Rotary Club Steyr 1930-1938
die Schweiz. Später springt die Begeisterung auf den ,,Steyr 100' ' und den ,,Steyr 50' ' mit seinem ,,Stromliniensystem'' um. Trotz aller Freude am rotarischen Leben wirken aber auch ernste Probleme belastend. So bedauert der Clubsekretär Klunzinger offen in einem Rück- und Ausblick zum Jahr 1932 ,,die Kleinheit unseres Klubs und die eigenartigen, nicht im- mer erfreulichen Verhältnisse, wie sie in Steyr bestehen'', die die Erwartungen Rotarys einschränken. Die Steyrer Rotarier fühlen sich gewissermaßen auf vorgeschobenem (oder verlo- renem) Posten, trachten lebendig zu bleiben und nicht einzu- schrumpfen, sich gegenseitig anzuregen, das Freundschafts- band zu festigen. Auf Grund der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse in unserer Stadt und der dünnen Oberschicht sind Rotarier dünn gesät. ,,Hoffen wir das Beste!'' Beunruhigend wirken auch die Berichte des Gov. Ernst Prinz- horn, RC Wien, über die Presseangriffe der letzten Zeit gegen Rotary in D und Ö; eine in Dresden geschaffene Pressestelle soll ihnen so weit wie möglich entgegentreten. Auch die ver- mehrte Hetze in der nationalsozialistischen Presse gegen die Freimaurer wirkt belastend, weil sie mit Rotary gleichgesetzt werden. Drei Klubvorträge setzen sich mit der Freimaurerei, der Schla- raffia und mit den Grundzielen Rotarys auseinander. Inter- essante Schlussfolgerung: ,,Wer die Pflichtenkollision (einer Mehrfachmitgliedschaft) nicht scheut und es sich leicht vor- stellen kann, kann hier und dort den Glauben an die Mensch- heit wiederfinden, wenn er ihn verloren haben sollte''. 17
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