Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

433 Neuntens, gleichwie jedem Schleifermeistcr obliegt sein eigenthümliches Haus stets fort in gutem und baulichen Stand herzuhalten, so lieget jedem ob, auch das über­ nehmende Schleifergebäude im Wehrgraben stets fort in gutem Stande herzuhalten, hasten auch gesummte Schleifermeister allerdings dafür Sorge zu tragen, dass sie die übrigen sie insgesammt treffenden Wassergebäude in gutem Stande herhalten. Sollte Zehntens ein außerordentliches Unglück in ersagtem Wehrgraben einreihen und sie allenfalls nicht gleich in der Stelle im Stande sein, sich Mittel zu schaffen und sie Schleiferer- und Ahlschmiedmeistcr auf einmal in die Feyer versetzet werden, so versaget ihnen die Herrschaft keineswegs, sie allenfalls in derlei dringender Noth mit einem mäßigen Vorschuss gegen billigen Zins zu unterstützen oder eine ander­ weitige ihrem erleidenden Schaden angemessene Gnade angedeihen zu lassen. In Urkund dessen sind von diesem Contract drei Exemplarien unter allseitiger Unterzeichnung errichtet worden und davon in dem hochfürstlichen Archive in Wien, Lette». Von F. Kulstrunk. das zweite in dem Herrschaft Gschwendtschen Archive hinterlegt, das dritte hingegen denen gesummten Schleifermeistern zu Handen gelegt worden. Herrschaft Gschwendt, den 27. September 1796. Saxinger, Pfleger. Ignaz Weißengruber. Joseph Fleischanderl. Andrä Eder, Lorenz Molterer, Peter Molterer, Josef Molterer, Georg Mol- terer. Georg Molterer, Valentin Molterer, Theresia Molterer, Josef Molterer, Georg Molterer, Paulus Molterer, Georg Weixlbaumer, Josef Molterer, Johann Rimpfler, Michael Molterer, Jacob Demberger, Elisabeth Sturmin, Michael Demberger, Carl Molterer, Chrisostomus Molterer, Johann Demberger, Martin Klauser, Kaspar Helm, Philipp Schellmann, Gottfried Nothhaft, Josef Molterer, Jacob Molterer, Josef Molterer. Im Jahre 1868 brannten in Neuzeug die unteren Schleifen ab. Auch die der Schleifer-Commune gehörige Schießstätte wurde ein Raub der Flammen. Im Jahre 1877 brach in dem zum Girkinger-Hause gehörigen Stadel Feuer aus, das der ganzen Ortschaft hätte gefährlich werden können. Von den vielen Wasserschäden, welche die Steyr schon anrichtete, sei nur der letzte erwähnt, welchen dieser Gebirgsfluss am 31. December 1891 verursachte. Es wurde das Wehr in der Steyr zerrissen, infolgedessen alle Werke stehen mussten, und kostete die Ausbesserung des angerichteten Schadens über 10000 fl. Zur Hebung '28

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