Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

48 In unserem Bezirke fließen ihr am rechten Ufer der Haberstallgraben-, der Schreiner-, der Öhlgraben- und der Teufels- oder Sarmingbach, am linken Ufer die kleine Sierning zu. Seen, Teiche und Mineralquellen. Außer dem kleinen Borsee am Fuße des Kühberges liegen im Bezirke Steyr noch 32 größere und kleinere Teiche, von welchen folgende zu erwähnen wären: die Schacherteiche zwischen Kremsmünster und Sipbachzell, der Pfarrhofteich in Weißkirchen, die Teiche in Leombach, Weitersdorf, Egendorf, Weyer bei Kematen, Piberbach, Eberstallzell, Achleiten, Feyregg, der Guntherteich, der Hofgarten- und der Hofwiesenteich in Kremsmünster, der Teich zu Kremsegg, der Garstner- und der Gleinkerteich, der Teich zu Stadelkirchen, der Teich am Gmerkl an der niederöster­ reichischen Grenze und der große Klausteich an der Reich-Raming. Von Mineralquellen ist die Jodsalzquelle in Bad Hall (vergl. d. Artikel Bad Hall), welche einen Weltruf besitzt, die einzige. Ter «chachcrtcich bei Jircmeniüiiftcr. Von F. Sulftnmt. V. Klimatische Deichiiltriisse. Die klimatischen Verhältnisse des Steyrer Bezirkes sind im allgemeinen dieselben, wie sie überhaupt in der nördlichen Kalkalpenzone auftreten. Preisgegeben den Nordwinden, vor welchen keine Höhen schützen, währt der Winter durchschnittlich vier Monate; der Frühling ist gewöhnlich kühl und kurz, der Sommer regnerisch mit verhältnismäßig wenig heißen Tagen. Von ganz besonders starken Gewittern ist die Gegend ziemlich verschont, da dieselben einerseits durch die Donau, anderer­ seits durch den Hochzug der Alpen abgelenkt werden. Rach den meteorologischen Beobachtungen, welche in Kremsmünster gemacht wurden, ergibt sich, dass Thaubildung im März selten ist, weil, wenn die Nächte heiter sind, es vermöge der noch niederen Temperatur öfter reift, oder bei Trocken­ heit Thaubildung überhaupt nicht möglich ist. Im April und Mai ist die Luft gewöhnlich trockener, daher Thau seltener; im Juni und Juli, der gewöhnlichen Regen- und Gewitterperiode, ist der Himmel nachts selten heiter; endlich im August begünstigt der vorwaltende Äquatorialstrom bei größerer Heiterkeit des Himmels das Erscheinen des Thaues; auch im September, wo die Differenzen der Tag- und Nachttemperaturen schon merklich größer werden, ist die Thaubidung häufig; ebenso noch im October, wenn die kühlen Nächte nicht schon Reif bilden. Die Reifbildung

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