Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

496 Um 1340 erlaubte er dem Propste von St. Florian, in seinem Besitze zu Hornbach bei Gaflenz (jetzt Gemeinde Großraming) Uiarmor zu brechen. Rüdiger, Bischof von Pasiau, bestätigte ihm im Jahre 1345, dass sein Vater Gundaker III. von Steyr von Bischof Wolfker von Passau im Jahre 1198 die Herrschaft Wildberg erhalten habe. Mit dem Abte von Garsten hatte er einen Tausch geschlossen, der 1250 von ihm widerrufen, im Jahre 1255 jedoch endgiltig beschlossen mürbe. Er gab dem Kloster Garsten seine Hube am Hügel, genannt „der Riegel", bei Losen- stein, auf welcher ein Rudolf saß, wofür ihm dieses einen Hof in „Dnringheim" abtrat. Unter den Zeugen finden wir nebst anderen den Dietmar von Steyr und Losenstein, den Düring, Amtmann von Ternberg, und Walchun, den Amtmann von Losenstein, genannt. In demselben Jahre gab er mit Zustimmung seiner Gattin Leukardis dem Kloster Lambach zur Sühne für die vielen dem Kloster und dessen Leuten zugefügten Schäden den Hof zu Schergendorf. Im Jahre 1261 stiftete er zur Grabstätte seiner Voreltern zu Garsten neun Huben am Kiirnberge und wählte im Jghre 1264 selbst in diesem Kloster seine Grabstätte, wobei er die vorhergegangene Schenkung bestätigte. Unter den Zeugen erscheinen dabei: Walchun, der Amtmann von Losenstein, und sein Sohn Heinrich und Düring, der Amtmann von Ternberg, und dessen Sohn Forstil. Seit jener Zeit finden wir die Starhemberge nicht mehr in unserem Bezirke. Dietmar II. von Steyr und Losenstein hinterließ bei seinem Tode drei un­ mündige Söhne: Gundaker I. d. ä., Dietmar III. und Ulrich, die sich nach Losen­ stein nannten. Sie schlugen sich nebst ihrem Vetter Gundaker II. von Starhemberg, Konrad von Sumerau, ihrem Schwager Ulrich von Kapellen und anderen auf die Seite König Rudolfs von Habsburg, zu dessen ersten Anhängern im Lande sie zählten. Gundaker I. d. ä. von Losenstein (1274— 1324) erscheint urkundlich das erstemal im Jahre 1274, als Poppo von Grünburg dem Kloster (Steint das Patronat der Kirche von Haidershofen übergab und im folgenden Jahre auf die Vogtei über dieselbe verzichtete, was Heinrich, Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Baiern, dem als Schwiegersohn König Rudolfs die Herrschaft Steyr, nebst anderen Besitzungen in Oberösterreich verpfändet mären, im Jahre 1276 genehmigte. Hiebei erschienen 1275 auch seine Brüder Dietmar und Ulrich. Gundaker wird 1280 unter den Schiedsrichtern gefunden, als Heinrich, Markgraf von Hochperg, Hauptmann in Österreich ob der Enns, die Gerichtsbarkeit der Äbtissin von Traunkirchen über ihre Unterthanen anerkannte, und siegelt zwei Jahre später den Brief seines Schwagers Ulrich von Kapellen, womit dieser dem Kloster Garsten zusagte, dass das ihm ver­ liehene Gut Tresdorf nach seinem Tode an dasselbe zurückfallen solle. Von seinen Brüdern Dietmar und Ulrich melden unsere Quellen nichts weiter. Hoheneck gibt jedoch an, dass Gundaker und Dietmar in einem auf Ulrich von Kapellen lautenden Lehenbrief der Grafen Wernhard und Heinrich von Schaunberg vom Jahre 1284 als Zeugen angeführt iverden, und dass die Brüder Gundaker, Dietmar und Ulrich im Jahre 1294 ihre längs der Donau bei Steyeregg gelegenen Besitzungen ihrem Schwager Ulrich von Kapellen verkauft hätten. Gundaker war in erster Ehe mit Adelheid von Mistelbach vermählt und besaß gemeinschaftlich mit seinem Schwager zufolge eines im Jahre 1303 ausgestellten Reverses das von ihrem Schwager dem Kränichberger gekaufte Schloss Freundsberg. (Hoheneck.) Im Jahre 1305 war er Zeuge, als Albrecht der Hautzenbeck den Hos zu Salveterre verkaufte, und 1311, als Heinrich von Volkersdorf sich mit dem Lehen zu Schwödiau ein Seelgeräthe in Gleink stiftete. Otto von Sinzendorf gab im Jahre 1316 dem Kloster Seitenstetten mehrere Güter. Die Urkunde hierüber siegelte nebst anderen auch „Gundacher der alte von Losenstayn" und unter den Zeugen iverden das erstemal seine beiden ältesten Söhne „Gundaker der Jung von Losenstayn und sein prueder der Perchtolt" ange­ führt. Im Streite zwischen Hartnid von Traun und dem Kloster Kremsmünster war er 1317 Schiedsrichter und wird „Gundacherus senior de Losenstein" genannt. Sein Sohn Gundaker II. wird dann wieder 1320 genannt, als Otto, Heinrich und

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