Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

493 bestätigte, befand sich Gundaker unter ihren Ministerialen. 1174 war er dabei, wie Heinrich, Herzog von Baiern und Sachsen, dem Kloster Kremsmünster, dessen „Betfoit" (von Bete = Steuer) Gundaker war, die Schenkungen seiner Vorfahren bestätigte, und im folgenden Jahre bezeugte er die Schenkung mehrerer Güter seitens des Wolf von Kapfenberg an das Kloster Admont. Im Jahre 1179 finden wir ihn im Gefolge des Markgrafen Otakar IV. von Steyr, als dieser Bestimmungen über die Untervögte in Kremsmünster traf. — Gundaker war Vogt des Klosters Garsten für seine Lebenszeit und ivird deshalb bei zahlreichen, dasselbe betreffenden Handlungen erwähnt, so, als Dietmar von Halmile um 1 KiO dem genannten Kloster das Gut Eich im Ennsthal schenkte, 1170, als Christine, die Witwe des Hugo von Brunnern, demselben ihren Besitz bei Biberbach zudachte (wobei Gundakers Schwager Helmhard von Steinbach genannt ivird), als Hildegarde von Jpf Güter in Jpfdorf schenkte und Dietmar von Kerschberg ein Gut bei Wolfern gab. Als Markgraf Otakar im Jahre 1180 einen Vertrag zwischen Garsten und Heinrich von Tunchenstein bestätigte, scheinen neben Gundakar noch Wezilo und Jmbricb von Steyr auf. Wezilo wird übrigens schon 1170 erwähnt, um welche Zeit er den Johannitern ein Haus in Steyr schenkte, und erscheint das letztemal im Jahre 1192. Rudolf von Dietach, ein Ministeriale des Markgrafen von Steyr, hatte um 1160 dem Kloster Admont ivegen seiner Tochter Benedicta seinen Besitz in Stadel­ kirchen geschenkt, welchen dann in der Folge sein Enkel, der Ritter Friedrich von Dietach, beanspruchte. Der hierüber ausgebrochene Streit wurde um 1185 durch einen Vergleich beigelegt, wobei Gundaker als Zeuge mitwirkte, desgleichen, als Herzog Otakar IV. von Steyr int Jahre 1185 das Kloster Admont in seinen besonderen Schutz nahm, weiter 1186, als Herzog Leopold V. von Österreich dem Kloster Wilhering seinen Besitz verbriefte, und im Jahre 1189, als derselbe zu Gunsten des Klosters Kremsmünster auf den Nachlass der Grafen von Rebgau verzichtete. Er war dabei, als Herzog Otakar IV. von Steyr im Jahre 1191 dem Orte Enns seine Marktsatzungen erneuerte, als im folgenden Jahre Herzog Leopold V. von Österreich dem Kloster Garsten seine Rechte bestätigte und dem Kloster Gleink die Kirche in Dietach verlieh. Hiebei werden neben ihm noch Otto, Otakar, Imbrich, Mar- quard, Rudolf und Wezilo von Steyr genannt. Im Jahre 1180 wird ein Heran! und 1190 ein Hartunc de Stire in Admonter Urkunden und um 1200 in einer Kremsmünstcrer Urkunde Reicher von Stire erwähnt. Gundaker II. von Steyr war mit Richessa von Steinbach vermählt und hatte mit ihr zwei Söhne: Gundaker III. und Düring I. — Richessa von Steinbach schenkte um 1190 zu ihreut Seelenheile dem Kloster Garsten das Gut „Chubiliz." Als im Jahre 1193 Herzog Leopold von Österreich in Enns seinen Ministerialen die. volle Freiheit gibt, von ihren Gütern dem Stifte Seitenstetten Schenkungen zu machön, ist Gundaker II. mit seinen Söhnen Gundaker III. und Düring im Gefolge des Herzogs. Das letztemal wird Gnndaker II. mit seinen beiden Söhnen im Jahre 1207 genannt, als Herzog Leopold VI. dem Kloster Gleink 13 Güter im Ennsthale schenkt. Gundaker III. von Steyr wird urkundlich das erstemal im Jahre 1188 erwähnt, als Herzog Otakar IV. dem Kloster Admont die Kirchen St. Jakob und St. Peter bei Leoben einverleibt, und wird hiebei „Gundaker junior de Styre" genannt. In demselben Jahre wird auch sein Bruder Düring in einer Urkunde des Bischofs Diepold von Passau, womit er dem Kloster Seitenstetten die demselben von seinem Oheim Bischof Otto von Bamberg strittig gemachten Güter der Heilwig von Pirbaum zuspricht, unter den Zeugen angeführt. Gundaker III. ivird dann urkundlich bis zum Jahre 1218 und Düring I. von 1190 bis zum Jahre 1220 erwähnt. — Gundaker III. war mit Else von Huensperg vermählt und wurde 1198 von 2Belfter, Bischof von Passau, mit der Herrschaft Wildberg belehnt, die Gottschalk von Huensperg der Passauer Kirche vermacht hatte. Wir finden ihn von 1200 an

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