Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

485 Bauernlager vor Linz. Nach Niederschlagung des Aufstandes wurde der Rebellen­ anführer Hörzenbauer von Losenstein am 26. März 1627 zu Linz geköpft und geviertheilt. Als dieser Aufruhr schon gestillt war, brach am 3. Jänner 1627 infolge der Bedrückungen seitens der in Weyer im Quartier liegenden bairischen Soldaten ein neuer Aufstand aus. Hiebei wurde der Zöllner an der Schnallen, Max Luckner in Losenstein, in seinem Hause überfallen, erschlagen unb in die Enns getvorfen. (Siehe Weyer.) Im bairischen Erbfolgekrieg spielt Losenstein eine nicht unbedeutende Rolle. — Wie bekannt, wurde im September 1741 unser Land von den Baiern und Franzosen besetzt. General Palffy mit den tvenigen Truppen, die ihm zur Verfügung standen, zur Vertheidigung des Landes zu schwach, zog sich nach Niederösterreich zurück und ließ von Steyr angefangen bis in das Gebirge hinein alle Stege und Brücken über die Enns vernichten, um das Vorrücken der Feinde nach Niederösterreich zu erschweren und zu verzögern. Die Baiern besetzten die Städte Enns und Steyr, schickten Loscnstei». Bo» F. ftulflnmt. Truppen nach Kremsmünster, Kirchdorf und Klaus und weiter nach Windischgarsten und Spital. Sie rückten auch in Niederösterreich bis Dielt und St. Pölten vor, mussten sich jedoch, nachdem sie von unseren Truppen am 24. October bei Stein und Krems geschlagen worden waren, wieder nach Oberösterreich zurückziehen, setzten sich von Enns bis Steyr am linken Ennsufer fest und hatten von Steyr bis Weyer auch das rechte Ennsuser in ihrer Gewalt. Nach Steiermark waren sie nicht ge­ kommen, da die Pässe an der Freu;, in der Palfau und am Pyhrn von steier­ märkischen Bürgern und Bauern gehalten wurden. In Steyr wurden nun neue Schanzen angelegt, Garsten besetzt, an der Enns hinein bei Dambach und Ternberg Schanzen errichtet und die Besatzungen in Losenstein, Raming und Weyer verstärkt. Ende November rückten unsere Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmar­ schalls Grafen Ludwig Khevenhüller von Niederösterreich heraus, hatten in Waid­ hofen a. d. Mbs ihren Sammelplatz und näherten sich allmählich der Enns. Die Panduren unter dem Commando des gefürchteten Obersten von Trenk streiften bis vor Enns und beunruhigten die dortige Besatzung, wurden aber am 9. December

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