Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

447 Im Jahre 1328 bestätigten die Brüder Bertholt), Peter und Stephan Panhalm die Übergabe der Hube „auf der Haid" (Haidinger, Oberbrunnern, Nr. 1) durch ihren Vater Wülfing an das Kloster Garsten zur Haltung eines JahrtageZ. Marquard der Venke kaufte 1335 von Seifried dem Sinzendorfer das Gut „zu Ländlein im Reut" (Rath, Ortschaft Niederbrunnern). Friedrich von Maydratz verkaufte 1365 seinem Schwager Ortolf dem Peuzzlein das Gut „an dem Prunne" in der Sierninger Pfarre, das ein Lehen des Herzogs Rudolf von Österreich ivar. Im Jahre 1343 kaufte Marquard der Venke von Marquard dem Preuhafen eine Hube zu Rachsendorf (Rachsendorfer, Schiedlberg Nr. 5). Die Rachsenhub, welche ein Lehen von Steyr war, verlieh 1370 Hans Kneusser, der Burggraf von Steyr, im Namen des Herzogs der Anna, Witwe Simon des Venken. Als im Jahre 1374 die Brüder Stadler eine tägliche Messe in Stadelkirchen stifteten, widmeten sie dazu das Gut „Pierpawm" (Birnbaumer, Thanstetten Nr. 19). Von diesem Gute war jährlich ein Pfd. zu diene». Ferner gaben sie das Gut „zu den Hölzern" und das „Aychaech." Alois und Philipp die Steyrer verkauften im Jahre 1434 ihren Zehent zu Droißendorf an Wolfgang Lust und 1488 verkaufte Wolfgang Wiener dem Peter Wyersing den Zehent von zwei Gütern zu Droißendorf und Pellndorf. Die Losensteiner von Gschwendt hatten zur Ver­ waltung der ihnen unter- thänigen Güter in der früher sehr ausgebreiteten Pfarre Sierning das „Amt Schiedlperg", zu welchem GO Unterthanen gehörten. Wolf von Losenstein zu Gschwendt vererbrech­ tete 1526 das Lehen am oberen „Nesselpach", das Lehen bei „Nesselpach", das Lehen bei „Zeilling", das Gut zu „Maus­ winkel" und das „Laimbl- guet im Pach." Dieses war ein Rechtlehen, von welchem jährlich ein Pfd. sechs Schlg. zu dienen, aber keine Roboten zu leisten waren. Auch gab er dem Erhard Blair zu „Neßlpach" über sein Gut einen Erbbrief und erließ allen das Sterbhaupt und die Anlait beim Tode des Grundherrn. Sein Sohn Dietmar V. von Losenstein vererbrechtete 1565 dem Georg Paur das Gut „Ober Arrickhl", welches er kurz vorher von Georg Neuhaus von Stadelkirchen wechselweise an sich gebracht hatte, 1569 das „Guet zu Arrigkhl" dem Georg Rater, ein Haus und die Schmiede zu „Arrickl" dem Peter Schmidt und das Gut „vnnder Arrickl" dem Unterarrickler. Zwei Jahre vorher hatte er dem Andre Schützmair den „Schützenhof" vererbt. Vom Gut zu „Nesselbach", welches er 1569 dem Wolf Zehetner vererbrechtete, waren jährlich zu reichen: ein Pfd. Pfg., vier Bietzen Weizen, zwei Bietzen Gerste, zwei Bietzen Erbsen (Arbais), '/- Bietzen Mohn (Magn), sechs Schweine, sechs Gänse, sechs Lämmer, sechs Hühner und 150 Eier; daneben waren noch die gewöhnlichen Roboten zu verrichten. Die „Länderlhub" wurde 1573 vererbrechtet. Das Gebiet von Thanstetten gehörte früher zur Pfarre Sierning. Infolge der von Kaiser Josef II. angeordneten neuen Pfarreintheilung wurde in Thanstetten eine eigene Pfarre errichtet. Der erste Pfarrer war Cajetan Stallmeyr. Er zeigte am 12. November 1785 dem Consistorium an, dass er keine Kirche und keine Wohnung habe, und bat tun Verhaltungsmaßregeln. Es wurde ihm der Bescheid, er möge Thanstettcn. Von F. Siilftnmt.

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