Rotes Kreuz - Bezirksstelle Steyr Stadt 1994

November 1991: 4 Puch-Geländefahrzeuge werden in den Nordirak überstellt. Der Steyrer Rot Kreuz-Mitarbei ter Franz Achmund überstellt ein Fahrzeug aus Steyr-Stadt auf einer 5.000 Kilometer langen Fahrt nach Bagdad. 1991: zerfällt das ehemalige Jugoslawien in mehrere untereinander zerstrittene Teilrepubliken. Durch diese Ereignisse wurden die Grauen eines Bürgerkrieges in unsere unmittelbare Nachbarschaft getragen. Der durch diese Ereignisse hervorgerufenen Not kann sich das Rote Kreuz nicht entziehen. Seif Beginn dieser Ereignisse werden Ffilfstransporte in die vom Bürgerkrieg erschütterten Gebiete gebracht. Diese Transporte konnten nur durch die Unterstützung der Bevölkerung und insbesondere der Schüler der Stadt Steyr durchgeführt werden, Der Steyrer Rot Kreuz-Mitarbeiter Robert Schmidt verbrachte ein Jahr, vom Sommer 9-2 bis Sommer 93, im Krisen gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Im Auftrag des Osterreichischen Roten Kreuzes betreute er zunächst als LogF stiker der Region Rijeka und später als Delegationsleiter unter anderem die Aktion "Nachbar in Not" vor Ort und organisierte und überwachte den Ablauf der Verteilung. Als intimer Kenner der-Lage war er in dieser Zeit Ansprechpartner für alle Einsätze des ORK nach Slowenien und Kroatien. Hier einige seiner Schilderungen: Hilfsgüterempfänger in Kroatien sind: Flüchtlinge aus Bosnien, die in Kroatien leben: Zum Teil finden diese Personen in Familien von Verwandten oder Bekannten Aufnahme, was nicht selten zu einer völligen Verarmung der Gastfamilien führt. Zum anderen Teil werden vorübergehend Quartiere (in Hotels und Flüchtlingslagern) von der Regierung zur Verfügung gestellt. Vertriebene aus den derzeit besetzten Gebieten: Ca. 25 % der Fläche Kroatiens sind derzeit noch immer besetzt, eine Heimkehr der Geflohenen dorthin ist unmöglich. Wie die "echten" Flüchtlinge leben sie zum Teil in Familien, zum Teil in Lagern und Hotels. Sie haben kroatische Staatsbürgerschaft und sind Vertriebene im eigenen Land. Sozialfälle: Die monatliche Inflation von 30 % und das Durchschnittseinkommen von 1.500 Schilling monatlich treiben viele Kroaten in die Armut. Heimkehrer: Praktisch immer ist deren Haus und Hof völlig zerstört und ohne fremde Hilfe ist das Leben in den ver wüsteten Gegenden und der Wiederaufbau unmöglich. Institutionen, Krankenhäuser, Waisenhäuser, humanitäre Organisationen: Da die Versorgungssituation, z.B. mit Medikamenten sehr schlecht ist, wird-auch hier dringend Hilfe benötigt. Unter dem Motto "Hilf den Hel fern" wurde die Struktur einheimischer Hilfsorganisationen, im besonderen des kroatischen Roten Kreuzes gestärkt. Im Mai 1992 wurde vom Roten Kreuz Steyr-Stadt in Zusammenarbeit mit der Stadt Steyr ein Flüchtlingslager errichtet. Seit dieser Zeit werden 34 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien hier in Steyr betreut. 32

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