Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

490 ihn seine Freunde lebhafter, und er erlebte auch an seinem inzwischen erschienenen Buche manche Freude. Fürst Hall Auersperg, der Besitzer der Herrschaft Losensteiu, Graf Hardegg, Abt Benno von Admont und andere erwiesen ihm viel Freundliches. Inzwischen lvar der Sommer des Jahres 184!) angebrochen und Schosser schickte sich an, sein Heimatthal zu verlassen und wieder Arbeit und Nahrung zu suchen. Aber nur zu gut fühlte er den Wurm, der schon an seinem Leben nagte, und nur mit Schmerzen riss er sich von seinem geliebten „Los'stän" los. In seinem „Abschied von Sod'ftdn", seinem letzten Gedichte im Dialecte, singt er vorahnend: „In da Üiitt’n steht's Gschloss, das uralt, Ast Wiesn und Felda und Wald. Obstbam gnua, Scheue Flua, Derst i nua Fort not schau bald." Er kam in Steyr an, verdrossen, leidend, lebensmüde, zog sich von seinen Freunden zurück und suchte die Einsamkeit, ivie ein verwundetes Wild — der Pfeil des knöchernen Schützen hatte ihn bereits getroffen. Er wurde bettlägerig und schon am nächsten Tage brachte ihm die Berstung eines Lungengefäßes Erlösung von seinen Leiden. Die Nationalgarde-Schützen von Steyr und Freunde seines guten Herzens und einer jungfräulichen Bluse begleiteten ihn feierlich zu Grabe und schmückten dieses und seinen Sarg mit frischen Blumen, die er so sehr geliebt. Er ruht entrückt den Plagen dieser Welt, im hohen Kirchhof zlt Steyr, im Angesichte der blauen Gebirge des Enns-, Steyr-, Krems- und Almthales und des mächtigen Traunsteines, die in lveitem Bogen die Stadt umstehen und niederschauen auf das Grab ihres Sängers. Die Sektion Steyr des Deutsch-österreichischen Alpen-Vereines hat Schosser im Sommer 1882 an seinem Geburtshause unter großer Betheiligung der Einwohner von Steyr, Losenstein und Umgebung eine steinerne Gedenktafel gesetzt und die damals noch lebende, arme und gichtbrüchige Schwester Schossers reichlich beschenkt. Die Gedenktafel enthält die Worte: „Anton Schosser, Volksdichter. Geboren in Losenstein am 7. Juni 1801. Gestorben in Steyr am 27. Juli 1849. Errichtet von der Section Steyr des Deutsch-österreichischen Alpenvereines." 7* Kurg Kosenstein.) Außerhalb des Dorfes Losenstein liegt die alte Burgruine gleichen "Namens, die Wiege des edlen und mächtigen Geschlechtes der Losensteiner, das nun schon lange erloschen ist. *) Urkundenbuch von Oberösterreich. Gundakare: I. 174— 590. II. 123 — 672. III. 34 — 521. IV. 128 330.546: Losensteiner: I. 179. 11. 404. 111.312-547. IV. 497. V. 40 — 560. VI. 42 — 502. VII. 12— 686. VIII. 40 — 775. — Urkundenbuch von Steiermark: 1. 177. 192. 307. 356. 364 401. 420. 421. 450. 462. 538. 575. 619. 627. 628 641. 672. 673. 677. II. 9. 12. 73. 88. 95 170. 199. 236. — Urku ndenbuch von Kremsmünster: 37. 46. 51. 59. 63. 67. 70. 87. 88. 104. 179. 207. — Urkundenbuch von Seitenstetten: 25. 26. 28. 57. 61. 112 . 160. 161. 251. — Hoheneck: I. 11 — 682. II. 76 — 744 III. 63 — 856. — Pillwein: I. 270. 327. 352 440. II. 46. 323. 374 — 380. III. 407. — Pritz: Geschichte von Oberösterreich. II. 716. Garsten - Gleink 31. 32. 119 — 124. — Stieve: I. 4. 32 332. II. 4. 25. 237. — Prevcnhuber: 24 —400. —Czerny Albin: Der erste Bauernaufstand. 41. 45. 89. 124. 137. — Czerny A.: Die Stist'kjr^ > in Garsten. — Steyrer Zeitung vom Jahre 1886 Nr. 44—46. — Mittheilungen der f. i. Crntrolcommissio,. ... ^-Haltung ► • IN ideukmale: 1884. CLXXIII. — Landtafelcinlage: A tom. I. fol. 493 — Urbare von ( ot, Lose in ud Losensteinlciten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2