Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

500 erstemal genannt und 1329 mit seinen Brüdern Hartnid L, Rudolf I und Ludwig I. mit der Burg Freundsberg belehnt. Ludwig, der noch 1339 erwähnt wird, starb kinderlos, und Hartnid gieng 1344 mit Hinterlassung von zwei Töchtern ab. Von Rudolf I. hören wir nichts weiter, als dass er und Dietrich I. im Jahre 1347 von den Volkersdorfern ein Drittel des Landgerichtes im Pfande hatte. Hingegen treten jetzt Dietrich I. und feine Söhne Dietrich II. und Rudolf II. handelnd auf. Dietrich I. kaufte im Jahre 1360 von den Brüdern Seifried und Friedrich den Zwickeln das Gut „Taen", das Gut „an der Oed", das Gut „am Prant" und die „Chrenmühl" in der Pfarre Dietach und erwarb im Jahre 1362 von Niklas dem Fluschart einen Hof zu „Hainpuech" und die Mühle daselbst in der 'Nieder-Neu­ kirchner Pfarre und das Lehen an der Leiten in der Hofkirchner Pfarre, was früher den Flachneckern gehört hatte, wodurch er den Grund zur späteren Herrschaft Losensteinleiten legte. Paul, Bischof von Freisingen, erwies ihm im Jahre 1364 die Gnade, dass, falls Dietrich und sein Sohn Dietrich ohne männliche Erben abgehen sollten, ihre Töchter die Freisinger Lehen erben könnten. Bald darauf scheint Dietrich I. sein Leben beschlossen zu haben. Seinem Sohne Rudolf hatte er im Jahre 1353 von Friedrich Marschall von Pappenheim um 100 Pfd. Pfg. einen Zehent zu „Heun" in der „Herzogburger" Pfarre in Niederösterreich gekauft, wozu dieser im folgenden Jahre von demselben um 1500 Pfd. Pfg. Schloss Zäcking und um 80 Pfd. Pfg. Zehente in „Zinndorf, Recken­ dorf, Heun, Retelberg und Oberndorf" erwarb und später noch den Hof „am Anger" in der Herzogburger Pfarre und Zehente zu „Wehdarn und Heun" dazukanfte. Rudolf war 1356 Bogt des Klosters Göttweih. Dietrich II. und Rudolf II. erbten 1370 nach dem Tode Dietmars IV. einen Theil von dessen Gütern. Sie und Hartnid II., des fei. Dietmar IV. Bruder, ver­ zichteten im Jahre 1371 auf die Lehenschaft der von Heinrich und Peter den Ritzen­ winklern an das Kloster Schlierbach verkauften Mühle zu Michldorf. Im Streite zwischen den Bürgern von Steyr und Weyer mit dem Abte von Admont wegen des Weges, auf dem das Eisen verführt werden solle, zeugten sie 1373 zu Gunsten der ersteren. Bei Losenstein wurde nämlich seit alter Zeit von dem auf der Enns und auf der Eisenstraße herausgeführten Eisen der Zoll eingehoben, weshalb sie in dieser Streitsache als Zeugen geführt wurden. Die Zollstätte soll das jetzige Gasthaus „zur Klause" (Stiedelsbach Nr. 80) gewesen sein. Die letzte Nachricht von Dietrich II. und Rudolf II. haben wir vom Jahre 1375, in welchem Jahre sie dem Friedrich Chlel und seiner Gattin Kunigunde fünf Zehenthäuser in der Pfarre St. Peter zu Lehen gaben. (Im weiteren müssen wir, da das oö. Urkundenbuch vorläufig nur bis zum Jahre 1375 Aufschluss gibt, Hohenecks Genealogie und anderen Quellen folgen.) Dietrich II. starb ohne Manneserben, daher seine Güter an Peter I. von Losenstein, den Sohn Rudolfs II. aus erster Ehe mit Agnes von Hohenberg, über- giengen. In zweiter Ehe war Rudolf II. mit Magdalene von Polheim vermählt. Peter von Losen st ein war im Jahre 1382 nebst Peter von Polheim und Lew dem Pudningersdorfer Zeuge, als Georg von Volkersdorf dem Konrad von Perausch, Bürger in Steyr, 12 Güter in der Behamberger und Nürnberger Pfarre versetzte, er stimmte 1383 der Schenkung von Rosenegg an Garsten zu und kaufte 1385 mehrere Güter in der Sierninger Pfarre von Stephan Scheck. Er war in erster Ehe mit Euphemia von Starhemberg vermählt, welche kinderlos blieb. In zweiter Ehe nahm er 1381 Elisabeth von Auffenstein und hatte mit ihr eine Tochter Anna, die in erster Ehe 1406 Burkhard von Winden und in ziveiter Ehe 1419 Wolf (Strem zu Schwarzenau angetraut war, und einen Sohn Burkhard. In dritter Ehe war Peter mit Margarete von Traun vermählt. Sein Burggraf zu Losenstein war 1398 Vincenz Amesberger. Burkhard von Losen st ein starb ledig, weshalb die Güter, die Peter von Losenstein und Hartnid H. von Losenstein gemeinschaftlich besessen hatten, auf Bernhard, den Sohn Hartnids II., Übergiengen, der zu Anfang des 15. Jahrhunderts der

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