Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

49 erfolgt demnach am öftesten im März, April und October. Doch auch Diai und selbst Juni haben manchmal noch Reif. Vollkommen reiffrei sind nur die Monate Juli und August. Die Messungen der Regenmenge werden auf der Sternwarte zu Kremsmünster fleißig fortgesetzt. Von der gesummten Jahresmenge der Niederschläge kommen auf den Winter 10 6°/», den Frühling 23 2°/°, den Sommer 397 °/o und den Herbst 20‘5°/o. Da die beiweitem meisten Niederschläge der warme, an Wasserdämpfen reiche Äquatorialstrom bringt, und dieser, über die hohen und weit ausgedehnten Alpen kommend und noch mit reichlichein Wasservorrathe versehen, an dem kalten Gebirge bei Alt-Aussee anprallt, sendet er infolge der Abkühlung uub der Condeusierung der Dämpfe ein großes Quantum Wasser zu Boden und setzt diese Entleerung auf seinem Zuge gegen Nordost fort; daher regnet es im Süden des Bezirkes, am nörd­ lichen Abhange des Gebirges mehr und öfter, als in den auf dein Flachlande im nördlichen Theil des Bezirkes gelegenen Orten. So hat z. B. Kirchdorf nach einer siebenjährigen Durchschnittsberechnung 17 nahe und 31 entfernte Gewitter, Krems­ münster dagegen nur 6 nahe und 35 entfernte Gewitter jährlich nachzuweisen. Starke Hagelwetter kann man in unserer Gegend auf sieben Jahre eines rechnen. Die mittleren Grenzen vom letzten Schnee im Frühjahre und ersten im Herbste stehen 7 Monate und 3 Tage von einander ab. Der meiste Schnee füllt durchschnittlich im Jänner. Ganz schneefrei sind nur die Monate Juni bis September und zwar gilt dies auch nur von dem nördlichen Theile des Bezirkes, dem Flachlande. Starkes Anschwellen der Bäche und Flüsse, Überschwemmungen der Ufergegenden treten am öftesten im Winter oder gegen Ende desselben bei schnell hereinbrechendem Thauwetter und Eisgange ein, kommen aber auch manchmal bei lange andauerndem Regen in den Monaten Mai bis Juli oder theilweise bei Wolkenbrüchen vor. — Nach fünfzehnjährigen Bestimmungen in Krems- niünster ist die mittlere Temperatur der Luft + 6'2 ° R, und die mittlere Jahres­ schwankung betrug daselbst während 64 jähriger Beobachtung 3710 R. Es reifen im Juni die Kirschen und Erdbeeren, im Juli das Getreide, im September Birnen, Äpfel und Zwetschken. Die erste Heuernte findet anfangs Juni, die Grumnieternte im September statt, doch ist häufig auch noch eine dritte Mahd möglich. VI. Ualurgeschichtlicher Überblick?) A. Das Threrreich. Das Thierreich hat außer den üblichen Hausthieren: Katze, Hund, Schwein, Rind, Ziege, Schaf, Pferd und Esel, noch folgende Arten aufzuweisen: *) Berichte der oberösterr. Handelskammer in Linz. — Bittner 9t.: „Geolog. Verhältnisse der Umgebung von Grossreifling." — Breite »lohn er, Dr. I.: „Flora von Weher. — Der Psaffenstci» bei Weher." — Brittinger Chr.: „Flora von Oberösterreich. — Die Schmetterlinge des Kronlandes Lsterreich ob der Enns." - Commenda H.: „Die Mineralien Oberösterreichs." — Duftschmied, Dr. I.: „Die Flora von Oberösterreich." — Ehrlich Fr. C.: „Ober- österreich in seinen Naturverhältnissen. — Gcognostische Wanderungen." — Gross H.: „Entomologischc Studien." M. S.— Gnppcnbcrger L., P.: „Petrefactensammlung aus Oberöstcrreich." — Jahrbücher für Landeskunde Oberöfterreichs. — Krakowitzer, Dr. g.:. „Enumeratio syst. curcul. Archiducatus Austria;." — Lavogler SB.: „Schnecken und Muscheln in der Umgebung von Steyr." — Oberleitner F.: „Eine Excursio» ans den Almkogel." — Pehers- dorser 91.: „Naturhistorische Studien." M. S. — Pichler A.: „Gliederung des Lias in den Nordalpen." — Rauscher, Dr. SR.: „Beiträge zur Flora von Oberöstcrreich und Salzburg." — Sanier, Dr. 91.: „Flora der Stadt Steyr.". — Schiedermaher, Dr. K.: „Kryptogamen." — Simmettinger M. F.: „Der Pcchgraben in Ober- österreich." — S tcininger H.: „Die Flora der Bodenwiks." — Stcrnbach, G. Frh. v.: „Geolog. Berhältnistc des Gebietes zwischen der Enns und Steyr." — Verhandlungen der geolog. Reichsanstalt. — Wolf H.: „Die gcolog. Verhältnisse des Badeortes Hall."— Zimmeter 9t.: „Die europ. Arten der Gattung Potcntilla. — Berwandtschastsver- hältnisse und Verbreitung der Gattung Aquilegia." 4

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2