Rotary Club Steyr 1930-1938

30 ans Meer zu berufen, um die ersten Versuche durchzuführen. Von Cuxhaven aus feuerte das Geschütz zwei Probeschüsse ab auf Helgoland zu, aber die hinter der Minensperre aufge- stellten Torpedoboote und zur Beobachtung des Schusses bereitgehaltenen Flugboote mussten konstatieren, dass die Einschläge der beiden abgefeuerten Probeschüsse nur 90 km von der Abschusstelle entfernt lagen, so dass der Versuch als gescheitert betrachtet und das Geschütz zur Umkonstrukti- on nach Essen zurückgebracht werden musste. Neuerdings begann die fieberhafteste Tätigkeit, die sich fast über das ganze Jahr 1917 erstreckte. Im Herbst dieses Jahres begannen jedoch die Vorbereitungen an der Front für den Ein- bau des Riesengeschützes. Eine Stelle bei Crepy unweit von Laon wurde ausersehen, also an einer Frontstelle, von der aus die direkte Entfernung nach Paris 128 km betrug. Matro- sen-Artillerie traf in Couvron ein, wurde dort mit Festungs- Artillerie vereinigt und nun begann im Urwald von Crepy die Vorbereitung des Unterbaues für das Geschütz, dessen Fer- tigstellung in Essen vorbereitet wurde. Gleichzeitig wurde der Spionage-Dienst in Paris informiert, dem bisher die Mel- dung von Truppen-Verschiebungen, Militärtransporten, Stim- mungsberichten und dgl. oblag, dass in Hinkunft die Spiona- ge als Artillerie-Beobachter, sozusagen im Ziele zu fungieren habe. In einer bis ins kleinste Detail durchgedachten Orga- nisation wurden nun von Armeniern Eisenbahnformationen Geleise gelegt, Sümpfe ausgefüllt, Bäume gefällt, Wellblech, Werkzeuge, Draht und Kisten rollen heran, ein 3 m tiefer Schacht wird ausgehoben, aber bald muss die Arbeit abge- brochen werden, da Wasser in die Grube eindringt und das energische Entgegenarbeiten mit Pumpen nichts ausrichten kann, da man auf ein Quellengebiet gestossen ist. Das Lager wird abgebrochen, ein neuer Platz wird ausgesucht. Nach 8 Tagen ist er gefunden. Die Eisenbahn wird umgelegt und er- neut beginnt, nachdem man die neue Stellung mit Erdbohrer und Wünschelrutengängern erkundet hatte, die Arbeit. Eine 4 m tiefe Grube für den Betonsockel wird ausgegraben, 12 m

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