Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

495 wo die „Rumnich" (jetzt Groß-Raming, Ascha- oder 9ieustifterbach) in die Enns fließt, der andere' südlich davon, der „Gasteighof." Nach dem Tode Herzog Friedrichs des Streitbaren brachte er sogar die Stadt und die Herrschaft Steyr und andere dazu­ gehörige Güter in seine Gewalt. Nachdem aber Ottokar, Markgraf von Mähren, Hxrzvg von Österreich und Steyr geworden war und die Stadt Steyr eingenommen hatte, schloss er im Jahre 1252 am 30. August in Linz mit Dietmar von Steyr einen Vertrag, demzufolge dieser ihm die Stadt Steyr und andere an sich gebrachte Güter auslieferte,^wogegen Herzog Ottokar ihm die Herrschaft Losenstein nebst 200 Pfd. Geldes übergab und ihm sein altes Recht aus das Burglehen in Burg Steyr be­ stätigte und versprach, ihm in dieselbe ohne seine Einwilligung keinen seiner Feinde zu legen. Dietmar gelobte dem Herzog, in Hinkunft treu und gehorsam zu sein, wogegen dieser ihm alle Injurien und Schäden, die er und die ©einigen seit dem Absterben des Herzogs Friedrich von Österreich ihm zugefügt hatten, in Gnaden nachsah. Dietmar t. von Steyr ist daher der Stammvater der Herren von Losenstein. Dietmar I. von Steyr und Losen stein und seine Söhne D i e t m a r II. von Losenstein und Düring I. von Losenste in waren im Jahre 1254 Zeugen, als ihr Better Otto von Steyr dem Kloster Gleink zu seinem Seelenheile das Gut „im Thal" schenkte. Im folgenden Jahre finden wir Diet­ mar I. von Steyr und Losen­ stein im Gefolge König Otto­ kars, als dieser in Krems dem Kloster Kremsmünster Mautfrei- heit gewährte, in Seitenstetten dem dortigen Stifte die Land­ gerichts- und Vogteidienst - Frei­ heit verlieh und in Linz dem Kloster Garsten zwei Talente an Einkünften vom Gute des Leo in Erzberg im Amte Tern- berg, von der Hube und dem Hofe des Pilgrim Grupel in der „Gerstn" und anderen Gü­ tern im Amte Molln zum Be­ hufe der Zehenteinhebung verschrieb. Im Jahre 1258 verzichteten er und seine beiden Söhne auf ihre Rechte zu den Töchtern des Zehntners zu Neukirchen. Unter den Zeugen befand sich Ulrich von Steyr, Chorherr in St. Florian, wo auch die Urkunde ausgestellt wurde. Düring II. war 1259 Zeuge, als König Ottokar die im Vorjahre zu Enns getroffene Entscheidung seines Notars Heinrich wegen mehrerer Güter zu St. Peter, die mit allen Rechten dem Stifte Seitenstetten zugesprochen wurden, bestätigte. Seit jener Zeit werden Dietmar I. und seine Söhne nicht mehr genannt. Wahrscheinlich fanden sie in den Kämpfen und Kriegen, die Ottokar führte, ibr Ende. Bevor wir jedoch auf die Söhne Dietmars II. von Steyr und Losenstein, die er mit seiner Gattin Jutta hatte, welche nach Hoheneck im Jahre 1296 in Wien starb, übergehen, wollen wir noch bei Gundaker V. von Steyr, dem I., der sich nach Starhemberg nennt, verweilen, da dieser in unserer Gegend Besitzungen hatte. Die einstige Tchlosstaverne in Losenftein. Von H. R. v. Hebenstreit.

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