Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

504 Rundbild darüber stellt die Hb Rosalia bar. Beide Bilder stammen von dem berühmten Maler Karl v. Reselfeld. Der Altar ivurde von Abt Anselm den 18. Oc­ tober 1093 zu Ehren der Heiligen: Sebastian, Florian, Laurentius, Apollonia, Ottilia und aller hl. Märtyrer geiveiht. — Die Grabsteine der Losensteiner bedeckten früher den Boden der Kapelle, wurden aber im Jahre 1884 auf Anregung der k. k. Centralcommission gehoben und unter Anleitung der Conservatore» Petermandl und Ritzinger an den Wänden aufgestellt. Es haben sich im ganzen 16 solcher Grabdenkmäler erhalten. An der linken Seite der Eingangswand: 1. — Berth old I. von Losenstein, gest. 1355. An der linken Langseite: 2. — Gundaker I. von Losenstein, gest. 1324, und seine Frau Anna von? 3. — Hartnid II. von Losen­ stein, gest. 1387, und seine Frau Agnes von Polheim, gest. 1380. 4. — Ein Stein mit dem Wappen der Losensteiner ohne Namen. 5. und 6. — Zwei große, schon früher aufgestellt gewesene Monumente für Georg III. und Dietmar V. von Losenstein zu Gschwendt, beide Kriegshelden in Lebensgröße auf hohen Sockeln und zwischen Pyramiden mit Basreliefs ans ihrem vielbetvegten Leben, unterhalb religiöse Darstellungen und Bilder von anderen Familiengliedern in malerischen Gewandungen. Georg III. that sich im Jahre 1532 als Oberst über ein Regiment zu Pferd in der Schlacht am Steinfelde bei Wr. 9ieuftabt gegen die Türken ritterlich hervor und erwarb viel Ruhm und Ehre, während Dietmar V. im Jahre 1529 Wien gegen die Türken beschützen half und im Jahre 1537 nach der Niederlage bei Essek in deren Gefangenschaft gerieth. In der Mitte der beiden Denkmale ist über einem Wappenschilde hoch an der Mauer ein schöner vergoldeter Prunkhelm angebracht, der aber durch kein Merkmal verräth, welches Mitglied des vielberühmten Geschlechtes ihn besaß. Wahrscheinlich gehörte er Sebastian von Losenstein, der 1521 auf dem Turniere zu Linz gegen einen anmaßenden Spanier die Ehre der deutschen Ritterschaft wahrte. 7. — Bertholt» III. von Losenstein, gest. 1443. An der Altarwand: 8. — Georg Achaz II. von Losenstein zu Gschwendt, gest. 1653. 9. — Wolf Siegmund von Losenstein zu Gschwendt, gest. 1626. Am Boden davor: 10. — Hartnid I. von Losenstein, gest. 1344. An der rechten Langseite herab: 11. — Rudolf von Losenstein zu Gschwendt, gest. 1449. 12. — Eine Tumba von rothem Marmor, über welcher sich eine wappengeschmückte Pyramide erhebt. An ihrer Base liegt gewappnet Georg Achaz I. von Losenstein zu Losensteinleiten, gest. 1597, demüthig die Hände zu dem vor ihm stehenden Bilde des Gekreuzigten ausstreckend. Sein Kops ruht auf einem Kissen, welches von einem Engel gehalten wird. 13. — Stein mit dem Wappen der Losensteiner ohne Inschrift. (9h\ 4 und Nr. 13 sind die ältesten Grabsteine.) 14. — Florian von Losenstein zu Losensteinleiten, gest. 1462. 15. — Bernhard I. von Losenstein, gest. 1433. An der Eingangswand: 16. — Achaz von Losenstein zu Losensteinleiten, gest. 1527, und seine Gattin Marie Salome von Polheim, gest. 1541. Der Stein inmitten der Kapelle, unter welchem Stufen zur Gruft hinabführen, hatte früher eine lateinische Inschrift, die in Über­ setzung ungefähr wie folgt lautete: „Ein durch Jahrhunderte blühendes Geschlecht, „Die hochberühmten Grafen von Losenstcin, fürstlichen Stammes, „Gleich ausgezeichnet im Krieg und Frieden, sind hier zu Staub geworden. „Ach, ein so großes Geschlecht findet in tvinziger Urne Raum! „Dem Tode ist eben auch das Große klein. „Wanderer, >ver Du immer seist, gedenke, dass auch Du zu Staube werden wirst." —O—

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