Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

540 sie 19'/* fr. Die Bewohner des Dorfes, dessen ältere Häuser meist aus Holzstämmen gebaut sind, gehören sämmtlich der deutschen Nationalität an; sie sprechen ein Gemisch von oberösterreichisch-steirischem Dialect und bekennen sich zur römisch-katholischen Religion. Bezüglich der Besitzverhältnisse unterscheidet man Bauern, Häusler, Keuschler und Jnivohner. Der Lanssabach entspringt südlich vom Hengsten in der Nähe deS rothen Kreuzes. Sein Name, lvie auch der der Ortschaft, ist nach Käinmel von deni slavischen Worte luLu-Lache abzuleiten und deutet aus slavische Ansiedler hin, die auf der alten Römer­ straße über den Pyhrn von Süden aus in unser Land eindrangen, ivas auch dadurch bestätigt wird, dass rings um Windischgarsteu fast alle Wasserläufe und Bergkuppen slavisch benannt sind. Das erstemal finden wir unseren Bach in einer Urkunde des Erzbischofs Konrad l. von Salzburg vom Jahre 1135 genannt, womit er dem Kloster Admont eine Salzstelle int Admontthale und andere Güter, unter diesen den Wald von „Glaspach" gegen „Wenge" (Weng) itnd „Puchow" (Buchau) und den darauf­ folgenden großen Wald und die Alpen im Quellgebiete der „Luzach" sammt deut Waldhüter „Günther" und ein Lehen im Ausmaße von 1 •/* Mausen, schenkte. Dass diese „Luzach" unsere Laussa sei, geht aus einer anderen Urkunde desselben für das Kloster Admont vom Jahre 1139 hervor, in welcher das erwähnte Gebiet noch näher beschrieben wird. Es wird in derselben neben anderen Schenkungen angeführt: der große Wald im Quellgebiete der „Luzach" bis zu den höchsten Gipfeln der Alpen „Pabinwisen"(Bodenwies),„Tomveralpe" (Tanfahrtalpe) und „Warmperg" (?) nebst dem vorher Erwähnten. — Im folgen­ den Jabre bewies sich ein Ministeriale des Kaisers Konrad III., Gottfried vonWettern- seld, besonders ivohlthütig für Admont. Er hatte den löblichen Vorsatz gefasst, in der einsamen Waldgegend bei Admont, wo eben der Wald ausgerodet und in fruchtbaren Acker umgewandelt wurde, zu Ehren deü hl. Gallus eine Kirche zu bauen, und bestimmte zum Unterhalte der dort weilenden Stiftsmitglieder reichliche Dotationen. Diese Kirche, ursprünglich aus Holz erbaut, wurde 1152 von Erzbischof Eberhard von Salzburg eingeweiht und wird in einer Urkunde desselben vom Jahre 1159 erwähnt. Einer anderen Urkunde vom Jahre 11 GO entnehmen wir, dass derselbe Erzbischof das Kirchenschiff ausmauern ließ, die Kirche einweihte, sie zu einer Pfarrkirche erhob und ihr alle Zehente von den Neubrüchen im Neuwalde zuwies. So kam Laussa zur Pfarre St. Gallen in Steiermark, wo auch die Todten beerdigt werden, weshalb man die Bewohner unseres. Thales „lebendige Oberösterreicher und todte Steirer" nennt. Der Pfarrsprengel wurde jedoch bald daraus bis zum Jöserling- oder Schleifenbach ausgedehnt, was ans den Urkunden Papst Alexanders III. vom Jahre 1171, Kaiser Friedrichs 1. vom Jahre 1184, Papst -Lucius III. vom Jahre 11.85 und Papst Urbans Hl. vom Jahre 1187 hervorgeht, in welchen dem Kloster Admont nebst anderen Gütern die Zehente vom „Glaspach" bis zur „Luzah" und von dieser bis zur „Slaiphe" bestätigt wurden, und zwar die Zehente von Ter Teufelsgraben in Unterläufst,. Von H. >H. v. Hebenstreit.

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