Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

IV Die Heimatkunde von Steyr zerfällt in drei Theile, Im ersten Theile erfolgt, nachdem dem geschichtlichen Überblicke einige Auf­ merksamkeit gewidmet wurde, die Orientierung im Bezirke und werden dem Leser neben dem starren Elemente des Heimatlandes das flüssige Element, Wasser und Luft, daun die ethnographischen Verhältnisse vor Augen geführt, worauf im statisti­ schen Theile, für welchen die Daten durchwegs nach authentischen, dankenstverten Mittheilungen der betreffenden Behörden zusammengestellt ivurden, die Bevölkerungs- Verhältnisse nach Dichte, Geburt, Sterbefällen, Religion, socialem Leben, geistiger und materieller Cultur geschildert werden. Der zweite Theil behandelt im besonderen die Geschichte der Burg und der Stadt Steyr, Die Stadt Steyr hat im Verlaufe der Zeiten einen großen Wechsel der Schicksale erlitten und sehr bedeutende Veränderungen in religiöser, politischer und mercantiler Hinsicht erfahren, daher eine eingehendere Behandlung derselben, ivie auch der Burg Steyr, welcher die Stadt ihr Entstehen verdankt, gewiss gerecht­ fertigt erscheint. Im dritten Theile, ivelcher den Landbezirk Steyr behandelt, finden sich die historisch-topographischen Beschreibungen der einzelnen Orte desselben nach den vier Gerichtsbezirken Kremsmünster, Neuhofen, Steyr und Weyer geordnet. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde den Ortschroniken geschenkt, welche in möglichster Vollständig­ keit in Bezug auf Kirche, Schule und Gemeinde abgefasst ivurden, ivobei die kuappeste Darstellungsweise gewählt wurde. Dieselben wurden gleich den sonstigen geschichtlichen Nachrichten theils nach verlässlichen Quellenwerken zusammengestellt, theils wurden die allerdings spärlich vorhandenen archivalischen Quellen im Originale eingesehen und für die Darstellung nach Zulass verwertet. Hiebei ivurde namentlich das vom Berivaltungs-Ausschusse des Museums Francisco Carolinum herausgegebene „Urkunden­ buch des Landes ob der Enns", welches jedoch leider erst bis zum Jahre 1375 reicht, in ausgiebiger Weise ausgenützt. Die Adelsgeschichte hat in den Aussätzen über Burgen, Schlösser und Tclige Sitze int Bezirke gebürende Berücksichtigung gefunden. Die Werke und Schriften, aus denen geschöpft wurde, sind bei den einzelnen Aufsätzen und zusammengefasst am Schlüsse des Werkes angeführt. Unsere Heimat­ kunde kann und will auch nicht den Anspruch aus absolute Vollständigkeit bezüglich aller, das Bezirksgebiet betreffenden Nachrichten, ivelche in den verschiedensten, mit­ unter schwer benützbaren Quellen zerstreut sind, erheben; sie will, wie schon erwähnt ivurde, nur ein Hausbuch sein, darin der Leser das wichtigste, auf die Bezirke Steyr Stadt und Land bezügliche Wissen in übersichtlicher Weise dargestellt findet. Das Buch ist nur zu Nutz und Frommen der Bezirksbewohner geschrieben, dessen­ ungeachtet wird aber auch der Historiker manches willkommene Körnlein in demselben finden, indem bisher iveder der Bezirk als solcher, noch die einzelnen Orte und die adeligen Sitze eine entsprechende historisch-topographische Behandlung erfahren haben, und soll die Heimatkunde von Steyr die Lust und Liebe zum iveiteren Forschen anregen. Bei der Abfassung des vorliegenden Werkes standen dem Verfasser die Lehrer beider Bezirke in gewobnter Treue, wenn es gilt, Gutes zu fördern, zur Seite,

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