Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

lassung von Leibeserben. Da sein Bruder Dietleib ebenfalls ohne Kinder abgieng, so gelangten sämmtliche Güter an Hartnid II. Hartnid II. von Losenstein hatte int Jahre 1365 von Härtel dem Katringer dessen freieigene Hube in „Dratenbach" in der Pfarre Wolfern erkauft, war 1369 Burggraf zu Tetelheim und kehrte nach dem Tode seines Bruders Dietmar IV. zur Verwaltung der Güter in die Heimat zurück. Er und Albert von Puchheim, Oberst­ truchsess zu Österreich, gaben am 21. Jänner 1371 einen Spruchbrief im Streite zwischen den Brüdern von Dachsberg und dem Pfarrer Peter zu Waidhofen wegen der Kirche in Waidhofen a. d. Thaya. In demselben Jahre kam Hartnid mit seiner Gattin Agnes von Polheim und großem Gefolge in das Kloster Garsten, wo er durch eigene Schuld, da er so spät kam, nicht nach seinem Wunsche betontet ward, weshalb er am Mor­ gen des folgenden Tages den nahe liegenden und dem Kloster gehörigen Mei­ erhofanzündete, welcher mit dem Vieh und dem Getreide verbrannte; auch fügte er sonst noch dem Kloster einen Schaden von über 400 Ta­ lenten zu. Im folgenden Jahre schloss er mit dem Abte einen Vergleich und versprach ihm, den zuge- süglen Schaden, ivie er er­ hoben ivürde, unter einer Buße von 500 Pfd. Pfg. dem Abte und 500 Pfd.Pfg. dem Vogte zu vergüten. Er beeilte sich aber damit nicht; beim im folgenden Jahre erkundigte sich Wern- hard von Meissau, Oberst­ marschall in Österreich und Hauptmann oh der Enns, im Aufträge des Herzogs, zu welcher Entschädigung sich Härtel von Losenstein gegen das Kloster verpflich­ tet habe. Erst 1383 gaben Hartnid und sein Vetter Peter von Losenstein dem Kloster Garsten das Schloss Gweng auf dem Öhlgraben, jetzt Rosenegg genannt, sammt dem Meierhofe, einem Wirtshause und 9 dazugehörigen Höfen und Häusern. Seine Gemahlin Agnes von Polheim, mit der er sich 1364 vermählt hatte, war im Jahre 1380 gestorben, worauf er Margarete von Falkenstein zur Frau nahm und von ihr eine Tochter Barbara erhielt, die in erster Ehe mit Caspar von Starhem­ berg und in zweiter Ehe 1388 mit Wvlfgang von Rohr vermählt war. Hartnid II. starb int Jahre 1387 und liegt in Garsten an der Seite seiner ersten Gemahlin hegraben. Bevor wir auf seinen Sohn Bernhard I. von Losenstein eingehen, wollen wir zu Dietrich I. zurückkehren. Dietrich I. von Losenstein, der fünfte Sohn Gnndakers I., wird 1324 das tornbmol Georgs III. von Losenstci» zu Gfchwcndt in der Loscnsteincr stapelte z» Garste». Von F. Kulstrunk.

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