Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

430 Peter Schareisn, Wolf Stelnpruckhner, Wolf Weixlpamer, Georg Weixlpamer), 1 Häusel „im Erlach in Neuenzeug" (Georg Auer), 1 Haus „bei der Prugkh im Neuenzeug" (Veit Passlentner), 1 Haus „am Orth i. N." (Ambros Nuspamer) und 1 Haus „hinterm Wöhr im Neuenzeug." Die jährlichen Geldleistungen von denselben bewegten sich zwischen 24 Pfg. und 2 Schlg. Pfg., auch hatten sie die gewöhnliche Robot zu leisten und alle Herrenforderung zu erfüllen, „wurden sy es nft thun und den Dienst zu rechter zeit nit raichen, sondern 14 tag darüber vertziehen, so sein sy 60 pfening zu wanndl, versässen sy dann mer 14 tag, aber souil, liessen sy aber dienst vnd tvanndl drej viertzehen tag verstreichen, allss dann sein sy aller jrer gerechtigkheit, so sy an vnd auf obbenieltem hensl haben, zu Straff verfallen." — Im Jahre 1576 erbaute Wolf Lettmüller bei Pschlern eine Brücke über die Steyr, Hierüber sich die Steyrer Bürger beschwerten. In die Lettmühle mussten die Bauern der Umgebung ihr Getreide bringen, denn damals bestand der Mühlzwang; in einer anderen Mühle durften sie ihr Getreide nicht mahlen lassen. Heute stehen in Letten am rechten Ufer der Steyr die großartigen Werke einer Abtheilung der österreichischen Waffenfabriksgesellschaft in Steyr und am linken Ufer eine Reihe von hübschen Arbeiterhüusern. Rciijcug. Bon F. Kulstriiiik. Das Handwerk der Messerer und Waffenschmiede blühte namentlich zur Zeit des Bauernkrieges im Jahre 1596. Im Februar dieses Jahres sollten die Waffen abgeliefert werden, was jedoch nur spärlich geschah, und anstatt der abgelieferten ließen die Bauern neue „lange scharfe Blordgabeln" anfertigen. Nach Aussage des Abtes von Gleink wurden in Sierning jeden Sonn- und Feiertag an 30—40 Hellebarden verkauft, welche in Nenzeug angefertigt worden waren. Auch in Steyr, Steinbach, Hall und Kremsmünster wurden solche erzeugt. Die Klingenschmiede wachten sorgsam darüber, dass keine andern ihre Zeichen (Marken) nachschlagen, und ließen sich deshalb über dieselben, die auch verkauft und vererbt wurden, eigene Briefe von der Zeche ansstellen. Wir geben im Folgenden den Wortlaut eines solchen Zeichenbriefes: „Wir Zöch- vnd Biermaister aines ganzen Ersamben Handtwerch der Kahl, tvoll befreudten Messerer, Clingen Schmidt Vnd Schleuffer Werch Statt Stainbach. Landes österreich ob der Enss, Bekhennen hiemit von Handtwerchs Wegen mit bissen offen Briefs, wo der zu vernehmen fürkhombt, demnach von Vnss Erschinen ist, der Erbare Joseph Helmb in Sieringhoffen, der gäbe vnß in gehorsamb zu vernemben, waß massen Er ihme von Einem Ersamben Handtwerckh Ein Messerzaichen Erkhaufft habe, dass Lateinische i mit dem Ha, wie dann solliches hierinen Begriffen ^ stehet.

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