Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

478 wurde der Holzknecht Johann Schwaiger zuin Schulhalter bestellt. Unter ihm betrug die Schülerzahl 13 und stieg später aus 18. Im Jahre 1855 Warft er. Auf ihn folgte der Holzarbeiter Johann Gsöllpointner, der durch 32 Jahre als Lehrer und Erzieher der Jugend, als Freund und Rathgeber der Eltern in diesem stillen Thale wirkte, bis im Jahre 1887, am 2. August, die jetzige öffentliche Schule eröffnet wurde. Der erste geprüfte Lehrer an derselben war Anton Pratter, der bis Mitte 1891 hier unterrichtete. Seit dieser Zeit wirkt hier Rudolf Dechant. An der Westgrenze des Gemeindegebietes, wo der westliche Abhang des Pleissaberges und die östliche Ab­ dachung des Ebenforstes sehr nahe an einander treten, ivird das Bett des 'Reichramingbaches sehr verengt. Dort erbaute man die sogenannte „Große oder Mitterwänd-Klause." Diese ist ein Bauwerk, welches die einen Flächenraum von 417 014 n umfassende Thalmulde zur Holztrift absperrt. In das in dieser Mulde angesammelte Wasser werden die gefällten Stämme entweder hinein­ geholzt oder -geschwemmt. Wird die Klause geschlagen, so stürzen die aufgestauten Wassermassen bei einer Rinnzeit von'einer Stunde mit den Stämmen unter donnerndem Getöse in die Tiefe. Brausend drängen sich die Wasser durch die kaum 4 in breite Enge und tragen in reißen­ der Schnelle die Holzstämme zum Rechen nach Reichlaming. Briimibach. Von F. SMftnml. 5* Kirnsa. Unterhalb Losenstein mündet am rechten User der Enns in dieselbe ein Bach, welcher Lausabach heißt. Geht man längs dieses Baches ungefähr eine Stunde aufwärts, so erreicht man ein kleines Dörfchen, dessen Häuser an beiden Seiten des Lausabaches zerstreut liegen. Dieses Dörfchen trägt ebenso wie der Bach den Namen Saufa.*) Es besteht aus elf Gebäuden, von denen Kirche, Schule und Pfarrhof fast neu sind. Das Dörfchen bildet den Kern der gleichnamigen Gelueinde, welche aus 222 sehr zerstreut liegenden Häusern mit 1336 Einwohnern besteht und einen Flächenraum von 3359 3624 ha einnimmt. Das Terrain von Laus« ist ein durch­ wegs unebenes. Es wechseln Berge und Hügel mit Thälern und Grüben, aus ') Pillwein: II. 374. — Schnlchronik.

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