Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

531 nach einem anderen Urbar vom Jahre 1658 standen an der „Undern Regung" 5 wälsche, 1 großer, 9 kleine und 2 Zainhämmer. Das benöthigte Holz und die erforderliche Kohle bezogen diese Hämmer aus den Forsten der kaiserlichen, später Graf Lamberg'schen Herrschaft Steyr, und wurden den Hammergewerken gewisse Wälder zur Benützung zugewiesen oder „verlassen", wofür ein Wald- oder Kohlzins und ein Verlassgeld zu entrichten war. So wandte sich im Jahre 1655 die Jnner- bergische Hauptgewerkschaft an den Burggrafen von Steyr, Johann Maximilian Grafen von Lamberg, er möge ihr zur besseren Bewirtschaftung der Hammerwerke in der „Clain Raisting" ihre zwei Verlassberge, das „Kharr in Pretschenthal vnd das Dorregg im Dorrgraben, beede im Vorst Obsweyer gelegen, anzugreiffen vnd herzuarbeiten" gestatten, was ihr, da der kaiserliche Waldmeister erklärte, dass die „zween Perg würchmessig auch anzugreiffen, herzuarbeithen vnd zu verkhollen Nuzbahr seien", bewilligt wurde. Dafür hatte die Hauptgewerkschaft jährlich als Verlassgeld vom „Kharr" 2 Schlg. 12 Pfg. und vom „Dorrgraben" 18 Pfg. Verlassgeld nebst dem gewöhnlichen Kohl­ zins zu reichen und zur Abführung des Holzes und der Kohle die herrschaft­ lichen Unterthanen gegen Entschädigung zu be­ nützen. Im Jahre 166Ö wandte sich die Hauptge­ werkschaft an den Burg­ grafen von Steyr um die Bewilligung, zur Bewirt­ schaftung der Hammer­ werke „Enthalb der Ennß in der Clain Reifling" den Verlassberg, der „Prun- bach" genannt und im kleinen Forst Raming ge­ legen, und die „Gämb- steinseiten" im großen Forst Raming, die ihr schon 1649 in Verlass ge­ geben worden waren, be­ nützen zu können, was ihr, da es ohne Schmälerung der Hammerwerke in Reichraming geschehen konnte, bewilligt wurde. Weiter ivurde der Hauptgewerkschaft gestattet, einen Holzberg „in dem Rapoltspach in aller Höch deß Sauthals, raint an die Rapoltenau vnd an Sulzpachers am Prandtnerguett vnter Steyr Gärsten, dann an den Schwarzkhogl, so mit Hrn. Prälatten zu Garsten strittig gewest, demselben aber anno 1653 zugerainet worden, welches in'Zeit der Hammermeister Erhardten Würschenhoser zu seinen Hämbern in der Klein Reifling zuegelegt gewest, von Ihme aber vnausgebracht gelaßen wordten, im Vorst Obgaflenz", ferner einen „Orth Holz enthalb des Sattls in bedeuten Vorst gegen der Neustifft, an den Lueger, Pichler vnd Marthin im Dorf, und Heraufwerts an daß Wärschegg anrainent" zu den Hämmern in Kleinreifling zu verarbeiten. Die Hammerwerke an der Kleinreifling wurden von der Innerberger Haupt- gewerkschaft bis in die Sechzigerjahre dieses Jahrhunderts verwaltet, giengen dann aus kurze Zeit in den Besitz einer französischen Gesellschaft über, gelangten von dieser wieder an die Innerberger Hauptgewerkschaft und hierauf an die Alpine Montangesellschaft, in deren Besitz sie sich noch heute befinden. Es sind die einzigen, die von den zahlreichen Hämmern, die einst im Gerichtsbezirke Weyer bestanden haben, 34* Bahnhof in Kleinreifling. Von F. Rutftriml.

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