Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

393 Jahre 1816—1817 wurde das Haus des Lehrers und Krämers von der Gemeinde Gleink angekauft, und der Lehrer erhielt nebst dem Schulgelde einen geringen Betrag vom Religionsfvnde. Zu Zellers Zeiten betrug die Schülerzahl 80. Da ater Zeller durch seine Krämerei häufig vonr Unterrichte abgehalten wurde, so wurde ihm im Jahre 1818 eine zweite Lehrkraft beigegeben. Damit war der Bestand einer zweiclassigen Volksschule in Dietach gesichert. Vom Jahre 1833 an beginnt auch ein geregelter Schulbesuch, der hauptsächlich der Thatkraft des damaligen Kreishauptmannes „von Dornfeld" zu verdanken ist. Auch der in jener Zeit in Gleink gewesene Pfleger, Josef Heiglmair, sah mit Strenge darauf, dass die Schuljugend regelmäßigen Unterricht genieße. — Im Jahre 1864 gieng das Patronat mit allen Rechten und Pflichten auf die Gemeinde über, weshalb dieselbe auch das erforderliche Holz zur Beheizung der Lehrzimmer beizustellen hat. Die Einkünfte und die Rechtsverhältnisse des Lehrers änderten sich im Sinne des im Jahre 1869 in Wirksamkeit getretenen Reichsvolksschulgesetzes. Die Volksschule in Dietach wurde in die 1. Gehaltsclasse versetzt und der Messnerdieust vom Schuldienste getrennt.— Nachdem sich das alte Schulhans für die große Schülerzahl als unzulänglich erwies, wurde dasselbe im Jahre 1873 abgebrochen und theilweise an gleicher Stelle ein neues einstöckiges erbaut, was einen Kostenaufivand von 14000 fl. verursachte. Das Spital in Dietach (Mitter-Dietach Nr. 5) gehört zum Besitzstände der Fideicommissherrschaft Steyr. Es wurde im Jahre 1687 vom Grafen Franz Josef von Lamberg erbaut, und befindet sich sein in Sandstein gehauenes Wappen oberhalb der Thür desselben. Im mittleren Balken des hübsch gezimmerten Dachstuhles ist: M. H. K. P. 1687 H. V. K. P. eingeschnitten. Neben dem Spitale ist eine Kapelle, welche zu derselben Zeit erbaut wurde, und in dieser ein sehr altes Marienbild, zlvei Heiligenbilder und zwei Holzstatuen. Im Spitale befinden sich ein großes und zehn kleine Zimmer zur Unterkunft für die Spitalspfründner und eine früher zur Unterbringung eines herrschaftlichen Jägers benützte, nunmehr vermietete Wohnung. Über die Spitalsstiftung wurde vom Fürsten Franz Anton von Lamberg unterm 1. October 1757 ein Stiftsbricf errichtet und dieser von Johann Nepomuk Friedrich Fürsten von Lamberg unterm 16. September 1794 bestätigt und erneuert. Nach demselben war das Spital für „8 arme Personen aus den Herrschaft Steyr'schen Unterthanen" bestimmt. 9. Schloss Stein bei Steyr. Spärlich sind die Nachrichten, die über den alten Edelsitz Stein"), später „Maissenberg, der Freisitz zu Stein im Tran»viertel" genannt, auf uns gekommen sind. Um 1170 schenkte Bertbold von Gleink dem Kloster Garsten ein Gut „Suders- tors bei Wiggerstorf." Zeugen dieser Handlung Waren Reinher von Stein, Dietmar von Kerschberg, Heinrich von Lanzenberg und Rudolf von Dietach. Da die Zeugen der Handlung in nächster Nähe sesshaft waren, so vermuthen wir dasselbe auch von Neinher von Stein, umsomehr als derselbe in einer zweiten Urkunde aus *) Urku il den buch uon Oberösterreich: I. 178. 177. IV. 470. *>37. V. vv. 170. 221 . VI. 25. 1-12. vn. 82. 433. 722. VIII. 813. 71V. — sl iiö t afi‘ 1 c i ii 1 agc: Z. IV 1 (alte Einlage A tom. I. s"I 315). — Preve nhuber: 2,83. 33«;. — Pritz: Garsten Gleink. is 2 . 2US. — Geschichte von Steyr: 218. (£ r fl ä n a nug c n zum Tiöcesan^ blatte: II 163.

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