Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894
südlich von Nussbach zwischen der Krems und dem Sulzbache gegen Kremsmünster, wo er im Gusterberge (A 488 m) seine letzte massige Erhebung hat und gegen Pfarr kirchen (430 in) und Unterrohr (340 m) Ausläufer entsendet. Der andere Höhenzug verlauft über den Steinhausberg (A720 m) und Steinersdorf (427 m) zum Stau dinger Felde (A408 m) westlich von Sierning, sendet einen Ausläufer nach Hall, und verbreitet sich in eine Hochfläche, welche sich zwischen den Orten Bad Hall (370 m), Renkematen (370 m), Pellndvrf (378 m), Weifersdorf (307 m), Weichstetten (302 in), Alaria Laah (305 m), Stadelkirchen (372 m), Steyrdorf (381 m), Parschalling (372 m) und Sierning (302 m) ausdehnt. Diese Fläche, aus welcher sich ein kleiner Hügel zug erhebt, der vom Staudingerselde ausgehend über Simsenpoint (400 m), Rath (396 m), Loibersdorf (393 m) zur Trihub (A400 m) verläuft, wird im Süden von steil abfallenden Leiten, der Pichlingerleiten, der Parschallingerleiten, dem Dachsberg, und im Osten von den Gehängen beiAeustift undDietach begrenzt, die im Heuberg e (355 m) den letzten höheren Punkt im Bezirke haben. Zu bemerken ist, dass die zahlreichen Wasserabläufe aus diesem Gebiete in nördlicher und nordwestlicher Richtung erfolgen, und dass in südlicher und östlicher Richtung von Watdnenkirchen bis Enns die Steyr und die Enns, mit Ausnahme des kleinen Sierningerbaches, keinerlei Zuflüsse aus dieseiu Gebiete erhalten. Von einzelnen Bergen sind noch zu erwähnen: der Radberg bei St. Marien (A 378in), der Fregelsberg östlich von Weichsletten (A 368 m) und der R o ssb e r g östlich von Riaria Laah (336 m). Größere Waldbestände sind: das Hautet bei Sierning, der Drvissinger Wald, der Riederbrunninger Wald, das Etzengarn, der Kerschberger Wald und das Bauholz bei Stadelkirchen, — die Überreste jenes in der Stiftungsurkunde Kremsmünsters (777) erwähnten Waldes, der die ganze Gegend zwischen den Bächlein Sierning und Dietach bedeckte, — und der Pichlwanger Wald. B. Südliches Verglanö. Das südliche Bergland umfasst das Quellgebict der Euus vom Laussabache und der Frenz im Süden bis zur Steyr und Klein-Raming int Norden. Bon den grün bewachsenen Vorbergen bei Steyr nach Süden wandernd, ge langen wir zit immer höheren Bergen mit einsamen Wohnungen, erblicken wir die hohen Felsenmassen mit kahlen Gipfeln, bis wir endlich an der Südgrenze des Bezirkes den höchsten Punkt desselben, dieVoralpe(A 1727 m) mit der Stumpf m aue r (1769 m), finden. Frische Quellen und große Bäche beivässcrn die Thäler oder stürzen sich über Felsentrümmer in den schönsten Wasserfällen herab. Klar und grün sind ihre Fluten >vie die Berge, die sic durchziehen, und >vd sie sich in alter Zeit die Bahn gebrochen haben. Tiefer im Gebirge starren ivohl nicht einige Eisberge oder Gletscher in die Wolken hinan, aber auch hier ragen die hohen Felsen und ihre Gipfel ivie riesige Säulen empor, ivenn sie im grimmigen Winter von Eis und Schnee erstarren. Wenn dann die Sonne höher steigt, der Schnee aus seiner Ruhe und in Bewegung kommt, so stürzen auch hier Lalvinen, ivie ein Silberstrom, von den Bergen und Felsen donnernd in die Thäler. Spät kommt der Frühling, aber schneller treibt der Keim und die Blüte in den frischen Thälern und aus den Hügeln; schöner ist das Grün der Bergwiesen mit den duftenden Alpenkräutern, üppiger wächst es empor. Die Bäche rauschen in vollem Rinnsal daher und beginnen ihr munteres Spiel. Heiß brennt die Sonne in den Schluchten und schnell reisen die Saaten, damit nicht der verderbenbringende Winter sie überfalle. Laut rollt der Donner in den Felsen- schluchten, und der Widerhall geht vielfach durch die Thäler, und wenn dann der losbrechende Sturm die Tannen und Eichen schüttelt, oder der Blitz sie zerschmettert; wenn die Felsen beben, als wollten ihre Gipfel in die Tiefe stürzen; wenn der Hagel rasselnd von dein nackten Gestein abprallt und die Fluren zermalmt; wenn die Wolken des Himmels sich entladen, und die Gießbäche in hundert Wasserfällen von 3*
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