Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894
Noch im Spätherbste blühen in der Umgebung der Stadt Steyr: der Nattern kopf, die Seabiosen, die gemeine Flockenblume, Nelken, das Kreuzkraut, der Wegerich und die Wegwarte, der Odermennig, mehrere Wolfsmilcharten, der Wolfstrapp, das Leinkraut, auf Bergwiesen das reizende Linum viscosum L., das Nabelkraut (an den Conglomeratselsen), die Brennessel, die Hanfnessel, die Taubnessel und das Katzenpfötchen. Aus den Bergeit kommt im Herbste der schwalbenwurzblättrige Enzian mit seinen dunkelblauen Federn vor. An Dämmen und an Usern überhaupt sieben die stattlichen Königskerzen, in Anen die Nachtkerzen, der Weiderich und unter den Weideröschen besonders Lpilobium Dodomüi Vill. Zum Schlüsse überdecken die Herbstzeitlosen mit ihrer sausten Lilasarbe die Wiesen und Ktaine. C. Das ANneralrerch. Der Boden, über tvelchen sich der Bezirk Steyr ausdehnt, gehört der Trias-, der rhätischen, der Jura- und der Kreideformation an, welche im R'orden des Bezirkes mit der Wienersandsteinzone abschließen, und es werden unterschieden: Buntsandstein, Muschel- und Hallstätter-Kalke, die (Kößlinger Schichten an der steirischen (Kreuze, Lunzer und Raibler Schichten, Opponitzer Dolomit, Kössener Schichten, Dachstein kalk, Liasfleckenmergel, Hierlatzschiclsteu, Aptycbenkalke, Klaus- und Bilserschichten, Kleocomkalke und Schiefer, Flysch, (Kosauschichten, Tertiärgebilde, Diluvium lind(Alluvium. 1. Der Triasformation gehört die Gegend vom (Pchnaidbach. «und"-Gaslenz über Weyer, zwischen der Ostgrenze und der Enns, an'; ferner zieht, sie sich von Grvßraming über Reichraming, Trattenbach am linken llser der Enns bis zur krummen Steyrling, Muschelkalk (Jsokardienkalk) findet sich im Bodinggraben; (Kips vorkommen und Niuschelkalkversteinerungen finden sich in den sogenannten Platten kalken bei Kleinreifling; dieses ist mit seinen Brüchen überhaupt ein reiches Muschel kalk-Terrain. Lunzer Schichten sind im Snlzbachgraben bei Reichraming, ivestlich von Weyer, bei Altenmarkt und Kasten; der eine dieser Züge durchsetzt den Klänsgraheu, der andere das Maierhofthal, der dritte den Hammergraben. Auch mit Nvrdwestbaüg des Buchberges trifft man diese Schicht. Die Raibler Schichten begleiten, hier 'überäll die Lnnzerschichten, >vo diese zutage treten. Fast das ganze Gebirge zivischen deut Enns- flnsse und dem Ramingbache, die Gehänge tiitb meisten Borberge des Bergrückens zivischen Bodenivies und Almkogl nehmen die Opponitzer Dolomite ein; sie werden theils von den Kössener Schichten, theils von den Hierlatz oder Jura Schichten überlagert. 2. Die rhätische Formation: Hier bilden die Hallstätter-Kalke die tiefsten (Ke- steine der parallelen Aufbruchsspalten zivischen i'iollii und Arzberg an der Enns. Deit hornsteinsührenden Kalk mit Halobia Lomeli trifft man nördlich von Reichraming an der Enns, imb er scheint von da bis über den Schobersteiu zu ziehen. Den Hallstätter Kalken gehören auch die Amoniten, welche beim Klattsriegler geftmben iverden, an. Der Dachsteinkalk zieht vom hohen Priel und Sengsengebirge heran, allmählich nach Norden beit Kössener Schichten Platz machend. "Ein gemeinsames Bor kommen des Dachsteinkalkes mit bett bunten Sandsteinen von Altenmarkt zeigt sich nordivestlich von Admont über die Buchau, obwohl hier mit tertiärem Gerölle bedeckt. Die Kössener Schichten erscheinen südlich von.Losenstein, sowie an der West- und Rord- feite des Fahrenberges. Ein anderer Zug beginnt mit südlichen Gehänge des Gais- berges nördlich von Molln, den Lias des Hochbuchberges im Süden begrenzend, ivird südlich von Losenstein vom Wendbach durchschnitten mtb setzt zur „Großen Dirn" fort. Ein iveiterer Zug geht nördlich von Molln auf der Höhe der Berge zum Kruckeu- brettl, nördlich vom Hochbuchberg. In der nördlichen Randzone durchschneidet man noch zwei, durch Dolomite getrennte Züge, den südlichen unterhalb Losenstein, den nördlichen südlich von Ternberg; dieser zieht dann über den Laussagraben nnb begleitet vom Pechgraben über Ren-
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