Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

401» Denkmal an der rechten Langseite der Lesensteiner Kapelle an ihn erinnert. Die Vormünder seiner Kinder vertauschten im Jahre 1598 einige Unterthanen gegen einige Bürgershäuser im Markte Waizenkirchen, wodurch dieser ganz zur Herrschaft Weidenholz kam. Seine Witive Christine von Perkheim trat im Jahre 1(301 dem Nimrod von Köllnpeck den Hof zit „Schmüeling", das „Eyserngut zu Khaternreuth" (Kottingrath), beide in der Ennser Pfarre gelegen, und den Zehent zu „Zitiern" in der Sierninger Pfarre, welche jährlich 2 fl. 5 Schlg. 10 dl. eintrugen, und 1603 dem Wolf Siegmund von Losenstein zu Gschivendt die Ämter Losenstein und Anger, welche jährlich 18 fl. 5 Schlg. 10 dl. einbrachten, ab. Im Jahre 1608 erkaufte sie von Gundaker von Polheim auf Lichteneck, Parz imb Steinhaus für ihren minder­ jährigen Sohn Georg Christoph II. das „Valckhueberamt" mit 41 und das „Khettern- amt" mit 53 Unterthanen. Die Güter des ersten Amtes lagen in den Pfarren: Sierning (23), Wo(fern (7), St. Florian (3), Enns (1), Weißkirchen (1), Seiten­ stetten (2), Krenstetten (3), Biberbach (1) und die des ziveiten in den Pfarren: Sierning *37), Wolfern(2), St.Flvrian(2), Hofkirchen(l), ,,Stain"(2), St.Marien(l), Pfarrkirchen (1), Waldneukirchen (1), Pucking (1), Hargelsberg (1), Ottensheim (1) und Kirchdorf (3). Die Einnahmen aus diesen Gütern betrugen 94 fl. 5 Schlg. 9'A dl. In demselben Jahre trat sie ihrem Pfleger auf Losensteinleiten, Adam Griennseisen, das Warmesberger- gut in der Pfarrkirchner Pfarre ab. — Zwei Jahre später starb Christine von Perkheim. Von den Söhnen Georg Achaz I. von Losenstein überkam Georg Christoph II., da sein Bruder Wolf Christoph in seiner Jugend gestorben war, die Herrschaft Losen­ steinleiten. Georg Christoph II. Herr zu Losenstein auf Losenstein­ leiten, Schallaburg, Weidenholz und Sichtenberg, der Kön. Maje­ stät zu Ungarn Mundschenk, ver­ kaufte 1611 dem Heinrich von Pol­ heim auf Lichteueck und „Hehenberg" das Bauerngut des Peter Neustifter zu Thuen- stetten in der Sierninger Pfarre, welches jährlich 4 Schlg. 26 dl. diente, und gab seinem Pfleger Adaiil Griennseisen den Unterthanen Georg Knüdelstorser mit der halben Hub zu Pergern in der Pfarre Pettenbach, den Wolf Paar ebenda und den Hans Scheuber am Scherzenberg in der Wartberger Pfarre. Georg Christoph II. hatte sich 1610 mit Anna von Stubenberg vermählt, starb aber schon im Jahre 1622 mit Hinterlassung eines minderjährigen Sohnes namens Georg Wolfgang. Die Losensteiner umren eifrige Anhänger der lutherischen Lehre und hielten sich eigene Hofprediger, die mit Fanatismus gegen den katholischen Glauben eiferten. Da ihre Predigten sich eines großen Zulaufes seitens der Bürgerschaft von Steyr erfreuten, so berief im Jahre 1534 der dortige Burggraf Hans Hofmann die Vor­ nehmsten des Rathes zu sich und ermahnte sie, darauf zu sehen, dass die Bürgerschaft solche Predigten in Losensteinleiten nicht besuche, was jedoch keinen Erfolg hatte. Sehr vielen Zuspruch hatte auch der Losensteinische Hofprediger zu Gschivendt, Michael Stambl, der im Jahre 1588 auf Empfehlung des Otto Heinrich von Losen­ stein, eines Bruders des Wolf Siegmund von Losenstein zu Gschivendt, das Benefi­ cium auf Schloss Pernstein bei Kirchdorf erhielt. Als im Jahre 1600 und in bett folgenden Jahren die angefangene Gegenreformation fleißig fortgesetzt wurde, citigrte man jene Steyrer Bürger, ivelche ihre Kinder bei den evangelischen Predigern zu Losensteinleiten und Stadelkircheu taufen ließen, nach Linz und belegte sie mit Arrest schloss Vofniftciiilcitcii i. I 189?$ und das Mausolcum des fürsten «ntioct von AncrSPcrg. Bon Jv Klilstriiiik.

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