Rotary Club Steyr 1930-1938

gebaut. Zum Geschütz selbst wurde ein Bataillon Infanterie abkommandiert. Die Zwischenstellung zwischen Front und Geschütz bezog eine Besatzung von 4 Kompagnien Infante- rie, 10 Fliegerabteilungen standen zur Verfügung des Kom- mandeurs des Geschützes, um die feindliche Luftaufklärung zu unterbinden. Der Feldwetterwarte fiel die Aufgabe zu, die Geschützleitung stets darüber zu informieren, welcher Feuch- tigkeitsgehalt der Luft, welche Temperaturen und Windstär- ken in den verschiedensten Höhenlagen jeweils herrschten, was bei einem Schuss von ca. 13 km nicht gleichgültig ist. Um die oberste Heeresleitung und die Leitung des Geschüt- ze selbst über die Wirkung des Schusses und die Lage der Einschläge raschest informieren zu können, wurde durch die Nachrichtenabteilung der obersten Heeresleitung der Spio- nagedienst verstärkt, es wurden Vorbindungen neu herge- stellt zum Telefon des französischen Hauptquartiers und cho das Geschütz den ersten Schuss abfeuerte, waren bereits Nachrichten im Besitze der Geschützleitung, dass infolge der vorzüglichen Tarnung nicht der geringste Anhaltspunkt vor- lag, dass im Walde von Crepy ein ganz neuartiges Geschütz über die französische Front schliessen werde. Immerhin wur- de auch von französischer Seite, da man sich völlige Klarheit über die Geschehnisse bei Crepy nicht machen konnte, eine erhöhte Agententätigkeit hinter den deutschen Linien entfal- tet. 18. März 1918 meldete die Batterie an das grosse Hauptquar- tier, dass das Ferngeschütz Paris klar zum Gefecht sei. In den frühen Stunden dieses Tages erging vom grossen Hauptquar- tier aus der Befehl zur Abfeuerung des ersten Schusses, nach- dem Alarmbereitschaft in der Wilhelmsstellung angesagt war und gleichzeitig die Luft durch Einsatz von 10 Staffeln von der Front bis zur Geschützstellung selbst gegen jeden feindlichen Fliegerangriff gesichert war. Gleichzeitig mit der Lösung des Schusses des Ferngeschützes feuerten alle 30 Batterien und nun wartete alles gespannt auf die ersten Nachrichten über den erfolgten Einschlag. Voller Spannung vergingen die Stun-

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