Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

520 Tischen Platz. — Vom Jahre 1791 an war die Schule in dem zum Psarrhose gehörigen Grubhause untergebracht, bis im Jahre 1813 das nun verlassene Schulhaus, damals Eigenthum des Schullehrers Tobias Gerl, vom Markte um 230 fl. angekauft und vergrößert wurde. Damals wurden auch die ersten Gehilfen angestellt. Vom Jahre 1816 an bezog der Gehilfe vom Religionsfonde 120 ft. oder, wie es thatsächlich der Fall war, Kost, Wäsche, Bedienung und 24 fl. Besoldung vom Schullehrer. In den Fünfzigerjahren wurde die Schule dreiclassig, 1877 vierclassig und 1889 fünfclassig. Da das alte Schulhaus für die vierte und fünfte Classe keinen Raum bot, so waren zwei Lehrzimmer in anderen Häusern eingemietet, und die Gemeinde erbaute ein den modernen Anforderungen entsprechendes Schulgebäude unter der Kirchwegleiten, welches im Jänner 1891 bezogen wurde. Durch dasselbe hat sich die Gemeinde ein bleibendes, ehrendes Denkmal gesetzt. 11. Kleinreifling?) Den Schulsprengel Kleinreifling bilden die zur Gemeinde Weyer gehörenden Steuergemeinden und Ortschaften „Kleinreifling" am linken und „Rachderenns" am rechten Ufer der Enns mit einer Bevölkerung von 1265 Seelen und einem Flächen­ inhalte von 1051116 ha. Davon entfallen auf Kleinreifling 6561 21 und auf Rackderenns 3949 95 ha. Sämmtliche Einwohner sind Deutsche und Katholiken. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, Holzwirtschaft, oder finden theils in den Hammerwerken, theils bei der Eisenbahn Beschäftigung. Das Gebiet von Kleinreifling durchströmt in nördlicher Richtung die Enns. Dieser fließen am linken User zu: der von der Bodenwies kommende Schleifenbach, welcher den zur Holztrift benützten kleinen Borsee (Kreisten) durchfließt; der Katzenbach, der Schönaugrabenbach, der aus dem Thorgraben (Donnergraben) komniende Stidlbach; der Sulzbach (Hirnbach, auch Mühlgraben); der Hammergrabenbach, der aus der Vereinigung des den Klausgraben durchfließenden Schreienbaches, des Ziviesel- und Atzbaches entsteht und sich bei Kleinreifling in die Enns ergießt, dann der Jnselbach und der Feilbach. Am rechten Ufer fließen der Enns zu: die Frenz, der Schifflendbach mit dem Mödlbach (Madlbach oder Mühlbach), der Kühbach, der große und kleine Rappelsbach, der Prandtnerbach, dann der Wallbach, der Ramgraben- und der Moosgrabenbach. Die Grenzen dieses sehr gebirgigen Gebietes bildet am linken Ufer der Enns im Süden der Schleifenbach und dessen vom Dreispitz (1245 m) kommender Zufluss. Vom Dreispitz läuft die Grenze int Westen aus dem Kamm des Dürrensteiges bis zur Enns. Dieser Höhenzug ist durch folgende Berge gekennzeichnet: Hochzöbl (1372 m), Langlocker-Mauer <1448 m), Alp- oder Almkogl (1512 m) und Katzenhirn (1386 m). Vom Almkogl hat inan in nächster Nähe beit lehrreichen Einblick in die radiale Gliederung der Almkogelgruppe selbst, die nördlich und östlich von der Enns, südlich von der Laussa und westlich vom Reichramingbache gut abgegrenzt wird. Darüber *) Urkunden buch von Oberösterrcich: I. 125. 106. — P illwein: II. 403. 465. — Czerny: Der zweite Bauernaufstand 138. — Pritz: Geschichte von Oberösterreich. II. 703. — Prevenhnber: 251. — Ergänzungen zum Tiveesanblatte: II. 03. lus. - Jäger: Führer auf der Rndolfbahn. 48—72. — Schulchronik. — Drei Recurse der Herrschaft Steyr wegen Berlasswaldnngen: i>. 195. 201 . 210 . 34

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