankes gegenüber Seiner kaiserlichen Majestät und höchstbessen für alle burgerliche Thätigkeit sich so rege und theilnehmen erweisenden durchläuchtigsten Brüder Erzherzog Carl Ludwig laut und freudig äußern. Als eine ganz besondere Auszeichnung betrachtet die Stadt, daß Ihre kaiserliche Hoheit Erzherzogin Maria Theresia an der Seite Ihres erhabenen Gemals an unserm burgerlichen Feste innigen Antheil nimmt und demselben dadurch den schönsten Schmud verleiht, wie ihn nur weibliche Hoheit und mütterliche Würde zu spenden vermögen. An der Seite des erhabenen Protector=Paares dürfen wir auch Se. kaiserliche Hohen, Erzherzog Johann, den gefeierten Kenner der Kunst= und Culturgeschichte, in unserer noch so viele lieberreste aus entschwundenen Zeiten bergenden Stadt, welche schon mehrmals durch seine Besuche ausgezeichnet war, ehrfurchtolst begrüßen und die Hoffnung aussprechen, daß sein kündiges Auge nicht unbelohnt auf Manchem weilen werde, was der Vater Thun und Sitte in lebenswähren Bilde offenbart. Wir begrüßen ferner die hohen Kirchenfürsten in unsern Mauern, welche, den hochwürdigsten Bischof Franz Josef von Linz an der Spitze, durch Wort und That Ihrer Zuneigung zu unserm Unternehmen vielsachen Ausbrna gegeben, begrüßen die Männer der Kunst und Wissenschaft, die Bertreter des Staates, des Landes und unseres ruhmreichen Heeres, die Deputationen von Nah und Fern, wie die Vertreter der unserm unternehmen so freundlich gesinnten Presse: Mogen Allen und Bedem diese Tage, welche in der Geschichte Stehrs mit unauslöschbaren Zügen zum ewigen Gedächtnisse eingeprägt sein werden, als Tage geistigen Genusses und humansten Bergungens in treuem Gedächtnisse bewährt bleiben: Eine große Dankesschuld hat die Stadt Steyr auch dem Manne abzutragen, dessen nie ermärkende Energie in so kurzem Zeitraume so umfassendes geleistet, dem Präsidenten des Ausstellungs=Comites Dr. Johann Hochhauser. Den Bürgern Steyr s aber werden diese Feierstunden der bürgerlichen Thätigkeit ein Sporn sein, unermüdet, ne rasteno, nie rosten fortzuschreiten auf der Bahn segenbringender Arbeit, stillen Fleißes und, Gott gebe es, günstigen Gelingens zur Ehre des erhabenen Herrschers und des durchlauchtigsten Protectors, des engeren wie des weiteren Vaterlandes,treu stets dem Wahrspruche des Vaters des Vaterlandes, Sr. Majestät Kaiser Franz Josef. „Mit Vereinen Kraften! Festgruß Eröfnung der elektrischen Ausstellung in Steyr. Sei gegrüßt von stolzer Hoye, Wo der Aar im Fluge kreist, Stromdurchrauschte alte Erzstadt, Die umstrahlt des Lichtes Geist Herrlich neigt um dich verehrend Sich der grünen Berge Kranz, Lieblich schaut das Wogenange Mild auf dich in blauem Glanz. Von den hohen Thurmen klingt es Durch die klare Abendluft, Und der Garten reiche Beete Senden ihren Blumendust. In der Gassen Labyrinthe Siehst du wallen ohne Ziel Sorgenfrei das Volksgewoge Bei Gesang und Saitenspiel. Stieg der alten Zeit Romantik Wieder auf in neuer Pracht: Ist des Minnesanges Frühling Selig wieder aufgewacht: Hohe Burg der Ottotare, Wie verjungt dich bunter Land! Weilt denn immer noch der lockte Zauber Heini hier im Land: Schau zuruck! Entschwundne Tage Weisen die ein ander Ziel: Krieg und Frieden, Markt und Fehde Heischen waarer Männer viel¬ Nein, du hast ihn nicht vergessen Jenen tummervollen Tag, Als der Erbfeind deutscher Große Kuhn vor einen Thoren lag, Nicht vergaßest du der Ehren Freier, treuer Bürgerschaft, Nicht der alten Mannesingend Noch der alten Heldentraft. Aber wie vor Alters blühen Heute noch die Kunste frei, Wie die Vater freuen die Entel Sich an sußer Melodei, Und wie einst der Meisteringer Kunstgerechter Ton erklang, Schalt in deinen achtzig Gassen Heute noch der heitre Sang. Nicht zu leeren Festgepränge Will die Stadt im Schmucke geyn, Nicht um eitler Thorheit willen Lasst sie ihre Banner wehen: Nein, es gilt ein friedlich Ringen, Hilt ein Fest der tecken That, Und auf blumigem Gefilde Spross der goldnen Früchte Saat. Schon verstummt der Aveglocken Reiner, gottgeweihter Mund, Und im fernen West entschwindet Rosighen der Sonne Runo; Und die Berge, dustumflossen In der Abendlufte Blau, Ziehen die dunkle Schattenhülle Um der Glieder stolzen Bau. Doch die Oede dustrer Nachte Kennt die Strafeste nicht, Und um ihre Hohen schwebet Sonnentlar ein Meer von Licht. Ja, ein Lichtmeer ist ergossen, Wo der graue Nebel lag: Ein Prometheusfunte wandelt Schwarze Nacht in lichten Tag. Und es zieht von nah und fer Manche wanderfrohe Schar, Hier das Wunder anzustaunen, Das der Menschengeist gevar: Kronenträger, Ambosschlager Ei, wie sind sie treu geeint, Da ja allen Erdensöhnen Eine Gottessonne scheint. Segen dir, des deutschen Fleißes Erster, schöner Friedensport, Segen dir, des Burgersinnes Altberühmter Heimatsort: Blühe fort in alten Ehren Und im Sonnenschein des Ruhms, Traute Stätte lichten Geistes, Friedlich starten Burgerthums! Dr. Ambros Mayr.
Nr. 1 Volkes bekosten bensleitung. Wie bekannt, nimmt die österrei¬ chische Waffenfabriksgesellschaft, welche sich erst seit ganz kurzer Zeit mit der Fabrikation elektrotechnischer Artikel befaßt, auf dieser unserer Ausstellung den hervorragendsten Platz ein. Die Fabrik ist nicht nur im Ausstellungs=Palais durch eine große Zahl von Dynamo-Ma¬ schinen, elektrischen Instrumenten, Bogen¬ und Glühlampen 2c., sowie durch eine gro߬ artige Kraftvertragung im dazu gehörigen Pavillon auf das würdigste vertreten, sondern dieselbe besorgt ausschlie߬ lich die Beleuchtung des Ausstel¬ lungs=Rayons un mehrerer Soltheile durch eine große Zahl Bogen¬ lampen. Das Ausstellungs=Palais selbst wird mit ca. 400 Glühlampen beleuchter und liefern die Objecte der Waffenfabrik die für diese imposanten elektrischen Be¬ leuchtungsanlagen nöthige Kraft. Für die Beleuchtung des Ausstellungs¬ Rayons sowie der inneren Raume der am Ausstellungsplaße befindlichen Pavillons und Hallen sind 16 Dynamomaschinen für Theilungs=Lichter (Bogenlampen im Be¬ triebe, wovon sich 4 im Objecte 111 (altes Wert), 8 im Objecte (Schafterei, ferner 2 im Objecte 11 (Doctormühle, und 2 im Object XI (Messerfabrik befinden. Das Object der Waffenfabrik, der sog. Millner=Hammer versorgt mittelst zweier Dynamos 11 Bogenlampen, placirt am linken Steyrufer, bis zur Steyrbrücke mit dem nöthigen Strom. Die Beleuchtung des Ennsquais im Ort, der Ennsbrücke und der Bahnhofstraße, des Platzes in Zwischenbrücken, der Steyr¬ brücke und des Michaelerplatzes, ferner des Stadtplatzes selbst besorgt das Waffenfabriks¬ object, die sogenannte Heinolmühle in Zwischenbrücken, wo zu diesem Zwecke sechs Dynamos zu je 8 Bogenlichtern im Betrieve stehen, während 2 weitere gleiche Maschinen den Strom für die 2400 Meter von der Heindlmühle entfernte Kraftvertagung am Ausstellungsplatze liefern. Das Object IX der Waffenfabrik (die sangfabrit) setzt 3 Dynamomaschinen für je 120—130 Glühlampen und eine Machine für 75 Glühlampen in Betrieb, deren Strom die Glühlampen des Aus¬ stellungs=Palais speist. Nebst dem betreibt das letterwähnte Object 4 Dynamos zu 8 Bogenlampen und 1 Dynamomaschine zu 75 Glühlampen für eigene Objects¬ beleuchtung. Das Schleifwert der Gangfabrik setzt Dynamomaschine zu 8 Bogenlampen für die Beleuchtung des sogen. Eysi¬ sedes, 2 Dynamos zu je 2 Bogenlampen a 3000 Kerzen in Betrieb, welch letztere 4 Lampen an den vier Echthurmen des Ausstellungs=Palais (neue Villa Wernd angebracht sind. Die sogenannte bucklige Wiese im Alcher nebst umgebung wird durch 8 Bogen¬ lampen beleuchtet, wozu eine Dynamo-Ma- „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung. schine im Schleifwerke des Objects 111 den Strom liefert. Schließlich liefert eine Dynamo-Ma¬ schine in der Sage des Herrn General¬ Directors Werndl (im sogen. Vogt schen Hause) den Strom für die Beleuchtung der Werndlischen Fischerei=An¬ lagen und der alten Villa Werndl. Es ist unseres Wissens das erstemal, daß irgendwo eine so großartige und räumlich ausgedehnte elektrische Beleuchtungs=Anlage inscenir wurde, und sind wir überzeugt, daß dieses „Meer von Licht einen Hauptanziehungs¬ punkt unserer Ausstellung bilden wird; jedenfalls wird der Besucher hier die Vor¬ theile der elektrischen Beleuchtung leichter beurtheilen und schätzen konnen, als dies auf den meisten bisherigen elektrischen Ausstel¬ ungen möglich war. Da wir gerade der früheren Aus¬ stellungen erwähnen, so drangtes uns, die gewiß erfreuliche, weil selten vorkommende Thatsache zu constatiren, daß trop der mannigfaltigen Schwierigkeiten, welche sich der rechtzeitigen Inscenirung unserer Aus¬ stellungsarbeiten entgegen stelten man braucht sich nur des wochenlang andauern¬ den Regens im Juni zu erinnern, die großartigen Beleuchtungs=Anlagen ebenso wie die übrigen Ausstellungsarbeiten zum estgesetzten Tage fertig wurden. Die Wandes=Schleusserung. Dem Aufrufe, welcher am 2. Jänner d. J. von Seite des Central=Comites an alle Fabrikanten und Gewerbetreibenden Oberösterreichs zur Betheiligung an unserer Ausstellung ergangen und welcher in war¬ men Worten Alle zu diesem friedlichen Wettkampfe der Industrie und des Ge¬ werbes in unsere alle Eisenstadt einino, ist — wir können es mit voller Berechti¬ gung sagen ganz Oberösterreich gefolgt. Bedeutende Fabrikanten sowie Kleingewerbetreibende, namentlich diejenigen, welche sich mit der Fabrikation von Stahl¬ und Eisenwaaren befassen, haben durch ihr Erscheinen auf dieser Ausstellung be¬ wiesen, daß jede gute Sache, so auch diese, bei jedem Oberösterreicher verständnißvolle Auffassung, warme Theilnahme und kräftige Horderung findet. Nachdem der Termin für die Anmel¬ dungen mit 30. März d. J. geschlossen worden, zeigte es sich, daß der ursprüng¬ lich für die Industrie=Ausstellung bestimmte Raum, nämlich die Villa Wernot, viel zu tlein sei, um die von 350 Ausstellern angemeldeten Objecte unterbringen zu ton¬ nen. Das Central=Comite entschloß sich daher, eine Industrie-Halle im Ausmaße von 1140 Metern auf dem Ausstel¬ lungsplätze zu erbauen. Wir wollen nun im Allgemeinen heute über diese Ausstellung berichten. Die Abtheilung für Landes=Industrie umfaßt 14 Gruppen mit 47 unter¬ Seite abtheilungen, welche von 355 Aus stellern gebildet werden. Auf die Gruppe: entfällt Producte der Kunstgartnerei, Aussteller, auf Gruppe 11: Bergbau, Thon= und Glaswaaren, Steine 10, auf die Gruppe 111: chemische Producte 4, auf die Gruppe IV: Nahrungs= und Genu߬ mittel, 12 Aussteller, ferner auf die Gruppe landwirthschaftliche Maschinen und Ge¬ rathe, 1, Gruppe I: Wagen und Feuer wehrgeräthe, 6, Gruppe VII: Holzverarbei¬ tung und Kurzwaaren, 46, Gruppe VIII: Leder=Industrie, 19, Gruppe IX: Textil¬ dustrie, 20, Gruppe X: Papierindustrie, 4, Gruppe XI: Polygraphische Gewerbe, 17, Gruppe XII. k. k. Fach= und Fort¬ bildungsschulen, 8, Gruppe XIII: wissen¬ schaftliche und Musik=Instrumente, 6, und Gruppe XIV: Metallindustrie, 104. Dem Lande Oberösterreich ist somit reichlich Gelegenheit geboten, sozusagen im eigenen Hause limschau zu halten, und jeder kann sich von der Leistungsfähigkeit des Landes in Industrie und Gewerbe Rechenschaft geben. Noch jetzt, in dem Augenblicke, wo wir diese Zeilen schreiben, ordnet noch Alles, Kisten werden noch geleert und hie und da die letzte Hand angelegt. Der Totaleindruck der Ausstellung raume ist ein sehr guter, ja sogar gegen alle Erwartungen ein überraschender, und zeichnet sich namentlich die Decoration und das Arrangement der Gruppe für Metallindustrie, welche im 1. Stock der Villa Wernol untergebracht ist, als einfach aber wirksam aus. Wir behalten uns vor, Ausführlicheres über jede Gruppe in den nächsten Num¬ mern zu bringen. Die sonstitute dessenung. Anknupfend an die in verschiedenen Fachblattern bereits bekannt gegebene kurze Darstellung der fürstlichen Ausstellung in Steyr durfte es angezeigt sein, den Besuchern derselben zur genaueren Orientirung in Kürze die Umrisse des Ganzen an dieser Stelle zur Kenntniß zu bringen. Beginnend mit dem Ausstellungs¬ Palais, treffen wir im Stiegenhause desselben beim Eintritte links das Modell einer Drahtseilbahn mit einer Auswelche zur Holzbringung, ausgestellt von der t. k. Forst= und Domänen=Direc¬ tion in Gmunden. Bei den hohen Anforderungen, welche heutzutage an die Holzbringung in Betreff der Billigkeit resp. der Bringung werthvoller Holzer aus hohen und solchen Lagen, die früher nur Brenn¬ holz abgaben, gestellt werden, scheint dieses Modell diesen Bedingungen vollständig zu entsprechen. Beim Entree in die zusammenhanzenden, auf der linken Seite des Stiegenhauses befindlichen Ausstel¬ lungsraume präsentirt sich im ersten Zimmer die Viechtauer Holz= und
Seite 4 Holzspielwaaren=Hausindustrie dem Besucher in gefälliger Zusammen¬ stellung, welcher sich die Moliner Holz¬ industrie ebenbürtig anreiht. Von hier in das zweite Zimmer tretend, bietet sich dem Besucher in über¬ raschender Weise die Exposition der k. k. Forst= und Domänen=Direction in Gmunden dar. — Dieselbe bringt in den auf mehreren Tischen aufgestellten Modellen verschiedene Holzbringungs¬ Anstalten zur Anschauung. Als Wand¬ Decorationen sind besonders hervorzuheben die gelungenen Holzschnitzereien von Ernst Heil und Söhnen, Kunstchnitzer in Ebensee. In dem anstoßenden Erker überrascht den Besucher, außer 12 Stück Aqua¬ rellen über Betriebs=Anlagen des Salzkammergutes, das in Del gemalte, naturgetreue und sich durch besondere Portraraynlichkeit aus¬ zeichnende Bild Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef im Jagd=Costume, gemalt von dem k. k. Vice=Forstmeister Freiherrn de Ben Henriquez=Welsheimb. Vom erwähnten Erker durch das vorbe¬ schriebene Zimmer schreiten, gelangt der Be¬ sucher in einen Raum, welcher auf der linken Seite Forst=Einrichtungs¬ Elaborate nebst Karten 2c. 2c. und die dazu gehörigen geodatischen Instrumente, auf der rechten Seite jedoch sehr gerun¬ gene Modelle der Floßerei, nebst Proben der im Salzkammergute vorkom¬ menden Marmorarten, enthält Sammtliches von der k. k. Forst= und Do¬ manen=Direction ausgestellt. — Im Gegensatze zu den früher geschilderten Aus¬ stellungsraumen dient in diesem Raume als besonders zu erwähnende Wand De¬ coration eine Tiefentarie des Hallstätter Sees und zwei Wand=Tafeln, die Wurzelbildung verschuller und un= verschulter Conferen darstellend. Indem wir mit diesem Ausstellungs¬ Raume die fürstliche Exposition der 1. 1. Forst= und Domänen=Direction verlassen, inden wir beim Eintritte in den anstoßenden Raum eine Sammlung der im strafgerichtlichen Ver¬ ayren gegen Wilderer im Kreis¬ gerichtssprenget Steyr in den Jahren 1875 bis 1881 für verfallen erklärten Waffen und dazu gehörigen Ausrüstungsgegen¬ stande. Aussteller dieser originellen Samm¬ lung ist das k. k. Kreisgerichts=Pra¬ sidium Steyr. Weiters sind in diesem Raume erwähnenswerty: Mehrere Modelle über Brucken und Dachstuhle, ausgestellt von Herrn Julius Huber, Zimmermeister in Steyr, ferner eine Be¬ triebseinrichtung, exponirt von Sr. Durch¬ auch Fürst Camillo Starhemberg, endlich einige Abnormitaten unter den von verschiedenen Aussteuern zur Ver¬ gung gestellten, die Wand=Decoration bildenden Geweihen. Indem wir beim Verlassen dieses Zimmers in die forstliche Exposition Sr. Excellenz des Herrn Grafen Franz „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung. Emerich Lamberg gelangen, haftet das Auge in erster Linie auf der sehr gelungenen Gruppirung der darin enthaltenen Gegen¬ stande, aus denen die auf den verschiedenen Tischen befindlichen Modelle der Holz¬ bringung zu Wasser und zu Lande erwahnenswerth sind. Außerdem ist die Forst=Technologie, sowie die Jagi 2c. 2c. in den verschiedenartigsten natur¬ getreuen Modellen sehr reichhaltig ver¬ treten. — Die Wand darin ziert außer verschiedenartigen Jagdtropyen das gräfliche Wappen, zwei Jagogruppen, verschiedene Werkzeug=Gruppen, Samm¬ lungen und Meßinstrumente. Der an diesen Raum stoßende Erter enthalt Karten, Betriebseinrichtungs=Operate uno Meßinstrumente. Sämmtliche bisher geschilderten Aus¬ stellungsraume befinden sich im südlichen Dracte des Ausstellungs=Palais. Der westliche Theil desselben beyer¬ berg die fürstliche Exposition der Alpine Montan=Gesellschaft in verschiedenen Modellen über Holz¬ bringung und Technologie. Außer¬ dem ist das Culturwesen, der Bau¬ kataster, Betriebseinrichtung nebst zugehörigen Planen vertreten. Die in diesem Raume befindlichen Wand=Decorationen, bestehen in agoDrophen, dann Photographien der ver¬ schiedenen geselschaftlichen Holzbringung Anlagen und solcher des Culturwesens, wirten überraschend und packend auf den Besucher. Indem wir jetzt nach kurzer Schil¬ derung der besonders hervorzuhebenden Ausstellungsobjecte diese reichhaltige Ex¬ position verlassen und durch die herrlichen Anlagen des das Ausstellungs=Palais um¬ gebenden Partes schreiten, konnen wir nicht umhin, den Fachmann auf die in demselben enthaltenen fremdländischen Holzarten aufmerksam zu machen, um sodann die Ausstellung im Freien zu betreten. Dieselbe, wie das Ausstellungs=Palais, auf einem der herrlichsten Punkte der alten Eisenstadt Steyr gelegen, vieler so Vieles des Guten und Rußlichen, daß jeder Be¬ sucher, wie wir im Vorhinein mit Bestimmt¬ heit prophezeien tonnen, von dem Geleisteten überrascht sein wird. Beim Betreten dieses Raumes finden wir zwei verschiedene Sy¬ steme von Rollbahnen für Lang, Sage= und Scheitholz, ausgestellt von der k. k. priv. Messing=Favril Reichraming und der Alpinen Montan=Gesellschaft. Zwischen diesen Roubahnen sind die Pavillons der Herrschaft Steyr, so¬ wie der Dampfsägebesitzer Gebrüder Lowen¬ feld und Hoffmann in Linz, welche Gegenstände der Forstrechnologie enthalten. An die ruawärtige Seite dieses Pa¬ villons stoßt die Ausstellung über Horicultur, in welcher als Aus¬ steller Se. Excellenz Emerich Graf Lan¬ berg, die Alpine Montan=Gesell¬ chaft, die Messingsari Reichraming und die Herrschaft Glein fungiren. Nr. Dieselbe beherberg verschiedene Gruppen verschulter und unverschulter Conferen, olche von Landholzsammlungen und Pflanzen, welche durch Weidevieh verbissen wurden, sowie eine interessante Collection fremdländischer Holz¬ arten in gesunden und starten Exemplaren, J. B. Lari sibirica, Abies Douglas, Cryptomeria japonica, Catapa speciosa rc. sind hier vertreten. Als ebenbürtiges Ausstellungsobject schließt sich den vorgenannten Objecten die position der verschiedenen Forstproducte, bestehend aus schweren Bauholzstammen, Floßholzern, Sagelocken, Spartholzern, Eisenbahnschwellen, harten Schnittmaterialien, Zillenreitern, Schicht¬ holzern, Loyrinde und diversen Anormi¬ taten des Holzwuchses an, welche sammtlich von der Herrschaft Steyr ausgestellt wurden. Außerdem sind die Kantolzer, welche Herr Julius Huber, Zimmer¬ meister in Steyr, von seiner Sage in Weyer zur hierortigen Ausstellung brachte, erwähnenswerty. Indem wir somit den Versuch gemacht haben, ein schwaches Gerippe der so reich dotirten, für Fachmanner und Laien außerst interessanten förstlichen Ausstellung zu geben, verweisen wir auf den in jedem forstlichen Ausstellungsraume zur Einsichtnahme auf¬ liegenden gedruckten Führer dieser Ausstellung, welcher in systematischer Ordnung sämmtliche zur Ausstellung ge¬ brachten Gegenstande enthält. St. u. K. Gerätestocksale ausstellung. In den prächtigen Raumen, welche die Stadtgemeinde für einen Theil ihrer Volksbildungs=Anstalten, nämlich für eine Knaben-Volks, eine Knaben- und MädchenBurgerschule errichtet hat, fand di cultur¬ historische Ausstellung den entsprechenden Platz zu nothwendiger Entfaltung Laubgeschmuckte Pyramiden, Embleme verschiedenster Art tragend, stantiren den Eingang, über welchem in eleganten Lettern die Aufschrift „Culturhistorische Aus¬ steilung prängt Ins Vestibule eingetreten, empfang den Besucher reicher Pflanzenschmuck, aus dem die Büsten Sr. Majestät, unseres er¬ habenen Herrschers Franz Josef 1. und dessen hoher Gemalin Kaiserin Elisabeth hervorleuchten Durch eine reiche Draperie elegantester Art, deren Anordnung, wie das ganze decorative Arrangement uer¬ haupt ein Werk von Cariciani, k. k. Hofkunststickerei-Inhaber aus Wien ist, be¬ treten wir das Stiegenhaus, das zu¬ nächst neben sinnigem Schmuck von ge¬ malten Glasfenstern ein elegantes Mar¬ mor=Relief aus der besten Zeit der Rennais¬ sance ziert, das in der Nähe von Enns gefunden wurde. Zwei hübsche Strophen, wie die folgenden aus der Feder des ein¬ heimischen Dichters W. Wenyari sam-
Nr. 1 mend, weisen auf die Bedeutung dieser Raume hin: Ein jedes Stück Culturgeschichte, Entrissen der Vergessenheit, Bewährt sich im Verklärungslichte Als schönes Denkmal alter Zeit. Hier setzen rasch der Vorwelt Trummer, Hinweg uns über Zeit und Raum Und schann wir Romas Alterthümer, Erscheint ein Fall uns wie ein Traum. Am Tourniquet vorüber gelangen wir zur Garderobe, und hier beginn bereits die Ausstellung in Form einer Tropha¬ aus mittelalterlichen Waffen. Das Stiegen¬ haus des zweiten Stockwertes en faltet schon geradezu einen Reichthum von decorativen Elementen; ein prächtiger Go¬ delin bedeckt den Raum zwischen zwei Saulen mit vergoldeten Capitalen, prach¬ tige altdeutsche Glasgemälde, aus der Stadt¬ pfarrkirche in Steyr stammend, lassen das Sonnenlicht durch bunte Farben auf die prächtigen Schnitzereien eines Berstühles und zweier Schranktüren in Holzmosait, in dem Kloster Garsten entstanden, so¬ wie zweier allegorischen Figuren fallen; an den Wänden drangen sich historische Bilder, vom obersten Geländer winkt der Kaiser¬ adler auf goldenem Grunde herab. Im Corridore des zweiten Stockes angelangt, findet das Auge be¬ reits allenthalben die schönsten Objecte alten Kunstfleißes, die wegen Mangels an Raum her ihre Stelle finden mußten. Waffentrophaen schmucken die Endsäulen des Stiegengelandes, den langen Corridor zieren, umgeben von historisch= mert¬ würdigen Fahnen, interessante Bilder. Rechts sehen wir die alten Werkzeuge der „hochnotypeinlichen Halsgerichtsbarkeit dort von Bauernwaffen umgeben das Bild Stefanadingers, des „Bauerngotts¬ obristen (1625), gegenüber Kasten mit in¬ teressanten Costumen aus dem vorigen Jahrhundert; links Movel der Großvater¬ und Urgroßvaterzeit, Landschafts= und Co¬ stumbilder, geschmackvolle Erzeugnisse des Schmiedehandwerkes und Anderes. Ober den Thüren der Leyrzimmer weisen uns inhaltreiche Strophen auf den reichen Inhalt der einzelnen neun Grup¬ pen, in welche sich die Ausstellung theilt. Wenn wir von der Stiege aus links beginnen, gelangen wir zur Gruppe (der letzten, da aus localen Grunden eine Anordnung in der numerischen Reihen¬ folge der Gruppen unmöglich war, historische Portrats und Bilder allerer Schulen, deren Eingang die Inschrift ziert: Zum Schlusse grüßen uns die Bilder Berühmter Manner alter Zeit, Und immer heiterer, schoner, milder Erscheint uns die Vergangenheit. Unmittelbar daran schließt sich die Gruppe VIII „Gegenstande der kirch¬ lichen Kunst, die vielsagende Fuschrift tragen: „Wir sehen vor uns die ernsten Zeugen Der reinen, kirchlich ehren Kunst. Die früh und spät in allen Zweigen Erfreute sich des Volkes Gunst „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung. Das nächste Zimmer enthält die reich¬ haltige Gruppe „Waffen und einen Theil der Gruppe VII „Volks= und Standes¬ trachten, daher die Verse: Es zehn die Volks= und Standestrachten Der Vorzeit uns in ihren Kreis; Wohl viele, die wir hier beachten Verdienen noch den Schönheitspreis. Im nächsten Zimmer hat Gruppe „Vorgeschichtliche un römische Alterthümer und die für den Histo¬ riter wol unter allen interessanteste Gruppe urkunden, Ortsbilder, Druckwerke, Münzen und Medaillen Platz ge¬ unden; charakteristisch sprechen das die Verse aus: Da fesseln mancher Urkund Zeilen, Der Heimat Bilder Geist und Herz; Auf Druckwerk kann das Auge weilen Und Münzen aus verschiedenen Erz. Die kostbarste und reichhaltigste aller Gruppen birgt das nächste Zimmer mit Gruppe „Gewerbliche Erzeug¬ nisse aus Metall, Thon, Porcellan, Glas, Bein, Holz u. s. w., zum größten Theile der Stadt oder dem Traunreise entstammend und durch die Stropye: Auch tritt uns manches Weit entgegen Aus kunstgeber reger Hand. Wie es zu seinem Ruhm und Segen Erzeugt einst der Gewerbestand eben so schon als passend bezeichnet. „Urkunden und Geräthschaften der bestandenen Junungen Gruppe I enthält das nächste Zimmer in großer Anzahl als Zeugen des hoch ent¬ wickelten Genossenschaftswesens der Ver¬ gangenheit. Der Eingang zu diesem Innungs¬ zimmer tragt die Verse: Jetzt ruht auf Schriften und Gebilden Des goldnen Handwerts unser Blick; Sie führen in die Zeit der Gulden, Der alten Zünfte uns zuruck. Gegenüber öffnet der Festsaal seine weiten Raume der Gruppe „Einrich= tung von Wohnraumen und Ge¬ räthschaften der häuslichen Ar¬ beiten, welche in sieben Interieurs zwei dauerliche Stuben aus dem vorigen Jahr¬ hunderte, zwei Wohnzimmer reicher Patri¬ zerfamilien und zwei Bürgerzimmer aus derselben Zeit, sowie den Erter einer gothi¬ chen, mit reichen Glasgemälden geschmuckten einer richtigen Kemente Stube, zeigt, belebt durch reizende Figurinen in echten, alten Costumen. Auf diese Raume passen die Verse: Nun stehen vor allerlei Gerathen Des Haushalts unserer Vater wir. Benützt wol lang in Glück und Nothen Zur Arbeit oder Wohnungszier. In das Innere all dieser Raume und zu den interessantesten Objecten derselben werden wir versuchen in einer Serie fol¬ gender Artikel ein treuer Führer zu sein. Dr. Hans Widmann. Seite 5 Tageselligkeiten vom Oest. Steyr, den 1. August 1881. In Fr. Majestät den Kaisers. Se. Majestät der Kaiser wird Dienstag den 19. August früh von in ich eintressen, von Linz mit der Kremsthalbahn nach Kremsmünster fahren, dort 12 Stun¬ den zur Besichtigung des Stiftes verweilen, von dort die Reise nach Bad Hall fort¬ setzen (20 Minuten Aufenthalt und sodann in Steyr zur Besichtigung der elek¬ trischen Ausstellung eintreffen und im Lambergschen Schlosse absteigen. Um Uhr Abends findet eine Hoftafel statt und wird Se. Majestät noch in der Nacht die Reise nach Wien fortsetzen. — Die Bewor¬ ner Steyr begrüßen diese Nachricht mit patriotischer Freude und sehen dem sie so hoch ehrenden allergnädigsten Besuch¬ mit froher Sehnsucht entgegen. Bereits seit einigen Tagen regen sich in fieberhafter Haft Tausende von Handen, um der Stadt durch schöne Decorirung ein Festrelief zu geben. Die Menge durch¬ zieht, vermischt mit zahlreichen Fremden, die Stadt, um sich an den jetzt vollendeten Ar¬ beiten zu ergötzen. Bereits gestern Nachmittags um 22 Uhr langte Se. Excellenz der Herr Statt¬ halter Baron von Weder in Steyr an, derselbe wurde vom Herrn Burgermeister kais. Raty Pointuer und Herrn Statt= haltereirath Zimmerauer am Bahnhofe empfangen und nahm im Hotel Eiselmeyr sein Absteigequartier. Am Donnerstag Abends kam Se. Excellenz der Ackerbau¬ minister Graf v. Falkenhayn in Steyr an und nahm im gräflich Lamberg'schen Schlosse Aufenthalt. Für den Empfang der hohen Haste sind Stiegen, Treppen und Corridore des Schlosses reizend mit Blumen decorirt und ist die zahlreiche Dienerschaft des Herrn Grafen Lamberg, dem Glanze des Hauses entsprechend, neu und elegant gallonirt. Ebenfalls gestern um 6 Uhr Abenos traf Se. kais. Hoheit Erzherzog Johann, r Wagen von Rohr kommen, hier ein uno soupirte mit Hochder Adjutanten, dem Herrn kais. Rath und Burgermeister Pointer und Statthaltereirath Herrn zimmeraner im Hotel Eiselmeyr. Heute fruh um 7 Uhr sind Jhre kaiserl. Hoheit zu einer kleinen Rundschau ausgefahren. Die Ehrenwache wurde von der hiesigen uniformirten Burgergarde beigestelt. Se. Excellenz der Herr Statthalter in Begleitung des Herrn Hofrathes Christ nahm heute Vormitags die culturhistorische Ausstellung in Augenschein und ruckte über dieselbe in schmeichelhaften Worten die volle Zufriedenheit aus. Das uniformirte Burgerkorps bezog bereits am Rathhause die Hauptwache. lim 8 Uhr Fruh langte per Bahn der Herr Präsident der österreichischen
Seite 6 - Waffenfabriksgesellschaft Furst Lichnovsky mit mehreren Verwaltungsrathen in Steyr an und wurde vom Herrn Generaldirector Josef Werndl empfangen und vom letzteren selbst nach der Stadt gefahren. Zahlreiche Berichterstatter der verschiedensten Journale trafen bereits in den letzten Tagen an. General=Director Herr Josef Werndl hat abermals seine schon so oft bewiesene Fürsorge für seine Arbeiter in höchst gene¬ roser Weise bethätigt, indem er als Eintritts¬ geld für 1200 Arbeiter 600 fl. bei der Ausstellungs=Casse erlegte. linmittelbar nach der Ankunft Sr. taiserl. Hoheit Erzherzog Carl Ludwig trafen heute 100 Officiere der Schutzenschule vom Brücker=Lager unter Führung von zwei Stabs=Officieren und mit 50 Dienern hier ein und sind dieselben im RealschulGebäude bequartiert. Interessantes für Fremde. Sehenswürdigkeiten: Parthurm mit schöner Aussicht, t. k. Vereinigte Fachschule und Versuchsanstalt für Stahl= u. Eisenindustrie. (Die Anstalt und deren reichhaltige Messersamm¬ lung ist ab 4. August bis incl. 13. September mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage täglich Vor¬ mittags von 10—12 Uhr dem freien Zutritt des Publicums geöffnet. Während dieser Zeit wird der Custos der k. k. Fachschule, Herr Anton Petermand, die nöthigen Explicationen bezüglich der Muster¬ sammlungen der Anstalt ertheilen); permanente Gewerbe=Ausstellung, Schwimmschule, Stadtpfarr¬ kirche, Losensteiner Capelle in Garten. Spaziergange: Ennsleithen mit Uebersicht über die Stadt, Tabor, Daxberg, St. Ulrich Garsten, Christkindl, Gleink. Eine prächtige Rund¬ schau mit Hochgebirgsaussicht bietet der Damberg auf seiner Warte (1½ Stunden von Steyr. Bergungungsanzeiger. Concert der unis. Bürgerkorps=Capelle von Steyr am 2. August. (Siehe Inserat.) — Telephon-Musikübertragung. Telephon=Concerte. (Siehe Inserat.) — Kratky. Baschils Ausstellung der Geißlerischen Mohren. (Siehe Inserat.) — Morgen Samstag 8 Uhr Abends wird auf der Haratzleithen ein brillantes Feuerwerk abgebrannt. Empfang Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Protektors, des Herrn Erzherzogs Tur. Ludwig. Nach monatelanger, ehrlicher und an¬ gestrengter Arbeit begannen heute die die Ausstellung begleitenden Feierlichkeiten mit der Ankunft und dem Empfange des durch¬ läuchtigsten Protectors der Ausstellung, Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Erzher= zogs Carl Ludwig und Höchst¬ dessen Gemalin der durchlauch¬ tigsten Frau Erzherzogin Maria Theresia. Seit früher Morgenstunde arbeitete die Bevolterung Steyrs an der Decorirung der Hauser, so daß die Auf¬ fahrt der zum Empfange der höchsten Herrschaften anwesenden und bestimmten Persönlichkeiten durch die reich beflaggen Gassen und Plätze der Stadt in feierlicher Weise stattfinden könnte. Vor 12 Uhr marschirte die hiesige uniformirte Burgergarde in ihrer neuen Adjustirung, nachdem sie die Hauptwache „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ am Rathhause bezogen, unter dem Com¬ mando ihres Hauptmannes Franz Bichler, vor dem Bahnhofe auf, und nahm mit der Front gegen den Ausgang des Bahnhofes zu Ausstellung. Ihr gegenüber, vom An¬ ange der Bahnhofalle an, postirte sich der Veteranen=Verein, mit der neuen Fahne und der nen uniformirten Musikkapelle, unter dem Commando des Vereins=Vorstandes, des Herrn Mathias Pilat, und bildete in Abstanden Spalier, worin er von dem hiesigen katholischen Gesellen=Vereine, der unter Führung des Obmannes, des hochw. Herrn Cooperators Strobl, mit Fahne ausgerückt war, unterstützt wurde. An diese Vereine schloß sich die hiesige städti¬ sche Feuerwehr, die bis zur Stadt das Spalier fortsetzte, und die Ordnung aufrecht erhielt. Nach 12 Uhr begann die Auffahrt der Honoratioren und der Ehrendamen von Steyr, denen unmittelbar der bereits seit gestern Abends hier weilende durchlauch= tigste Herr Erzherzog Johann folgte. Die Bürgergarde leistete die militärischen Ehrenbezeigungen, worauf der Comman¬ dant Herr Hauptmann Franz Bichler die vorschriftsmäßige Meldung erstattete. Der durchläuchtigste Herr Erzherzog dankte in reundlichster Weise und sprach seine Freude darüber aus, daß die Burgergarde sich bei dem Feste in so schoner Weise betheilige und so vortrefflich organisirt sei. Nach und nach fanden sich in dem eigens zu Zwecken der Ausstellung unter der Leitung und nach Angabe des Streckenvorstandes Herrn Franz Baumgartner sehr zwecken¬ sprechen und geschmackvoll umgebauten und reich decorirten Bahnhofräumlichkeiten nachstehende Persönlichkeiten ein: Se. kais. Hoheit der durchläuchtigste Erzherzog Johann mit höchstdessen Obersthofmeister Baron von Meßhengen, Se. Excellenz der Herr Mini¬ ter Julius Graf Falkenhayn, Se. Exc. der Herr Statthalter Weber Freiherr von Ebenhof, Sr. Excellenz der k. k. geh. Rath Graf Franz Emerich Lamberg, sämmtliche Herren in Uniform mit ihren Orden, die Wolf Ehrendamen u. zw. die Fräulein Baumgartner, Brestmayr, Fischer, Hoch¬ hauser, Krater, Kupetzius, Tanger, Schneider, Seyschad, Weismayr, Werndl uno Wolfram, der Burgermeister kais. Rath, Georg Pointer mit dem Vicebürgermeister Herrn Leopolo Putz und den Herren Gemeinde¬ rathen, der Präsident des Verwaltungsraths der österr. Waffenfabrik Fürst Othenio Lichnowsky, der Verwaltungsrath der öster¬ reichischen Waffenfabrik Dr. Franz Orczay, der Reichsraths= und Landtags=Abgeord¬ nete Herr Franz Wickhoff, der Präsident des k. k. Kreisgerichtes Michael Ritter von Weismayr, der k. k. Statthaltereirath Be¬ zirkshauptmann Carl Zimmerauer, Oberdirectionsrath der k. k. Direction Staatseisenbahnbetrieb Herr Adolf Seyschab, der Director der hiesigen Fachschule und und Versuchs=Anstalt für Stahl Eisenindustrie Herr Alfred Musik, k. k. Staatsanwalt Herr Carl Diertes, k. k. Postverwalter Herr Vogel, der hochw. Herr Dechant und Vorstadtpfarrer Joh. Nr. 1 Nep. Durrberger, der hochw. Stadtpfarrer Johann Ev. Eichinger, sowie die Ver¬ treter der hiesigen und auswärtigen Presse und der Stationsvorstand Herr Ferdinand Handstanger. Der durchlauchtigste Erzherzog beehrte aufs liebenswürdigste viele der Herren mit Ansprachen und unterhielt sich unter Anderm längere Zeit mit dem Reichsraths= Abgeordneten Wickhoff. Die Anwesenden gruppirten sich später in folgender Weise: Im Vordergrunde der Herr Erz¬ herzog mit höchstdessen Obersthofmeister, hinter ihm der k k. Ackerbauminister Graf Falkenhayn und der Statthalter Weber v. Ebenhof, sodann die Spitzen der hie¬ igen Behörden und die beiden Vertreter der Waffenfabrik, rechts der Obmann des Centralcomites, der Herr Burgermeister mit den Herren Gemeinderathen und links die Ehrenfraulein mit den Ehrencavalieren und hinter diesen die Vertreter der Presse. Der Gemeinderath, die Ehrenfrauen und die Berichterstatter bildeten um die vor¬ erwähnten Honoratioren einen Halotreis. Präcise 12 Uhr 24 Minuten erschallten die ersten Pollerschusse von der reich deco¬ rirten Ennsleithe und der Zug führ an dem Perron vor. Dem vorletzten Hof¬ wagen entstieg zunächst der durchlauch¬ tigste Protector Herr Erzherzog Carl Ludwig und wurde höchstderselbe von dem Erzherzoge Johann ebenso reundlich uno liebevoll begrüßt, wie die demselben nachfolgende Frau Erzherzogin Maria Theresia. Der durchlauch= tigste Herr Erzherzog begrüßte sodann in liebenswürdigster Weise den Herrn Statt¬ halter, den Herrn Minister, den Grafen Lamberg, mit denen er längere Zeit conversirte, indeß die durchläuchtigste Frau Erzherzogin dieselben Personlichkeiten in gleicher Reihenfolge aufs freundliche begrüßte. un richtete der Herr Burger¬ meister an Se. kaiserl. Hoheit Herrn Erzherzog Carl Ludwig und die Frau Erzherzogin Maria Theresia folgende Ansprache: „Gestatten mir Ihre kaiserlichen Ho= heiten, Höchstdieselben im Namen der Stadt Steyr ehrfurchtsvoll zu begrüßen und ge¬ ruhen Höchstdieselben die unterthänigste Versicherung, daß Höchstderen Anwesenheit in Steyr von der ganzen Bevölkerung mit dem größten, aufrichtigsten Jubel ent¬ gegengesehen wird, ulovons anzunehmen. Der Herr Erzherzog und Protector dankte in liebenswürdiger, überaus freund¬ licher Weise. Er bemerkte, er habe sich chon lange gefreut, in die so schon gelegene Stadt Steyr zu kommen, und hoffe, daß das ganze Fest einen recht günstigen Ver¬ lauf nehmen werde. Hierauf nahm der Herr Statthalter die Vorstellung der officiellen Person¬ lichkeiten vor. Diese Auszeichnung genossen die Herren Vice=Burgermeister Leopold Puy, Präsident v. Weismayr, k. k. Statthaltereirath Zimmerauer, Vor¬ stadtpfarrer J. Nep. Dürnberger, Stadtpfarrer Joh. Ev. Aichinger,
„Steyrer-Ausstellungs-Zeitung. Neueste Telegramme „ihrer Ausstellungs=Zeitung. Director Taube 100. Wien, 1. August. Heute 6 Uhr Mor¬ gens ist der berühmte Dichter und ehe¬ malige Director des k. k. Hof=Burgtheaters, Heinrich Laube, gestorben. Wien, 1. August, 2 Uhr 35 Min. Nachmittags. Ueber Laubes letzte Stun¬ den wird Folgendes gemeldet: Erst gestern Nachmittags trat in dem Befinden des, wie es schien, nicht bedentlich erkrankten Dich¬ ters eine Verschlimmerung ein. Die Nacht über wachte Laubes Adoptiv=Tochter Der Haas an dessen Schmerzenslager. Kranke schlief den ersten Theil der Nacht ziemlich ruhig; in der zweiten Hälfte per¬ nigten ihn heftige Schmerzen, so daß er wiederholt erwachte. Gegen 5 Uhr Mor¬ gens verlangte Laube nach Wasser; von da av sprach er nichts mehr. Um 6 Uhr richtete er sich von seinem Lager auf, off¬ nete den Mund, wie um zu sprechen, ohne aber einen Ton aus der Kehle bringen zu tonnen. Er konnte nur die starr blicken¬ den Augen auf seine weinende Tochter richten und sank dann auf sein Lager zuruck, wo er nach kurzem leichten Todestampfe seine edle Dichterseele aushauchte. — Das Leichenbegängniß findet Sonntag um 2 Uhr Nachmittags statt. Nr. 1 Oberdirectionsrath Seyschau, der Ob¬ mann des Central=Comites Dr. Joh. Hochhauser, der k. k. Postverwalter Peter Vogt, Director Alfred Musik und der Realschuldirector Josef Berger. Der Herr Erzherzog reichte Jedem die Hand und conversirte langere Zeit mit den Herren; in besonders freundlicher und liebenswürdiger Weise unterhielt sich der¬ selbe mit Herrn Dr. Joh. Hochhauser. Se. kaiserliche Hoheit außerte auch höchst¬ seine Freude darüber, daß sich das Wetter ausgeheitert, wodurch die sonnenbeleuchtete Stadt einen besonders freundlichen Ein¬ druck mache, und hoffe Er, daß gutes Wetter die ganze Ausstellung begünstigen möge. Die durchläuchtigste Frau Erz¬ herzogin trat sodann auf die Ehren¬ fräulein zu und übernahm von dem Fran= lein Weismayr ein prachtvolles Bou¬ quet, das dieselbe mit einer kurzen An¬ sprache überreichte. Die Frau Erzherzogin erwiederte, daß sie sich recht herzlich freue, das schöne Steyr kennen zu lernen, von dem sie schon so Vieles und Angenehmes gehört habe. Sie erkundigte sich weiters um die Namen der sämmtlichen Ehren= räulein uno beehrte das Fräulein mit einem längeren Gesprache in leutseligster Weise. Die allerhöchsten Herrschaften ver¬ ließen sodann den Perron, und während die durchl. Frau Erzherzogin im Wartesalon hielt, stattete Hauptmann Bichler der Burgergarde dem Herrn wor¬ Erzherzoge den Rapport ab, auf höchstderselbe, gefolgt von dem Statt¬ halter, die Front der Burgergarde ab¬ schritt. An deren Ende erstattete noch der Commandant des Veteranenvereines Sr. kais. Hoheit den Rapport ab, worauf sich die höchsten Herrschaften zu den Wagen begaben. Erzherzog Johann leistere beim Einsteigen in den Wagen der Frau Erz¬ herzogin freundlichste Hilfe und überreichte ihr in denselben das Bouquet. Der Einzug in die Stadt gestaltete sich wie folgt: Der Herr Burgermeister und der Herr Vicebürger¬ meister, der Herr Erzherzog Carl Ludwig und die Frau Erzherzogin Maria Theresia, Herr Erzherzog Johann und der Statt¬ halter, die Hofdame Gräfin Schönfeld und Freiherr von Menshengen, der Minister Graf Falkenhayn, der Präsident Weismayr, der Statthaltereirath Zimmerauer, Ehrendamen mir ihren Cavalieren, der Gemeinderath und die Berichterstatter der Presse. Die höchsten Herrschaften begaben sich in das Schloß des Grafen Lamberg, wäh¬ tend sich der übrige Theil des Zuges auflöste. - Seite 7 Wien, 31. Juli. Der Orient=Er¬ preßzug, welcher heute vor 4 Uhr Nach¬ mittags Wien verließ, ist um 20 Uhr Abends, turz, nachdem er die Station Wels passirt hätte, entgleist. Bien, 1. August, 2 Uhr 35 Minuten Nachmittags. In Folge der Entgleisung des Orient Expreßzuges ist Ausfahrt Salz¬ burg und Passau gesperrt. Die Passagiere von fünf Zugen mußten umsteigen. Wien, 1. August. Der Pianist Ernst Lowenberg ist heute gestorben. Paris, 1. August. Das an der Börse verbreitete Gerücht von der gefährlichen erkrankung des Präsidenten Greve er¬ wies sich als aus der Luft gegriffen. Konstantinopel, 1. August. Briganten bemächtigten sich des Sohnes des englischen Consuls in Rodosto, halten ihn gefangen und wollen ihn nur gegen ein Losegeld von 7000 Pfund ausliefern. Einen ausführlichen Fahrplan der von uns nach Steyr verkehren¬ den Zuge bringen wir morgen. Wiener Börse. Original=Bericht der Allgem. Depositenbank. Wien, 31. Juli. Die hausirende Tendenz, welche seit einigen Tagen an unserer Börse zum Durchbruch ge¬ kommen ist und in erster Linie mit günstigen Ernte=Aussichten und der angeblich bald bevor¬ stehenden Finalisirung der ungarischen Renten¬ conversion motivirt wurde, hat heute eine mäßige Abschwächung erlitten. Es machte sich eben das Realisations=Bedürfniß der kleinen Speculation geltend, welches überdies durch Gerüchte über einzelne in Petersburg vorgekommene Falle von Cholera nostras gefördert wurde. Unter solchen Umständen mußten sich die der Coulisse geläufigeren Spielpapiere, wie beide Credit=, Anglo=, Union= und Bankvereine¬ Actien einen Cureauschlag gefallen lassen, während Eiseneys „Hotel Grafen Sibyl, Stadtplay, non dem Rathhause. Restaurations-Localitäten 11-9 ebener Erde und 1. Stock. „Leinensanwalt in unmittelbarer Nähe der culturhistorischen Ausstellung und des Ausstellungsplatzes. Elegante und große Restaurations-Sale und Restaurations=Garten. Diners a part von 1 fl. 50 aufwärts. keine Wiener Küche zu jeder Tageszeit. Vorzügliches Hinweiser und bairisches Hier. — Gute Naturweine der beiten an= und Auslander¬ Firmen. — Mäßige Preise und aufmerksame Bedienung. . -- - Photographien von Steyr und Umgebung in turn Großen, Album von Steyr in Nichtorum. 1.50. Aufnahmen von Alois Beer, k. k. Hof=Photograph in Klagenfurt und J. Bichler in Steyr. Sandbeck'sche Buch, Kunst- und Musikalen-Handlung am Hauptplatz 3 neu. Lager von Papier, Schreib¬ Zeichen - Roquisiten, se esche Galanterie-Artikel empfiehlt sich den P. C. Besuchern der Ausstellung. 11—11
Seite 8 Bodencredit und von Bahnen, Lombarden ihre gestrige Notiz behaupten konnten. Im Schranken war die Haltung eine vorwiegend leste und kam namentlich in der lebhafteren Nachtage sur Lloydund Dampfschiff=Actien zum Ausdruck. Valuten eher schwächer, Rub geschäftslos. Schlusscurse am 31. Juli: Nordbahn 2400 — Credit 1325 ai=Rente Ungar. Credit 311.75 81. 112.- Anglo 96 10 5% ost. P. N. 106.20 Union 89.— Ung. Pap. N. Bankverein 108.20 Oest. Goldr. 103.35 Länderbank 92.15 10560 ling. Goldr. 205 50 Depositen Silber=Rente 81.80 21540 Tramway. 60.20 Alpine Staatsbahn Prager Eisen 194 75 31875 Carl Ludw. 276.— Napoleons 966½ Lombarden 150.75 121.50 Rubel Elbethal 135.50 London 121 60 Lloyd 553. Puis 432 51 Dampfsch Marknoten 5955 Telegramm. Wiener Curse am 1. August Mittags: Osterr. Cet 31380, Ungar. Credit 315.10, Bodencredit 237.50, Drasche 151.—, Ungar. Gold¬ rente 92.15, Mai=Rente 81.32, Alpine 60 50, Marl Noten 5953. Die Filiale der gen Depositenbank in Steyr, Hauptplatz 22 übernimmt Geldeinlagen auf Sparbucher und Cassa=Scheine. Die Verzinsung der Geld¬ Einlagen beginnt sowol für Sparbucher als für Cassascheine von dem auf den Einlagstag folgenden Werktag. Die Filiale besorgt ferner den Ein= und Verlauf aller Gattungen Staats= und Industrie=Papiere, Lose, Prioritäten und Pfandbriefe, Gold= und Silbermünzen, die Einlösung von Coupons 2c. und empfiehlt sich zur Ausführung aller in das Bankgeschäft einschlägigen Auftrage. Vorschusse auf Staats- und Industrie=Papiere werden zu den billigsten Bedingungen ertheilt. Witterungs=Bericht. Telegramm der meteorologischen Central Anstalt Wien. 1. August 1884, Mittags 12 Uhr. Niederster Barometerstand: 750 Millimeter. Ort desselben: Ostsee. Höchster Barometerstand; 770 Millimeter. Ort desselben: Oesterreich. 2. Minimum des Barometerstandes: W. v. Jiland. Winde: wechselnd. Bewölkung: vorherrschend heiter. Niederschläge: leine. Temperatur: wär er. Bemerkung: Schwache Winde. Steyr, 1. August 1884, 1 Uhr Mittags. Wind: Südwestlich, Stärke gering. Bewölkung: wechselnd. Liederschlag: Früh Regen. Temperatur: C. 226 Grade. Bemerkung: Anheiterung wahrscheinlich. Temperatur des Wassers am 1. August 1884. 10.8. Ennsfluß: Bad in Schonan 120 Namingbach Schwimmschule: — 12.50. Grichmuy „Steyrer-Ausstellungs-Zeitung.“ Nr. 1 Der Weg nach dem geschlossen ist, durch de Schweizergasse und dio herrlich gelegenen um den Werndl-Park herum, oder der Fahr¬ Christkindl führt jetzt, nachdem die Redten¬ straße nach über Neulust. bacherstraße gegenwärtig der Ausstellung wegen . . Druckerei des „Linzer Diöcesanblatt Eigenthum und Verlag und der des Linzer Volksblatt „Christlichen Kunstblatter. und der „Katholischen Blätter. Die akademische Buchdruckerei dos nacher Pressvereines und die ihr incorporirte 11—8 Verlagshandlun¬ Linz, Rathhausgasse Nr. 5 empfiehlt sich zur schleusen, eleganten uno solden Anfertigung von allen Arten Drucksorten Gebetbucher, für Pfarr-, Gemeinde¬ Werken, auch musikalische mit Musik¬ und sonstige Aemter und Behörden, noten, Zeitschriften und Brochuren, Wechseln, Uuittungen, Lieferscheinen, sit & Adressaten, Actien, Converts und Briefpapier mit Firma oder Etiquettes in Schwarz, Gold- und Bun¬ Ortsnamen, druck, Statuten, Wahl on of Tabeiten, Durchampionen, Leifereien, Rechenschafts-Berichten, Circulären, Geschafts-Buchen, Partezetteln & Trauerbildern, Rechnungen, Balleinladungen, Geburts-, Verlobung, Hochzeits- und Todes Preis-Couranten, Frachtgut- und Eilgut¬ Briefen, Anzeiger, Memorandum, Prospecten, Empfehlungs- und Gratulations-Karten, Facturen und Placaten in allen Grössen und Farben, Interims-Noten, Wein- und Speisentarifen, etc. Druck und Verlag des Pressvereins-Kalenders für die Diöcese Linz. Schematismus der Diöcese Linz. 0 Die I Soo world enim & Bade Anstalt an der Steyr langs der Wehrgrabenstraße gelegen ist wol Privatbesitz des Herrn Generaldirectors Josef Werndl, allein vom P. T. Publicum gegen Entree von 10 bis 20 kr. benützbar. Diese Anstalt hat ein bis 21 Meter tiefes Schwimm=Bassin, sowie ein Bassin für Nichtschwimmer; sie besitzt 30 geräumige Cabinen, 3 mit allem Comfort ausgestattete Douche=Bäder, 2 große Entkleidehallen für die Jugend und eine freundliche Restauration. 3) Die Badezeit ist für die Dauer der Ausstellung nachfolgend eingetheilt: Von 7 Uhr bis 8 Uhr Fruh für Herren Damen 8½ „ „ Mittags für Herren 1½ „ „ 10 „ Nachmittags für Damen und Abends für Herren. 7 „ Geöffnet ist die Anstalt, wenn die Temperatur des Bassins mindestens 13° Reaumur hat, und wird in diesem Falle die Flagge der Anstalt gehißt. Die „Steyrer-Ausstellungs=Zeitung“ wird alle Tage die Luft= und Wasser=Temperatur anzeigen. Badewäsche ist in der Anstalt gegen Tarif=Preise leihweise zu haben. Die weiteren Bestimmungen sind in dem in der Anstalt affichirten Reglement zu ersehen. Die Direccion. 11—411—1
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